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Deutschland - Bleiben oder Gehen?

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
DIE LINKEN sind eine demokratische Partei am linken Rand des politischen Spektrums. Du musst sie ja weder gut finden noch wählen, aber solange Du dich selbst auf dem Boden des GG wähnst, musst Du sie nun mal akzeptieren. Und warum nicht auch ein bisschen gutes Benehmen an den Tag legen? Kostet doch nichts. Sie sind doch wahrlich weit davon entfernt, dich in deinem Dasein zu bedrohen.

Warum nochmal gilt das für die Linke die eine wirklich schlimme Vergangenheit ohne innere Distanzierung hat aber nicht für die AFD?
So vieles was der AFD vorgeworfen wird fusst auf recht haltlosen Unterstellungen was bei den Linken viel weniger der Fall ist.

Liegt das nur daran das die Linken Dir so viel näher stehen und Deine Meinung ja der Weißheit letzter Schluß ist?

Ich wünsche mir einfach nur mehr Sachlichkeit. Mir gelingt das auch nicht immer, da sind ja auch Emotionen im Spiel. Aber ich denke schon, dass ich es probiere. Es ist doch etwas Nützliches wenn man es denn hinbekommt.

lol
Ja Du bist schon ein ganz toller Typ, immer sachlich, ausgewogen informiert und nie nicht ein Mitläufer, vernagelter Ideologe oder gar Täter!
Es kann hier auch jeder Deine wertvollen und ausgewogenen Beiträge lesen die Du uns Idioten gnädig vor die Füsse wirfst ohne Dich anderen Meinungen oder gar Fakten zu stellen. Immerhin geht es ja auch nur darum anderen das Gute und Richtige zu erläutern.

Duffter Typ eben wie man das von den Grünen Gutmenschen aus dem überteuerten Biomarkt ganz allgemein kennt, ein leuchtendes Vorbild für alle und es wird auch zunehmend schwer zu verstehen warum Liesel Müller, die eben, endlich, ihren klimaschädlichen Job verloren hat, nicht auch im Biomarkt einkaufen geht und aufs Lastenrad umsteigt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Ich wünsche mir einfach nur mehr Sachlichkeit. Mir gelingt das auch nicht immer, da sind ja auch Emotionen im Spiel. Aber ich denke schon, dass ich es probiere. Es ist doch etwas Nützliches wenn man es denn hinbekommt.

Um es im Sinne der von Dir geforderten Sachlichkeit kurz zusammen zu fassen:

Die Grünen sind alleine schon mit dem in ihrer Satzung enthaltenen, diskriminierenden Primat der Frau nicht verassungskonform. Die SPD ist die Partei, die die meisten Grundgesetzänderungen durchgedrückt hat, das heißt, die meisten Punkte in ihrer Politik hat, die sich mit dem bestehenden Grundgesetz reiben. Die CDU ist die Partei, die zu Coronazeiten einfach die Grundrechte, die bei der Durchführung der von ihr von Anfang gewünschten repressiven Politik behindert haben, ausgesetzt hat. Die FDP macht gerne willig alles mit. Die Linke macht das im Grundgesetz beschriebene Subjekt der Politik zum Objekt, das sie komplett umformen möchte. Die AfD bekennt sich in ihrem Programm zum Grundgesetz, und fordert dessen Beachtung und Einhaltung durch die Politik.

Ich wünschte, die etablierten Parteien würden einfach aufhören, das Grundgesetz zu einer ihnen genehmen ideologischen Karikatur zu deformieren und sich mal zu Herzen nehmen, dass sie im Verhältnis Grundgesetz/Politik nicht Subjekt, sondern Objekt sind. Dies ist nicht der Fall.

Nicht ich muss mit beiden Beiden auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. Ich als Bürger in dieser Nation habe dieses Grundgesetz nämlich erlassen und ich erwarte, dass sich die von mir als Bürger dieser Nation darin enthalten Vorgaben durch die Politik eingehalten und nicht nach Bedarf und Belieben mit der Regierungsmehrheit verbogen und verformt werden. Das klingt jetzt großkotzig, ich weiß, aber dies beschreibt das Rechtsverhältnis. Wenn und nur wenn dies sicher gestellt und eingehalten ist, dann hat auch der Staat das Recht, von mir Gehorsam zu erwarten. Und in diese Richtung ist auch der von Dir so oft umschwärmte „zivile Ungehorsam“ zu verstehen. Der besteht nicht darin, sich auf einer Straße festzukleben und anderen Bürgern auf den Nerv zu gehen, sondern darin sich zu wehren, wenn der Staat die ihn bindenden Gesetze nicht beachtet.

In allem, was in unserem Staat passiert, ist die Grundlage und Basis, das, was Du als Bürger der Politik und Verwaltung im Grundgesetz aufgegeben hast (wenn auch nur abstrakt und ideell).

Dein ständig bemühtes, „wenn Du so wie ich fest mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes stündest“ ist eine rhetorische Nullnummer ohne jede Bedeutung, weil Du Subjekt und Objekt verwechselst. Und Du machst Werbung für Parteien und Politiker, die in nachweislich in Theorie und Praxis mit dem sie bindenden Rahmen des Grundgesetzes Probleme haben.

