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Psychiatrie: Tod statt Hilfe

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Geselle
24. Dezember 2010
5
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

"Ich denke auch, dass psychische Störungen ein "Sozialprodukt" sind."

Psychische Störungen gibts solange es Menschen gibt.
Als ich mit meiner damals akut Schizophrenen Frau bei Herrn Wolf-Dieter-Storl(Ethnologe) auf einem Vortrag war, fragte ich ihn:
Was geschah früher mit den Menschen die Schizophren wurden?
Als Antwort bekam ich:
Sie wurden eingesperrt oder weggejagt.
Dann Formulierte ich meine Frage richtig und sagte:
Nicht in den letzden 1000-1500 Jahren sondern wie unsere Ahnen vor 2000 Jahren damit umgingen?
Die Antwort:
Sie wurden/werden zu Schamanen ausgebildet.
Ich will hier keine Diskussion über Schamanismus losbrechen, aber Fakt ist, das Schamanen die geschicke der Menschen seit zig tausend Jahren gelenkt haben, und dies Teils immernoch tuen, warum sehen wir diesen chotischen Geisteszustand als Krankhaft an?
Zum Thema abnorme überreaktionen der Botenstoffe im Hirn:
Als meine Frau in die Psychatrie eingewiesen wurde, wurde sie mit Neuroleptica behandelt aufrund eines Dopaminüberschusses.
Da stellt sich mir die Frage:
Wie können jene "Fachleute" wissen, ob sie nicht schon immer diesen überschuß hatte.
Diese Frage konnte mir kein Psychater beantworten!!!

Leider hab ich die Quelle des eigentlich wichtigsten Zitates nicht finden, aber erwähnen kann ich, das Ende der neunziger Jahre, der damalige(evt. heute) noch, Chef(oder Leiter) der APA=American Psychatric Assotiation in New York, vor der Weltöffentlichkeit zugab, das es faktisch keine Beweise gibt, das eine Botenstoffabnormität, für die Auslösung von abnormen psychischen Zuständen verantwortlich ist. (APA ist herausgeber des DSM)

Sobald ich die Quelle finde werde ichs posten!

Um akut, jemand aus einem schwierigen Zustand herauszuhohlen find ich es okay kurzzeitig mit Medikation zu behandeln.
Wobei ich es besser fände wenn solche Menschen mit Opiaten(welche nicht halb so viele Nebenwirkungen haben) ruhistellen würde.

P.s.: Als Info an die die Neuroleptika einnehmen,
es ist eine "normale" Nebenwirkung bei einigen Präparaten das die Brust eine Art Milchsaft produziert, fragt euren Arzt danach.
Es ist wichtig das dies Wissen wahrgenommen wird, denn mir gings sehr schlecht als im verwundert sah(diesen Geschmack werde ich nie vergessen) was da aus der Brust meiner Frau floß, und ich denke, diese Tatsache hätte eine Störung bei mir auslösen können(Ich war damals gerade 18 und hatte kaum erfahrungen mit diesem Thema).

Hab ja gesagt das diese seltsame Sekte ihre Finger im Spiel hat.

Wobei mir dies mehr Angst macht als irgendwelche Sekten:
http://www.bundesdruckerei.de/de/kontakt/index.html GmbH!!!
http://www.deutsche-finanzagentur.de/de/startseite/

Sorry, lieber Mod, wollte keine unerlaubten Links posten.
Ich für meinen Teil habe nichts mit irgenwelchen Gemeinschaften zu tuen, lese aber auch dinge welche ich zutiefst Verachtungswüdig finde(z.B.:CIA-Folterhandbuch)
Kannst gerne aus meinen Beiträgen einen machen.
Leider hast du einen wichtigen Link mitgelöscht welcher Erfragt wurde (Alternativen):

Soteria in München Isar-Amper-Klinikum gemeinnützige GmbH, Klinikum München-Ost
http://www.iak-kmo.de/index.php?id=297
http://de.wikipedia.org/wiki/Soteria

Greetz
 
Zuletzt bearbeitet:

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo,
ein paar Punkte möchte ich gerne aufgreifen.
Ich will nicht bestreiten, dass es Missstände , Diagnose- und Behandlungsfehler, institutionalisierte Gewalt, vielleicht auch, inkompetente nicht empathiefähige Mitarbeiter in psychiatrischen Einrichtungen ( und nicht nur da ) gibt .



