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Könnte der Corona Virus eine Zombie Apocalypse verursachen?

Ist ein Zombie Virus denkbar?

  • Ja

    Stimmen: 6 54,5%
  • Nein

    Stimmen: 7 63,6%

  • Umfrageteilnehmer
    11

Erhard Vobel jun

Geheimer Meister
23. April 2013
107
Den Zombie-Virus würde unsere Deutsche Gesellschaft ja gar nicht mehr bemerken!

Bei so vielen geistige Zombies wie ich da bereits seit Jahrzehnten rumlaufen sehe…

… ist Der ja vielleicht schon längst freigesetzt worden.
 

Erhard Vobel jun

Geheimer Meister
23. April 2013
107
Mal zurück zum Thema, dass ich ganz spannend finde, wenn man es mal verallgemeinert:
Kann ein Virus eine mentale Wesensveränderung, z.B. eine psychische Krankheit auslösen?

Die Tollwut wurde bereits genannt, wobei ich dies für eher akademisch halte. Denn im Westen würde man, so sehr selten, einen Tollwutkranken wohl in ein künstliches Koma legen - und ihn sterben lassen, denn er hat ja praktisch keine Überlebenschance.

Ob aber z.B. psychische Krankheiten von Erregern ausgelöst werden können, dass ist eine interessante Frage.
Die Psychiatrie lehnt dies mehrheitlich bis heute ab, für sie sind psychische Krankheiten endogen, d.h. aus noch unbekannten Gründen "von Innen heraus", das vermutete Modell sind Stoffwechselstörungen der Neurotransmitter.
Vor rund 15 Jahren tauchte allerdings die Frage auf - nur unter Außenseitern, darunter allerdings auch sehr anerkannten Experten - ob nicht möglicherweise ein Virus auch psychische Krankheiten auslösen könnte.

Es stand der Borna-Virus im Verdacht z.B. die Bipolare Störung auslösen zu können. Der Borna-Virus ist eigentlich ein Tier-Virus, der vor allem beim Pferd auftritt. Befallene Tiere werden "depressiv", stellen die Nahrungsaufnahme ein und verenden schließlich auch daran. Man hat vermutet, es könne eine menschliche Variante des Borna-Virus geben, der die Bipolare Störung auslösen kann.
Somit wären psychisch kranke Menschen nicht etwa "genetisch" oder einfach nur "zufällig" an der Bipolaren Störung erkrankt, sondern Opfer einer Infektion.
Tatsächlich fand man eine erhöhte Rate von Virus-DNA des Borna-Virus bei Patienten mit der Bipolaren Störung. Es wurden auch antivirale Behandlungen versucht, mit Amantadin, durchaus mit Erfolg.

Mittlerweile ist die These aber wohl wieder vom Tisch. Bereits zu Anfang war unklar, was da Ursache und was die Folge war. Möglicherweise hatten die Patienten mit Bipolarer Störung auch nur deshalb erhöhte Raten an Virus-DNA, weil sie in ihren Manien zu riskantem Verhalten neigen, auf der Straße leben o.ä. und damit ein höheres Infektionsrisiko haben. Außerdem war die DNA-Analyse damals noch in ihren Anfängen und es gab ernstzunehmende Hinweise, Labore könnten geschlampt haben und Proben könnten kontaminiert gewesen sein, mit tierischen Proben.
Ergebnisse konnten nicht reproduziert werden und damit war es dann aus, die ganze Idee versandete. Und das antivirale Medikament Amantadin hat bekanntermaßen auch psychoaktive Wirkungen und die Verbesserungen des Gesundheitszustandes der Probanden konnte auch damit zu tun gehabt haben. Zumal auch deshalb, weil eine antivirale Behandlung im Rahmen des Modells über einen Zeitraum mehrerer Monate zu erfölgen hatte.

Interessant ist die Idee aber schon. Psychische Krankheit, als Infektion?
Wie lange hat man dogmatisch behauptet, Magengeschwüre seien eine Folge von Stress ... bis ein mutiger Mediziner im späten 20.Jh. ein Bakterium dafür verantwortlich machen konnte (ekliger Selbstversuch, Erkrankung, Heilung durch Antibiotika, Nobelpreis)?
 

Erhard Vobel jun

Geheimer Meister
23. April 2013
107
Welche schwerwiegende Erkrankung verändert nicht Wesenszüge?

