Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.321
In diesem Symbol ist doch eigentlich nichts dargestellt, was an die Sonne erinnern würde - aber es zeigt im Wesentlichen Bewegung. Rotation, zyklische Bewegung, Kreislauf. Wer sich im Mistwetter im Winter den Ar… abfriert, freut sich auf den Sommer, wer im Sommer in der Hitze verschmachtet, auf den Winter. Und das eine folgt aufs andere. Wenn gute Zeiten sind, kommen schlechte und umgekehrt in ewigem Kreislauf. Die Wendepunkte kann man sehr gut an den Sonnwenden festmachen.
Ohne konkret Näheres zu wissen: Möglicherweise hat es mit einer grundsätzlich anderen Sicht der Asiaten auf die Welt zu tun. Das westliche Denken ist eher linear: Es gibt irgendeinen Anfang und ein (möglicherweise fernes) Ende, und dazwischen existiert eine wie auch immer geartete, kontinuierliche Entwicklung. Ein Schritt folgt auf den anderen, der ohne den vorherigen nicht möglich gewesen wäre.
Asiaten sehen die Welt eher zyklisch: Alles ist schon einmal da gewesen und schreitet zwar voran, doch nur um schließlich wieder am Anfang anzukommen. Die wahrgenommenen Weiterentwicklungen sind im Grunde keine. Es handelt sich nur um endlose Variationen derselben Dinge und Ideen.