Wem aber nützen pauschal, verunglimpfende ,reißerische „Tod statt Hilfe“ Kampagnen ?


Darin kann ich keine Lösungsansätze sondern nur noch mehr Verunsicherung für die Betroffenen sehen.


,@ Ampheti ich ich glaube dir , dass es schlimm für dich dort war. Ich vermute aber, dass die Gründe dafür auch auch im Krankheitsbild an sich, dem Gefühl des ausgeliefert Sein, und der subjektiven Wahrnehmung gelegen haben können. Was hättest du dir anders gewünscht ?


Fixierungen , Zwangsbehandlungen, Zwangsmedikationen sind keine Maßnahmen die willkürlich oder gar zu Disziplinierungszwecken eingesetzt werden dürfen. Sie fallen unter freiheitsbeschränkende Maßnahmen, die richterlich genehmigt werden müssen. Dazu gibt es rechtliche Vorgaben die die im jeweiligen Psychisch-Kranken-Gesetz der einzelnen Bundesländer nachgelesen werden können. Sie finden Anwendung bei erheblicher Selbst und/oder Fremdgefährdung bei Patienten die in der jeweiligen Situation nicht führbar , und absprachefähig sind.
Ein Krankenhaus ist kein rechtsfreier Raum. Die Indikationen müssen begründet, die Maßnahmen selbst genauestens dokumentiert und engmaschig überwacht werden, damit nicht durch die Fixierung eine zusätzliche Gefährdung entsteht. Das ist für die Stationen ein erheblicher Aufwand
Es sind Eingriffe in die Selbstbestimmung und belasten nicht nur für die Patienten.


Ich vermisse von den Gegnern der Psychiatrie, realistische Alternativen um Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen eine Verbesserung ihrer Lebensqualität, Entwicklung von Bewältigungsstrategien, Symptomminimierung oder auch nur Schadensbegrenzung zu ermöglichen.

Für einen Patienten oder Angehörigen ist es sicher erschreckend, die Nebenwirkungen von manchen Neuroleptika oder Fixierungen hautnah zu erleben. Für einen von Angst/ Panik mit schlimmsten körperlichen Begleiterscheinungen, Wahnideen, Erregungszuständen mit Bewegungsunruhe bis zum Umfallen, Überflutung von inneren und äußeren Reizenoder (Auto)aggression.... gequälten Menschen können sie trotzdem das kleinere Übel sein. Hoffentlich gibt es irgendwann bessere Konzepte, bis dahin können die Menschen nur mit den vorhandenen Möglichkeiten behandelt werden.
FG
Dirtsa
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ich bin auf ein seriöses Video gestoßen und nach Anschauen plus meine eigene Erfahrungen hat sich meine Meinung bezüglich der Psychiatrie, dem raketenhaften Anstieg der psychischen Störungen und gegenüber der Handhabung 'Medikation anstelle von intensiver persönlicher Betreuung' gewandelt. Der Link: There Is No Such Thing as Mental Illness

Eine kurze und nicht vollständige Zusammenfassung:

Die These:

- Psychische Störungen existieren nicht. Leiden und Angst sind dennoch sehr real.

Der Vortragende im Video gibt u.A. Argumente gegen die Theorie, dass
a) psychische Störungen durch ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn ausgelöst werden und
b) dass Psychiater psychische Störungen genau diagnostizieren und selbige sicher und effektiv behandeln können.


Die Argumente:

1. Trotz großer Forschungs-Budgets und weitverbreiterter Abgabe von Psychopharmaka ist die Zahl der diagnostizerten psychischen Störungen nicht zurückgegangen. Sie ist im Gegenteil in allen Teilen der Bevölkerung inklusive Kinder und Jugendliche drastisch angestiegen. Ebenso angestiegen ist die Zahl der psychisch Behinderten. Im Video werden Zahlen, die für Amerika gelten angegeben, aber es wird auch ein Bezug zu anderen Ländern wie Deutschland hergestellt.

