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Prostitution

Sollte die Prostitution verboten werden?

  • Ja, und bestraft die Prostituierten!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, und bestraft die Freier, wie in Schweden!

    Stimmen: 5 7,7%
  • Ja, und bestraft beide!

    Stimmen: 4 6,2%
  • Nein, aber führt eine Meldepflicht ein!

    Stimmen: 4 6,2%
  • Nein, aber geht schärfer gegen Menschenhandel vor!

    Stimmen: 39 60,0%
  • Die Gesetzeslage ist gut so, wie sie ist.

    Stimmen: 13 20,0%

  • Umfrageteilnehmer
    65

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Vielleicht würden ja übergriffe auf Frauen mehr werden bzw auf jene die diesen Job ausüben.Gibt ja auch Männer die diesen Job machen.

Ich schätze eher das eine Mentalität, die Frauen per se als willige Prostituierte anerkennt, dazu führt sie eben auch so zu behandeln, nach dem Motto sollen sich mal nicht so anstellen. Die Vergewaltigungsrate seit der Legalisierung der Prostitution jedenfalls leicht gestiegen und keineswegs runtergegangen.

Sexuelle Gewalt in Deutschland
Fast jede 7. Frau in Deutschland ist von sexueller Gewalt betroffen.
• 13% der in Deutschland lebenden Frauen haben seit dem 16. Lebensjahr strafrechtlich relevante
Formen sexueller Gewalt erlebt. Das heißt Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung oder
unterschiedliche Formen von sexueller Nötigung.1
• Rund 25% der in Deutschland lebenden Frauen ist körperliche oder sexuelle Gewalt (oder beides)
durch aktuelle oder frühere Beziehungspartnerinnen oder –partner widerfahren.

http://frauenrechte.de/online/images/downloads/hgewalt/Sexuelle-Gewalt-in-Deutschland.pdf

Drogen werden genau aus diesem Grund nicht legalisiert man befürchtet eine Zunahme der Drogendelikte wenn sie legal wären.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Prostitution

Ich bin jetzt mal bis zu meinem "Morgenbeitrag" gestern zurück gegangen und habe eure Reaktionen verfolgt - und ausser Dirtsa ist überhaupt keiner auf meinen Beiträg hinsichtlich der Forderung nach Ursachenbekämpfung eingegangen. Ich stelle also fest, Bona: Dir geht's anscheinend nicht "um die Sache", sondern darum möglichst viel Bestätigung für Deine Urteile und Vorurteile zu bekommen. Deine Beiträge lesen sich so als wäre jeder Mann potentieller Sexverbrecher, nur weil er halt als Mann geboren wurde.... So wird das nix mit einer Diskussion der "Gleichen unter Gleichen".....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.871
AW: Prostitution

Die Prostitution läßt sich nicht "abschaffen".

Abschaffen kann der Staat die Todesstrafe, die Wehrpflicht oder die Schaumweinsteuer. Das liegt in seiner Macht, das ist zentral organisiert, das hat er selbst erst ge-schaffen. Die Prostitution, den Alkoholismus oder das Schachspiel kann er nicht abschaffen, sondern nur verbieten und bekämpfen, denn das sind Phänomene, die unabhängig vom Staat, dezentral, aus eigenem Antrieb einzelner Bürger bestehen.

Die Frage "Was befürchtest Du, wenn die Prostitution abgeschafft wird?" ist darum unsinnig. Sie setzt den Erfolg einer Handlung voraus, die keinen Erfolg haben kann, oder die erst nach langen Mühen und unvorhersehbaren Entwicklungen Erfolg haben kann.

Diese Frage ist auch perfide, denn die Gegner eines Prostitutionsverbots fürchten nicht nur und nicht in erster Linie dessen Erfolg. Was wäre schlimm an einer erfolgreichen Abschaffung der Prostitution? Es gäbe einige sexuell frustrierte Bürger mehr, während sich andere eine neue Einkommensquelle suchen müßten, das ließe sich wohl verschmerzen, und der Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit stört nur wenige. Daran habe ich mich ja schon gewöhnt, daß sich stets die Freiheit zu rechtfertigen hat und nicht das Verbot.