Und führst hier ein glühendes Plädoyer für einen zivilisierten Gesprächsstil vor. Les Dir mal Deine eigenen Beiträge durch: Wer kommt denn nicht ohne Beleidigungen aus? Mal direkt die Person, mal indirekt den Verstand und Logik, so wie hier.

Ich würde Dein Plädoyer für gutes Benehmen und Weiterkommen im politischen und privaten mögen, wenn es nicht so erbarmungslos falsch und schief gewickelt wäre.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Natürlich sind das Kommunisten und natürlich wollen sie ein anderes Land.
Unfug. Ein verändertes Land wollen alle Politiker, sonst könnten sie ja aufhören welche zu sein.

Heute, bei der Debatte zum BAföG, hat die Rednerin der Linken interessanterweise exakt die Kritik daran vorgetragen, die ich von einer mir gut bekannten Studentin kenne, eine, die aus einem armen Haushalt stammt. Diese Rednerin, geboren in München, hat das Ende der DDR als Teenager erlebt.
Ihre Rede war ein Beitrag zur Meinungsbildung in diesem Land, ein nichtmal irrelevanter obendrein, und dafür ist es scheissegal, ob die Vorvorgängerin ihrer heutigen Partei SED hiess.

Wie gesagt, ich habe nie die Linken gewählt und werde es aller Voraussicht nach auch nie tun, aber ich käme nicht auf die Idee, diese Frau als "Kommunistin" zu beschimpfen. Das gehört sich einfach nicht. Und nebenbei bemerkt trägt sie gewiss mehr zur Demokratie in Deutschland bei als Du. Es sei denn, Du tust mehr, als abgedroschene, der Diskussionskultur abträgliche Ressentiments in einem eher so mittel bedeutsamen Ort im Internet zu hinterlassen.

**************

@Malakim , @Lupo und @Sonsee
Ich habe bemerkt, dass ihr viele Buchstaben hinterlassen habt, wohlmöglich als Reaktion auf meine Beiträge.
Meine Zeit ist begrenzt. Deshalb habe ich mich allein mit dem Jäger beschäftigt, den ich trotz sehr differenter Daseinsrealitäten schätze und im Unterschied zu euch noch ernst nehmen kann. Ich weiß nicht was ihr geschrieben habt, aber bestimmt war es klug.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
@Malakim , @Lupo und @Sonsee
Ich habe bemerkt, dass ihr viele Buchstaben hinterlassen habt, wohlmöglich als Reaktion auf meine Beiträge.
Meine Zeit ist begrenzt. Deshalb habe ich mich allein mit dem Jäger beschäftigt, den ich trotz sehr differenter Daseinsrealitäten schätze und im Unterschied zu euch noch ernst nehmen kann. Ich weiß nicht was ihr geschrieben habt, aber bestimmt war es klug.

Keine Sorge, dieser kleine Einwurf zeigt eigentlich alles ganz schön.
Vielen Dank das Du so schön und öffentlich zeigst wo es klemmt.

Aber um Deine widerliche menschliche Art mal zurück zu geben: Als Mensch habe ich mit Dir vor geraumer Zeit abgeschlossen.
Du hast Deinen miesen Charakter ja schon oft hier gezeigt. Igitt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Unfug. Ein verändertes Land wollen alle Politiker, sonst könnten sie ja aufhören welche zu sein.

Völliger Unfug. Man kann ja einfach mal den Amtseid des Kanzlers bemühen. Er leistet seinen Eid darauf, Den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden. Und eben nicht darauf, dass er verändern wird, egal, ob es nuzt oder schadet.

Das sinngemäß Gleiche erwarte ich von jedem Politiker. Und wenn er etwas ändern möchte, dann möge er zuvor bitte offen und ehrlich tun und darlegen, wie es Nutzen schafft und/oder Schaden abwendet, und nicht heimlich still und leise mittels gebrochener Wahlversprechen.


Heute, bei der Debatte zum BAföG, hat die Rednerin der Linken ….

Ich werde es mir mal anhören.
… nebenbei bemerkt trägt sie gewiss mehr zur Demokratie in Deutschland bei als Du. Es sei denn, Du tust mehr, als abgedroschene, der Diskussionskultur abträgliche Ressentiments in einem eher so mittel bedeutsamen Ort im Internet zu hinterlassen.

Das kannst Du nicht beirteilen und ich werde es Dir nicht auf die Nase binden.
@Malakim , @Lupo und @Sonsee
Ich habe bemerkt, dass ihr viele Buchstaben hinterlassen habt, wohlmöglich als Reaktion auf meine Beiträge.
Meine Zeit ist begrenzt. Deshalb habe ich mich allein mit dem Jäger beschäftigt, den ich trotz sehr differenter Daseinsrealitäten schätze und im Unterschied zu euch noch ernst nehmen kann. Ich weiß nicht was ihr geschrieben habt, aber bestimmt war es klug.