2. Verabreichte Medkamente gegen psychische Störungen fördern zusätzliche psychische Störungen. Zu Depression gesellt sich Manie oder Psychose. Weitere psychotrope Medikamente werden verabreicht. Psychische Störung wird dadurch chronisch.

3. Bis heute hat es die Psychiatrie nicht zuwegegebracht endgültige Beweise für einen biologischen, physischen oder genetischen Ursprung psychischer Störungen zu erbringen. Es fehlt an physischen Tests, die eines Individuums psychische Störung tatsächlich bestimmen können. Das DSM (auch das ICD Kapitel V) klassifiziert aufgrund von Verhalten, nicht aufgrund physischer Symptome. Es fehlt an wissenschaftlicher Verlässlichkeit und Gültigkeit. Diagnostische Kriterien und Klassifikationen werden

4. Diagnostische Kriterien für das DSM werden in Wahlen der APA (American Psychiatric Association) abgestimmt. Ohne irgendwelche wissenschaftliche Verfahren.

5. Psychopharmaka sind ineffektiv und haben nicht die gewünschte Wirkung auf die Störung. Sie machen vielmehr abhängig und zerstören das Gehirn. Besser ist intensive persönliche Betreuung, Mitgefühl und Respekt.

6. Das diagnostische System DSM hat den einzigen Nutzen darin, eine Diagnose stellen zu können, ohne die keine Abrechnung gestellt werden kann.

7. Kinder und Jugendliche entwickeln Feindseligkeit. Amokläufe in Schulen werden damit in Verbindung gebracht. Ebenso Psychose und Selbstmordanfälligkeit.

8. Psychiatrie ist eine Pseudo-Wissenschaft. Einige Philosophen (speziell Karl Popper) definieren die Anforderungen an eine Theorie, die exakte Wissenschaft sein will, wie folgt:
- Die Theorie muß so unkompliziert wie möglich sein.
- Sie muß empirisch prüfbar und falsifizierbar sein.
- Sie muß veränderbar sein, wenn z.b. neue Daten eine Anpassung der Theorie erfordern.
- Sie muß erweiterbar sein.
- Sie ist vorläufig und unverbindlich. Sie hat keinen zwangsläufig endgültig abschließenden Charakter.

9. Der Psychiatrie und der Psychopharmaka-Industrie (in Amerika) geht es vor allem um Cash. Damit einhergehend ist nicht nur die Menge der Psychopharmaka und deren Vergabe raketenartig angestiegen, sondern auch die Menge der Psychiater, der psychiatrischen Anstalten und die Anzahl der Zwangseinweisungen (in Amerika).

10. Der gesamte psychiatrische Komplex einschließlich der Psychopharmaka-Industrie ist eine Art (amerikanisch) staatlich unterstütztes Schneeball-System. Je mehr durch Psychopharmaka ausgelöste zusätzliche psychische Störungen, desto mehr Psychopharmaka und desto mehr Psychiater und Psychiatrien.


Im Video sind einige Argumente mehr zu finden. Punkte wie Rassismus, Senioren in Wohnheimen, Ritalin, Prozac u.A. habe ich der Kürze wegen ausgelassen.

Kurz zu meiner persönlichen Erfahrung. Wie manche von euch wissen, habe ich im letzten Jahr ein Medikament gegen Panikattaken und Depression eingenommen. Ich habe es dann aus eigener Entscheidung heraus wieder abgesetzt. Es hat nämlich nichts gebracht außer einer gewaltigen mittäglichen Müdigkeit, die mir jeden Tag zwei bis drei Stunden Schlaf abverlangt hat. Dagegen habe ich mich durch Selbstkonfrontation und u.A. auch mit der seelischen Unterstützung von WV'lern (ihr wisst, wer ihr seid. Danke!) wieder fit gemacht.

