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Liberale Freimaurer

Feldloge

Geselle
7. Januar 2012
40
AW: Liberale Freimaurer

Hallo Bona-Dea,

erst einmal begeistert mich Dein letzter Satz, dieser stammt aus der Feder eines unserer Mitglieder, der seit Anbeginn mit regelmäßig drei weiteren Brüdern aus der Sogenannten "regulären" Maurerei bei Wikipedia diesen Bereich "Freimaurerei" aufbauen und gestalten. In aller Harmonie wie ich bestätigen darf.

Na so ganz stimmt das nicht, dass die Anderen auch liberal sind, denn sie haben unwiedersprechlich "Dogmen" und wenn es nur das Dogma der Nichtanerkennung ander als der von England abgesegneten Systeme sind. Auch der vorgeschriebene Glaube an ein höheres Wesen - in einigen Fällen "Gott" - sind ein Dogma.
Übrigens die "Humanitären" grenzen sich gerne von den Altpreussischen und Christlichen ab, auch das ist nicht richtig, arbeiten doch alle FM Systeme nach humanitären Gesichtspunkten.

Wenn Du weitere Fragen hast, Bona-Dea, will ich versuchen sie zu beantworten.

Lieber Lupo und Freestone, ich will damit jetzt nicht wieder das Kriegsbeil ;-) ausgegraben haben.


Gruß
feldloge
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Liberale Freimaurer

Hallo Feldloge;

erst einmal begeistert mich Dein letzter Satz, dieser stammt aus der Feder eines unserer Mitglieder, der seit Anbeginn mit regelmäßig drei weiteren Brüdern aus der Sogenannten "regulären" Maurerei bei Wikipedia diesen Bereich "Freimaurerei" aufbauen und gestalten. In aller Harmonie wie ich bestätigen darf.
Ich glaub das einfach mal, weil ich Vertrauen habe und mich dieser Satz angesprochen hat.
Na so ganz stimmt das nicht, dass die Anderen auch liberal sind, denn sie haben unwiedersprechlich "Dogmen" und wenn es nur das Dogma der Nichtanerkennung ander als der von England abgesegneten Systeme sind. Auch der vorgeschriebene Glaube an ein höheres Wesen - in einigen Fällen "Gott" - sind ein Dogma.
Ich verstehe, aus meiner "Loge" stammt der Satz:" Dogmen vergehen, Herzen bestehen".
Übrigens die "Humanitären" grenzen sich gerne von den Altpreussischen und Christlichen ab, auch das ist nicht richtig, arbeiten doch alle FM Systeme nach humanitären Gesichtspunkten.

Wenn Du weitere Fragen hast, Bona-Dea, will ich versuchen sie zu beantworten.
Ich hab jetzt keine konkrete Frage, sondern lasse es einfach mal sacken...
Lieber Lupo und Freestone, ich will damit jetzt nicht wieder das Kriegsbeil ;-) ausgegraben haben.
Wir sollten gucken wozu es gut ist, nicht wo wir weitere Mauern aufbauen......
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Liberale Freimaurer

Hallo Feldloge,

nö. Nicht wirklich ... kleiner Einwand nur:

Ich würde nur die Nichtanerkennung anderer als der nicht abgesegneten Systeme nicht als Dogma bezeichnen wollen. Ich denke, auch ihr würdet den Saufclub Tremens e.V. auch nicht als Freimaurersystem anerkennen, wenn er nachsuchen würde, weil er bei aller Liberalität irgendwie doch nicht ins Schema passt ...

"Nicht abgesegnet" ist ja nur ein anderes Wort für "nicht anerkannt.". Damit fällt der Satz in ein Nichtanerkennung der nicht anerkannten Systeme zusammen.

Korrekt wäre, dass die UGLE immerhin schon mal zugestanden hat, dass es Systeme gibt, in denen bis auf den Punkt, dass (auch) Frauen aufgenommen werden, regulär gearbeitet wird. Laut der UGLE sind diese mit Fug und Recht als Freimaurer zu bezeichnen, auch wenn sie formal die Kriterien nicht erfüllen.

Das ist zwar vielleicht noch nicht der ganz große Brüller, aber sooo klein ist der Schritt gar nicht, wenn man's durchdenkt.