Ja, Du hast recht. Derartige Kleinodien des wertschätzenden Umgangs im Rahmen einer geistreichen Diskussionkultur bekomme ich im Gegensatz zu Dir nicht zustande. Ein Magel bei mir, mit dem ich gut leben kann und den ich im übrigen bei anderen gut schätze.

Und da Du Dich inhaltlich lediglich auf auf den Punkt „das Land verändern“ stürzt und dazu, wie dargelegt, nur Blödsinn vorträgst, gehe ich also davon aus, dass Du wie üblich meinem, Deiner Ansicht nach der Diskussionskultur abträglichen, Beitrag nichts entgegensetzen kannst. Ach so, Entschuldigung, Du bist lediglich zu faul dazu, Dich der von Dir selbst losgetretenen Diskussion zu stellen. Na ja. Beides nichts, womit ich an Deiner Stelle prahlen gehen würde. Aber das muss ich Dir wahrscheinlich in einfacher Sprache erklären und dazu bin ich zu faul.

Aber schön und amüsant, Deine Ausführungen und Anwürfe über Diskussionskultur und Einsatz für die Demokratie durchzulesen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Ich werde es mir mal anhören.

Habe ich jetzt getan. Und auch die zugehörige Rede def AfD-Fraktion.

Bis auf den Punkt, dass die AfD ausdrücklich, aber auch begründet die Ausweitung des BAFöG auf Asylsuchende und geduldete Ausreisepflichtige ablehnt - ein Punkt, über den man sicherlich diskutieren kann *) - , vertreten er und die linke Rednerin die weitgehend gleichen und auch völlig legitimen Positionen, grob zusammengefasst:

- die Erhöhung ist zu gering
- insgesamt ist es enttäuschend, das es keine umfassende Reform gab
- es wurden Änderungsanträge eingebracht, aber nicht beachtet

Die AfD wird sich enthalten, um den Studenten nicht noch das Wenige, was ihnen zugestanden wird, abspenstig zu machen, wie die Linke diesen Effekt ihrer Ablehnung den Studenten erklären möchte, ist Ihr Problem.

Also beides sachpolitische Beiträge mit nun wirklich nicht unvereinbaren Inhalten, von der AfD ruhiger und sachlicher vorgetragen als von der Rednerin der Linken. Der Tenor ist bei beiden gleich: Die Ampel hat wieder mal eine lausige Arbeit abgeliefert, und die Kritikpunkte sind weitgehend deckungsgleich.

Wenn diese Debatte Nachbars Argument ist, um sich mit links versöhnen zu können, dann sollte sie auch ihn selbst mit der AfD versöhnen können. Wird es aber nicht.

Warum nicht? Weil dieses Beispiel dafür ohne jeden Belang ist. Thema verfehlt, weil es ideologiefrei ist. Setzen, 6! Was es aber jedoch klar demonstriert, ist, dass die von den Ampelparteien betriebene ideologische Aufladung der Bundestagsdebatten der Sachpolitk nicht förderlich ist.

Zufällig haben die vom Nachbarn beifällig demokratisch genannten Parteien Brandmauern aufgebaut und die gleichzeitig vom Nachbarn beklagte Regelung, dass es nicht wichtig ist, was gesagt wird, sondern wer es sagt, eingeführt. Um es mal in einfacher Sprache auch für den Nachbarn zu Sagen:

Die AfD repräsentiert zur Zeit 11,5% der Wähler des Deutschen Bundestags. Der Bundestag repräsentiert jedoch immer 100% des deutschen Volkes, und nicht nur die 88,5% die „richtig“ gewählt haben. Der Umgang mit der AfD ist so undemokratisch wie es nur geht.

—————————-

*) Ich finde, hier hat die AfD recht. Für ein erfolgreiches Studium in Deutschland ist die Kenntnis der deutschen Sprache unabdingbar, die man in diesem Personenkreis nicht voraussetzen kann. Ich würde hier befürworten, aussichstreiche Kandidaten nach Einzelprüfung eine Förderung im Rahmen eines dem BAFöG entsprechenden Stipendiums vorzunehmen - aber eben nicht im Rahmen einer allgemeinen Förderung, die man einfach nur zu beantragen braucht.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Eigentlich könnte es damit auch sein Bewenden haben. Aber mir fehlt noch ein Fazit für mich, um einen Vielleicht auch nur vorläufigen Schlussstrich unter diese Diskussion ziehen zu können.

Lehrreich war es allemal - vor allem ab dem Zeitpunkt, in dem sich der Nachbar eingeschaltet hat.

Es ist schon bemerkenswert. Da wird der Wert der Sachlichkeit betont, nicht wer es sagt, sondern was gesagt wird, sei wichtig, und dann auf eine Debatte im Bundestag verwiesen, in der die Partei, deren Mauermörderhintergrund er generös übersieht und die Partei, dier bedingungslos verteufelt, exakt das gleiche aussagen. Da wird leben und leben lassen zum Motto erklärt, das die Welt und insbesondere seinen Bezirk so lebens- und liebenswert macht, gleichzeitig die Verbotspartei vergöttert, die alle Lebensbereiche einengt und deren Spezialität die kleinteilige Gängelung ist.

