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Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.862
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Diesen Mittelweg gibt es doch "im Durchschnitt". Es gibt billigen Kram, der schnell verschleißt und weggeworfen wird, und es gibt sehr hochwertige Produkte, die mehrfache Reparaturen lohnen. Das ist auch gut so, denn nicht jeder braucht, und nicht für alle Aufgaben braucht man Qualitätsprodukte. In diesen Fällen würde der höhere Fertigungsaufwand der Qualitätsprodukte Verschwendung darstellen.
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Das Problem ist jedoch, dass der "durschnittliche Hartz-IV-Empfänger" sein Existenzgeld auch nicht auf Dauer für's "Nichtstun" erhalten will, aber noch nichtmal nach der Naassgabe des SGB II sich ehrenamtlich in seiner erzwungenen Freizeit engagieren darf.

Genau deshalb wurden doch die Hartz-Gesetze eingeführt! Damit die Menschen im Falle der Arbeitslosigkeit möglichst schnell wieder in Arbeit kommen. Es ist nämlich sehr schwierig Langzeitarbeitslose, die mehrere Jahre nichts mehr gemacht haben, wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Und ehrenamtliche Arbeit ist ja schön und gut, aber leben kann man davon nicht.

Der Grundbedarf des Wohnens ist durch die Mietpreissteigerungen und die Knappheit von Wohnraum in den Ballungszentren auch nicht abgedeckt - bei den Preisen die "das Amt" durchschnittlich übenimmt, bleibt dem Armen oftmals nur eine völlig unisolierte Bude übrig, in der er im Winter friert und im Sommer "Brathähnchen" ist, weil er "vom Amt" nicht die Miete einer halbweg energetisch gut sanierten Wohnung bezahlt bekommt.

Die aktuell sehr hohen Mitpreise haben aber auch etwas mit der gegenwärtige Krise und der dadurch bedingten Niedrigzinspolitik der EZB zu tun. Es gibt momentan sehr viele Investoren, die rießige Summen verwalten, aber auch viele Privatleute, die auf Grund der Krise nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld machen sollen, also wie sie es am besten anlegen können. Ein Weg aus der Misere ist da natürlich -auch auf Grund der sehr niedrigen Zinsen momentan- die Investion in Baugold, d.h. Immobilien. Die Nachfrage nach Immobillien steigt also vielerorts wesentlich stärker als das Angebot. In Konsequenz liegen die momentan Immobilienpreise bei mir in der Region -meiner Schätzung nach- 30% über dem regulären Marktpreis. Und diese 30% Aufpreis werden die neuen Eigentümer natürlich auch wieder reinholen wollen. Das tun sie durch einen deutlichen Aufschlag auf die Mieten. Dementsprechend wundert es mich nicht, dass gerade sozial Schwächere sich keine "adäquate" Wohnung mehr leisten können. Fairerweise sollte aber auch an dieser Stelle angemerkt werden, dass es nicht wenige Hartz-IV Empfänger gibt, die ihre Mieten auch deshalb nicht bezahlen können, weil ihr ganzes Geld in die Spirituosen- und Tabakwarenindustrie fließt.

Und hier muss man mal klar sagen: Die Ölpreise, Gaspreise, Nachtspeicher-Strompreise für Heizung, die auf dem Markt - nicht ganz zu Unrecht - verlangt werden, kann der arme Mensch nicht bezahlen, egal ob Hartz IV oder Grundrentner. Selbt der berühmmte "MNittelstand" knappst an diesen Preisen - an der kapitalistischen Diktatur der Energiekonzerne, um's auf den Punkt zu bringen.

Nein! Da sind nicht nur die bösen Konzerne dran Schuld, sondern hauptsächlich der Staat. Google mal nach einer Zusammensetzung des aktuellen Bezin- oder Strompreises. Der Staat kassiert da wirklich kräftig mit und seine Steuereinnahmen steigen stetig. Mit diesen zusätzlichen Einnahmen könnten auch soziale Probleme gelöst werden.