OK. Graben wir jetzt die Friedenspfeife aus? :pfeife:
 

Feldloge

Geselle
7. Januar 2012
40
AW: Liberale Freimaurer

Hi,

ich bin seit 22Jahren Nichtraucher, aber richen tue ich es immer noch gerne!

Ist alles soweit ok, ich wollte nur nicht, dass wir uns wegen der Interpretation einzelner Worte "hauen", nein wir sollen wirklich versuchen, was es jetzt noch nicht gibt, irgendwann zu erreichen, mehr möchte ich eigentlich nicht.

So nun eine gute Nacht
feldloge
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Liberale Freimaurer

Ich habe auch keine Lust auf Hackereien und Lupo hat es gestern sehr schön zusammengefasst.

Solange wir nicht anfangen wie Katholiken, Protestanten, Freikirchler und Moslems und die jeweils eigene Lehrart als die beste hinzustellen und uns dann gegenseitig die Mitglieder zu wegzukobern, ist alles bestens.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Liberale Freimaurer

Hallo Lupo;

nö. Nicht wirklich ... kleiner Einwand nur:

Ich würde nur die Nichtanerkennung anderer als der nicht abgesegneten Systeme nicht als Dogma bezeichnen wollen. Ich denke, auch ihr würdet den Saufclub Tremens e.V. auch nicht als Freimaurersystem anerkennen, wenn er nachsuchen würde, weil er bei aller Liberalität irgendwie doch nicht ins Schema passt ...

"Nicht abgesegnet" ist ja nur ein anderes Wort für "nicht anerkannt.". Damit fällt der Satz in ein Nichtanerkennung der nicht anerkannten Systeme zusammen.
Das regulär war für mich auch immer so eine Art "Gütezeichen" weil sich nunmal jede Organisation nennen kann wie sie will.
Korrekt wäre, dass die UGLE immerhin schon mal zugestanden hat, dass es Systeme gibt, in denen bis auf den Punkt, dass (auch) Frauen aufgenommen werden, regulär gearbeitet wird. Laut der UGLE sind diese mit Fug und Recht als Freimaurer zu bezeichnen, auch wenn sie formal die Kriterien nicht erfüllen.
Andererseits sind diese Logen zum Teil auch wieder von anderen Großlogen anerkannt.



Das ist zwar vielleicht noch nicht der ganz große Brüller, aber sooo klein ist der Schritt gar nicht, wenn man's durchdenkt.

OK. Graben wir jetzt die Friedenspfeife aus? :pfeife:

Vielleicht gibts da noch mehr Annäherungen, denn eigentlich ist es doch unwichtig, welche Großloge nun jemanden anerkennt.

Heute gibt es darüber hinaus in Deutschland feminine und gemischtgeschlechtliche Großlogen. Von diesen ist die Frauengroßloge von Deutschland von den Vereinigten Großlogen von Deutschland als „freimaurerisch arbeitend“ anerkannt. In Deutschland steht die Vereinigte Großlogen von Deutschland einem Dialog in Fragen der Gleichberechtigung der Frau verhältnismäßig offen gegenüber und koexistiert mit liberalen Logen.

Die liberalen Großlogen werden anerkannt durch den Groß-Orient von Frankreich (GOdF). Dazu gehören unter anderen die gemischtgeschlechtlichen Großlogen Freimaurergroßloge Humanitas, Le Droit Humain und der Souveräne GrossOrient von Deutschland. Andere Logen gehören ausländischen Großlogen an oder sind völlig ohne Großlogen-Anerkennung.
Freimaurerei
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Liberale Freimaurer

Kurze Frage zwischendurch...
Wie kam der Begriff Winkelloge zustande?

Gruss Grubi

Hallo Grubi,

wie versprochen, habe ich nochmal versucht, etwas über die Herkunft des Begriffs in Erfahrung zu bringen.

Also, irgendwelche Konnotationen zum Begriff des Winkels, der ja in der Maurerei auch eine große Bedeutung hat, hab ich nicht gefunden. Sondern nur den Bezug zu Winkeladvokat und Winkelschreiber, den ja auch Feldloge schon angeführt hat. Interessant auch, dass ein Freimaurerlexikon aus den 30er Jahren den Begriff als unnötig scharf gewählt kritisiert.