Es bleibt einfach keine greifbare Substanz, kein Inhalt übrig. Nur eine grenzenlose Beliebigkeit, die mit persönlicher, elaboriert formulierter Unausstehlichkeit als verbindender Klammer daher kommt. Es wird eines verkündet und das Gegenteil praktiziert. Als normaler Mensch, der eine gewisse Konsequenz in Denken und Handeln anstrebt, kann man gar nicht anders, als in Konflikt damit zu geraten, da ja schon die formale Logik indiziert, dass bei dieser Widersprüchlichkeit mindestens eines falsch sein muss.

Es ist genau diese Form von Widersprüchlichkeit, die Deutschland in endloser Spirale auf Talfahrt geschickt hat. Und genau diese dumpfe Unausstehlichkeit, die jemandem, der sich Sorgen macht, und der die Widersprüchlichkeiten und Hirnrissigkeiten addressiert, entgegen weht.

Und es ist genau das, was mich bewogen hat, das Land zu verlassen. In meiner persönlichen Situation war es das einzig Richtige.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Es handelt sich, wie gesagt, und wie recht einfach nachzulesen ist, nicht um die Vorvorgängerin der Partei, sondern um eine und dieselbe Partei. Das Parteivermögen ist vorhanden, die alten Kader haben die Führung. Ein Herr Gysi entstammt feinstem alten DDR-Adel, Chef der Anwaltskammer eines an Anwälten nun wirklich sehr armen Staates. Sein Weg ins Politbüro war vorgezeichnet und nur die Revolution kam ihm dazwischen. Diese Partei tut etwas, um die Demokratie lebendig zu halten? Wie ein Brandstifter etwas tut, um die Feuerwehr auf dem Quivive zu halten, würde ich sagen. Leider ist die Demokratie in Deutschland in ernster Bedrängnis, und zwar durch Parteien, die Koalitionen mit der Linkspartei sehr offen ggüberstehen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Wieder etwas doch mehr Persönliches zum Thema:

Wir haben uns gestern mal gemeinsam mit deutschen Nachbarn den Spaß gemacht und saßen in einem ungarischen Biergarten und haben uns dort die Übertragung des Spiels Deutschland - Ungarn im ungarischen Fernsehen angeschaut.

Ich bin kein großer Fußballfan oder -kenner, aber dass die ungarische Mannschaft einfach nicht gut genug gepielt hat, um in dieser Partie gewinnen zu können, habe selbst ich bemerkt. Mit ehrlichem Bedauern. In den wenigen Momenten, in denen die ungarische Mannschaft mal aus dem Quark kam, herrschte Sommermärchen-Stimmung, und die erste Freude über das leider ungültige Abseits-Tor war unbeschreiblich und auch ansteckend. Fußball ist auch für die Ungarn sehr wichtig, aber ohne jede Verbiestert- und Verbissenheit. Auch nicht uns gegenüber, auch nicht nach diesem Ergebnis.

Wieder einmal eine kleine Liebeserklärung an die Menschen hier …

Zu meiner Verblüffung stelle ich aber auch fest, das Deutschland beginnt mir fremd oder „unvertraut“ zu werden. Das beginnt schon bei der Bandenwerbung, und den lila Mannschaftstrickots, sowie der fremdländischen Optik der Mannschaft - heißt sie eigentlich wieder Nationalmannschaft?. Ich habe überhaupt nichts gegen diese Leute, aber kann mich mit ihnen nicht identifizieren. Gekrönt wurde es von einem späteren kurzen Blick ins deutsche Fernsehen (bei unserem Nachbarn, denn wir empfangen keines), in dem dann eine wie Sawsan Chebli gekleidete und gestylte „Fußballexpertin“ irgendwas erklärt hat.

Die Veränderung ist wahrscheinlich unmerklich, wenn man mitten drin sitzt. Aber erstaunlich, wenn man nur alle paar Monate eine Momentaufnahme sieht. Mag sein, dass das beste Deutschland aller Zeiten ungeahnte Höhen des Gutseins erklimmt und ich nur rückständig bin. Aber ich stelle fest, dass Deutschland sukzessive alles abschafft, was mir positiv vertraut ist. Und durch Dinge ersetzt, bei denen ich nur ein „Hä? Was ist das denn?“ sagen kann, ohne, dass ich erkennen könnte, das irgend etwas dadurch besser würde. Es wird nur fremd.

Die in Deutschland so penetrant betonte „Vielfalt und Buntheit“ wirkt auf mich als Entfremdung und Entwurzelung.

Unglaublich, aber ich fühle mich als Fremdling in diesem Land, der noch nicht einmal die Sprache so richtig beherrscht, mehr zugehörig und am richtigen Ort als dort, wo ich herkomme. Ich muss wirklich mal überlegen, welche Substanz es genau hat, wenn ich „wir“ sage.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.113
Wieder etwas doch mehr Persönliches zum Thema:

Wir haben uns gestern mal gemeinsam mit deutschen Nachbarn den Spaß gemacht und saßen in einem ungarischen Biergarten und haben uns dort die Übertragung des Spiels Deutschland - Ungarn im ungarischen Fernsehen angeschaut.