Weiterhin möchte ich noch kurz eine Lanze für Psychotherapie an sich brechen. Sie kann sehr hilfreich sein. Menschliche Zuwendung, Einfühlung, Annahme und Gespräch sind eben doch die kraftvollsten Helfer, wenn es um die Psyche des Menschen geht. Genau dies sollte mMn Alltag sein und nicht nur eine Technik, die Therapeuten und Seelsorger anwenden. Mein Wort zum Jahresausklang 2011. Ciao.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ich bin auf ein seriöses Video gestoßen und nach Anschauen plus meine eigene Erfahrungen hat sich meine Meinung bezüglich der Psychiatrie, dem raketenhaften Anstieg der psychischen Störungen und gegenüber der Handhabung 'Medikation anstelle von intensiver persönlicher Betreuung' gewandelt. Der Link: There Is No Such Thing as Mental Illness

[.....]

Erstmal ein Dankeschön für deinen `kurzen` Abriss....


8. Psychiatrie ist eine Pseudo-Wissenschaft. Einige Philosophen (speziell Karl Popper) definieren die Anforderungen an eine Theorie, die exakte Wissenschaft sein will, wie folgt:
- Die Theorie muß so unkompliziert wie möglich sein.
- Sie muß empirisch prüfbar und falsifizierbar sein.
- Sie muß veränderbar sein, wenn z.b. neue Daten eine Anpassung der Theorie erfordern.
- Sie muß erweiterbar sein.
- Sie ist vorläufig und unverbindlich. Sie hat keinen zwangsläufig endgültig abschließenden Charakter.

Das lass ich mal unkommentiert stehen...

Könnte aber in die richtige Richtung gehen...



9. Der Psychiatrie und der Psychopharmaka-Industrie (in Amerika) geht es vor allem um Cash. Damit einhergehend ist nicht nur die Menge der Psychopharmaka und deren Vergabe raketenartig angestiegen, sondern auch die Menge der Psychiater, der psychiatrischen Anstalten und die Anzahl der Zwangseinweisungen (in Amerika).

10. Der gesamte psychiatrische Komplex einschließlich der Psychopharmaka-Industrie ist eine Art (amerikanisch) staatlich unterstütztes Schneeball-System. Je mehr durch Psychopharmaka ausgelöste zusätzliche psychische Störungen, desto mehr Psychopharmaka und desto mehr Psychiater und Psychiatrien.

Bestätigt, aber nur für Amerika (Nord)


Wie manche von euch wissen, habe ich im letzten Jahr ein Medikament gegen Panikattaken und Depression eingenommen. Ich habe es dann aus eigener Entscheidung heraus wieder abgesetzt. Es hat nämlich nichts gebracht außer einer gewaltigen mittäglichen Müdigkeit, die mir jeden Tag zwei bis drei Stunden Schlaf abverlangt hat. Dagegen habe ich mich durch Selbstkonfrontation und u.A. auch mit der seelischen Unterstützung von WV'lern (ihr wisst, wer ihr seid. Danke!) wieder fit gemacht.

Da du ja eine durchaus für dich gangbare Möglichkeit gefunden hast, trifft das auch (für dich) zu.

Weiterhin möchte ich noch kurz eine Lanze für Psychotherapie an sich brechen. Sie kann sehr hilfreich sein. Menschliche Zuwendung, Einfühlung, Annahme und Gespräch sind eben doch die kraftvollsten Helfer, wenn es um die Psyche des Menschen geht. Genau dies sollte mMn Alltag sein und nicht nur eine Technik, die Therapeuten und Seelsorger anwenden. Mein Wort zum Jahresausklang 2011. Ciao.

Wenn du die in Deutschland erfahren hast, kann ich wieder nur ´Herzlichen Glückwunsch´aussprechen...

Leider habe ich da gänzlich andere Erfahrungen machen dürfen/müssen...

Aber dazu mehr im nächsten Jahr...
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo ihr,

ich habe das Glück einen brandneuen Artikel zu dem Thema gefunden zu haben, der die von mir übersetzten Thesen in Bezug auf Ritalin im Großen und Ganzen bestätigt.