Wobei der englische Originalbegriff "clandestine" = (klamm)heimlich, verstohlen auch nicht eben schmeichelhaft ist.
 

pyrphoros

Lehrling
24. Januar 2012
4
AW: Liberale Freimaurer

Ich würde gerne diesen Strang fortsetzen mit einem Zitat eines Mitglieds dieses Forums. Der Beitrag ist fast 10 Jahre alt und "Eingeweihter" scheint nicht mehr hier aktiv zu sein.

http://www.weltverschwoerung.de/fre...heimbuende/7249-demontage-freimaurerei-4.html

zum Thema Freimaurer dürften keine Atheisten sein:
Ich wurde als bekennender Atheist aufgenommen, gefragt ist dann aber eine entspr. tolerante Haltung gegenüber den religiösen Brüdern. Es gibt allerdings expl. christliche Logen, da hätte ich keine Chance gehabt...

Bei seiner Antwort gehe ich erst mal davon aus, dass er in eine reguläre Loge aufgenommen wurde und das lese ich auch nicht zum ersten mal. Wie kann man sich das erklären? Manche Logen innerhalb der regulären Maurerei bezeichnen sich auch als sehr liberal. Also hat auch jede Loge ihren eigenen Charakter. Dennoch ist es mir als Ausstehendem schwer zu verstehen, inwiefern dieser Charakter dazu führen kann, dass eine Loge von gewissen festgelegten Statuten abweicht (weißes Buch) oder Menschen aufnimmt, die sich zum Atheismus bekennen, so wie den oben genannten User.

Ich selbst bin Naturwissenschaftler und würde mich als Atheisten bezeichnen, ohne mich jetzt in den Interpretationen dieses Wortes zu verlieren. Dieser Aspekt in Bezug auf die FM ist daher für mich wichtig (und wie ich feststellen konnte, für viele andere Suchende auch), denn ich selbst bekenne mich eindeutig zu keiner Konfession, ich glaube nicht an einen Gott, der sich in einer Art Überperson und Bewusstsein manifestiert, zu der ich als einem Vater aufschaue und Strafe oder Lohn erwarte. Somit glaube ich auch nicht an ein Jenseits, zumindest in der Hinsicht, wie es von den großen Religionen dargestellt wird. Eine Transzendenz erscheint mir als sehr unwahrscheinlich, ich kann sie in einer abstrakten, im Diesseits verankerten, Weise nicht ausschließen. Sie prägt jedoch weder mein Leben, noch meine moralischen Vorstellungen. Auch die Angst vor Strafe oder die Hoffnung auf eine Belohnung für meine Taten prägen meine Ethik und Moral nicht. "Gutes" tue ich, weil es menschlich ist, weil ich es als richtig empfinde und aus der Achtung vor dem Leben. Ich empfinde nichts mystisches an Humanität und vielen anderen Dingen, die um mich geschehen, schätzen tue ich den menschlichen Verstand und einen regen Gebrauch des selbigen. Doch ist mir klar, dass man neben all der Pflege seines Verstandes, seine Gefühle nicht verkümmern lassen sollte. Ich strebe stets danach etwas dazuzulernen und mich zu verbessern.

Als Naturwissenschaftler bewundere ich in Ehrfurcht die Harmonie der Naturgesetze, die Ausmaße des Kosmos und das Leben, mich fasziniert und verwundert das "Sein" an sich. Ich bin mir dessen bewusst, dass ein Teil eines Ganzen bin, so wie ich mir dessen bewusst bin, dass ich in Bezug zu mir umgebenden Menschen und Dingen stehe. Indem ich mich verändere, verändere ich einen Teil meiner Wirklichkeit in die ich hineinwirke.

Ich bin noch auf der Suche und noch dabei herauszufinden, ob die Freimaurerei etwas für mich ist. Freue mich auf eure Antworten. :)
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
Wer den Andersonschen Prinzipien folgt und sie so liest, wie sie in ihrer Entstehungszeit gemeint waren ( es war ein durch und durch christliches Europa), kann keine Atheisten in die FM aufnehmen.