Natürlich könnte staatlicherseit einiges geändert werden - warum muss die energieintensive Industrie - Kupfer- und Alumunium-Schmelzhütten von Zuzahlungen hinsichtlich der Durchsetzung der Energiewende befreit werden - und der normale Bürge darf die Mehrkosten tragen? Auf diese Art und Weise wird sich die "stromfressende" Industrie nie Einsparmöglichkeiten überlegen (bzw. den Entwickler- und Erfindermarkt diesbezüglich durchforsten und vielleicht sogar selbst ankurbeln...). Bei den in den letzten 10 Jahren kontinuierlichj steigenden Rohstoffpreisen für Bauxit und Kupfererz - trotz Wirtschaftskrisen - kann mir keine der Kupfer- und Aluminiumschmelzhütten erzählen, man könne bei Energiepreissteigerungen kein Gewinn machen und müsse dann Stellen abbauen... (ich habe mich lange genug im Recyclingssektor betätigt; ich kenne mich mit den tatsächlichen Verhältnissen dort bestens aus).

Wenn die Energieintensiven Industrien diese Kosten tragen müssten, würden sie Stück für Stück ins Ausland wandern. Damit gingen dem Staat Steuereinnahmen verloren, die Wirtschaftsleistung Deutschlands würde sinken und auch die Arbeitslosigkeit (gerade im Bereich der gering Qualifizierten) täte steigen. Natürlich erscheint es nicht fair oder sozial gerecht, diese genannten Industrien von der Energiewende auszunehmen. Meiner persönlichen Meinung nach ist es aber die Energiewende selbst, nicht fair und sozial gerecht ist. Es muss allen Beteiligten bereits im Jahr 2011 als der Beschluss die Energiewende einzuleiten gefasst wurde, klar gewesen sein, da sie zu immens steigenden Energiekosten führen würde und das darunter gerade sozial schwächere Menschen zu leiden hätten, die sich ab einem bestimmten Punkt die Energie einfach nicht mehr leisten können und daher im Winter bei Kerzenlicht bibbernd in dicke Decken gehüllt in ihren Zimmern frieren müssen. Es wäre daher meines Erachtens höchste Zeit wenn sich endlich mal jemand aufraffen würde und den Menschen erklärt, was die Energiewende wirklich für sie bedeutet. Es gibt zwei Möglichkeiten: Energiewende oder für alle bezahlbare Energie. Beides zusammen geht nicht!

Den "Armutsvergleich" zu Polen, Bulgarien, Rumänien zu ziehen, ist ehrlich gesagt lächerlich. Wir haben es auch einer völlig falschen EU-Politik zu verdanken, dass Rumänen und Bulgaren ihr wirtschaftliches Überleben in den eher "reicheren" Ländern der EU suchen, wir haben es der Verlockung des Marktes (eher Verwschwendung des Produktes) zu verdanken, das die Ost-EU-Bürger von 30 Sorten Joghurt in deutschen oder englischen Regalen "geblendet" sind, wo sie zuhause erst mal 30 Kilometer fahren müssen bis sie zum "Konsum" kommen und da "nur" 4 Sorten Joghurt im Regal finden. Und dann darf man auch nicht vergessen: In Bosnien und Kroatien kostet 1 Kilo Joghurt umgerechnet (von Kuna/BosnaMarki auf Euro) 1,24 €, in Deutschland zahlste für das gleiche Kilo 3,49 € . In Griechenland, in dem die Reallöhne gesunken sind, kosten Lebensmittel bei LIDL fast genau das Gleiche wie in Berlin beim LIDL - aber diue Kaufkraft ist in Bosnien, Kroatien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien geringer als hier.

