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Und wieder NPD - diesmal: "Bomben Holocaust"

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
vonderOder schrieb:
dann scheinen die Autoren von Büchern und auch die Tageszeitung "Die Welt" wie Z.B. vom 12.2.1995 sowie vom o3.o3.1995, mal möglichst vorsichtig formuliert, einigen etwas kuriosen und sehr einseitigen Quellen zum Opfer gefallen zu sein.

Nein, wir wissen ja spätestens seit den Hitler Tagebüchern, dass rennomierte Zeitungen/Zeitschriften NIEMALS auf falsche Quellen hereinfallen würden... :ironie:

Aber ich hab von deiner Sepp-Depp Quelle gesprochen...

Franziskaner manchmal gewinne ich den eindruck, daß für dich und einige andere hier gilt, wenn es um die deutsche Opfer der Kriege geht, es heißt: "es kann nicht sein was nicht sein darf". und genau mit solchen Parolen und Sprüchen werden die leute den rechten "Bauernfängern" ins netz getrieben.

Ob jetzt 25.000 oder 250.000 - was macht das für einen Unterschied? Jeder Tote ist einer zuviel, und wer zum Geier ist schuld an diesen Toten? Nochmal: Wer hat einen Angriffskrieg begonnen?

Und wenn du hier die Verdrängung angeblicher historischer Tatsachen andeuten möchtest, so muss ich da wirklich ein Grinsen unterdrücken...
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Es gibt zur Zeit keine realen Strömungen, die die wiederholte Bombardierung deutscher Städte verfolgen, wohl aber welche, die offen mit dem NS-Regime sympathisieren und Deutschland bzw. das bestehende System "abwickeln" wollen. Die sitzen sogar im Landtag.
Die Frage ist, von wem die größere Gefahr ausgeht.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Die Frage ist, von wem die größere Gefahr ausgeht.


Da stellst Du eine gute Frage. Ich sehe in der NPD nicht wirklich eine große Gefahr für unsere Demokratie. Wir sind stark genug, um solche vollidioten politisch zu bekämpfen.

Ob sie nun "das System abwickeln wollen" oder "das Großkapital enteignen wollen".


Es wird immer Rattenfänger geben, welche dem Wähler die einfachsten Lösungen vorschlagen. Die Realität wird diese Parteien aber bald einholen.


ws
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
Franziskaner schrieb:
Aber ich hab von deiner Sepp-Depp Quelle gesprochen...
um mal bei der Wahrheit zu bleiben: "SeppDepp" ist nicht meine Quelle, habe nur den Hinweis daraus aus diesem thread entgenommen.
aber wenn ich deine zweifel richtig deute, meinst du doch nicht etwa das herr Dr. Dietmar Nix nix ist oder eventuell aus gutem Grunde und Überzeugung Falschmeldungen verbreitet?
ich hatte wo anders nachgeschlagen. und da waren all diese zahlen genannt. zu deiner Beruhigung auch die von den 35.000 Toten.

Franziskaner manchmal gewinne ich den eindruck, daß für dich und einige andere hier gilt, wenn es um die deutsche Opfer der Kriege geht, es heißt: "es kann nicht sein was nicht sein darf". und genau mit solchen Parolen und Sprüchen werden die leute den rechten "Bauernfängern" ins netz getrieben.

franziskaner schrieb:
Und wenn du hier die Verdrängung angeblicher historischer Tatsachen andeuten möchtest, so muss ich da wirklich ein Grinsen unterdrücken...
dann unterdrücke oder lache aus vollem Herzen. mir egeal.

ich versuche keine historischen Tatsachen zu verdrängen, sind sie auch nur angeblich.
hat man fragen oder zweifel kann man sich ja informieren, wenn man möchte. aber nur wenn man möchte. und wenn man möchte kann man sein wissen überprüfen und gegebenenfalls seine meinung ändern.

ich gebe dir vollkommen recht wenn du sagst das jeder Tote dieses Krieges (aber nicht nur dieses Krieges) einer zu viel war und ist.
 

DasBrohd

Geselle
17. Januar 2005
8
Es ist nicht abzustreiten, dass die Ideologie von Neonazis nicht nur veraltet, sondern auch dumm ist.
Allerdings sehe ich in der Landtags-Aussage keine Lüge oder empörende Behauptung.
Die Bombenangriffe waren bestimmt für die deutsche Zivilbevölkerung und waren genau durchgeplant.
Warum sollte man also nicht von einer Art Holocaust sprechen? Gezielte Angriffe gegen Zivilbevölkerungen sind in meinen Augen immer eine Art Holocaust. Auch wenn einige sich jetzt aufregen werden: Nicht nur die Deutschen haben Verbrechen an der Menschheit begangen.
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
@ DasBrohd

Kann sein, dass Du nicht alles mitgekriegt hast... also:

Auch wenn einige sich jetzt aufregen werden: Nicht nur die Deutschen haben Verbrechen an der Menschheit begangen.