Der Artikel bezieht sich auf die Verhältnisse in Deutschland. Er besagt, dass 90% der ADHS-Diagnosen falsch sind. Überwiegend sind Jungs betroffen. Eltern haben zwei Motive ihren Jungen Ritalin zu geben: sie werden dadurch ruhiggestellt und sie leisten mehr in der Schule. Einige Therapeuten und andere Fachleute geben gerade dieser auf Leistung und auf Angepasstheit trimmenden Gesellschaft die Schuld für die Probleme der Jungen, die dann mit Ritalin bequem beseitigt werden. Heutzutage ist das Verständnis für die natürlichen Bedürfnisse der Jungen nahe Null. Abweichendes Verhalten wird kaum toleriert. Dieses abweichende Verhalten wird als krank gedeutet. Pillen sollen die zu psychopathologischen Symptomen gewordenen, ursprünglich normalen Lebensäußerungen der Jungen, beseitigen. Das Problem dabei ist (wie mit allen Mitteln, die lediglich Symptome unterdrücken), dass zwar das Verhalten verändert, aber den zugrundeliegenden Konflikt unbeachtet lässt.

Die Menge von MPH, dem Wirkstoff in Ritalin, hat sich zwischen 1993 bis 2010 verfünfzigfacht! Die Pharmaindustrie verdient sehr gut daran. Es hat sich sogar zusätzlich "eine ganze ADHS-Industrie" etabliert. Ritalin macht psychisch abhängig. Wirkt in hoher Dosierung ähnlich wie Kokain. Lässt die Wirkung nach sind die Kinder wieder wie vorher. Einige isolieren sich von ihrer Umwelt, weil sie mit dem Stress nicht mehr zurechtkommen. Wie Ritalin genau auf das Gehirn wirkt, ist nicht bekannt. Nebenwirkungen hat MPH auch: Fressattacken, wenn das Mittel aufhört zu wirken, Schlafstörungen, Essstörungen, Bluthochdruck und vermindertes Wachstum.

Zusammenfassung des Artikels: Ritalin gegen ADHS: Wo die wilden Kerle wohnten - Inland - FAZ

In dem Artikel finden sich detailliertere Erklärungen und Statements von Fachleuten, Eltern und ihren Jungen. Sehr lesenswert!
 

Kaliyuga

Geheimer Meister
24. Juni 2011
211
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

MPH/Methylphenidat ist sozusagen Speed/Amphetamin für Kinder, der damalige Blitzkrieg mag recht erfolgreich auf dem Zeug gewesen sein, sowas allerdings aus bequemlichkeit einfach unter Heranwachsende zu streuen wird nur noch mehr Psychosen verursachen...also noch mehr Geld und Gewinne....eine WinWin Situation für die "Pharmas"
Eigentlich wird mit steigendem Alter die Dosis solcher Präperate vermindert....aber das kann ich aus Erfahrung mit meinem Umfeld sagen...Es soll Leute geben die Mitte 20 sind und von solchen und ähnlichen Substanzen gar nicht mehr loskommen , schon einige Psychatrieaufenthalte (sozusagen Entgiftung) hinter sich haben, oder notfalls auf richtiges Amphetamin umsteigen wenn der Arzt die entsprechenden Tabletten nicht verschreibt....aber das ist ja Wert, Hauptsache man ist ein gut funktionierendes Roboter im System der sich seine "Streifen" verdient.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

MPH/Methylphenidat ist sozusagen Speed/Amphetamin für Kinder, der damalige Blitzkrieg mag recht erfolgreich auf dem Zeug gewesen sein, sowas allerdings aus bequemlichkeit [.....].

Wenn du nun noch erklären könntest, wie eine Klientel ohne Erwerbs-Tätigkeit und/oder ähnliche Einkünfte sich mit dergleichen Drogen eindecken kann, wäre ich dankbar....
 

Kaliyuga

Geheimer Meister
24. Juni 2011
211
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Wenn du nun noch erklären könntest, wie eine Klientel ohne Erwerbs-Tätigkeit und/oder ähnliche Einkünfte sich mit dergleichen Drogen eindecken kann, wäre ich dankbar....

Frag deinen Arzt........
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo Telepathetic;

ich habe das Glück einen brandneuen Artikel zu dem Thema gefunden zu haben, der die von mir übersetzten Thesen in Bezug auf Ritalin im Großen und Ganzen bestätigt.
Zum Glück wacht die Öffentlichkeit langsam auf....