Das bei Anderson zitierte "higher being" war nicht als irgend ein schwammiges "höheres Sein" sondern als Gott definiert.
Anderson war Priester, anglikanischer Pfarrer. Er wird nicht ein Naturgesetz gemeint haben, sondern einen Gott. Wenn er schon nicht allein den christlichen Gott gemeint hat, so doch aber einen personalen Schöpfer. Dies is umso mehr anzunehmen, als auch in den englischen Ritualen immer (!) gebetet wurde und es in der englischen Maurerei sogar eine Art "Vorbeter" gibt. Dieser Kaplan ist einzig und allein dazu vorgesehen zu Beginn und zum Ende der Arbeiten die Gebete zu verlesen/sprechen.

Auch wenn die deutschen AfuAM-Logen teilweise Atheisten aufnehmen, ist dies aus meiner Sicht im Grunde falsch. Dass sie ertrotztem tun, ist in meinen Augen eine zu großzügige Auslegung Andersons, um die Mitgliederzahl zu steigern.

Meine Meinung.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Liberale Freimaurer

Hallo Pyrphoros,

gefällt mir, Dein Text. Willkommen hier!

:gruebel: Bevor ich ganz viel schreibe und Dich mit irgendwas volltexte, was Du gar nicht wissen willst ....

Wie lautet denn jetzt Deine Frage? Wie es kommt, dass die einen Logen ein christliches Glaubensbekenntnis voraussetzen, oder ob Du befürchten musst, mit Deinen Überzeugungen in einer Loge anzuecken?
 

pyrphoros

Lehrling
24. Januar 2012
4
Wer den Andersonschen Prinzipien folgt und sie so liest, wie sie in ihrer Entstehungszeit gemeint waren ( es war ein durch und durch christliches Europa), kann keine Atheisten in die FM aufnehmen.<br>Das bei Anderson zitierte "higher being" war nicht als irgend ein schwammiges "höheres Sein" sondern als Gott definiert.

Hallo Freestone, ich nehme an, du bist Mitglied in einer Loge der 3WK oder des FO? Ich denke auch, dass diese Option besteht, sprich der Anderson hätte als Pfarrer und Kind seiner Zeit ganz klar einen Gott (als Person und Bewusstsein) gemeint. Auch wenn ich kein Freimaurer bin, so kann ich dennoch auf die Literatur zugreifen, die sich mit der Geschichte und dem Wesen der Freimaurerei beschäftigt, als auch durch Gespräche mit Freimaurern erweitern. Es ist bei mir noch nicht der Eindruck entstanden, dass die Freimaurerei ein Werk Andersons ist. Bevor mich hier jemand zu wörtlich nimmt, mir ist klar, dass dies auch "allgemein" bekannt ist.

Um Lessing zu zitieren:"Freimaurerei war immer". Wenn an diesem Satz auch nur ein wenig Wahrheit dran ist, so relativiert es zumindest für mich den Sinn ewig währender, unveränderlicher Statuten, die das Ergebnis einer kulturellen und religiösen Prägung sind. Das Wesen der Freimaurerei empfinde ich als eine Geisteshaltung. Als eine Haltung des eigenen Geistes zuerst gegenüber sich selbst, um sich immer wieder neu zu entdecken und zu begreifen, dann seinen umgebenden Mitmenschen gegenüber und Dingen darüber hinaus, sei es Wissenschaft, Philosophie oder Weltanschauung. Eine Freiheit des Geistes, das ständige Herausbrechen aus selbst (oder durch Umgebung/Kultur/Erziehung) erschaffenen Vorurteilen, aus festgefahrenen Blickwinkeln, eine Toleranz gegenüber dem anderen und seiner Meinung, die Akzeptanz dessen dass der Mensch gegenüber nicht so denken muss wie ich und ich nicht das Recht habe zu verurteilen und zu verfolgen um meine Sichtweise durchzusetzen.

Ich nehme also an, dass eine solche Geisteshaltung zeitlos ist, im Gegensatz zu Statuten und Satzungen.