Dass die Bombardierung von Zivilisten nichts schönes ist - richtig, ich denke sogar, dass die wenigsten hier im Forum die Tötung von Zivilisten befürworten.

Allerdings sehe ich in der Landtags-Aussage keine Lüge oder empörende Behauptung.
Die Bombenangriffe waren bestimmt für die deutsche Zivilbevölkerung und waren genau durchgeplant.
Warum sollte man also nicht von einer Art Holocaust sprechen?

Es ist schon ein qualitativer Unterschied, ob Du systematisch eine Bevölkerungsgruppe vergast, dich an ihrem Gold bereicherst und Stiefel mit der gegerbten Haut Deiner Opfer trägst, oder ob Du mehrere zigtausend Menschen bei dem Versuch, die Bevölkerung Deines Kriegsgegners du demoralisieren, bombardierst.
Ganz einfach.
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Und wo ist da bitteschön der Unterschied?

Im moralischen? Hier wie da wurde getötet, hier wie da war nichts anderes als der Tod von so vielen Menschen als möglich geplant.

In der Ausführung? In der Tat, auf der einen Seite wurden unschuldige Menschen zusammengetrieben, wie Vieh verladen, in einer Tötungsfabrik getötet und verbrannt. Auf der anderen Seite wurden unschuldige Menschen durch die Gefahr aus der Luft in die Keller getrieben, wo sie verbrannten, erstickten oder erschlagen worden.

In der Gesinnung der Täter? Und wo ist da der Unterschied, wenn ich Verbrecher durch Verbrechen bekämpfe?

Was Du da sagst, Themis, ist ganz und gar nicht einfach. Mit Deiner Aussage degradierst Du die Bombenopfer in der Tat zu Opfern zweiter Klasse - starben sie vielleicht einen Tod, den sie selbst zu verantworten hatten? Glaubst Du das wirklich?

Ich habe zum Thema Dresden und die Opferzahlen noch etwas interessantes gefunden:

Der Masterbomber ... traf etwas vor 22 Uhr über dem Dresdner Stadtgebiet ein. Ungefähr zur selben Zeit rief unten eine aufgeregte Stimme im Luftschutzsender "Horizont": "Bombenabwürfe im Stadtgebiet. Volksgenossen, haltet Sand und Wasser bereit!"
Die meisten Volksgenossen waren nicht einmal in der Lage, ihn zu hören. Am 8. Februar hatte die rote Armee die Oder überschritten. Millionen von Flüchtlingen waren unterwegs, etwa 700.000 hatten in Dresden provesorische Unterkünfte in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden gefunden. Viele der ostdeutschen Bauern hatten noch nie in ihrem Leben eine Luftschutzsirene gehört. Es gab ohnehin für die meisten von ihnen keine Luftschutzräume.
Zuerst erschütterten mächtige 3,5 t Bomben die Stadt, drückten planmäßig Fenster ein und deckten Dächer ab. Im Hagel der darauffolgenden Brandbomben entwickelte sich in der bis dahin unversehrten Stadt ein gewaltiger Feuersturm. In die Flammen hinein fielen um 1 Uhr die Bomben der zweiten Welle. Ein Pilot erinnerte sich später, "etwas beschämt" gewesen zu sein, weil keine einzige Flak feuerte. In der gesamten Nacht starteten in ganz Deutschland 27 Nachtjäger. Die Aliierten verloren 6 Maschinen. Am nächsten Tag luden 1350 amerikanische B17 und B 24 ihre Bomben über dem sterbenden Dresden ab. Ihre fast unbeschäftigten Begleitjäger feuerten im Tiefflug auf die verstörten Menschen, die auf die Ausfallstraßen flohen....
Die Eisenbahnlinie, die nach Churchills Meoiren der Grund des Angriffs waren, wurden nur für einige Stunden leicht gestört.

aus: Heckmann, Wolf, Bombenkrieg, in: Der Weltkrieg 6 - Der totale Krieg, 1972. - nachgedruckt in: Der zweite Weltkrieg, Köln 1989.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Mit Deiner Aussage degradierst Du die Bombenopfer in der Tat zu Opfern zweiter Klasse - starben sie vielleicht einen Tod, den sie selbst zu verantworten hatten?