Der Artikel bezieht sich auf die Verhältnisse in Deutschland. Er besagt, dass 90% der ADHS-Diagnosen falsch sind. Überwiegend sind Jungs betroffen. Eltern haben zwei Motive ihren Jungen Ritalin zu geben: sie werden dadurch ruhiggestellt und sie leisten mehr in der Schule. Einige Therapeuten und andere Fachleute geben gerade dieser auf Leistung und auf Angepasstheit trimmenden Gesellschaft die Schuld für die Probleme der Jungen, die dann mit Ritalin bequem beseitigt werden.
Überhaupt scheinen Jungen nicht mehr dem Zeitgeist zu genügen, was früher als völlig normal angesehen wurde, wird heute als pathologisch angesehen.

Heutzutage ist das Verständnis für die natürlichen Bedürfnisse der Jungen nahe Null. Abweichendes Verhalten wird kaum toleriert. Dieses abweichende Verhalten wird als krank gedeutet. Pillen sollen die zu psychopathologischen Symptomen gewordenen, ursprünglich normalen Lebensäußerungen der Jungen, beseitigen. Das Problem dabei ist (wie mit allen Mitteln, die lediglich Symptome unterdrücken), dass zwar das Verhalten verändert, aber den zugrundeliegenden Konflikt unbeachtet lässt.
Noch dazu, werden völlig gesunde Kinder schon in jungen Jahren abhängig von "Drogen" genacht, später kommt es vermehrt zu Psychosen oder sogar Organschäden.

Zusammenfassung des Artikels: Ritalin gegen ADHS: Wo die wilden Kerle wohnten - Inland - FAZ

In dem Artikel finden sich detailliertere Erklärungen und Statements von Fachleuten, Eltern und ihren Jungen. Sehr lesenswert!

Oft sind es die Lehrer die den Eltern einreden mit Hilfe von Ritalin könnten sie ein Kind nach ihren Wünschen haben, doch wer sein Kind liebt gibt ihm keine Drogen.

Keine Krankheit, ein Deutungsmuster: als psychisch krank wird definiert, was gegen bestimmte Regeln verstößt und von Normen abweicht. Diese Normen sind nicht ein für alle Mal festgelegt, sie können sich verändern. ADHS ist ein Jungen-Syndrom. Jungen bekommen die Diagnose viermal so oft wie Mädchen. Sie sind es, die über die Stränge schlagen und gegen Regeln verstoßen. Wer hat sich verändert? Die Jungen? Die Regeln?

Ich würde sagen lediglich die Regeln haben sich verändert, was früher als normal und notwendig angesehen wurde wird heute als krankhaft angesehen.

Mein Sohn hatte einige Anzeichen für ein sogenanntes ADHS Syndrom, ich habe auf jeden Leistungsdruck verzichtet und ihn sich ausprobieren lassen, auch wenn es manchmal gefährlich aussah.
Heute ist er die Ruhe selbst, kein einziges nervöses Anzeichen ist bei ihm mehr zu sehen und das Ganze ohne jedes Medikament.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Oft sind es die Lehrer die den Eltern einreden mit Hilfe von Ritalin könnten sie ein Kind nach ihren Wünschen haben, doch wer sein Kind liebt gibt ihm keine Drogen.

(...)

Mein Sohn hatte einige Anzeichen für ein sogenanntes ADHS Syndrom, ich habe auf jeden Leistungsdruck verzichtet und ihn sich ausprobieren lassen, auch wenn es manchmal gefährlich aussah.
Heute ist er die Ruhe selbst, kein einziges nervöses Anzeichen ist bei ihm mehr zu sehen und das Ganze ohne jedes Medikament.
Hallo Bona,

