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Quo vadis, Euro?

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.872
AW: Quo vadis, Euro?

Für Frankreich war der Euro von Beginn an ein Instrument, um die Vorherrschaft der Bundesbank zu brechen.

Für Deutschland war der Euro ein Instrument zur politischen Einigung Europas. Deutschland ist nach wie vor bereit, dafür Abstriche bei der Währungsstabilität zu machen.
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: Quo vadis, Euro?

Der Euro ist von Anbeginn ein Fehlkonstrukt und wird ganz sicher eines Tages auf dem Müllhaufen der Geschichte landen.

Wer das nicht begreift, versteht die Hintergründe nicht.

Eine Währung, die in immer kürzeren Abständen gerettet (alternativlos !) werden muss, ist es nicht wert.

Sie ist das Konstrukt einer undemokratischen Bankenallmacht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.872
AW: Quo vadis, Euro?

Ja sicher... Die Mississippi-Compagnie, die Assignaten, die Lateinische Münzunion, der Nouveaux Franc - alles eine Intrige der Banken, die überhaupt nichts mit der Politik der französischen Regierung zu tun hat. Man erkennt da auch gar kein Muster.
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: Quo vadis, Euro?

Der Meister der europäischen Finanzen fängt mit G an und das zweite Wort fängt mit S an.

Die Politik hat schon lange nichts mehr zu sagen. Geld regiert die Welt. Die Märkte diktieren. Die Politiker spuren. So läuft das. In wenigen Jahren wird Deutschland finanziell schwer angeschlagen sein. Die Geschichte wiederholt sich.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Für Frankreich war der Euro von Beginn an ein Instrument, um die Vorherrschaft der Bundesbank zu brechen.

Für Deutschland war der Euro ein Instrument zur politischen Einigung Europas. Deutschland ist nach wie vor bereit, dafür Abstriche bei der Währungsstabilität zu machen.

Es stimmt, Frankreich wollte die Macht der Bundesbank berechen. Es gab ja permanente Währungsabwertungen des France. Zum Nachteil des franz. Prestiges, zum Vorteil allerdings seiner Wirtschaft, denn deutsche Produkte wurden teuer durch die Abwertungen. Ein Eigentor gewissermaßen.
Jetzt nun haben wir Frankreich mit dem zweithöchsten Anteil von 20% als Garant am ESM.
Mit dieser Wirtschaftspolitik, die weniger auf Sparen, sondern auf Ausgaben (staatliche Programme) setzt! Besonders unter Hollande. Dies spricht dafür, dass Frankreich irgendwann vom Garanten zum Schuldner des ESM wird. Dann würde alles auseinanderbrechen.

Ja, Deutschland kann sich seine Länder nicht aussuchen. Die Menge der Länder mit ähnlicher Mentalität wie wir ist gering.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Das eigentlich europafreundliche Bundesverfassungsgericht steckt in einer Zwickmühle.Es soll über die Rechtmäßigkeit des Fiskalpaktes entscheiden,der ja strenge Auflagen für Länder vorsah,die in den Genuss des ESM kommen sollten. Streng genommen ist dieser von Bundestag und Bundesrat beschlossene Fiskalpakt aber bereits Makukatur.
Entscheidend ist der um seine Sicherungen beraubte ESM und da kommen verschuldete Länder und Banken nun viel schneller ans Geld. Und leider auch spanische Banken, die Misswirtschaft betrieben haben (Immobilienblase) und die bis auf Santander auch gar nicht systemrelevant sind. Man könnte diese pleite gehen lassen, ohne dass andere deutsche Banken mit in den Sog geraten.
Meine Meinung: Deutsche Solidarität ja, aber immer noch die Entscheidung, wann und ob Hilfen geleistet werden. Momentan ist es ein Selbstbedienungsladen. Ich denke, dass Gericht wird unter Auflagen (Mittellimitierung) dennoch für ESM entscheiden.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Es ist ja mittlerweile fast wie im Krieg. Die Fronten verhärten sich, Frankreich hat sich geldpolitisch auf die Seiten Spaniens und Italien gegen Deutschland geschlagen. Die "Partei des harten Sparkurses", also die EZB (leider bereits teilweise "zersetzt vom Gegner") und die deutsche Regierung, nimmt schon moderatere Positionen ein. Doch der Beschuss wird nicht etwas schwächer.

Erstaunlich wie der EZB-Chef Draghi zwischen den Stühlen sitzt. Er will Länderanleihen über den Rettungsschirm ESM aufkaufen. Das kritisiert z.B. die deutsche CSU: Er vertrete italienische Interessen. Draghi will dies aber erst später tun, nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Für diese Verzögerung wurde Draghi von Italien angegriffen.
Merkel sitzt ohnehin in unglücklicher Rolle zwischen allen Stühlen, im Ausland wird etwa vom "Vierten Reich" gesprochen. Deutschland hilft am meisten (über ESM), diese Hilfe wird aber gar nicht gesehen, sondern nur die immer (weicher werdenden) Bedingungen daran. Es ist nahezu tragisch zu nennen: Etwas Positives wird im Ausland als etwas Negatives wahrgenommen und das kostet Deutschland noch Milliarden.