Die Gegner eines Prostitutionsverbots fürchten aber auch und vor allem die Nebenwirkungen der Bekämpfung der Prostitution, die verschlechterte Lage der Prostituierten, das Erstarken des Zuhälterunwesens und der Bikerbanden, die Rechtsunsicherheit, die verstärkte Überwachung, den weiteren Schritt in Richtung Polizeistaat. All diese Entwicklungen lassen sich exemplarisch am Beispiel der amerikanischen Alkoholprohibition beobachten - auch damals konnte nicht der Alkoholismus abgeschafft werden, sondern nur die Schanklizenz. Aktuell kann man sich den War on Drugs ansehen, oder auch das amerikanische Prostitutionsverbot, das kein Stück erfolgreich ist und nur Gewaltkriminalität, Drogensucht und Verelendung fördert - und all das im Namen der Moral.

Im übrigen war die Prostitution in Deutschland immer schon legal.

Wie die Vergewaltigungsrate in Schweden (oder war es Norwegen?) seit dem Prostitutionsverbot angestiegen ist, kann man oben nachlesen. Exorbitant. Ich postuliere keinen Zusammenhang, aber man kann es nachlesen. Die angeblich angestiegene Rate hier in D seit Einführung ProstG solltest Du bitte erst einmal belegen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

High, Bona-Dea
vllt. könntest du dir mal überlegen, woher es kommt, so deine Aussage stimmt, dass Männer Frauen als potentielle Sexopfer ansehen?
Solange imho Frauen Sex bzw. Verweigerung desselben('ich hab heute Migräne')als Waffe einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen, muss man sich nicht wundern, dass so ein verqueres Frauenbild in den Köpfen so mancher Männer entsteht.
Ich würde auch mal gerne wissen, welche Tipps diesbzgl. die Mamas ihren Töchtern geben!
+ solange du den männlichen Sexualtrieb als krankhaft-überzogen darstellst, nehm ich deine Argumente sowieso nicht mehr ernst!
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo a-roy;

vllt. könntest du dir mal überlegen, woher es kommt, so deine Aussage stimmt, dass Männer Frauen als potentielle Sexopfer ansehen?
Sie denken es kann nicht sein das Frauen anders ticken.

Solange imho Frauen Sex bzw. Verweigerung desselben('ich hab heute Migräne')als Waffe einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen, muss man sich nicht wundern, dass so ein verqueres Frauenbild in den Köpfen so mancher Männer entsteht.
War ja eins deiner Argumente, dass Ziel ist keinen Sex haben zu müssen.
Ich würde auch mal gerne wissen, welche Tipps diesbzgl. die Mamas ihren Töchtern geben!
Man kann nur hoffen das die eigene Tochter an einen normalen Mann gerät, Kloster ist heute ja out.
+ solange du den männlichen Sexualtrieb als krankhaft-überzogen darstellst, nehm ich deine Argumente sowieso nicht mehr ernst!
Vielleicht solltest du davon ausgehen das ich aus Erfahrung spreche, einfach lästig, so Typen ohne Hirn. Da es sich aber um eine Suchterkrankung handelt, sind sie eben auch Opfer ihres übersteigerten Triebes.

Der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychiatrie beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema "Sexsucht" und hat dazu einen Ratgeber für Betroffene und Angehörige geschrieben. Denn Rat haben Sexsüchtige dringend nötig. Wie alle Suchterkrankten leiden auch sie unter einem Kontrollverlust über sich und ihr Handeln.
Von der Sexsucht sind in erster Linie Menschen betroffen, die in ihrer Kindheit sexuell verwundet worden sind, zum Beispiel in Form von Gewalt oder Ausbeutung", erklärt Roth.

Obwohl auch Frauen unter einer sogenannten "Sexsucht" leiden können, ist sie beim anderen Geschlecht fünfmal häufiger.

http://www.welt.de/gesundheit/article106183016/Wen-der-Trieb-regiert-Die-Sexsucht-bei-Maennern.html
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Prostitution

+ solange du den männlichen Sexualtrieb als krankhaft-überzogen darstellst, nehm ich deine Argumente sowieso nicht mehr ernst!