Wahrscheinlich drifte ich hier zu sehr ab und entferne mich von der eigentlichen Fragestellung, aber ich dachte es wäre sinnvoll mein derzeitiges Bild der Freimaurerei wiederzugeben. Ich sage derzeitig, weil auch dieses dem Wandel unterworfen sein könnte und sicher auch unterworfen ist, insbesondere da ich kein Mitglied einer Loge bin und meine Meinung aus Gesprächen und Literatur speise, nicht aus der direkten Erfahrung. Das was ich gestern als sicher und richtig empfand, kann schon heute in einer anderen Situation nicht mehr angebracht sein.

Das bei Anderson zitierte "higher being" war nicht als irgend ein schwammiges "höheres Sein" sondern als Gott definiert. Anderson war Priester, anglikanischer Pfarrer. Er wird nicht ein Naturgesetz gemeint haben, sondern einen Gott. Wenn er schon nicht allein den christlichen Gott gemeint hat, so doch aber einen personalen Schöpfer.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich hier eine Diskussion über die old charges und das "higher being" starten möchte, wobei ich das vielleicht schon getan habe durch die Darstellung meiner Vorstellung der Freimaurerei.
Du sprichst vom zitierten "higher being" aber das finde ich den old charges gar nicht.

http://reunir.free.fr/fm/telechargements/old-charges.pdf


Er spricht hier, wenn überhaupt, dann wie du schon sagtest von Gott.

Auch wenn die deutschen AfuAM-Logen teilweise Atheisten aufnehmen, ist dies aus meiner Sicht im Grunde falsch. Dass sie ertrotztem tun, ist in meinen Augen eine zu großzügige Auslegung Andersons, um die Mitgliederzahl zu steigern.

Meine Meinung.

Was genau denkst du wird diese Aufnahme der Atheisten bei der AfuAM für "Folgen" haben für die Freimaurerei, wie du sie empfindest? Eine zersetzend/aufweichende oder wie kann ich mir das vorstellen und in welche Richtung?

Danke dir für deine Meinung.

Hallo Pyrphoros,

gefällt mir, Dein Text. Willkommen hier!

:gruebel: Bevor ich ganz viel schreibe und Dich mit irgendwas volltexte, was Du gar nicht wissen willst ....

Wie lautet denn jetzt Deine Frage? Wie es kommt, dass die einen Logen ein christliches Glaubensbekenntnis voraussetzen, oder ob Du befürchten musst, mit Deinen Überzeugungen in einer Loge anzuecken?

Hallo Lupo,

danke dir. Ich glaube zu wissen, warum manche Loge ein christliches Glaubensbekenntnis voraussetzen, denn sie sehen Christus als den Meister an, dem es nachzueifern gilt.
Meine Fragestellung zielte aber in die Richtung der zweiten Frage.



Um unerwünschte Doppelposts zu vermeiden, lässt unser Editor dir 30 Minuten Editier-Zeit. beast/Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Liberale Freimaurer

Hi Pyrphoros,

tja ... um's vorweg zu nehmen, ich bin nach Freestone's Definition ein Freimaurer, der fälschlicherweise nur aufgenommen wurde, um die Mitgliedszahlen zu erhöhen ... :lach3:

Allerdings ergibt sich bei der AFAM ein Dilemma, nämlich, dass kein Suchender vor seiner Aufnahme nach seinem Glauben befragt wird. Und in einem Umfeld, in dem religiöse Streitgespräche untersagt sind, kommt es auch nicht gut an, darüber zu streiten, ob nur der Glaube an einen personifizierten Gott der rechte Glauben für die Freimaurerei ist. Wenn nicht jeder an einen personifizierten Gott glauben kann oder will, dann kann ganz logisch dieser Glaube auch nicht die Religion, in der alle Menschen übereinstimmen, sein.

Es wäre auch die Frage, ob es beim Humanismus, und in einer auf das Diesseits orientierten Bruderschaft, überhaupt darauf ankommt, ob der Betreffende an einen personifizierten Gott glaubt oder nicht. Wesentlicher ist doch, dass sich für den Betreffenden die Welt nicht nur sein eigenes Ego und dessen Lustgewinn dreht. Und wer sich selbst nicht als das Wichtigste und im Mittelpunkt stehende begreift, weiß doch, dass es höheres als ihn selbst gibt - auch wenn er es vielleicht nicht näher benennen oder gar personifizieren kann. Der große Baumeister aller Welten ist hier ein schönes Symbol dafür.