Ich bin kein großer Fußballfan oder -kenner, aber dass die ungarische Mannschaft einfach nicht gut genug gepielt hat, um in dieser Partie gewinnen zu können, habe selbst ich bemerkt. Mit ehrlichem Bedauern. In den wenigen Momenten, in denen die ungarische Mannschaft mal aus dem Quark kam, herrschte Sommermärchen-Stimmung, und die erste Freude über das leider ungültige Abseits-Tor war unbeschreiblich und auch ansteckend. Fußball ist auch für die Ungarn sehr wichtig, aber ohne jede Verbiestert- und Verbissenheit. Auch nicht uns gegenüber, auch nicht nach diesem Ergebnis.

Wieder einmal eine kleine Liebeserklärung an die Menschen hier …

Zu meiner Verblüffung stelle ich aber auch fest, das Deutschland beginnt mir fremd oder „unvertraut“ zu werden. Das beginnt schon bei der Bandenwerbung, und den lila Mannschaftstrickots, sowie der fremdländischen Optik der Mannschaft - heißt sie eigentlich wieder Nationalmannschaft?. Ich habe überhaupt nichts gegen diese Leute, aber kann mich mit ihnen nicht identifizieren. Gekrönt wurde es von einem späteren kurzen Blick ins deutsche Fernsehen (bei unserem Nachbarn, denn wir empfangen keines), in dem dann eine wie Sawsan Chebli gekleidete und gestylte „Fußballexpertin“ irgendwas erklärt hat.

Die Veränderung ist wahrscheinlich unmerklich, wenn man mitten drin sitzt. Aber erstaunlich, wenn man nur alle paar Monate eine Momentaufnahme sieht. Mag sein, dass das beste Deutschland aller Zeiten ungeahnte Höhen des Gutseins erklimmt und ich nur rückständig bin. Aber ich stelle fest, dass Deutschland sukzessive alles abschafft, was mir positiv vertraut ist. Und durch Dinge ersetzt, bei denen ich nur ein „Hä? Was ist das denn?“ sagen kann, ohne, dass ich erkennen könnte, das irgend etwas dadurch besser würde. Es wird nur fremd.

Die in Deutschland so penetrant betonte „Vielfalt und Buntheit“ wirkt auf mich als Entfremdung und Entwurzelung.

Unglaublich, aber ich fühle mich als Fremdling in diesem Land, der noch nicht einmal die Sprache so richtig beherrscht, mehr zugehörig und am richtigen Ort als dort, wo ich herkomme. Ich muss wirklich mal überlegen, welche Substanz es genau hat, wenn ich „wir“ sage.
Wo bist Du gleich nochmal? Sopron da in der Nähe? Wie schwer ist ungarisch eigentlich? Ist doch sicher saukompliziert.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
Es ist ja auch angesagtes Ziel der Täter die "Rückständigen" (aka Konservativen meist Biodeutsche" abzuhängen und quasi raus zu ekeln.
Vermutlich sind so Sachen wie eine Hetero Familie ohne Scheidung, Bonuspapa oder Mehfachmamas einfach auch scheiße in deren Augen.
DIe Nationalhymne wurde ja uch sehr passend umgedichtet zu "Einigkeit und Recht und Vielfalt". Gestrichen wird die Freiheit natürlich denn es ist auch an der Zeit die renitenten Mitbürger zum "Guten und Richtigen" Leben zu zwingen.

Natürlich würde Inklusion bedeuten es wird jemand inkludiert und nicht es wird das Normale verteufelt aber eben darum kann man Leute wie den Nachbarn auch Täter nennen denn sie sind nicht anders als die Täter der Vergangenheit die durch Umerziehung und Unfreiheit das Volk unterdrückt haben.
Hoffentlich befreit sich unser Land von dieser dritten Generation der totalitären Ideologen, bald und ohne Gewalt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Wo bist Du gleich nochmal? Sopron da in der Nähe? Wie schwer ist ungarisch eigentlich? Ist doch sicher saukompliziert.

Nicht Sopron, sondern im Norden davon.

Wie schwer ist die ungarische Sprache … hm. Sie hat nicht nur andere Vokabeln, sondern eine völlig andere innere Logik. Es ist keine „plapperfreundliche“ Sprache, in den Sätze einfach durch einfaches Aneinanderreihen von Wörtern entstehen und man da, wo es passt einen Punkt macht. Ein einzelner Satz ist eine in sich geschlossene Einheit und die Grammatik darin ist teilweise rekursiv definiert, und Du musst Du schon vorher genau wissen was Du sagen willst. Das führt naturgemäß dazu, dass ein Victor Orbán druckreif spricht. Aber es dauert lange, bis so etwas in Fleisch und Blut übergeht und überhaupt auch nur die Regeln dafür im Kopf hat. Und die Regeln sind teilweise skurril.