Insbesondere gemessen an selbigen hormonellen Unzulänglichkeiten die man bei Frauen beobachten kann. Ich würde gerne mal wissen wieviel Leid über die Welt gekommen ist weil
viele Frauen ein paar Tage im Monat eine komplett gestörte Freund/Feind Kennung haben und übelst gelaunt ihre ganze Familie Terrorisieren.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

Wow, Bona-Dea, wenn das nicht als Joke aufzufassen ist, unterstellst du jetzt allen Freiern, dass sie sexsüchtig sind.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.871
AW: Prostitution

So, gute Nachrichten, Freunde. Unsere Gewährsfrau für die traumatisierende Wirkung der Prostitution, die Gewalt im Milieu und die prostitutionsinduzierte Drogensucht ist ja Sybille Zumbeck. Dissertationen zählen nun leider zu grauen Literatur, d.h. sie sind zitierwürdig, aber oft schlecht verfügbar. Die wenigsten können online eingesehen werden, und in den Bibliotheken stehen nur einige wenige Exemplare. Von Frau Zumbecks Dissertation stehen vier Exemplare in den Katalogen, von denen zwei ausgeliehen sind. Glücklicherweise war noch eines in der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin in Köln verfügbar, und das habe ich mir besorgt und damit begonnen, es zu überfliegen.

Es läßt sich sagen, daß Zumbeck sehr selektiv zitiert wird. Zumbeck weist unter anderem explizit darauf hin, daß die illegale Prostitution (zum Beispiel im Sperrbezirk) und die Straßenprostitution weit höhere Gefahren bergen als die legale Prostitution in Wohnungen oder sog. Clubs. Die staatliche Reglementierung setze die P. Risiken und Gefahren aus und erschwere es ihnen, Hilfe zu finden. Einige begäben sich bewußt in die Hände von Zuhältern, um ihre Sicherheit auf der Straße zu erhöhen. Ganze Absätze lesen sich wie ein Plädoyer für eine weitergehende Legalisierung.

Viele Dissertationen im medizinischen Bereich kranken daran, daß die Forschungsziele, einfach aufgrund des bereits vorhandenen Wissens, eigentlich sehr hochgesteckt sein müßten, der für eine Dissertation zur Verfügung stehende finanzielle Rahmen aber begrenzt ist und für die Gewinnung wirklich bahnbrechnder Erkenntnisse nicht ausreicht. Begrenzt war auch der Zumbeck zur Verfügung stehende finanzielle Rahmen. Zumbeck hat Interviews mit Betroffenen geführt, die dafür ein kleines Honorar erhielten. Eine Stiftung fand sich bereit, bis zu 100 Interviews zu finanzieren. 57 Interviews wurden geführt, drei davon vorzeitig abgebrochen. Die Stichprobe hat als den Umfang N = 54! Es wird auch dem Laien einleuchten, daß das eine sehr kleine Stichprobe ist, wenn man auf die Grundgesamtheit von geschätzten 200.000 bis 400.000 P. schließen will! Erschwerend kommt hinzu, daß die Stichprobe nicht repräsentativ ist. Die Interviewpartnerinnen wurden über Beratungsstellen kontaktiert, unter anderem über eine Beratungsstelle für drogenabhängige Minderjährige. 68.5% der Befragten prostituierten sich zur Finanzierung ihres (bereits vor dem Einstieg in die Prostitution begonnenen) Drogenkonsums. 66.7 % gingen der Prostitution unter anderem in den Autos ihrer Kunden nach, gehörten also zur besonders benachteiligten Schicht der Straßenprostituierten, 27.8% sogar auf offener Straße, in Vorgärten und Hauseingängen. Zumbeck räumt auch ein, daß ihre Auswahl nicht repräsentativ ist, erklärt das aber für unvermeidlich. Tatsächlich wäre eine repräsentative Auswahl mit einem erheblichen Aufwand verbunden, den Zumbeck ohne bedeutende Fördermittel kaum hätte leisten können.

Bemerkenswert im Zusammenhang unserer Diskussion sind folgende Zahlen:

81.5% waren Deutsche.

74.1% waren bereits einmal obdachlos.

72.2% waren bereits einmal Zeuge des (oft gewaltsamen) Todes einer ihnen nahestehenden Person geworden.

74.1% hatten körperliche Gewalt ducrh einen Partner erfahren.

50% waren in ihrer Kindheit sexuell mißhandelt worden, die Hälfte davon durch Vater oder Stiefvater.

Wie nicht anders zu erwarten, stammten die meisten Befragten also aus zerrütteten familiären Verhältnissen.

14.8% hatten einen Zuhälter.

7.4% wurden zur Prostitution gezwungen.