Viele Menschen verändern sich nach schweren Erkrankungen und Unfällen. Gemeint ist hier nicht der Schnupfen sondern wirklich gefährliches.



Hinterlässt diese Erkrankung auch noch körperliche Schäden, so ist eine Wesens- oder besser gesagt Persönlichkeitsveränderung eher wahrscheinlich.

Außerdem verändert der normale Alterungsprozess ja auch ihre ganze Persönlichkeit.

Psychische und Seelische Erkrankungen verursachen umgekehrt ja auch oft körperliche Beschwerden.



Eines stimmt jedenfalls:

Wir werden seit Jahren mit Pandemieängsten und Angst vor gefährlichen Erregern aufgezogen, irgendwer verdient eben dabei gut, jedoch wer entscheidet hier für wem was Sinnvoll ist und was eher nicht.

Eine gute und schnelle Gesundheitsfürsorge ist da schon sinnvoller, jedoch wird hier oft gespart. Entscheidet der Arzt heutzutage etwa zum Wohle des Patienten oder seines Kunden?

Gute Ernährung hilft meistens im Allgemeinen auch, jedoch ohne absolute Garantie.



Den Zusammenhang mit Zombieapokalypse, Nostradamus und Covid-19 hätte ich gerne mal genauer verstanden.

06. Februar 2021
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Prozac, das bekannte AntiDepressivum, soll auch gegen den Corona Virus helfen.


Hat wohl auch Nebenwirkungen.


"Ein Mann schluckte Psychopharmaka und wurde zum Serienräuber. Ein anderer nahm Antidepressiva, seit er zehn war, und im Alter von 15 Jahren schoss er einer Frau in den Kopf.".

Gut, ist wohl ziemlich selten. Es nehmen viele Prozac und werden dadurch nicht zwangweise aggressiver. Mehmen wir an das Impfungen nicht die erwünschte Wirkung zeigen so könnte man auf die Idee kommen weiter in der Richtung zu forschen.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
"Wie das Antidepressivum diesen Effekt erzielt, ist noch unklar. Die Forscher gehen aber davon aus, dass die Wirkung des Fluoxetins auf den Serotonin-Schaltkreis nichts damit zu tun hat. Denn dann hätten die beiden anderen Antidepressiva Paroxetin und Escitalopram ähnlich wirksam sein müssen – was nicht der Fall war." Ein Hoch auf unsere theoriegeleitete medizinische Forschung...
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.750
"Wie das Antidepressivum diesen Effekt erzielt, ist noch unklar. Die Forscher gehen aber davon aus, dass die Wirkung des Fluoxetins auf den Serotonin-Schaltkreis nichts damit zu tun hat. Denn dann hätten die beiden anderen Antidepressiva Paroxetin und Escitalopram ähnlich wirksam sein müssen – was nicht der Fall war." Ein Hoch auf unsere theoriegeleitete medizinische Forschung...
Ja das passt ja. Davon können wir bald eh alle genug gebrauchen, wenn das so weitergeht.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
"Ein Mann schluckte Psychopharmaka und wurde zum Serienräuber. Ein anderer nahm Antidepressiva, seit er zehn war, und im Alter von 15 Jahren schoss er einer Frau in den Kopf.".

Gut, ist wohl ziemlich selten. Es nehmen viele Prozac und werden dadurch nicht zwangweise aggressiver. Mehmen wir an das Impfungen nicht die erwünschte Wirkung zeigen so könnte man auf die Idee kommen weiter in der Richtung zu forschen.

Das ist alles nur plakativ.
Im Negativen ist die Darstellung psychisch kranker Menschen, z.B. in Spielfilmen, völlig falsch. Da ist dann ein psychisch kranker Mensch oft ein Gewaltkrimineller, dabei ist die Kriminalitätsrate unter psychisch kranken Menschen nicht höher als unter gesunden.

Genauso ist es ein Trugschluss, man könnte mit Psychopharmaka Straftaten unterbinden, jedenfalls nicht, ohne Menschen zu Zombies zu machen.

Ein Hoch auf unsere theoriegeleitete medizinische Forschung...