Der Armutsvergleich ist legitim. Deutschland ist keine einsame Insel inmitten eines rießigen Ozeans, sondern ist zusammen mit vielen anderen Staaten eingebettet in die Europäische Union. Eine Union die in Zukunft noch enger, noch einheitlicher werden soll. Dementsprechend erschien (und erscheint mir nach wie vor) mir dieser Hinweis geboten.

Was in der ganzen Debatte auch nicht zum Tragen kommt: Konsum ist die heilige Kuh des Kapitalismus. Das Problem: Was macht man wenn die Bedürfnisse erfüllt sind? Ganz einfach: Man produziert zum "verfallsdatum": 1 Tag nach Ablauf der Garantiezeit ist das "Gerät" kaputt, egal ob T-Shirt oder Laptop. Die Reparartur "lohnt" sich nicht (es sei denn man kann's selber...:D) und der Kunde der das "Gerät" braucht, muss sich neuenen Schrott kaufen.... Öko-Test hat 2005 eine Studie durchgeführt - danach waren 80% der beim Discounter verkauften neuen Fahrräder - fabrikneuer Sperrmüll... Die Stiftung Warentest hat 2009 die gleiche Studie nochmal gemacht und ist zu dem gleichen Ergebnis gekommen.

Das ist jetzt aber wirklich absoluter Schmarrn. Sicherlich kann ein Hersteller durch die Auswahl geeigneter Materialen festlegen, wie lange ein Gerät oder Bekleidungsstück ungefähr halten soll, aber ist definitiv nicht möglich, dass auf den Tag genau zu bestimmen. Wenn ein Anbieter dies wirklich machen würde und es später herauskäme, wäre er am Ende, weil niemand mehr seine Produkte kaufen würde.

Richtig, "rot-grün" hat Hartz IV eingeführt, schwarz-gelb war dagegen.... schwarz-gelb hat aber die Hartz-Gesetze nicht gekippt - wieso eigentlich? Muss denen doch ganz gut in den Kram gepasst haben; haben die vielleicht aus purem Opportunismus seinerzeit die Klappe so weit aufgerissen?

Schwarz-Gelb war auch für die Hartz-Gesetze.

Hallo Suum,

:pha: Was ich hab ein altes Auto und für den Urlaub reichts auch wieder hinten und vorne nicht, lass uns lieber ein bischen jammern damit eben nicht alle hier her kommen wollen....
Bildungsmässig ist von diesem Wohlstand allerdings nichts zu merken, es scheint so, dass zuviel Wohlstand Menschen regelrecht verblöden lässt.

Und ich habe gar kein Auto, kein modernes Smartphone, kein Tablet etc. Ich kann mir ebenso keinen Urlaub leisten und würde ohne finanzielle Gönner (meine Familie!) mir nichtmal mein Studium finanzieren können. Also von daher wäre ich wahrscheinlich noch am ehesten berechtigt hier zu jammern, aber ich tu´s nicht.

Ich sage ja dazu immer: Konsum verblödet! Es gibt so viele Menschen, die sich bspw. gerne ein gutes Musikstück anhören, aber nahezu niemand interessiert sich wirklich ernsthaft dafür, wie solch ein Musikstück erstellt wird und was da alles dahinter steckt. Ja, die meisten Menschen heutzutage können nicht mal ein Instrument spielen (ich im Übrigen auch nicht!). Die meisten Menschen tun also nur noch passiv konsumieren, aber nichtmehr aktiv selbst gestalten.

Das mit der hohen Arbeitsbelastung stimmt, aber wenn ein Ackermann um die 10 Mio € jährlich verdient, habe ich ein Problem, insbesondere bei den hohen Aktien-Boni, die nur in eine Richtung gehen: Erhöhung des Grundlohns.) Es gibt kein Malus-System.
Die Merkel bekommt nur ca. 200.000 € Der Job ist vom Arbeitsaufwand und von der Qualifikation (Führungsqualitäten) vergleichbar, man muss Grundsatzentscheidigungen und viel delegieren.
Der Job von Merkel ist fast noch schwerer, weil sie viele