85% behielten ihren Verdienst für sich. (46 Frauen)

6%* gaben 20-50% an einen Zuhälter ab. (3 Frauen)

9%* gaben ihren Verdienst komplett ab und erhielten gelegentlich ein Taschengeld. (5 Frauen)

*Prozentangaben von mir entsprechend der von Zumbeck angewendeten Rundung.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

Nun, dann könnte ich ja auch eine Statistik aufstellen, denn bisher hab ich auch mit ca. 30 P's geredet, allerdings unfinanziert.
 

MoritzNRW

Geheimer Meister
15. November 2012
369
AW: Prostitution

Liebe Bona-Dea,

irgendwie tust du mir gerade extrem leid. Ich frage mich, was du wohl durchgemacht hast, dass du so ein krudes Bild von Männern hast.

Ich kann gar nicht verstehen das zivilisierte Menschen sich schlagen lassen, wenn eine Ehe nicht funktioniert und ein Mann nicht mal einen Tag aushalten kann, sollte er zum Psychotherapeuten gehen und nicht ins Bordell.
Ich vermute zwar, deine Ausführungen waren nicht auf masochistisch veranlagte Menschen ausgelegt, aber auch sie sind durchaus zivilisiert. (Nur um mal wieder eine deiner Pauschalisierungen ad absurdum zu führen.)

Und auch wenn meine Frau und ich uns einig sind, sollte je einer die Hand gegen den anderen erheben ist unsere Ehe beendet, heißt das nicht, dass ich nicht auch Paare kenne (oder sagen wir besser kannte), bei denen das durchaus nicht so war. (Da war es übrigens meisten die Frau die mit schlagen angefangen hat, aber ich nehme an, das interessiert letztlich nicht wirklich.) Aber generell, ja, habe ich auch so meine Verständnisschwierigkeiten mit. (Aber ich verstehe auch keine Menschen die freiwillig Schweinehaxen oder Lakritz essen. Sind das deswegen unzivilisierte Barbaren?)

Im Übrigen halte ich deine Pauschalisierung, dass nur sexsüchtige Männer zu Prostituierten gehen (mal wieder) für völlig an den Haaren herbeigezogen. Geben tut es solche Freier sicher, aber sind sie die Regel? Ohne jetzt genaue Zahlen zu kennen, behaupte ich, dass es mindestens 10mal so viele Prostituierte wie Sexsüchtige gibt. Und ob 1 Sexsüchtiger 10 Prostituierte "ernähren" kann, da hätte ich dann doch mal gepflegte Zweifel (aber ich gewöhne mich ja langsam daran, dass differenzierte Betrachtungen, von was auch immer, nicht so en vogue in diesem Forum sind (jedenfalls nicht bei allen Usern)).

Wie fragte mich mal ein Bekannter: Kennst du den Unterschied zwischen Sex und Weihnachten? (Passt ja gerade zur Jahreszeit) Sex ist schöner, aber Weihnachten ist öfter! Aber damit muss ein Mann ja klar kommen. Wenn seine Frau beschlossen hat, er habe gefälligst zölibatär zu leben, dann ist das eben so. Dumm nur, dass wir von einem SexualTRIEB reden. Den ein wenig unter Kontrolle zu halten, da bin ich auch überzeugt, dass man das von einem zivilisierten Menschen erwarten kann. Ihn aber komplett zu unterdrücken, kann nur daneben gehen.

Wie, liebe Bona-Dea, sieht also deine Lösung aus, für alle die Männer, die in Beziehungen leben, wo die Frauen sagen: wir haben zwei Kinder, lass mich in Ruhe. Was dürfen die, deiner Meinung nach, machen, um ihren TRIEB (und ich schreibe es immer wieder bewusst groß, weil es das Wesen eines Triebes ist, immer wieder durchzubrechen) zu befriedigen? Eine Zeitlang können die sich sicher mit zwei gesunden Händen aushelfen, aber (und ich hoffe, die Erfahrung hast auch du in deinem Leben schon machen dürfen) das ist nicht das gleiche wie mit einem Partner(in). (Bewusst beide Formen, ich kannte auch mal ein Paar, da war er derjenige, der "keinen Bock hatte sich zu ihrem Vergnügen abzurackern." (O-Ton!))

Also welche Möglichkeiten darf der Mann von Welt wählen, wenn seine (ihm angetraute oder nicht) Frau ihn auf Entzug setzt? Suizid? Oder reicht die Selbstentmannung? Hormontherapie? Oder sollen wir den Sex wieder zu ehelichen Pflichten machen, deren Vernachlässigung dann auch zu Strafen führen kann? Mach doch mal bitte einen kreativen Vorschlag? (Aber fremdgehen dürfen die Männer ja nicht und zu einer Prostituierten schon gleich gar nicht (oder umgekehrt? Na auch egal). Aber das Problem ist in der Welt und wird sich durch ein Prostitutionsverbot nicht in Luft auflösen. Also? Was tun?