Natürlich ist es völlig falsch, dass die EZB ihre alleinige Aufgabe, die Sicherung der Geldwertstabilität, aufgibt und sich faule Staatspapiere ins Haus holt.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Wer hätte das gedacht, dass sich Island mit einem intelligenten Konzept aus der Krise gerettet hat - eine Mischung aus Radikalität und Augenmaß. Natürlich hat Island den großen Vorteil gegen Griechenland, nämlich ihre Isländ. Krone abzuwerten, um Exportwirtschaft und Tourismus durch billige Preise zu stützen.

Radikalität: Es gab den Schuldenschnitt wie in Griechenland, aber man ließ anders als in Spanien auch Banken Pleite gehen.
Die Regierung lässt mehrere Finanzhäuser pleite gehen. Aber es kommt weiter Geld aus den Automaten. Weil der Staat die Banken übernimmt. Er schrumpft sie auf Normalmaß zurück und macht aus den Spielcasinos wieder solide Dienstleister für die heimische Wirtschaft.
.....
Und Island griff zu einem weiteren ungewöhnlichen Mittel: Kapitalverkehrs-Kontrollen. Sie verhindern, dass weiter Geld ins Ausland fließt und der Wert der Krone weiter abstürzt. Für den Bürger ist das sehr lästig. Euro kann er nur eintauschen, wenn er zum Beispiel ein Flugticket vorzeigt.

....
Das Land hielt dem internationalen Druck stand. Auch bei der Pleite der Icesave Bank. Der Präsident setzte zwei Volksabstimmungen durch. Die Isländer stimmten dafür, dass ausländische Anleger nicht entschädigt wurden.
Augenmaß
Der Staat hilft den Opfern der Krise, nicht den Banken und Spekulanten. Das genaue Gegenmodell zu der (vor allem von Deutschland geforderten) radikalen Kürzungspolitik. ....
"Wir haben eine gemischte Politik gemacht," sagt die Ministerin. "Wir haben Ausgaben gekürzt, aber versucht, nicht im Sozialsystem zu sparen. Und diejenigen zu schützen, die am meisten Hilfe vom Staat brauchen." Außerdem hätte die Regierung die Steuern der Wohlhabenden stärker erhöht als die Steuern von Geringverdienern.

.....
Der Erfolg der Maßnahmen war auch möglich, weil sich die Regierung den radikalen Kürzungsforderungen des IWF widersetzt hat. So wurde ein sofortiger Absturz wie in Griechenland oder Spanien vermieden. ... Präsident Mar Gudmundsson bestätigt, dass man erst angefangen habe zu konsolidieren, als der Aufschwung schon spürbar war. „Ende 2010 ging es wieder aufwärts, und das war auch die Zeit, als wir mit dem Schuldenabbau begonnen haben''.
DasErste.de - Plusminus - Vorbild Island (22.08.2012)

Also: - Griechenland raus aus dem Euro. Das Land sollte wieder seine eigene Währung wie Island abwerten können, um seine Wirtschaft gesunden zu lassen. Die verschriebene Rosskurs durch den IWF ist ohnehin verpönt.
- Spanische Banken muss kein deutscher Steuerzahler retten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Quo vadis, Euro?

Selbst der IWF hat inzwischen anerkannt, daß der isländische Weg besser war als alles
was sie vorgeschlagen hatten.
Als nächstes wird wahrscheinlich nicht Griechenland sondern Großbrittanien
seine Werkzeuge zur Krisenbekämpfung austauschen.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Interessant wie Weltwirtschaft funktioniert: Griechenlands Wirtschaft macht der starke Euro kaputt, Deutschlands Exportwirtschaft profitiert stattdessen vom Gemeinschafts-Euro und von einem schwachen Euro. China will natürlich einen starken Euro, um seine enormen Devisenresserven zu schützen. Auch die Schweiz stabilisiert den Euro auf den Devisenmärkten künstlich , damit er nicht weiter fällt: Kurs: 1,20 Franken =1 Euro. Das geschieht ungefähr seit Jahresanfang 2012 und kostet Milliarden. Auf die Dauer wird sich die Schweiz das aber nicht leisten können.

Schweiz: Notenbank stützt Franken - Finanzen - FAZ

Anhang anzeigen 2268
Quelle: Schweizer Franken Euro Kurs - EUR CHF - Wechselkurs - aktueller Kurs
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Quo vadis, Euro?