Die Psychiatrie weiß über die Vorgänge bei psychischer Krankheit bis heute praktisch nichts. Seit etwa den 60er Jahren gibt es eine Art 3-dimensionales Neurotransmitter-Modell, aus Dopamin, Serotonin und Adrenalin (wenn ich mich richtig erinnere), aber im Grunde ist das reine Theorie, denn bis heute lassen sich Funktion und Dosis der Neurotransmitter im Gehirn nicht genau feststellen.

Es gibt nicht wenige psychisch kranke Menschen, die durch Psychopharmaka ihr Leben überhaupt nur in den Griff bekommen. Andererseits muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sich, mehr oder weniger, um Drogen handelt. Was unterscheidet dann also jemanden, der illegale Drogen nimmt, von jemandem, der mit Psychopharmaka behandelt wird?
Das derjenige, der dies vom Arzt verschrieben bekommt, spezifischere, saubere und mit weniger Nebenwirkungen behaftete Drogen nimmt?

Einmal las ich dieses Buch "Listening to Prozac" eines amerikanischen Psychiaters. Der ist so ein Fan dieser Droge, dass er sogar psychisch Gesunde damit behandelt, und er beschreibt die "positiven" Aspekte dieser Behandlung. Da ist dann ein Ehemann, der seine Frau vernachlässigt hat und Pornos schaut, und dann, mit Prozac, da kümmert er sich auf einmal wieder um seine Frau und meidet Porno. Oder eine Frau wird im Berufsleben als viel sympathischer wahrgenommen und ist auch erfolgreicher ...
Na super, sehr amerikanisch, das ganze! Super im Beruf und keine Pornos mehr!

Man muss es im Auge behalten, was es als zu behandeln gilt und was nicht. Sonst sind die einen irgendwann alle gedopt und immer gut gelaunt und erfolgreich und die anderen sind die Loser. Und in den USA gibt es Regionen, wo bereits die Hälfte der Schulkinder mit Ritalin behandelt werden, einfach weil man schlicht die Hälfte der Kinder als AHDS definiert.

Psychopharmaka können eigentlich immer nur eine Krücke sein. Es mag Menschen geben, die ihr ganzes Leben eine Krücke brauchen, aber die meisten sollten nur vorübergehend eine Krücke brauchen. Ich habe Menschen gekannt, die eine Psychotherapie gemacht haben, erfolgreich, und am Ende ihre Drogen mühsam ausgeschlichen haben. Mit dem Ergebnis, dass sie heute ein normales Leben führen, ohne Drogen, wenngleich sie sicher exzentrisch geblieben sind. Na und? Psychisch krank sind sie aber nicht mehr.
In typischen Betroffenen-Foren reden Betroffene dagegen praktisch nur noch über Medikamente und ihre Dosierungen - auf die man sie "eingestellt" hat, Dosen im Übrigen, die dem 5-10fachen von dem entsprechen, was jedem Unbeteiligten einen dösigen Rausch verschaffen kann. Wo soll da der Unterschied zu einem Drogenabhängigen sein?

Muss es einen wundern, wenn jemand, der über viele Jahre so totgestellt wird, trotz aller Dämpfung irgendwann völlig ausflippt?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Es gibt nicht wenige psychisch kranke Menschen, die durch Psychopharmaka ihr Leben überhaupt nur in den Griff bekommen. Andererseits muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sich, mehr oder weniger, um Drogen handelt. Was unterscheidet dann also jemanden, der illegale Drogen nimmt, von jemandem, der mit Psychopharmaka behandelt wird?
Das derjenige, der dies vom Arzt verschrieben bekommt, spezifischere, saubere und mit weniger Nebenwirkungen behaftete Drogen nimmt?
Ach, viel, viel mehr. Du hast keine Erfahrungen damit, oder?
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
Psychopharmaka schaffen durch die Nebenwirkung Gewichtszunahme einen Markt für gewichtszügelnde Arzneipräparate.

Das Prozac und andere selektive Serotonin Reuptake Inhibitors verschlechtern die Libido (sogar final auch nach Absetzen des Stoffes möglicherweise) und vielleicht sorgt das für die Belebung des Verkaufes von Viagra.

Dann gibt es ein Zeug das so hochgradig abhängig macht, daß dicke Bücher geschrieben werden über das Ausschleichen von den sogenannten Benzodiazepinen. Diese sollen angstfrei machen aber um welchen Preis.