(Und bevor du anfängst auch mir irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen: Nein, ich war noch nie bei einer Prostituierten, habe mich aber (vermutlich im Gegensatz zu dir) schon mit einigen unterhalten. (Und damit ist nicht: Wieviel? Was? Nee, zu teuer! gemeint.) Zwangsprostitution ist für die Rille, darüber brauchen wir nicht zu reden. Aber ganz generell bin ich der Meinung, dass Prostituierte einen verdammt hohen Dienst an der Allgemeinheit verrichten. Sie sind sozusagen das Überdruckventil der Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass der Druckkochtopf Gesellschaft nicht explodiert, sondern gezielt (sexueller) Druck abgelassen werden kann. Darin ähneln sie ein wenig den Müllmännern und/oder den Klofrauen (sind ja auch nicht immer nur Frauen). Auch um deren gesellschaftliche Akzeptanz ist es eher schlecht bestellt, aber ich mag mir keine Gesellschaft ohne sie vorstellen.)
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

:winken: MoritzNRW;

irgendwie tust du mir gerade extrem leid. Ich frage mich, was du wohl durchgemacht hast, dass du so ein krudes Bild von Männern hast.
Ich lese Zeitung und auch im Internet, egal ob es um Kriminalität oder Sex geht, der Mann schneidet schlecht ab. (Statistiken)


Ich vermute zwar, deine Ausführungen waren nicht auf masochistisch veranlagte Menschen ausgelegt, aber auch sie sind durchaus zivilisiert. (Nur um mal wieder eine deiner Pauschalisierungen ad absurdum zu führen.)

Ja ich kenne "eure" Moral die alles toleriert und es auch als hochentwickelt ansieht, wenn in Beziehungen geschlagen wird.

Und auch wenn meine Frau und ich uns einig sind, sollte je einer die Hand gegen den anderen erheben ist unsere Ehe beendet, heißt das nicht, dass ich nicht auch Paare kenne (oder sagen wir besser kannte), bei denen das durchaus nicht so war. (Da war es übrigens meisten die Frau die mit schlagen angefangen hat, aber ich nehme an, das interessiert letztlich nicht wirklich.) Aber generell, ja, habe ich auch so meine Verständnisschwierigkeiten mit. (Aber ich verstehe auch keine Menschen die freiwillig Schweinehaxen oder Lakritz essen. Sind das deswegen unzivilisierte Barbaren?)
Das kann nur an deinem persönlichen Umfeld liegen, denn in der Statistik geht Gewalt viel öfter von Männern aus. (isso auch wenn es dir nicht gefällt)

Im Übrigen halte ich deine Pauschalisierung, dass nur sexsüchtige Männer zu Prostituierten gehen (mal wieder) für völlig an den Haaren herbeigezogen. Geben tut es solche Freier sicher, aber sind sie die Regel? Ohne jetzt genaue Zahlen zu kennen, behaupte ich, dass es mindestens 10mal so viele Prostituierte wie Sexsüchtige gibt. Und ob 1 Sexsüchtiger 10 Prostituierte "ernähren" kann, da hätte ich dann doch mal gepflegte Zweifel (aber ich gewöhne mich ja langsam daran, dass differenzierte Betrachtungen, von was auch immer, nicht so en vogue in diesem Forum sind (jedenfalls nicht bei allen Usern)).
Pauschalisiert habt ihr das, ich hab lediglich einen Link gesetzt, der mit Zahlen darauf hinweist das das ganz sicher einer der Gründe ist SEXSUCHT...:geifer: als Krankheit zu verstehen und ganz in deinem Sinne und nach Augustinus, das kleine Übel in der Ventilfunktion darin zu sehen.

Wie fragte mich mal ein Bekannter: Kennst du den Unterschied zwischen Sex und Weihnachten? (Passt ja gerade zur Jahreszeit) Sex ist schöner, aber Weihnachten ist öfter! Aber damit muss ein Mann ja klar kommen. Wenn seine Frau beschlossen hat, er habe gefälligst zölibatär zu leben, dann ist das eben so. Dumm nur, dass wir von einem SexualTRIEB reden. Den ein wenig unter Kontrolle zu halten, da bin ich auch überzeugt, dass man das von einem zivilisierten Menschen erwarten kann. Ihn aber komplett zu unterdrücken, kann nur daneben gehen.
Wenn nicht muß man ihn einsperren von unterdrücken war auch noch keine Rede.