das ist auch der Tenor vieler Kommentare zu anderen ADHS-bezogenen Artikeln, die ich ebenfalls in der Online-Ausgabe der FAZ gelesen habe. Einer davon fragt: Sind wir alle hyperaktiv? Ich finde die jüngste Lesermeinung mitteilenswert und möchte einen Ausschnitt daraus zitieren:
In jedem Kind ist ein riesiges Potenzial angelegt, dass sich entfaltet, wenn die Bedingungen stimmen. ADHS ist aus Sicht der Bindungsforschung erstens tatsächlich für kleine Kinder "normal" und auch bei älteren Kindern in aller Regel nicht Ausdruck einer Gehirnfehlfunktion, sondern einer Bindungsproblematik:
Kinder, die in ihren primären Bindungen verunsichert sind, panzern sich zum Schutz auf neurologischer Ebene gegen "verletzliche" Gefühle: Ihr Gehirn blendet Wahrnehmungen aus, die "wackelige" Gefühle wie Trauer, Unsicherheit, Neugier, Fürsorglichkeit, Sorge etc. auslösen könnten.
Ob ADHS für kleine Kinder "normal" ist, finde ich auf die Schnelle nicht heraus. Vielleicht ist damit gemeint, dass kleine Kinder in der Regel sehr impulsiv sind und voller Energie.

Auf der Seite Tochter ohne Vater § Umgang ohne Angst finde ich aber nicht nur die Ansicht, dass gut funktionierende Bindungen zwischen Kindern und Bezugspersonen das Wichtigste sind, sondern auch die Symptome von Bindungsstörungen. Es heißt:
Das Fehlen einer sicheren Bindung führt beim Kind zu Dauerstress im Gehirn, der drei grundsätzliche Reaktionsarten nach sich ziehen kann: 1. Sich selbst ausschalten, 2. überaktives, unruhiges Verhalten, 3. aggressives und destruktives Verhalten gegenüber Sachen und Personen.
Bindungsstörungen als Ursache für Verhaltensauffälligkeiten

Unter der Aufzählung der drei grundsätzlichen Reaktionsarten ist ein Diagramm aufgeführt, dass deren dazugehörige Symptome und typischen Ursachen geordnet nach Altersabschnitten auflistet.



Ich bin der Überzeugung, dass heutzutage im Allgemeinen viel zu viel und zu früh und auch noch das Falsche von den Kindern verlangt wird. Widernatürliches zu verlangen, kann verwirren, weil die Gefahr besteht, die eigene Natürlichkeit als falsch zu bewerten. Mit der Anpassung an das vermeintlich Richtige entwickelt sich ein Kind weg von seinem eigenen Wesenskern.

In einem Appell ausgedrückt: lasst die Kinder Kinder sein und lasst die Jungs Jungs sein und die Mädchen Mädchen. Was nützt denn all der Druck und was nützt künstliche Leistungssteigerung, wenn dadurch Monster ausgebrütet werden?

Und was ist mit dieser Idee: die Erwachsenen sind heutzutage dermaßen gestresst, dass deren Unruhe auf die Kinder übergreift. Ganz zu schweigen von den Eltern, die wirklich für ihre Kinder da sein möchten, aber aufgrund der Arbeitsverhältnisse nicht können, weil sie entweder beide mehr oder weniger außer Haus sind und wenn sie zuhause sind keine Energie mehr haben.

All denen, die meinen, sie müßten Überkinder produzieren, sei gesagt: unsichere Kinder neigen dazu, alles mitzumachen, was von ihnen velangt wird. Aber das heißt nicht, dass sie das wirklich gutheißen und es ist gut möglich, dass sich das elterliche Fehlverhalten später einmal rächen wird. Wenn man also die Person seines Kindes respektiert, dann wird man auf die Äußerungen dieser Person achten, wird sie dazu ermutigen, sich zu äußern. Man könnte Kindzentrierte Erziehung dazu sagen. Man könnte Eltern als Begleiter ihrer Kinder in das eigenständige Leben ansehen. Und man könnte in die Küche gehen, Essen machen. Zumindest ich werde genau dieses jetzt tun. :)
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hi,

ich durfte auch letztens die Erfahrung machen ,
das Kindern nur zu gerne Ritalin oder vergleichbares gern verschrieben wird oder die Ärzte das gern tun wollen.

Alternativen werden noch nicht mal besprochen oder in Betracht gezogen.