Ich habe es bei noch keiner Aufnahme erlebt, dass der Glaube eines Suchenden ein Thema gewesen wäre. Wohl aber das, was ich im vorigen Absatz beschrieben habe.

Tja. Würdest Du mit dem, was Du von Dir geschrieben hast, in einer Loge anecken - bzw ist das kompatibel zur Freimaurerei? Das wirst Du nie erfahren, wenn Du's nicht einfach probierst. Geh doch einfach mal zu einem Gästeabend in eine Loge schau's Dir an. Schau Dir verschiedene Logen an, wenn Du willst. Da stellst Du am ehesten fest, ob das was für Dich sein könnte. Das, was die Loge zu einem Ort zum wohl fühlen macht oder auch nicht, ist ohnehin nicht schriftlich in einem Forumsbeitrag zu fassen.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
Guten Morgen,

Um es vorweg zu nehmen: wenn sich bei unserer Loge ein Suchender vorstellt, der sich als Atheist bezeichnet, kann ich ihn nicht als Suchenden in unsere Loge aufnehmen, weil bei uns (FO) das Bekenntnis zur Lehre Jesu verlangt wird und damit auch ein Schöpfergott vorausgesetzt wird. In diesen Fällen empfehle (!) ich diese Suchenden an mehrere AFUAM--Logen weiter und rate ihnen zudem ausdrücklich mit den Brüdern dort über diesen Aspekt zu sprechen. Denn: Es ist immer und ausschließlich Sache der Loge, ob sie einen Suchenden aufbrummt oder nicht.

Von den Regularien her halte ich es für falsch.

Menschlich gesehen ist es jedoch sicher keine Frage, dass Menschen, die sich als Atheisten bezeichnen, aufgenommen und freimaurerisch arbeiten können, allerdings vielfach um den Preis, dass sie ihre Anschauung (an vielen Stellen) dem Ritual anpassen müssen, denn das Ritual wird es nicht tun.

Viele Suchenden sind sich zudem nicht im Klaren darüber, dass sie sich eigentlich in ein System begeben, in dem - symbolisiert durch den Dreifach Großen Baumeister der Ganzen Welt - der- oder dasjenige anwesend ist, dessen Existenz sie verneinen. Wenn die Logen sich dessen bewußt wären, würden sie in solchen Fällen sicherlich zögerlicher entscheiden, als sie es tun und teilweise unter wirtschaftlichem Druck (Unterhalt der Logenhäuser bzw. Miete der entsprechenden Räumlichkeiten) tun müssen.

Unabhängig davon sind mir die atheistisch eingestellten Brüder in unserem Bund oftmals lieber als der frömmelnde Rest, denn sie bringen oftmals eine erfrischende Klarheit in die Diskussionen - die wir ja auch von Dir, lieber Bruder Lupo, hier schon oft erleben durften.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Liberale Freimaurer

Hi Freestone,

in einer Lehrart, die sich an Menschen mit einem bestimmten Glauben richtet, und bei der dann dieser Glaube ein konstituierender Bestandteil z. B. des Rituals ist, wird man sich selbstverständlich fremd fühlen, wenn man nicht den entsprechenden Glauben hat. Das ist vollkommen klar.

Der FO hat hier eine klare Regelung und entsprechend einfach ist die Frage aus Sicht dieser Regelung zu handhaben. Wer eben kein bekennender Christ ist, ist nun einmal für diese Lehrart nicht geeignet. Aus Sicht der AFAM wird die Sache etwas schwieriger, und es stellt sich recht schnell heraus, dass einfach nur "Atheist" als Begriff nicht ausreicht, einen Menschen zu beschreiben.