Wie, liebe Bona-Dea, sieht also deine Lösung aus, für alle die Männer, die in Beziehungen leben, wo die Frauen sagen: wir haben zwei Kinder, lass mich in Ruhe. Was dürfen die, deiner Meinung nach, machen, um ihren TRIEB (und ich schreibe es immer wieder bewusst groß, weil es das Wesen eines Triebes ist, immer wieder durchzubrechen) zu befriedigen? Eine Zeitlang können die sich sicher mit zwei gesunden Händen aushelfen, aber (und ich hoffe, die Erfahrung hast auch du in deinem Leben schon machen dürfen) das ist nicht das gleiche wie mit einem Partner(in). (Bewusst beide Formen, ich kannte auch mal ein Paar, da war er derjenige, der "keinen Bock hatte sich zu ihrem Vergnügen abzurackern." (O-Ton!))
Das ist mir doch wurscht, ich würde sagen in so einer Beziehung stimmt was nicht, sonst würde wohl der Wunsch nach Sex bei beiden da sein.
Dr. Bo :pha:


Also welche Möglichkeiten darf der Mann von Welt wählen, wenn seine (ihm angetraute oder nicht) Frau ihn auf Entzug setzt? Suizid? Oder reicht die Selbstentmannung? Hormontherapie? Oder sollen wir den Sex wieder zu ehelichen Pflichten machen, deren Vernachlässigung dann auch zu Strafen führen kann? Mach doch mal bitte einen kreativen Vorschlag? (Aber fremdgehen dürfen die Männer ja nicht und zu einer Prostituierten schon gleich gar nicht (oder umgekehrt? Na auch egal). Aber das Problem ist in der Welt und wird sich durch ein Prostitutionsverbot nicht in Luft auflösen. Also? Was tun?
Es ist dringend ein rütteln an diesen festbetonierten Glaubenssätzen notwendig.

Die Gesellschaftliche Wertung war schon immer von Religion, Politik, Ethik usw. abhängig und hat sich stets heftig gewandelt, da wo keine Ethik mehr herrscht ist alles erlaubt, aber auch Einsicht in der Notwendigkeit das Prostitution ein Drucktopf Männer ist und darum notwendig.

Auf der Konferenz 'Menschenhandel und Prostitution', die in Berlin veranstaltet wurde, veröffentlichte Polizeipsychologe Adolf Gallwitz eine neue Statistik, wonach jeden Tag bis zu eine Million Männer in Deutschland Prostituierte aufsuchen.
Der 'käufliche Sex' erlebe einen regelrechten Boom, was er als 'erschreckend und ekelhaft' bezeichnete. Rund 18 Prozent der geschlechtsreifen Männer Deutschlands besuchen regelmäßig Prostituierte.
Deutschland: Täglich gehen eine Million Männer zu Prostituierten
Das dann 2 Jahre nach dem legalisieren.

(Und bevor du anfängst auch mir irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen: Nein, ich war noch nie bei einer Prostituierten, habe mich aber (vermutlich im Gegensatz zu dir) schon mit einigen unterhalten. (Und damit ist nicht: Wieviel? Was? Nee, zu teuer! gemeint.) Zwangsprostitution ist für die Rille, darüber brauchen wir nicht zu reden. Aber ganz generell bin ich der Meinung, dass Prostituierte einen verdammt hohen Dienst an der Allgemeinheit verrichten. Sie sind sozusagen das Überdruckventil der Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass der Druckkochtopf Gesellschaft nicht explodiert, sondern gezielt (sexueller) Druck abgelassen werden kann. Darin ähneln sie ein wenig den Müllmännern und/oder den Klofrauen (sind ja auch nicht immer nur Frauen). Auch um deren gesellschaftliche Akzeptanz ist es eher schlecht bestellt, aber ich mag mir keine Gesellschaft ohne sie vorstellen.)

