Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.321
AW: Estonia? Unfall oder Verschwörung?
Moin zusammen,
ich habe mich jetzt die letzten Tage tiefer in diese Geschichte eingelesen, und es gibt immer mehr Fragezeichen. Eine Unmenge an Material befindet sich auch hier: Heiwa Co homepage, leider relativ schlecht strukturiert und mit vielen Wiederholungen. Der Autor, Anders Björkman (AB) betreibt eine Beratungsfirma für Schiffssicherheit, und die Fragen, die er aufwirft, verbannen jetzt die Fragen nach dem Bugvisier und der Bugrampe auf den zweiten Platz.
Bekanntermaßen drehte sich die "Estonia" relativ langsam auf die Seite und sank in dieser Lage mit dem Heck voraus. Erst im letzten Moment, drehte sie sich, bis sie fast ganz kieloben war. Dieses Sinkverhalten ist allerdings mit Wasser im Wagendeck nicht hinzubekommen.
Das Wagendeck der Estonia lag 2,5 m über der Wasserlinie. Hier durch den Wellengang eindringendes Wasser führt - bei unversehrtem Rumpf - sehr schnell zum Stabilitätsverlust und zum sekundenschnellen Kentern der Fähre (Herald of Free Enterprise). Das Schiff wäre durchgekentert und kieloben schwimmfähig geblieben (Jan Heweliusz).
Die Wassermenge, die das Schiff im Wagendeck verkraftet hätte, ist zu gering, um den Tiefgang nennenswert zu erhöhen. Das Wagendeck wäre also immer über Wasserlinie gewesen. Das dort befindliche Wasser wäre abgeflossen, sobald das Schiff mit ca. 15° Schlagseite aus der Wellenrichtung herausgedreht war. Also - Wasser auf dem Wagendeck ist entweder harmlos oder führt zum direkten Durchkentern des Schiffs. Dazwischen gibt es nichts. Das alles erscheint ziemlich plausibel.
Das JAIC, also die von Schweden, Finnland und Estland betriebene offizielle Untersuchungskommission erklärt das damit, dass das Schiff eine Zeitlang auf seinen Aufbauten schwamm und so in seiner seitlichen Lage gestützt wurde. Das ist allerdings ein absolutes Unding. Die Aufbauten können nicht dicht sein und werden sofort geflutet.
Das einzige, was das Schiff in seiner seitlichen Lage ausbalancieren konnte war ein Wassereinbruch im Unterwasserschiff, so AB. Tatsächlich seien Zeugenaussagen nach die Bilgenpumpen vor den Problemen mit dem Bugvisier in Betrieb gewesen. Allerdings war die "Estonia" auch in dieser Hinsicht nicht seefähig, da im Unterwasserschiff kein wasserdichter Verschlusszustand zwischen den Abteilungen bestand und sich Wasser ausbreiten konnte.
Ein Leck also. Die Frage, wo dieses jetzt herkam, bleibt offen. Delao wird sagen "Sprengung", Zeugen sprechen von einem Aufprall mit "Kratzgeräuschen" wie bei einer Kollision oder möglicherweise ein Einbaufehler der erst 1/2 zuvor eingebauten Stabilisierungsflossen? Im Licht dieser Erkenntnis scheinen Bugvisier und Bugrampe eher als "Ausreden".
Nun gut ... vielleicht nachher mehr.
Moin zusammen,
ich habe mich jetzt die letzten Tage tiefer in diese Geschichte eingelesen, und es gibt immer mehr Fragezeichen. Eine Unmenge an Material befindet sich auch hier: Heiwa Co homepage, leider relativ schlecht strukturiert und mit vielen Wiederholungen. Der Autor, Anders Björkman (AB) betreibt eine Beratungsfirma für Schiffssicherheit, und die Fragen, die er aufwirft, verbannen jetzt die Fragen nach dem Bugvisier und der Bugrampe auf den zweiten Platz.
Bekanntermaßen drehte sich die "Estonia" relativ langsam auf die Seite und sank in dieser Lage mit dem Heck voraus. Erst im letzten Moment, drehte sie sich, bis sie fast ganz kieloben war. Dieses Sinkverhalten ist allerdings mit Wasser im Wagendeck nicht hinzubekommen.
Das Wagendeck der Estonia lag 2,5 m über der Wasserlinie. Hier durch den Wellengang eindringendes Wasser führt - bei unversehrtem Rumpf - sehr schnell zum Stabilitätsverlust und zum sekundenschnellen Kentern der Fähre (Herald of Free Enterprise). Das Schiff wäre durchgekentert und kieloben schwimmfähig geblieben (Jan Heweliusz).
Die Wassermenge, die das Schiff im Wagendeck verkraftet hätte, ist zu gering, um den Tiefgang nennenswert zu erhöhen. Das Wagendeck wäre also immer über Wasserlinie gewesen. Das dort befindliche Wasser wäre abgeflossen, sobald das Schiff mit ca. 15° Schlagseite aus der Wellenrichtung herausgedreht war. Also - Wasser auf dem Wagendeck ist entweder harmlos oder führt zum direkten Durchkentern des Schiffs. Dazwischen gibt es nichts. Das alles erscheint ziemlich plausibel.
Das JAIC, also die von Schweden, Finnland und Estland betriebene offizielle Untersuchungskommission erklärt das damit, dass das Schiff eine Zeitlang auf seinen Aufbauten schwamm und so in seiner seitlichen Lage gestützt wurde. Das ist allerdings ein absolutes Unding. Die Aufbauten können nicht dicht sein und werden sofort geflutet.
Das einzige, was das Schiff in seiner seitlichen Lage ausbalancieren konnte war ein Wassereinbruch im Unterwasserschiff, so AB. Tatsächlich seien Zeugenaussagen nach die Bilgenpumpen vor den Problemen mit dem Bugvisier in Betrieb gewesen. Allerdings war die "Estonia" auch in dieser Hinsicht nicht seefähig, da im Unterwasserschiff kein wasserdichter Verschlusszustand zwischen den Abteilungen bestand und sich Wasser ausbreiten konnte.
Ein Leck also. Die Frage, wo dieses jetzt herkam, bleibt offen. Delao wird sagen "Sprengung", Zeugen sprechen von einem Aufprall mit "Kratzgeräuschen" wie bei einer Kollision oder möglicherweise ein Einbaufehler der erst 1/2 zuvor eingebauten Stabilisierungsflossen? Im Licht dieser Erkenntnis scheinen Bugvisier und Bugrampe eher als "Ausreden".
Nun gut ... vielleicht nachher mehr.