Das mag all sowas sein was vermeintlich für ein „dickeres Fell“ sorgt aber statt Sorgenfreiheit kommen andere Störungen aufs Tablett.

Oder man befrage einfach Eugen Roth:

„Was bringt den Doktor um sein Brot ?
a- die Gesundheit b-der Tod ..
drum hält er uns auf daß er lebe
zwischen beidem in der Schwebe.“
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Wenn ich Pfizer wäre würde ich Wissenschaftler bezahlen die einen Zusammenhang aus Viagra und Coronaschutz konstruieren.

Wär witzig zu sehen wieviele da draußen ihren Ständer verbergend rumlaufen würden🥳
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Funktioniert auch mit einer Phoneutria nigriventer oder auch Bananenspinne genannt. Da kannste dann auch mit ner Erektion rumlaufen :roll: meine Güte...



Quelle: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/erektion-nach-spinnenbiss/

Priapismus kann auch durch Promiskuität enstehen.

Zumindest brauchte Paganini irgendwann keinen Stecken mehr um auf seiner Geige zu fideln
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
Also ich kenne da jemanden, dem das sehr hilft und der das wirklich braucht, möchte aber nicht ins Detail gehen.

Wie ich bereits schrub: Es gibt Menschen, die ohne die Einstellung auf Psychopharmaka kein lebenswertes Leben führen können und das halte ich für legitim.
Wie und ob jemandem Psychopharmaka bei der Behandlung psychischer Krankheiten helfen, das muss letztlich jeder selbst entscheiden. Ich selbst habe Menschen erlebt, bei denen das wohl gar nicht anders möglich ist.

Persönlich habe ich aber auch - am eigenen Leibe - Psychiater/Neurologen erlebt, die mich am Liebsten sofort eingestellt hätten, ohne meinen Fall überhaupt zu kennen oder mir überhaupt nur zuzuhören. Um dann in Schnappatmung zu geraten, als ich das ablehnte und dann begonnen, mir moralische Vorträge zu halten. Dabei ging es in meinem Fall gar nicht erst um psychische Krankheit und auch um einen minder schweren Fall.

Die Psychiatrie versteht sich als ein Teilbereich der Medizin, in einem Punkt unterscheidet sie sich aber von anderen Bereichen der Medizin, und das ist die Art der Diagnose. Einen Blutdruck kann man messen und ein Röntgenbild anschauen, eine psychiatrische Diagnose ist aber, nach wie vor, in den allermeisten Fällen eine Diagnose allein aufgrund des Verhaltens. Und dies oft genug zunächst einmal aufgrund von Aussagen anderer.
Eine Fehldiagnose ist immer schlecht, in der Psychiatrie kann sie aber zusätzlich noch einen Freiheitsentzug zur Folge haben.

Im Vergleich dazu sieht die Justiz hohe Hürden für einen Freiheitsentzug vor. Es muss Beweise geben und ein Verfahren und in keinem Fall dürfte die Aussage eines einzelnen Experten aufgrund einer Verhaltensanalyse ausreichen, um z.B. einem Kriminellen die Freiheit zu entziehen oder ihn gegen seinen Willen zu medikamentieren.
In der Psychiatrie ist das aber möglich, und deshalb muss eine Gesellschaft die Psychiatrie besonders im Auge behalten, damit grundlegende Freiheitsrechte nicht durch die Hintertür der Psychiatrie ausgehebelt werden. Ein Weg im Übrigen, den viele Diktaturen gegangen sind, um unbequeme Zeitgenossen umständehalber aus dem Verkehr zu ziehen. Aber auch in Deutschland der letzten Jahre wurden schon Menschen lange weggesperrt aufgrund von Gutachten von Psychiatern, die ihren "Patienten" nie persönlich begegnet sind.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
Eine Fehldiagnose ist immer schlecht,
Entschuldigung daß ich den halben Satz nur zitiere
wenn sich etwas nach zig Jahren als Fehldiagnose entpuppt auch noch durch puren Zufall weil der Diagnostizierende bereits in Rente ist und der Fall nochmal aufgerollt rückblickend ein ganz anderes Bild ergibt ( Psychiatrieabschlußberichte müssen bis zu 30 Jahren aufbewahrt werden) dann schieb ich keinen Hals deswegen im Gegenteil mit oder ohne Stigma hab ich es soweit geschafft. Man sieht eine „Diagnose“ auch nicht mehr wie einen Stempel an sondern eher wie einen Arbeitstitel.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
wenn sich etwas nach zig Jahren als Fehldiagnose entpuppt