Hallo rola,
vielleicht interessiert dich das hier:
Audit of the Federal Reserve Reveals $16 Trillion in Secret Bailouts -- Puppet Masters -- Sott.net
$16,000,000,000,000.00 had been secretly given out to US banks and corporations and foreign banks everywhere from France to Scotland. From the period between December 2007 and June 2010, the Federal Reserve had secretly bailed out many of the world's banks, corporations, and governments. The Federal Reserve likes to refer to these secret bailouts as an all-inclusive loan program, but virtually none of the money has been returned and it was loaned out at 0% interest.
Allein die deutsche Bank hat mehr Geld zu 0% (in Worten: Null) Zinsen bekommen,
als Griechenland an Schulden hat(te).
Wie erklärt man das?
 
Zuletzt bearbeitet:

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Die Zahlen sind ja wirklich erschreckend. Der amerikanische Weg: Die Notenpresse wird angeworfen. Europa macht solidarische Rettungsschirme und belastet ihre Staaten. Welcher Weg ist der bessere?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Quo vadis, Euro?

Ich drück meine Gedanken dazu mal ganz vorsichtig aus.
Das ganze europäische Geeiere um Schutzschirme und Bonds zielt darauf ab,
Inflation zu vermeiden.
Und auf der anderen Seite stehen da diese 16.000.000.000.000,- $.
Lässt unsere Politiker irgendwie unbedeutend aussehen.
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Quo vadis, Euro?

16 Billionen Dollar !? Is ja krass.
Wie lange kann das funktionieren ?
Und wer blickt da eigentlich noch wirklich durch ?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Das ganze europäische Geeiere um Schutzschirme und Bonds zielt darauf ab,
Inflation zu vermeiden.
Und auf der anderen Seite stehen da diese 16.000.000.000.000,- $.
Lässt unsere Politiker irgendwie unbedeutend aussehen.
Selbst die EZB ist nicht mehr völlig Herr der Lage über ihre Kernaufgabe Inflationsvermeidung. Nationale Notenbanken (wie Griechenland) können beliebig Geld über das Notkredit-Programm ELA drucken.
Jeder druckt für sich allein - Nachrichten Print - WELT AM SONNTAG - Wirtschaft (Print WAMS) - WELT ONLINE
Es gibt in Europa dieses Verbot der "monetären Staatsfinanzierung" durch den EZB. Deshalb die ganzen Schirme von EU-Staaten für EU-Staaten. Aber über den geplanten Aufkauf von nationalen Anleihen wird dieses Verbot faktisch ausgehebelt.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Quo vadis, Euro?

Das hässliche Gesicht des Neo-Kolonialismus (ich dachte erst, es wäre eine satirische Überspitzung):
Eurozone demands six-day week for Greece | Business | The Guardian
[...]Measure: increase flexibility of work schedules: increase the number of maximum workdays to six days per week for all sectors."Increase flexibility of work schedules; set the minimum daily rest to 11 hours; delink the working hours of employees from the opening hours of the establishment; eliminate restrictions on minimum/maximum time between morning and afternoon shifts; allow the consecutive two-week leave to be taken anytime during the year in seasonal sectors.[...]

Das erinnert mich sehr an chinesische Foltermethoden.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Die EZB kauft nun leider wieder Staatsanleihen auf, gegen den Willen der Bundesbank! Dass einige bedürftige Staaten an zinsgünstigere Anleihen bei Neuemission herankommen (Primärmarkt), das mag man (mit einigen Bauchkneifen) noch als akzeptabel bezeichnen. Aber dass auch am Sekundärmarkt (Börsenhandel) interveniert werden soll, kann ich nicht nachvollziehen. Man könnte das verharmlosend als Kurspflege bezeichnen. Das mag zwar die Zinsen senken/ die Kurse erhöhen, nützt den bedürftigen Staaten aber nichts, nur den Anleihebesitzern - oft Banken. Jeder Invention kostet Geld, wo kommt das wohl her?
Was bringt OMT?
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Quo vadis, Euro?

ich sehe das ganze thema etwas gelassener

z.zt. steht der euro bei 1,26

ich gehe auch davon aus das 2013 ein schwieriges jahr wird, 2014 wirds aber wieder bergauf gehen. ob die schuldenstaaten davon profitieren können weiß ich nicht

ein schwieriges jahr für 2013 eröffnet aber auch neue chancen, gerade für den kleinbürger. wer da nicht zuschlägt.......

wenn alle von weltuntergang reden.......ich glaub ihr wisst was ich meine

zudem investieren die chinesen weiterhin in europa und genau das ist für mich das signal zur gelassenheit
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Quo vadis, Euro?

sorry für den doppel

eins noch, ich sehe dieses desaster auch aus einer anderen sicht weise

gerade jetzt wo unser export ein wenig einbricht (und das ist nur der anfang)

ist der kurs von 1,26 sehr hilfreich, stellt euch vor der kurs würde noch bei 1,40 stehen, dann hätten wir ein problem mehr
 

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