Beispiele:

In den Sätzen:
„Ich lese.“ (Olvassok.) und “Ich lese Robinson Crusoe“ (Olvassom a Robinson Crusoet.) wird das Verb anders dekliniert, weil es sich im zweiten Satz auf ein konkretes Buch bezieht. Und weil es konkret ist, gehört ein Artikel (a) davor und weil der Buchtitel im Akkusativ steht, gehört die Akkusativendung „-t“ dran.

Da gibt es Anwendungen von Verben, die wir im Deutschen gar nicht haben. „Ich könnte etwas lesen.“ (Olvashettek). Ganze über den Sinn des Gesagten entscheidende, bei uns in eigene Wörter oder Satzteile gepackte Informationen, verschwinden hier in unscheinbaren Wortbeugungen. Wenn Du nicht ganz fit bist, verstehst Du die Wörter, aber nicht das, was gesagt wird. Das selbe gilt auch für Substantive.

Skurril auch: Das Verb „haben“ hat im Ungarischen keine Entsprechung. Braucht es auch nicht. „Van a hászam“ ist ja auch schnell gesagt. Ins deutsche übertragen heißt das „Es gibt (van) ein Haus (a hász…), das mir gehört (…am).

Die Ungarn fahren nicht mit der Straßenbahn Linie 3, sondern mit der dritten Straßenbahn. Fragst Du also in Budapest, welche Straßenbahn zum Bahnhof fährt und Du fährst mit dem dritten Zug, der kommt, landest Du eben sonstwo.

Meine absolute Hochachtung gilt Dolmetschern, die so etwas in Echtzeit entwirren können.

Lesen geht mittlerweile einigermaßen., wenn ich Zeit habe. Bei Zuhören verstehe ich etwa jedes fünfte Wort und bekomme mit, worum es in etwa geht. Und wir lernen jetzt seit zwei Jahren etwa drei Stunden pro Woche. Wobei mein Schatz doch etwas weiter ist als ich, weil sie viel, viel fleißiger dabei ist als ich.

Also das wird noch eine Weile eine Herausforderung bleiben.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.318
Die in Deutschland so penetrant betonte „Vielfalt und Buntheit“ wirkt auf mich als Entfremdung und Entwurzelung.

In meinen Augen muss man sie überhaupt nicht mehr betonen - und zwar deshalb, weil sie längst Realität sind.
In dem Haufen von rund 120 Mitarbeitern, in dem ich nunmehr arbeite, sind vllt. nur rund 1/3 überhaupt "Deutsche". Das andere 2/3 ist ein wilder Haufen aus allen möglichen anderen Nationen, darunter solche, die weder meine Sprache beherrschen, noch meine zwei Fremdsprachen - und dennoch habe ich mit diesen Menschen klar zu kommen.

Verrückterweise sind selbst diese Migranten AFD-Fans, denn sie sagen: Hey, wir schuften auch, jeden Tag, und für ordentliches Geld. Wir heben unseren Hintern heraus, jeden Morgen, aber wir sehen nicht ein, für andere zu schuften, die uns auf der Tasche liegen.

Diese Menschen erwarten allerdings - und völlig zu Recht - in dieser Gesellschaft anerkannt und respektiert zu werden, denn sie schuften ja auch für das, wofür sich so mancher Deutsche zu schade ist. In meinen Augen sind das alles ganz ordentliche Leute, und wenn sie hier und da etwas anders ticken - so what? Ich erfahre sie als gute Kollegen, die ihre Arbeit tun, zuverlässig sind und auf die man sich immer verlassen kann. Und an dieser Arbeitsdisziplin kann sich so mancher junge Deutsche eine ganz dicke Scheibe abschneiden ...
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Diese Menschen erwarten allerdings - und völlig zu Recht - in dieser Gesellschaft anerkannt und respektiert zu werden, denn sie schuften ja auch für das, wofür sich so mancher Deutsche zu schade ist. In meinen Augen sind das alles ganz ordentliche Leute, und wenn sie hier und da etwas anders ticken - so what? Ich erfahre sie als gute Kollegen, die ihre Arbeit tun, zuverlässig sind und auf die man sich immer verlassen kann. Und an dieser Arbeitsdisziplin kann sich so mancher junge Deutsche eine ganz dicke Scheibe abschneiden ...