Ja aber Müll sind sie wohl doch , wenn sie in solchen Kategorien angesiedelt werden,
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Prostitution

Zu dser "einen Million Männer, die täglich ein Bordell aufsuchen" gehören nicht wenige Franzosen aus dem Grenzgebiet - weil dort die Prostitution gesetzlich stark eingeschränkt ist und demnächst die Freier mit Geldstrafen bis zu 1.500 € rechnen müssen, wenn sie in's "Freudenhaus" gehen.... Das taucht in der Statistik nicht auf - "Sextouristik in Europa" nämlich.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.871
AW: Prostitution

Die Million ist eine völlig aus der Luft gegriffene Zahl. Sie errechnet sich wahrscheinlich aus der Schätzung der Hydra (400.000 Prostituierte) und fünf Kontakten täglich.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo ThomasausBerlin;

Zu dser "einen Million Männer, die täglich ein Bordell aufsuchen" gehören nicht wenige Franzosen aus dem Grenzgebiet - weil dort die Prostitution gesetzlich stark eingeschränkt ist und demnächst die Freier mit Geldstrafen bis zu 1.500 € rechnen müssen, wenn sie in's "Freudenhaus" gehen.... Das taucht in der Statistik nicht auf - "Sextouristik in Europa" nämlich.....

Demnächst der Artikel stammt von 2004, genau deswegen klammert aber der Staat an seiner schönen Legalisierung das bringt ordentlich Knete und wem interessiert schon welche Gründe zur Prostitution führen.

Wie kann es sein, dass hierzulande das Fleischessen unter höherem Rechtfertigungsdruck steht als Bordellbesuche? Offenbar denkt das kollektive Unbewusste noch immer, Prostitution sei Ausdruck der immer gleichen Triebnatur des armen Mannes, ein Ventil, das offen bleiben muss, um noch Schlimmeres zu verhüten.

Prostitution: Warum gehen Männer ins Bordell? | ZEIT ONLINE

Warum dann beim Sex? Legen wir das Paradox des käuflichen "Sex" noch etwas tiefer: Der Mann bezahlt in Wirklichkeit nicht für den Sex, sondern für die Abwesenheit der Frau als Person, als Mensch, damit macht er aus der stärksten denkbaren Vereinigung die größte Entfremdung.


. Nach Angaben von Hydra sind mittlerweile 50 bis 60 Prozent aller Prostituierten in Berlin Ausländerinnen. "Einige von ihnen sind sicher tabuloser und verkaufen sich unter dem Wert, weil sie in ganz anderen Abhängigkeiten stecken", sagt Sylvia. Bei vielen Frauen habe sich aber auch der "Ethos" der Huren verändert, heißt es bei Hydra. "Die Frauen dürfen jetzt auch Spaß haben und können den Kunden näher an sich ranlassen", sagt eine Mitarbeiterin des Vereins. Für die meisten Prostituierten berührt der Kuß aber nach wie vor eine Schamgrenze

http://www.berliner-zeitung.de/arch...n-teil-meines-angebots-,10810590,9647506.html
 
Zuletzt bearbeitet:

pythia

Geheimer Meister
17. August 2013
124
AW: Prostitution

Weil es billiger ist als Eroberung mit großartiger Hofierung, und weil Freier den Nutten gleich ohne Umschweife erklären können was für tolle Typen sie sind, ohne vor der Aktion erst zuhören zu müssen, was für wunderbare Wesen die Weiber sind und dem auch noch komplimentreich und feinfühlig zustimmen zu müssen. Aber egal, auch Nutten und Ihren Freiern wünsche ich:

XMAS-10.JPG
Graphik: selbst.
 
H

Hazele

Gast
AW: Prostitution

Ich denke das es andere vielleicht schwer wiegende Probleme mit sich bringt wenn man es verbietet.

Vieles was jetzt verdeckt passiert Menschenhandeln usw wird noch mehr verdeckt ablaufen.

Und die Prostition wird versteckter ausgeübt werden.

Ich las mal ein Kommentar von jemanden der meinte man wollte hungrigen die Felder abbrennen.

Vielleicht sollte man sich auch mal darum gedanken machen was passieren würde wenn man es abschafft ob nicht die Folgen gravierender wären.

Zumal im Augenblick schon doch vermehrt Dinge für die aus diesem Bereich getan wird/wurde damit es ihnen besser geht.

Und man das vielleicht auch mal bedenken sollte.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

@ Hazele;
Ich denke das es andere vielleicht schwer wiegende Probleme mit sich bringt wenn man es verbietet.
Dann hätte auch Entkriminalisierung statt Legalisierung gereicht, der Markt ist gewachsen und die unmenschlichen Flateratelaufhäuser gibt es erst seit dem. in die Werbeseiten der Flaterate Anbieter reinzulesen lohnt sich, Sonderangebote und Sprache überzeugen von der Unmenschlichkeit.