Na Ja. Die Einführung eines Malus-Systems ist ein wenig problematisch. Mali können sogar das fixe Grundgehalt eines Vorstands mindern und im schlimmsten Falle (also wenn die Mali höher sind als die Boni und das fixe Grundgehalt) sogar zu einer Haftung der Vorstände mit ihrem Privatvermögen führen. Das kann es auch nicht sein! Vorstände leiten zwar das Unternehmen und müssen daher auch Verantwortung übernehmen. Sie sind aber nicht Träger des Unternehmerrisikos. Letzteres bleibt den Eigentümern vorbehalten.

An die Bundeskanzlerin hatte ich bei Verfassen dieses Teils meines letzten Beitrags auch denken müssen. Ginge es nach mir würde sie das zehnfache ihres aktuellen Salärs erhalten, aber das habe ich nicht zu entscheiden und ich glaube auch, dass es den meisten Menschen nicht vermittelbar wäre (Sozialneid!?).

Beste Grüße,
Suum Cuique
 
Zuletzt bearbeitet:

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

[....]Die aktuell sehr hohen Mitpreise haben aber auch etwas mit der gegenwärtige Krise und der dadurch bedingten Niedrigzinspolitik der EZB zu tun. Es gibt momentan sehr viele Investoren, die rießige Summen verwalten, aber auch viele Privatleute, die auf Grund der Krise nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld machen sollen, also wie sie es am besten anlegen können.[....]

Wie ich Andernorts bereits äußerte, scheint es, dass mancher User in einer anderen Galaxie sein Zelt aufschlug.

Hier gibt es einen Leerstand von Wohneigentum, welcher bei näherer Betrachtung schon körperliche Schmerzen erzeugt.

In den Neufund-Ländern kann man zur Zeit für billig Geld ganze Dörfer erstehen...



[....]Fairerweise sollte aber auch an dieser Stelle angemerkt werden, dass es nicht wenige Hartz-IV Empfänger gibt, die ihre Mieten auch deshalb nicht bezahlen können, weil ihr ganzes Geld in die Spirituosen- und Tabakwarenindustrie fließt.[...]

Diesen Satz würde ich nicht als Fair, sondern als frech betrachten, nur weil du in einer Gegend zu wohnen scheinst, wo sich diese Klientel scheinbar kumuliert.

[...]Wenn ein Anbieter dies wirklich machen würde und es später herauskäme, wäre er am Ende, weil niemand mehr seine Produkte kaufen würde.

Such mal nach Heizkörper-Lebens-Dauer in Wasch- und oder Spülmaschinen... Damals und Heute...

[...]Also von daher wäre ich wahrscheinlich noch am ehesten berechtigt hier zu jammern, aber ich tu´s nicht.

Ich erinnere mich an Zeiten, als es nicht verboten war, sich seinen Lebensunterhalt neben dem Studium zu verdienen und auch aus der Gegenwart sind mir solche Fälle bekannt. :gruebel:
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Diesen Satz würde ich nicht als Fair, sondern als frech betrachten, nur weil du in einer Gegend zu wohnen scheinst, wo sich diese Klientel scheinbar kumuliert.

Es ist in der Tat sehr frech, ein existierendes Problem auf diese Art und Weise knallhart anzusprechen. Vermutlich wäre es im Sinne des herrschenden Gutmenschentums besser, sich in Selbstbeweihräucherung zu üben und solche Probleme einfach unter den Tisch zu kehren. Und Menschen, die diese Probleme ansprechen (medial) niederzuknüppeln, damit in Zukunft selbiges auch ja niemand mehr wagt. Damit ist effektiv sichergestellt, dass sich für die Betroffenen nichts ändert. Sie sind ganz unten angekommen, sie bilden den Bodensatz der Gesellschaft, sie sind völlig fertig mit ihrem Leben und spülen den Frust über ihre Perspektivlosigkeit mit Alkohol (oder irgendwelchen anderen Drogen) runter und so sollen und dürfen sie gerne auch bleiben. Denn letzten Endes ist einem das Schicksal dieser Menschen (Hand aufs Herz!) doch völlig gleichgültig.

