Die Asche, die einer Feuervernichtung folgt, ist zunächst ein lebensfeindliches Material. Doch eigentlich sehr fruchtbar, wie man an den Vulkanhängen des Vesus unschwer erkennen kann. Doch dauert es aber Jahre, besser Jahrzehnte, ehe auf totem schwarzen Lavamaterial wieder neues Leben entsteht, ich habe hier eine Lavaschneise auf La Gomera vor Augen. Erst langsam kommen die Pionierpflanzen; Flechten, Moss, Gräser. Aber es dauert und dauert.Übrigens ist Asche ein Bestandteil der ersten Seifen.
Ach ja..und es gibt Samen die nur dann keimen können wenn es vorher gebrannt hat,... Was ist für wem oder was wirklich destruktiv oder vielleicht nur eine Art "Schwerstarbeit" die nun mal notwendig ist?
Muss ein Mensch so einen Preis WIRKLICH zahlen, muss er IMMER durchs Feuer gehen ? Muss er sagen, das "Schwarz" ist unvermeidbar. Oder kann er vorbauen, indem er erkennt: Stopp, hier kann ich etwa ändern? Denn das Weiß muss erst ergraun, es wird erst allmählich immer grauer, irgendwann wird es schwarz.
Freilich ist das schön gesprochen: Jeder Übertreibung, jedem Gieren nach dem "Schneiweiß", etwa dem großen Börsengewinn, folgt die Untertreibung, der Crash, das "Schwarze".
Es müsste nicht sein, doch der Mensch ist gierig, er muss erst durchs "Feuer", eher er bescheiden wird. Bis nach einer gewissen Zeit wieder die Unruhe kommt ... Der Ökononom Schumpeter spricht in seinen Werken von "konstruktiver Zerstörung". - Das Kranke wird getilgt, nur das Gesunde überlebt.
Dein Bild vom Möbiusband ist interessant, es kennt wieder unten noch oben, noch innen noch außen. Ich kenne drei Bilder, die in mir stark sind:Die ganze Menschheit ist bildlich betrachtet in einer dauer pos+neg Spirale... einem mehrstufigem "Hamsterrad"..wie eine zusammengeklappte Acht mit 2 Schleifen und 1 Überkreuzung, 2 Bahnen und Doppelspuren.
Eine Spirale ist die Ewigkeit, egal in welcher Richtung.
1. Ein "Pfeil" noch oben: Alles hat eine Richtung, all wird besser, optimistischer, verbunden mit einem starken "Glaube" an Wissenschaft und Technik. Doch dieses Bild bröckelt.
2. Dann einen rotierenden Kreis: Gut folgt böse, böse gut, alles ohne Richtung.
Krieg folgt Kriegsmüdigkeit und dann Jahrzehnte des Friedens - so war es nach dem Dreißigjährigem Krieg, auch nach den Napoleonischen Kriegen -, und dann - leider - wieder Krieg. ...
4. das Ying-Yang-Symbol der Taoisten. Jedes "Weiß" wird auch von "Schwarz" "bedroht" und jedes "Schwarz" von "Weiß".
Es ist ein dialektisches Denken, von dem auch Hegel und Marx durchdrungen waren. Marx denkt aber materialstisch: Triebkräfte der Entwicklung sind inneren Widersprüche. Erst folgt die einfache Negation eines Ur-Zustandes, weil "missliche" Zustände stark Überhand nehmen. Diese einfache Negation ist aber nur ein Zwischenzustand und wird daher wieder negiert, aber auf einer höheren Stufe als der Ursprungszustand.
Dass unterscheidet mich von dir, Feuervogel, so einen mystischen Schleier muss man gar nicht ums "Ganze" legen, wenn man das "Universelle" erkennen will. Beseitige die Widersprüche, lösche die erhöhte Temperatur. Papier hat eine Zündtemperatur von vielleicht 200° Celsius, Du musst aber nicht warten bis alles verbrannt ist. Variante 1: Du mindert die Wärme, die irgendwann zum Brandprozess führt. Variante 2: Du löschst das brennende Papier, rettest immerhin noch Teile und verhinderst ein Übergreifen auf andere brennbare Gegenstände. Heißt: Kein Fatalismus, sondern Strategien zur Konfliktvermeidung oder -eingrenzung.