Auch sollte man vielleicht bedenken das eine Seele verletzlich ist,
und das manche Wörter verletzender sind als man meint.
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Durchschnittlich sechs Monate dauert es, bis ein Patient hierzulande mit einer Psychotherapie starten kann. So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) unter mehr als 9.000 niedergelassenen Psychotherapeuten. Grund dafür ist, dass der Bedarf an psychotherapeutischer Beratung in den letzten Jahren stark angestiegen ist und weiter steigt, auf der anderen Seite aber die Zahl der Therapeuten mit Kassenzulassung nicht mitwächst.

Psychotherapie: Recht auf rasche Behandlung - geldsparen.de
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Es gibt die weitverbreitete These, daß die psychischen Störungen in unserer Gesellschaft zunehmen.
Möglicherweise liegt es aber auch an etwas ganz anderem.

Unser Gesundheitssystem ist auf Grund der immensen Gelder, die es frisst, von vorne bis hinten
durchgerechnet worden.
Man weiß ganz genau, welche Kosten durch einen Beinbruch, eine Grippe oder einen Herzinfarkt entstehen.
Arzt, Apotheker, Krankenhaus, Kurklinik, Krankenkasse...alle haben einen dicken Katalog mit viel Statistik.
Bis auf einen Bereich.
Da steht dann folgendes:
Seit dem 01.01.99 wird Psychotherapie im Rahmen des Wirtschaftlichkeitsgebotes bei allen zugelassenen Therapeuten erstattet.
Diese Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind bei allen Krankenkassen gleich

Des Wirtschaftlichkeitsgebots...muhahahaha....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

§ 12 SGB V*Wirtschaftlichkeitsgebot
(2) Ist für eine Leistung ein Festbetrag festgesetzt, erfüllt die Krankenkasse ihre Leistungspflicht mit dem Festbetrag.
Im psychologischen und psychiatrischem Bereich gibt es (noch) keine Festbeträge.
Wer erst einmal eine passende Diagnose (z.Bsp. Burn-Out) hat,
kann Leistungen bekommen, von denen andere medizinische Bereiche nur noch träumen.
Vergleiche hierzu z. Bsp. Nachsorge Herzinfarkt mit Nachsorge Burn-out.
Wo ein Trog ist....
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Aha, wieder eine wissenslücke geschlossen.
Leider bin ich ein schlechter simulant, könnte ich mich dann doch auch am Trog laben.
Aber ich will nicht über Menschen spotten, die wirklich krank sind.

Ich weiß das die psychischen erkrankungen zunehmen, das wurde mir auf nachfrage, von bekannten Psychologen bestätigt.
Eine der ursachen ist das wegbrechen von stabilen wirtschaftlichen verhältnissen und der daraus resultierenden sorgen und nöte.
Ist halt nicht jeder Beamter, mit dem privileg sich lebenslang am Trog laben zu können.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Nene, mit dem Trog eher ist die Krankenkasse gemeint, daraus fressen nicht die Patienten ;)

Gruss Grubi
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Nehme ich auch an, mir sind jedoch auch einige wenige Personen bekannt, die mittlerweile auf die 50 zugehen und noch nie länger als ein vierteljahr gearbeitet haben.
Und erfolgreich einen auf psychisch krank machen.
Über deren charakter und parasitäre Einstellung will ich mich aber nicht näher auslassen.
Aber trotzdem machen die Kassen Milliarden gewinne, somit fallen solche offensichtlich gar nicht ins Gewicht.
 

Baselifter

Geselle
2. November 2010
37
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Schön zu lesen Tele, das Du doch noch Einsicht zeigst... Auch wenn es "nur" gerade mal 2 Jahre dauerte.
Ja Psychotherapie ist auch meiner Meinung nach das einzige (medizinische) Mittel das greift.
in nichtmedizinischer Hinsicht bin ich der Meinung, das das einzige Mittel die Konfrontation mit der Aussenwelt ist.
Aber wie Du nun sicherlich feststellen konntest, sind Medikamente zu mindestens 90% nicht das Mittel der Wahl um ein psychisches Leiden zu kurieren.

Mit freundlichen Grüssen

Base
 

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