Das wohl nicht. Sie befanden sich aber im Krieg. Beide Seiten haben keine Rücksicht auf zivile Opfer genommen. Ob nun in Dresden oder Coventry.

Die Vergasung der Juden hat aber eine andere Dimension gehabt. Die Menschen Jüdischen Glaubens befanden sich eben nicht im Krieg mit den anderen deutschen.

ws
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
genau Winston,

während es bei dem einen Fall darum ging den Machthabern des feindlichen Landes zu schaden, ihnen ihre Machtbasis zu entziehen ( bzw. im Falle der flächendeckenden Bombardierung die feindliche Industrie zu eliminieren und die Bevölkerung zu demoralisieren), war es im Falle der Vernichtungslager ja wohl rational nicht nachvollziehbar, warum das geschehen musste, oder siehst Du das anders, Traenenreiter?
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Ich sehe es in der Tat etwas anders. Zunächst, es gab in Dresden so gut wie keine kriegswichtige Industrie.
Aber abgesehen davon, heißt es im Artikel 3, Ansatz 1 der Genfer Konfession:

Personen, die nicht direkt an den Feindseligkeiten teilnehmen, einschliesslich der Mitglieder der bewaffneten Streitkräfte, welche die Waffen gestreckt haben, und der Personen, die infolge Krankheit, Verwundung, Gefangennahme oder irgendeiner anderen Ursache ausser Kampf gesetzt wurden, sollen unter allen Umständen mit Menschlichkeit behandelt werden, ohne jede Benachteiligung aus Gründen der Rasse, der Farbe, der Religion oder des Glaubens, des Geschlechts, der Geburt oder des Vermögens oder aus irgendeinem ähnlichen Grunde.

Diese Fassung stammt zwar aus dem Jahr 1949, aber sie stellt wohl das dar, was normal denkende Menschen als rationell nachvollziehbar bezeichnen würden. Und somit komme ich zur Antwort zu o.s. Frage: beides ist für mich nicht nachvollziehbar!

Die Ereignisse dieser Landtagssitzung wird mir immer seltsamer:

Da berichtet der Stern etwa - neben den obligatorischen 35.000 Toten - davon, daß Holger Apfel nur durch das "Abschalten des Saalmikrofons zu bremsen" gewesen sei.
http://www.stern.de/politik/deutschland/index.html?id=535592&nv=hp_sr
Davon weiß die NPD "Informationsseite" nichts zu berichten - dafür hat diese Seite eine andere Information zur Hand:
Es sei ein NPD-Antrag für eine Gedenkminute für die Opfer des Bombenangriffs auf Dresden eingegangen, der jedoch vom Landtagspräsidenten abgelehnt worden sei.
Dieser Antrag der NPD-Fraktion sei nachweislich früher im Geschäftsgang des Landtages eingegangen als ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion für eine allgemeine Gedenkminute für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. In dieser Situation hätten die sächsischen NPD-Abgeordneten handeln müssen und hätten sich dazu entschlossen, sich für einem kurzen Auszug aus dem Plenarsaal zu entscheiden.
http://www.npd.de/npd_startseiten/aktuell.html

Was ist den da nun genau abgelaufen? Das wird ja immer verworrener? *kopfkratz*
 

Waechter

Großmeister
23. Januar 2005
77
Wenn man jetzt ganz spitzfindig ist könnte man sagen: die Juden aus Frankreich, Polen, Rußland etc. schon, nur nicht die deutschen Juden.

Aber jedes weitere Wort dazu wäre unangemessen den Toten gegenüber.


Reicht es nicht einfach wenn man sich einfach nur der Vergangenheit mit all ihren Schrecken bewußt ist?

Ich bin durchaus der Meinung, daß man über alle Einzelheiten der Vergangenheit bescheid diskutieren darf und daß man auch die Kriegsverbrechen der anderen beim Namen nennen darf. Aber das ganze auf einer sachlichen Basis mit dem nötigen Abstand. Sonst artet die objektive Aufarbeitung und der Austausch über das Gestern wirklich in ein Aufrechnen aus.

Was die ganzen Gedenktage zu bestimmten Kriegsereignissen angeht, so halte ich davon eh nicht viel, wenn daraus ein landesweites Medienereignis gemacht wird.