Da wird Dir auch kein AfDler widersprechen. Idioten mal ausgenommen, die dann und dafür allerdings auch innerhalb der AfD sagen wir mal vorsichtig … umstritten sind.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.266
In meinen Augen muss man sie überhaupt nicht mehr betonen - und zwar deshalb, weil sie längst Realität sind.
In dem Haufen von rund 120 Mitarbeitern, in dem ich nunmehr arbeite, sind vllt. nur rund 1/3 überhaupt "Deutsche". Das andere 2/3 ist ein wilder Haufen aus allen möglichen anderen Nationen, darunter solche, die weder meine Sprache beherrschen, noch meine zwei Fremdsprachen - und dennoch habe ich mit diesen Menschen klar zu kommen.
Das erklärt auch warum nichts mehr klappt in diesem Land. Babylonische Sprachverwirrung, es gibt nicht genug Kurse und Dolmetscher, Wohnungen, Ärzte usw. also überwiegend ungenügende Verständigung noch dazu mit archaischen Kulturen. Und na klar, du musst damit klar kommen, die Politiker veranstalten nur das Chaos! Die prophezeiten Tötungen der Machtträger beginnen langsam, erst jetzt merken die, wie es ist, wenn sie sich nicht mehr vor die Tür wagen können. Etwas was die normale Bevölkerung von Anfang an ertragen musste.
Verrückterweise sind selbst diese Migranten AFD-Fans, denn sie sagen: Hey, wir schuften auch, jeden Tag, und für ordentliches Geld. Wir heben unseren Hintern heraus, jeden Morgen, aber wir sehen nicht ein, für andere zu schuften, die uns auf der Tasche liegen.
Die woke Welt ist diesen Kulturen zuwider und widerspricht auch sogut wie allen Religionen, nur wenige von unseren neuen Bürgern, würden ihre Männlichkeit freiwillig kastrieren lassen und sich öffentlich zum Deppen machen. Deswegen wählen die "anständige Parteien"!
Diese Menschen erwarten allerdings - und völlig zu Recht - in dieser Gesellschaft anerkannt und respektiert zu werden, denn sie schuften ja auch für das, wofür sich so mancher Deutsche zu schade ist.
Anerkennung muss man sich verdienen, indem man sich integriert und nicht tagtäglich mordend und vergewaltigend auffällt. Noch dazu arbeiten sehr viele Migraten eben nicht, sondern bekommen Bürgergeld.
In meinen Augen sind das alles ganz ordentliche Leute, und wenn sie hier und da etwas anders ticken - so what? Ich erfahre sie als gute Kollegen, die ihre Arbeit tun, zuverlässig sind und auf die man sich immer verlassen kann. Und an dieser Arbeitsdisziplin kann sich so mancher junge Deutsche eine ganz dicke Scheibe abschneiden ...
Sicher so eine Küche bringt dich sicher weit in deiner Weltsicht. In meiner sieht es so aus, dass die Mädchen die ich betreue, tagtäglich diese widerlichen Nachstellungen von Menschen aus anderen Ländern erleben, es hilft den bereits traumatisierten keiner gegen diese Gewalt. Und auch unsere Jungen sind davon betroffen, sie erleben Gewalt wenn sie nur zum Kiosk gehen! Die Messermorde finden auf der Straße und nicht in deiner Küche statt.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.318
Das erklärt auch warum nichts mehr klappt in diesem Land. Babylonische Sprachverwirrung, es gibt nicht genug Kurse und Dolmetscher, Wohnungen, Ärzte usw. also überwiegend ungenügende Verständigung noch dazu mit archaischen Kulturen. Und na klar, du musst damit klar kommen, die Politiker veranstalten nur das Chaos! Die prophezeiten Tötungen der Machtträger beginnen langsam, erst jetzt merken die, wie es ist, wenn sie sich nicht mehr vor die Tür wagen können. Etwas was die normale Bevölkerung von Anfang an ertragen musste.

Nun, da müssen wir durch. Im Grunde erinnert mich mein jetziges - so erst seit kurzem bestehendes - Arbeitsumfeld an meine ersten Ferienjobs als Schüler in einer Plastikkisten-Fabrik etwa Mitte der 1970er Jahre. Damals nannte man diese Kollegen allerdings nicht Migranten, sondern Gastarbeiter.

Anerkennung muss man sich verdienen, indem man sich integriert und nicht tagtäglich mordend und vergewaltigend auffällt. Noch dazu arbeiten sehr viele Migraten eben nicht, sondern bekommen Bürgergeld.

Meine Migranten arbeiten, sind gut integriert und morden und vergewaltigen, das tun sie auch nicht.
Einige von ihnen haben mir gegenüber, aus sich selbst heraus gesagt: Deutschland ist ein gutes Land, sie haben mir und meiner Familie geholfen, wie dies kaum ein anderes Land getan hätte. Dennoch liegen sie uns nicht auf der Tasche, sie arbeiten, und dies zuverlässig und ordentlich. Und wenn es dann Kommunikations- und auch schon mal Mentalitäts-Stolpersteine gibt ... na und? Probleme sind dafür da, gelöst zu werden und nicht dazu, um über sie zu jammern.

Eines ist aber in jedem Fall klar: Ohne diese Menschen mit Migrationshintergrund wäre der Betrieb nicht einmal ansatzweise aufrecht zu erhalten. Und es hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, dass der Job etwa schlecht bezahlt wäre. Vielmehr ist er schwer, schmutzig und hart, vergleichsweise zumindest, und es gibt nicht mehr soviele Deutsche, die dies so tun wollen. Und selbst wenn: Der Arbeitsmarkt gibt sie nicht her, die Gesellschaft überaltert.

Sicher so eine Küche bringt dich sicher weit in deiner Weltsicht. In meiner sieht es so aus, dass die Mädchen die ich betreue, tagtäglich diese widerlichen Nachstellungen von Menschen aus anderen Ländern erleben, es hilft den bereits traumatisierten keiner gegen diese Gewalt. Und auch unsere Jungen sind davon betroffen, sie erleben Gewalt wenn sie nur zum Kiosk gehen! Die Messermorde finden auf der Straße und nicht in deiner Küche statt.