Ich erinnere mich an Zeiten, als es nicht verboten war, sich seinen Lebensunterhalt neben dem Studium zu verdienen und auch aus der Gegenwart sind mir solche Fälle bekannt. :gruebel:

Und ich erinnere mich an Zeiten, in denen es noch so etwas wie Anstand unter den Menschen gab. In denen es gewürdigt wurde, wenn ein Mensch sich den Ar*** aufreißt und solch ellenlangen Beiträge auf höchstmöglichen Niveau verfasst, anstatt in blöd anzugehen oder gar persönliche Aussagen den Nutzer selbst, gegen ihn zu verwenden, was meinem Empfinden nach unterste Schublade ist. Solche Zeiten soll es mal gegeben, vielleicht auch nur in einer Suum Cuiqueschen Parallelwelt. Sei´s drum! Unter diesen Bedingungen kannst du allerdings auch nicht erwarten, dass ich mir ernsthaft die Mühe mache, auf jeden einzelnen Punkt deines Beitrags in einem weiteren ewiglangen Beitrag einzugehen, bloß um dir oder irgend jemand anders hier wieder eine Steilvorlage zu liefern, mich persönlich anzugehen. Ich bin doch nicht blöd! Ich habe deinen Beitrag gestern spät Abends gelesen und mich furchtbar darüber aufgeregt. Ich bin aber nicht hier und investiere mein kostbare Freizeit um mich aufzuregen. Dementsprechend habe ich mich entschieden aus diesem Themenstrang auszuscheiden oder um es mit den Worten des symphatischen Giovanni Trapattoni zu sagen: "Ich habe fertig!".

Beste Grüße aus einer anderen Galaxie,
Suum Cuique
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

"weil ihr ganzes Geld in die Spirituosen- und Tabakwarenindustrie fließt."(SuumCuique)
O.K., dann hören die auf zu saufen + zu rauchen, können sich dann auch 'gute' Wohnungen leisten.
Willst du das damit sagen?
 

penta

Vollkommener Meister
24. Februar 2003
535
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

(Selbst die DDR damals hat diese Effekte ausgenutzt und in der Textilindustrie viel Vietnamesen eingesetzt, billige Arbeitskräfte im Massenquartier, die schickten sehr gutes Geld nach Vietnam.)
falsch rola !!! denn es ging nicht darum das es billige arbeitskräfte waren sonder, und das halte ich für wesentlich besser, sie erhielten hier eine berufsausbildung und sollten das gelernte in der heimat umsetzen ebenso wie zig tausende mosambikaner, kubaner und auch lybier und chilenen. die idee die dahinterstand war das es besser ist zu zeigen wie es funktioniert als ständig geld und fertigwaren dahin zu schicken.
Leute die in der DDR gelernt haben sind auch heute meist noch in ihren heimat ländern fachkräfte und haben allerhand erreicht und das ist wesentlich mehr als die marktwirtschaftliche hilfe je geschaft hat. Und nein da steckte ausnahmsweise keine diktatorisch kommunistische ideologie dahinter sondern eifach praktischer zwang denn finanzielle mittel ahtte die ddr ja nich aber eben wissen und das wurde dadurch weitergegeben .
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

@Penta Ja und Nein. Ich war mal in so einer vietnamesischen Unterkunft drin, 3 Eindrücke: mehrere Doppelstockbetten, überall Trockenfisch und viele Fahrradteile für Vietnam. Insgesamt: wenig lebenswert.