Die Abwesenheit eines von einer Glaubensgemeinschaft vorgegebenen Gottesglaubens bedeutet ja nicht gleichzeitig die Abwesenheit moralischer Prinzipien (auch wenn das ein oft gehörtes Vorurteil vieler Gläubiger ist). Es geht also um Lebenseinstellung und Überzeugungen. Diese entstehen letzten Endes immer aus der eigenen Einsicht heraus und zu dieser gelangt man nur durch Nachdenken. Wenn das Resultat "passt", ist dies das einzige, was zählt. Ob für den Betreffenden dabei ein religiöser Glauben dabei eine Rolle spielt, geht mich nichts an.

Das war's jetzt positiv ausgedrückt. Mal die Umkehrung davon:

Moral. Wer sich als gewissenloser Egoist wie die Axt im Walde benimmt, und nur sich selbst und seinen Vorteil sieht, handelt amoralisch. Egal, ob der Betreffende nun gläubig ist oder nicht. Er wird für mich auch dadurch kein guter Mensch, nur weil er seinen Gott um Vergebung bittet, Buße tut, und sich darüber hinaus nicht ändert. Im Gegenteil sogar - er missbraucht seinen Glauben bewusst als spirituelles Klo, in das er sein Gewissen erleichtert.

Von daher sehe ich weder in der An-, noch in der Abwesenheit eines definierten Glaubens ein wirkliches Qualifikationsmerkmal für die Freimaurerei. Moralisches Handeln bedingt die Unterordnung unter ein höheres Prinzip als das bloße Eigeninteresse. Ob man dieses nun personifiziert und ihm einen Namen gibt oder nicht, spielt dabei m. E. keine Rolle. Die religiöse Suche nach einem Weg zu Gott im Diesseits unterscheidet sich wohl auch in nichts von einer diesseitigen eigenen Sinnsuche. Das eine geht explizit, das andere implizit davon aus, dass es da etwas gibt, für das sich dieses Arbeiten am rauen Stein lohnt. Und für dieses ist, wie schon gesagt, der Begriff des GBaW ein schönes Symbol.

Jedenfalls hatte ich keinerlei im Glauben- oder Nichtglauben begründete Schwierigkeiten, mich in die Gedankenwelt des AFAM-Rituals hinein zu finden. Es gab - zumindest für mich - auch keine intellektuellen oder gefühlsmäßigen Kröten, die ich hätte schlucken müssen, um mich "anzupassen" - es passte auch so.

Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, eine Arbeit einer FO-Loge zu besuchen ... der FO ist ja überwiegend eine ziemlich norddeutsche Veranstaltung. Aber diesem Mangel kann ja auch abgeholfen werden....
 
Zuletzt bearbeitet:

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
D' accord.

Und: Gerne, wann immer Du willst ;).



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Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Liberale Freimaurer

@Freestone: Da komme ich gerne drauf zurück, versprochen!

@pyrphoros: Jetzt haben wir Dich als "Stein des Anstoßes" gar nicht mehr angesprochen ... und dürften trotzdem einige Fragen beantwortet haben, oder? Solange Du nicht irgendwelche extremistischen Ansichten oder irgend einen unausgegorenen Mist vertrittst, wirst Du mit Deinen Ansichten und Überzeugungen nicht anecken. Eher im Gegenteil, jede neue Meinung, jeder andere Blickwinkel macht den Strauß bunter und ist hoch willkommen.

Klar, auch bei uns gibt es Sachdiskussionen, an deren Ende irgendwas entschieden werden muss, aber in Fragen wie der hier diskutierten ist es auch ausreichend, einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und niemandem seine Meinung als die allein selig machende aufzudrücken versuchen. Dies ist nicht unbedingt jedermanns Sache und wird auch zuweilen als "Relativismus" kritisiert.

Wenn es jemandem unbedingt wichtig ist, dass am Ende auch einer solchen Diskussion ein klares, eindeutiges und für alle verbindliches Ergebnis und eine Entscheidung steht, wird dieser wahrscheinlich daran wenig Gefallen finden. Das Risiko, dass derjenige überzieht und dann tatsächlich aneckt, ist wahrscheinlich größer als sich mit seinen Überzeugungen selbst in die Nesseln zu setzen.
 

pyrphoros

Lehrling
24. Januar 2012
4
AW: Liberale Freimaurer

@Lupo,

euer Gespräch als auch Antworten haben mich weiter gebracht. Dafür danke ich euch.