Nun, Justizopfer Gustl Mollath verbrachte mehr als 7 Jahre (2006-2014) gegen seinen Willen in der Psychiatrie. Aussagen Mollaths gegen seine (Ex-)Frau, sie habe für die Hypovereinsbank Schwarzgeldgeschäfte getätigt, wurden ihm als Wahnideen ausgelegt.
Eine von seiner Frau beauftragte Psychiaterin stellte ein psychiatrisches Gutachten aus, ohne Mollath je gesehen zu haben, genauso später zwei weitere Gutachter.
Mehr oder weniger zufällig kam heraus, dass Mollaths Anschuldigungen an seine Ex-Frau der Wahrheit entsprachen, Mollaths Fall wurde schließlich wieder aufgegriffen und Mollath wurde schließlich rehabilitiert. Die 7 Jahre in der Psychiatrie kann ihm aber keiner zurückgeben.

Tatsächlich kann man feststellen, dass Gustl Mollath am Ende großes Glück gehabt hat. Denn die ganze Affäre hätte keineswegs zwangsläufig wieder aufgerollt werden müssen und die Bereitschaft der deutschen Justiz, Justizirrtümer einzugestehen ist gering. Und das insbesondere dann nicht, wenn auch noch die Psychiatrie involviert ist, denn Psychiater halten sich gern mal für so eine Art medizinischer Überflieger ohne Fehl & Tadel.
Das zeigt auch der Fall des Hochstaplers Gert Postl, dem man später eine Persönlichkeitsstörung bescheinigte. Während seiner Tätigkeit als angeblicher Oberarzt der Psychiatrie in Zschadraß fiel das aber keinem der dort anwesenden Psychiater auf. Letztlich wurde Postl, wie in so manchem Fall von Hochstapelei, letztlich nur durch einen Zufall enttarnt.

Armin Nack, damaliger Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, lobte rückblickend in einem Vortrag 2012 an der Universität Passau Postels Tätigkeit als psychiatrischer Gutachter in einem von Nack verantworteten Fall. Postels Arbeit sei trotz zwei weiterer mit dem Fall befasster gelernter Psychiater die beste gewesen. Auch seine Leistungen während der Probezeit in der Zschadraßer Psychiatrie wurden vom damaligen Krankenhausleiter Horst Krömker als „überdurchschnittlich“ beurteilt. Postel meinte hierzu: „Wer die Dialektik beherrscht und die psychiatrische Sprache, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn dann in das Gewand des Akademischen stecken.“

Es mag sich in beiden Fällen um "bedauerliche Einzelfälle" handeln, ich möchte es aber einmal - zugegebenermaßen einigermaßen plakativ - zusammenfassen:
Das System Psychiatrie diagnostiziert in dem einen Fall (Mollath) einen Gesunden als krank und wahre Vorkommnisse als Wahnideen, während sie in dem anderen Fall (Postel) einen offenbar Kranken nicht nur nicht erkennt, sondern ihn auch noch als behandelnden Arzt durchgehen lässt, ja fast noch in eine C4-Professur befördert.
Ein größeres Totalversagen einer Wissenschaft, die von sich selbst behauptet, im Minimum psychisch gesunde von psychisch kranken Menschen unterscheiden zu können, kann es kaum geben. Was für einen Wert sollen denn dann eigentlich die Aussagen dieser Wissenschaft haben, gerade auch in anderen Fällen? Und das vor dem Hintergrund, dass es nicht nur um medizinische Folgen geht, sondern darüber hinaus auch noch um weitgehende Einschränkungen grundlegender Menschenrechte und Freiheitsentzug?
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Einen Blutdruck kann man messen und ein Röntgenbild anschauen, eine psychiatrische Diagnose ist aber, nach wie vor, in den allermeisten Fällen eine Diagnose allein aufgrund des Verhaltens.
Auch die Wirkmechanismen der Medikamente sind oft unklar, die Forschung dazu basiert m.W. nicht zuletzt auf Zufallsfunden und einfachem Trial & Error.
 
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