Ein permanenter Personalmangel in der DDR-Wirtschaft zwang die Regierung zur Gewinnung von ausländischen Arbeitskräften. ... Die ausländischen Vertragsarbeitnehmer arbeiteten vor allem in den wenig lukrativen Tätigkeitsbereichen, wie der Schichtarbeit oder in schweren, monotonen Arbeitsbereichen. ... Die DDR-Regierung schloss Abkommen über befristete Beschäftigungen von ausländischen Arbeitnehmern mit Vietnam, Kuba, Mosambik, Angola und Polen. ...

Die größte ausländische Arbeitergruppe in der DDR bildeten die Vietnamesen. Mitte der 60er-Jahre schlossen die Regierungen der DDR und der SR Vietnam ein Abkommen über Aus- und Weiterbildung von Studenten und Fachschülern. 1973 und 1974 wurden weitere Abkommen über die Ausbildung und Beschäftigung junger Vietnamesen in Schulen und Betrieben der DDR geschlossen. Bis 1982 erhielten rund 10.000 Vietnamesen eine Berufsausbildung. 1980 wurde erstmals die zeitweilige Beschäftigung und Qualifizierung von Vietnamesen vereinbart. Ab 1985 kam es zu einer Wende in den bilateralen Beziehungen.
Nun stand nicht mehr die Ausbildung, sondern der Arbeitskräfteeinsatz im Vordergrund.
Ausländische Arbeiter in der DDR: Zur Wende lebten 192.000 Vertragsarbeitnehmer im Osten Deutschlands | Suite101.de
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Es stellen sich im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen kapitalistischen System zwei Fragenm: 1. Muss in einer reichen Gesellschaft wie Deutschland der Student/die Studentin, der/die säter nach Abschluss des Studiums ja vermutlich zum Reichtum der Gesellschaft beiträgt, seinen/ihren Lebenunterhalt während des Studiums selbst finanzieren, und 2. wieso wird dem Armen in der reichen Gesellschaft Deutschland sowohl die enge Bindung zuim Haustier, sogar die Haltung von Zimmerpflanzen untersagt - der "Regelsatz" in Hartz IV kennt weder Kosten für Hunde/Katzen/Fischfutter, noch für Blumendünger.... De fakto ist das den meisten Hartz IV-Empfängern ziemlich egal; wer einen streunenden Hund oder eine Katze aufmimmt, spart sich das Geld das die Tiere brauchen vom Munde ab. Interessant wird's, wenn das Tier zuim Tierarzt muss - und der auf seine gesetzlich legitimierte "Sonderstellung" beharrt und dem Hartz IV Empfänger flugs fianziell "die Hosen aus zieht"....
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

[....]der Student/die Studentin, der/die säter nach Abschluss des Studiums ja vermutlich zum Reichtum der Gesellschaft beiträgt, seinen/ihren Lebenunterhalt während des Studiums selbst finanzieren,[....]

Wie man ja an/durch #84 sehr gut erkennen kann, ist selbst das Schreiben in/auf einem Forum für manchen schon schwere Arbeit. Und ein gewissen Textverständnis nicht unbedingt allseits vorhanden. Also wäre meine schlüssige Antwort in jedem Fall ein klares JA.

Du hast ja auch das ´vermutlich´vermutlich nicht ohne Grund eingebaut, oder? Im realen Leben finanzieren die entsprechenden Institute/Firmen schon heute ihren dringend benötigten akademischen Nachwuchs.

Aber eine pauschale Forderung nach Förderung sehe ich nicht als zwingend an. In anderen Bereichen muss der Berufs-Einsteiger/Auszubildende sogar Schulgeld mitbringen und lamentiert nicht. :gruebel:

[....]Zimmerpflanzen untersagt - der "Regelsatz" in Hartz IV kennt weder Kosten für Hunde/Katzen/Fischfutter, noch für Blumendünger....[....]

Es geht doch bei den von dir angesprochenen Regelsätzen, wie unschwer zu erkennen sein sollte, um eine Hilfe zum Leben und nicht um die Finanzierung von Hobbys. Wobei es dem Emfänger ja nicht vorgeschrieben wird, wofür er letztendlich das Geld braucht und ich sehe in den entsprechenden Passagen keine Verbote von dergleichen Hobbys. Auch der Alkohol-Ge- und oder Missbrauch ist da jedem Bürger zur freien Entscheidung überlassen.