Wenn nicht jeder an einen personifizierten Gott glauben kann oder will, dann kann ganz logisch dieser Glaube auch nicht die Religion, in der alle Menschen übereinstimmen, sein.

Diese Interpretation gefällt mir. Ich bin kein Missionar, ich meine begründen und erklären zu können, warum mein Weltbild ein solches ist. Das mag jemand anders als Anhaltspunkt nehmen darüber nachzusinnen, seinen Horizont zu erweitern oder auch nicht. Ein aufzwingender Atheismus wäre nicht fern vom Unglück, den bereits andere exklusiv seligmachende Ideen über die Menschheit brachten. An der Freimaurerei gefällt mir die Synergie aus Verstand und Gefühl, diese glaube ich nicht in einem Diskussionsverein derartig finden zu können. Schon allein, dass ich darüber nachdenke, lässt mich vermuten, dass mir insbesondere die Entwicklung des letzteren in meiner eher intellektuell betonten Laufbahn abhanden gekommen ist.

Du erwähntest das Symbol des GBaW. Dieses wurde ja in einigen liberalen Logen entfernt und ich kann dies nachvollziehen. Andererseits und das sage ich als Atheist, habe ich bisher nie ein gefühlstechnisches Problem mit diesem Symbol spüren können (ohne natürlich zu wissen ob es dazu im Ritual kommen könnte). Jedoch nur in dem Rahmen, als dass mir nicht aufgezwungen wird, wie ich es für mich zu deuten habe. Deine Deutung des Symbols finde ich schön.

Ich beschäftige mich mit der Freimaurerei seit einigen Monaten recht intensiv, so wie es die Zeit zulässt. Die Vielfalt, die sich aus den Systemen, englischer und eher französischbezogener FM etc. ergibt, ist natürlich für einen Frischling ein wenig verwirrend. Vor allem weil man tausend Meinungen begegnet und da versucht eine gewisse Klarheit für sich selbst zu finden und das alles währenddessen man im Begriff ist zu verstehen ob die FM an sich überhaupt etwas für einen selbst ist. Ein ziemliches Durcheinander. :-D

Diesem Durcheinander aber stehen entgegen die Erfahrung und Gespräche mit Freimaurern, also der direkte Kontakt zu Menschen und nicht nur Bücher und Statuten. Bisher bin ich stets Menschen (egal in welcen Systemen) begegnet, die sich selbstlos die Zeit genommen haben auf mich einzugehen und mich bei meiner Suche zu unterstützen. Dabei habe ich manche intensiver kennengelernt, so wie die Freimaurer beim Abacus Verein, die mir bisher sehr warmherzig begegnet sind und mich in meinem Denken und Suche stark vorangebracht haben. Mit anderen hatte ich nur einmalige Gespräche (mein herzlicher Dank hier auch an den SGOVD) und doch auch hier stets sehr schnell ein angenehmes Gefühl von Verbundenheit. Inzwischen hatte ich auch Mailkontakt zu einer sehr liberalen "regulären" Loge und nun hier mit euch.

Das alles prägt natürlich auch meine Meinung, und auf die Frage ob die FM was für mich ist, gab mir auch mitunter ein schöner, altbekannter Vers eine Antwort: "Wen solche Lehren nicht erfreun...". Ich fühle und weiß, dass sie mich erfreuen.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Liberale Freimaurer

In meinem Eröffnungspost stellte ich ja schon einmal die Frage, welches sind die Vor- oder Nachteile der Liberalen Freimaurerei?
Zu den Grundsätzen der Liberalen Freimaurerei gehört die absolute Gewissensfreiheit und die menschliche Solidarität. Die Freimaurerei ist keine Religion, sondern wissenschaftlich und rational und benötigt daher grundsätzlich auch keine religiösen Bezüge (Desmons, 1877).
Wir über uns | Souveräner GrossOrient von Deutschland
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Liberale Freimaurer

das liegt daran, das wir einen neuen User aus einer Liberalen Loge haben der uns seid geraumer Zeit darlegt das die regulären Logen unbedingt Ihre Regeln ändern müssen damit alle Freimaurer und Freimaurerinnen gemeinsam den Tempel bauen können.
 

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