Oh ja, meine Küche hat mich schon immer in meiner Weltsicht weiter gebracht. Denn im Unterschied zu den Bürojobs, die ich auch viele Jahre gemacht habe, habe ich dort mit Menschen aus allen Nationen und Kulturen zu tun. Und rechnet man meine Gastkontakte hinzu, dann auch mit Menschen aus allen Schichten.

Das Lebensproblem eines Sozialarbeiters besteht darin, mit Menschen zu tun zu haben, die in soziale Probleme haben. Und hat man ihre Probleme gelöst, dann sieht man sie nie wieder, dafür kommen andere mit neuen Problemen. Im Grunde nichts anderes, als das, was ich als Koch in der Bedürftigenspeisung erlebt habe: Es kommt ein Mensch in Not, man unterstützt ihn ein paar Wochen oder Monate ... und dann greifen andere Maßnahmen und man sieht ihn nie wieder. Dafür kommt das nächste Sorgenkind ...

... das hinterlässt Spuren auf der Seele. Es kann dazu führen, dass man sich mit der Zeit ein verbogenes Gesellschaftsbild erschafft, denn man hat immer nur mit den Problemfällen zu tun. In der Bedürftigenspeisung habe ich als "Küchenchef" schließlich festgestellt, dass ich mich und mein Handeln im Grunde tagtäglich in Frage stellen muss. Denn schließlich ist jeder Mensch ein Individuum, und das Schlimmste, was einem auf Dauer passieren kann, das ist, mit der Zeit in starre Regeln zu verfallen und in ein Denken von "wir" und "die" zu geraten. Denn dann wird man zu einem unerträglichen Grantler, und zu einem überheblichen noch dazu.

In der Praxis habe ich durch die Arbeit bei den Templern sowie in der Inklusionsküche viel gelernt, über die Menschen, vor allem aber über mich selbst. Im Ergebnis möchte ich mit meinen Mitmenschen nicht mehr so streng sein, denn kleine Wichte, die alles wissen und nichts können und ständig klugscheissern ... die gibt's dann schon genug. Menschen, die erwarten, dass Du eine Art Vorzeigepatient bist, hochmoralisch, für Linien, die sie selbst kaum verfolgen. Nee, oder?
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.760
🤨

"deine" migranten ?



evtl überdenkst du nach diesem hinweis mal deine sicht auf deine mitmenschen. aber wahrscheinlich werde ich eher wieder geblockt als das das geschehen würde...
Wenn ich sage "Mein Gott", auch als Atheist, bin ich weder gläubig, noch denke ich, dass Gott mir gehört. Eigentlich kannst du einem nur leid tun, wenn das alles war, was du aus seinem Beitrag rausgezogen hast.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.266
[...]Das Lebensproblem eines Sozialarbeiters besteht darin, mit Menschen zu tun zu haben, die in soziale Probleme haben. Und hat man ihre Probleme gelöst, dann sieht man sie nie wieder, dafür kommen andere mit neuen Problemen. Im Grunde nichts anderes, als das, was ich als Koch in der Bedürftigenspeisung erlebt habe: Es kommt ein Mensch in Not, man unterstützt ihn ein paar Wochen oder Monate ... und dann greifen andere Maßnahmen und man sieht ihn nie wieder. Dafür kommt das nächste Sorgenkind ...
Es ging hier um die hausgemachten Probleme der Nachstellungen, die diese traumatisierten Mädchen nun zusätzlih tagtäglich erleben. Da kannst du noch so am Thema vorbeischreiben.
... das hinterlässt Spuren auf der Seele. Es kann dazu führen, dass man sich mit der Zeit ein verbogenes Gesellschaftsbild erschafft, denn man hat immer nur mit den Problemfällen zu tun. In der Bedürftigenspeisung habe ich als "Küchenchef" schließlich festgestellt, dass ich mich und mein Handeln im Grunde tagtäglich in Frage stellen muss. Denn schließlich ist jeder Mensch ein Individuum, und das Schlimmste, was einem auf Dauer passieren kann, das ist, mit der Zeit in starre Regeln zu verfallen und in ein Denken von "wir" und "die" zu geraten. Denn dann wird man zu einem unerträglichen Grantler, und zu einem überheblichen noch dazu.
Ansonsten wirst du nicht lange überleben, denn Unterschiede zu Leugnen, könnte gerade für Männer gefährlich sein.
In der Praxis habe ich durch die Arbeit bei den Templern sowie in der Inklusionsküche viel gelernt, über die Menschen, vor allem aber über mich selbst. Im Ergebnis möchte ich mit meinen Mitmenschen nicht mehr so streng sein, denn kleine Wichte, die alles wissen und nichts können und ständig klugscheissern ... die gibt's dann schon genug. Menschen, die erwarten, dass Du eine Art Vorzeigepatient bist, hochmoralisch, für Linien, die sie selbst kaum verfolgen. Nee, oder?
Nein streng möchtest du nicht sein, lieber abfällig und arrogant, denn du bist kein kleiner Wicht,..."gähn"
 
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