Aber nun zurück zum Topic... die Frage stellt sich mir insbesondere überhaupt nicht, da es nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart ist... :knicks:
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Ah ja: Sinn für Ästhetik entwickeln, das bescheidene Leben lebenswert zu erhalten - ist also ein "verzichtbares Hobby"......
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Es stellen sich im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen kapitalistischen System zwei Fragenm: 1. Muss in einer reichen Gesellschaft wie Deutschland der Student/die Studentin, der/die säter nach Abschluss des Studiums ja vermutlich zum Reichtum der Gesellschaft beiträgt, seinen/ihren Lebenunterhalt während des Studiums selbst finanzieren,

Sehr fragwürdig finde ich, dass der volljährige Student faktisch entmündigt wird. Nicht er, seine Eltern werden gefördert: Kindergeld (mtl. 184 €), Ausbildungsfreibeträge, zusätzlich noch für auswärtige Unterbringung, macht vielleicht noch mal ca. 100 € mtl. Insgesamt sind auch schon ca. 300 € monatlich, was man dem Studierenden auch direkt auszahlen könnte. Das reicht zwar nicht aus, wäre aber ein Anfang.
Immerhin bekommt jeder Lehrling Lehrlingsgeld, bei Studenten ist das BaFög abhängig vom Elterneinkommen und damit meistens Null. (In der DDR gab es immerhin 200 Mark Grundstipendium, klingt zwar lachhaft, aber es hat ausgereicht, da ein Wohnheimplatz nur 10 Mark gekostet hat.)
-------
Um die sozialen Härten in der Bundesrepublik zu mindern, bin ich 1) für die Wiedereinführung der Trennung zwischen ALG II und Sozialhilfe.
2) für einen gering angesetzten gesetzlichen allgemeinen branchenabhängigen Mindestlohn (aber deutlich geringer als von PD und Die Linke gefordert, vielleicht nur bei 5-6 € liegend.)
Das klingt sehr niedrig, hebelt aber die "heilige Kuh" Tarifautonomie nicht aus, schließt auch Gelegenheits- und Hilftätigkeiten mit ein und trocknet den Billiglohnsektor nicht aus (denn es leider im Kapitalismus geben muss).

Wichtig: Es ist eine Sicherung gegen sittenwidrige Löhne für alle: Gerade im Osten Deutschlands sind die Gewerkschaften weniger mächtig (nur 20 % der Berufstätigen sind in Gewerkschaften) und es wird oftmals außertariflich bezahlt.
Leider gibt es Branchen, etwa beim Frisörhandwerk Ostdeutschland, da liegt der Mindestlohn wie seit 1995 immer noch bei 1000 Mark oder 512 € für eine Vollstelle. Ich habe mal einen Fernsehbericht darüber gesehen, dass teilweise noch diese sittenwidrigen Löhne gezahlt werden. Der damalige Tarifvertrag wurde nicht weiterentwickelt.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

"Die sozialen Härten der BRD."
Bwuahahahahaha :D
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

So lachhaft finde ich das gar nicht. Es gibt genug "arme Schweine": der 55jährige Facharbeiter, der nach jahrzehnter langer Arbeit in Harz IV "angekommen" ist oder Leute, die mit sittenwidrigen Löhnen von unter 5 €/h abgespeist werden.