Vieles was jetzt verdeckt passiert Menschenhandeln usw wird noch mehr verdeckt ablaufen.
Die Polizei sagt das Gegenteil, da alles legal ist hat sie gar keine Handhabe mehr.

Und die Prostition wird versteckter ausgeübt werden.
War die Reeperbahn jemals versteckt?

Ich las mal ein Kommentar von jemanden der meinte man wollte hungrigen die Felder abbrennen.
Vielleicht sollte man sich auch mal darum gedanken machen was passieren würde wenn man es abschafft ob nicht die Folgen gravierender wären.
Die Folge wäre, dass die Regierung zum Beispiel die 213.000 € die sie allein dem Hydra -Verein im Jahr bezahlt um die Prostitution salonfähig zu machen, für die Ausbildung der Mädchen nutzten könnte, "der Slogan Sexarbeit ist ein ganz normaler Beruf" fördert den Einstieg aber ganz bestimmt nicht den Ausstieg. Man sollte sich lieber mal Gedanken machen für wen man eigentlich diese tolle Lobbyarbeit macht.

Zumal im Augenblick schon doch vermehrt Dinge für die aus diesem Bereich getan wird/wurde damit es ihnen besser geht.
Und man das vielleicht auch mal bedenken sollte.
Ja was denn?

Aus der Seitensprungfiebel:
Die Mystifizierung von Prostitution vergleichen Kulturwissenschaftler gerne mit dem über 2700 Jahre alten Gilgamesh-Mythos. Die Hure opftert sich, reinigt den mächtigen Enkidu im sexuellen Akt von destruktiven Energien und gilt fortan als heilig. Diese Metapher wird nahezu unverändert auch heute inszeniert: zum Beispiel durch allgemeines Verständnis für den netten, bürgerlichen, aber unglücklichen Mann, der angeblich von seiner Ehefrau abgewiesen und daher in die Arme einer Prostituierten getrieben wird, um sich dort als ganzer Kerl fühlen zu dürfen. Die gesellschaftliche Anerkennung von Prostitution als Normalität, ja gar als Notwendigkeit in Deutschland wurde nicht zuletzt durch eine liberale, verharmlosende Berichterstattung in den Medien begünstigt. Raus aus der Schmuddelecke, rein ins Vorabendprogramm. Sex gegen Geld ist salonfähig, eine saubere Sache, eine normale Dienstleistung. Kritiker werden als spießig und Moralapostel diskreditiert.
Prostitution - Sex als Ware
Die Empörung über das Massenphänomen scheint zu wachsen. Seit einigen Wochen wird gestritten – über den Kauf der „Ware Frau“, über freiwillige oder erzwungene Prostitution, über Moral und Gesetze. „Es wäre fahrlässig, so zu tun, als wäre Prostitution ein Job wie jeder andere“, sagt Soziologe Michael Opielka von der Fachhochschule Jena in Thüringen. „Es geht um die Frage: Möchte ich in einer Gesellschaft leben, in der Sexualität radikal zur Ware wird“.
http://www.nwzonline.de/hintergrund/rote-karte-fuers-prostitutionsgesetz_a_10,4,3021354124.html
 
Zuletzt bearbeitet:
H

Hazele

Gast
AW: Prostitution

Sicherlich haben sie noch Handhabe oder meist Du das wenn sie von z.b 50 Frauen erfahren die diesen Beruf haben und in diesen Verkauft wurden aus dem Ausland vielleicht und illegal hier sind.
Nichts dagegen unternehmen?

Nein war sie nicht nur wer redet hier von der Reeperbahn?

Diesen ``Job``gibt es auf der ganzen Welt und nicht nur auf der Reeperbahn.

Gibt es denn keine Menschen vor Ort die diesen Mädchen eine Ausbildung evtl nah bringen legen?

Welche varianten würde so ein Mädchen oder Junge eher annehmen?

Wenn er/sie irgendwelche Flyer oder ähnliches in die Hände bekommt wo drin steht:da und da....blah blah blah

Oder jemand der den Jungen oder Mädchen vielleicht schon etwas kennt und dann sagt:Hey wäre es nicht vielleicht nicht besser das....

Die Gesundheitssorge z.B
 

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