Natürlich jammern wir auf hohem Niveau, obwohl der deutsche Sozialstaat noch funktioniert. Noch! Negativbsp.: Der griechische Staat ist kurz vor dem Kollaps, Sozialabbau, Massenproteste. (Aber ich vergaß, der "Grieche" ist selber schuld. <lach> - So einfach ist es dann doch nicht.)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Sehr fragwürdig finde ich, dass der volljährige Student faktisch entmündigt wird. Nicht er, seine Eltern werden gefördert: Kindergeld (mtl. 184 €), [...]
Fehler.
Als volljähriges Kind musst du nichts weiter tun, als zu behaupten, daß deine Erzeuger dir keinen Unterhalt zahlen.
Du bekommst ab sofort Unterhaltsvorschußleistungen, in die das Kindergeld miteinberechnet ist
und das Bafoeg-Amt, bzw. Studentenwerk bzw. Bundesland kümmert sich dann darum, daß Geld von den
Kindeserzeugern zurückzubekommen.
Mit anderen Worten: Ämter gehen immer davon aus, daß Unterhaltsleistende unwillig sind
und Antragssteller glaubwürdig.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Fehler.
Als volljähriges Kind musst du nichts weiter tun, als zu behaupten, daß deine Erzeuger dir keinen Unterhalt zahlen.
Du bekommst ab sofort Unterhaltsvorschußleistungen, in die das Kindergeld miteinberechnet ist
und das Bafoeg-Amt, bzw. Studentenwerk bzw. Bundesland kümmert sich dann darum, daß Geld von den
Kindeserzeugern zurückzubekommen.
Super Trick, es hat einen Hauch von Schlitzohrigkeit, aber auch von Unaufrichtigkeit.
Beim Amt muss man die Eltern als nichtzahlungswillige Rabeneltern darstellen, insgeheim aber mit ihnen koopieren, denn sie dürfen sich ja beim Rückholen des Kindergeldes nicht beschweren. Fallen eigentlich Gebühren für die Eltern an?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Damit der Trick erfolgreich funktioniert, brauchst du am besten geschiedene Eltern und
ein Elternteil, meistens die Mutter, dessen Einkommen den Selbstbehalt nicht oder nur geringfügig übersteigt.
Das andere Elternteil, in der Regel der Vater, wird dann von den Behörden mit gnadenloser Kälte zur Strecke gebracht.
Und keine Chance auf Flucht oder Verjährung.
Sie finden dich. Sie holen sich ihren Anteil.
Wären die Behörden ähnlich erfolgreich bei der Verfolgung anderer Straftaten wie bei der Jagd nach
Unterhaltspflichtigen lebten wir wahrscheinlich in einem Land ohne Verbrechen.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Fehler.
Als volljähriges Kind musst du nichts weiter tun, als zu behaupten, daß deine Erzeuger dir keinen Unterhalt zahlen.
[....]

Die Einschätzung unserer Rechts-Abteilung ist mir zur Zeit unbekannt, aber ich würde solch einen Tipp zumindest als Grenzwertig einstufen...
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

So lachhaft finde ich das gar nicht. Es gibt genug "arme Schweine": der 55jährige Facharbeiter, der nach jahrzehnter langer Arbeit in Harz IV "angekommen" ist oder Leute, die mit sittenwidrigen Löhnen von unter 5 €/h abgespeist werden.


nicht nur das

deren ersparnisse werden auch noch, bis zu einem lächerlichen freibetrag, vom system geraubt

das ist ein skandal
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

nicht nur das

deren ersparnisse werden auch noch, bis zu einem lächerlichen freibetrag, vom system geraubt

das ist ein skandal
Nein, gerecht. Wieso soll ich jemandem über H4 seine Miete zahlen, der mehr Geld aufm Konto hat als ich?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Korrekt.
Das ist einer der Punkte in der Diskussion, die ich nicht nachvollziehen kann:
jemand verliert seinen Job, seine Einnahmequelle, eventuell sogar die Fähigkeit, je wieder sein
Einkommen selbst zu verdienen.
Bevor die Gesellschaft für ihn einsteht, lebt er von seinen Reserven.
Warum sollte die Gesellschaft für seine Reserven einstehen?
Warum gesteht man sogar Freibeträge zu und schont Haus- und Grundbesitz?
 

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