Im Sinne eines vereinten Europas sollen wir mal alle (alle Europäer) darüber nachdenken wie man sich in anderen Ländern bei solchen Veranstaltungen fühlt. Denn ein Gedenktat zu Ehren der Opfer eines Volkes ist auch immer Salz in die Wunde des Volkes, das dafür verantwortlich war und ruft oftmals Empörung und Unverständnis hervor, wie man denn so etwas feiern bzw gedenken kann. Meiner Meinung nach sollten lokalen Ereignisse wenn überhaupt nur lokal gedacht werden. Ohne den ganzen Medienrummel.

Und als Europäer sollte man sich darauf einigen, daß man am 08.Mai einen EU-weiten Gedenktag einführt. Ein Tag der für das Ende des bis dahin schrecklichsten Krieges mit all seinen Millionen Toten steht, sei es durch Bomben, direkte Kampfhandlungen oder die menschenverachtende Vorgehensweise gegenüber Minderheiten. Ein Tag an dem wir Europäer daran denken, was wir uns in Vergangen Jahren und auch Jahrhunderten gegenseitig angetan haben. Aber der 08. Mai sollte auch als ein Tag des Neuanfangs, der Versöhnung und des Miteinanders gelten, ein Tag, der die Entstehung des heutigen Europas und der EU erst möglich gemacht hat.
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Während sich die öffentlichen Diskutanten über den Begriff Holocaust streiten, kommen gleichzeitig Menschen um, werden gequält, vertrieben, ausgehungert. Stattdessen scheint es den Anklägern interessanter zu sein, Schuldige zu benennen, die vor 60 bis 70 Jahren Idioten gewesen seien.
"Wie konnten intelligente und gebildete Menschen tagsüber mit Maschinengewehren auf hunderte Kinder schießen und sich am Abend an den Versen Schillers oder einer Partitur von Bach erfreuen?"
meint Elie Wiesel, der so seine persönlichen Imaginationen über das Geschehen darstellt. Wie das bei Regimen geht zeigt aber bereits das Tagesgeschehen auch der vergangenen 60 Jahre:

- Irak: 100.000 Todesopfer seit dem Einmarsch der USA
- Angola: 1 Million Tote
- Kongo: 3,5 Millionen Tote
- Ruanda: 800.000
- Afghanistan: 3,5 Millionen Tote
- Algerien: 2,5 Millionen Tote
- Korea: 2,5 Millionen Tote
- Vietnam: 6,5 Millionen Tote
- Indonesien: 1 Million Tote

und die Liste ist weit länger alleine in diesen paar Jahrzehnten. Wider besseren Wissens eine entpersonalisierte Menschenmasse posthum zu bezichtigen ist schon krass. Massenmord ist keine Erfindung der Bürger, nie gewesen, sondern eine besonders perfide Idee von Regimen, und irgendwas muss dran sein, sonst würde das nicht seit 100erten von Jahren praktiziert werden. Hinterher jemandem die Verantwortung zuzuschreiben ist leicht, die wirklichen Täter, vor allem in der Gegenwart zur Verantwortung zu ziehen ist dagegen eine echte Herausforderung mit Todesrisiko.

Holocaust ist eine Art Warenzeichen und wird insbesondere für den Massenmord an den Juden verwendet. Den Betroffenen wird es zwar egal sein, unter welchen Begriff man ihren Tod einordnet, aber wenn es jemandem dran gelegen ist, so what. Gleichzeitig aber anderen Opfern die Lobby abzusprechen, und sei es durch Ignorieren, ist genauso empörend wie ein unredlicher Vergleich. Über 800.000 deutsche Frauen wurden unmittelbar nach dem Krieg verschleppt, vergewaltigt, über Jahre hinweg mit Zwangsarbeit malträtiert und hinterher zum Schweigen verdonnert. Noch nicht einmal von der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wird das. Und die mussten das durchmachen, nur weil sie deutsch waren und zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.

Allein in Deutschland werden täglich 500 Kinder missbraucht, aber es ist ja leichter da die Augen zu verschließen und über längst vergangene Untaten zu lamentieren. Eine Begriffsdiskussion wie diese finde ich obszön.
 

citriatus

Geheimer Meister
3. Mai 2003
193
vonderOder schrieb:
es stimmt, denn es ging bei diesen Bombardements in erster Linie nicht um die Vernichtung kriegswichtiger Betriebe, sonder um die Vernichtung und Demoralisierung der zivilen Bevölkerung Deutschland.
aus diesem grunde kann man auch von einem BombenHolocaust sprechen, auch wenn dieses Wort "Holocaust" in diesem Zusammenhang einigen leuten nicht gefällt.
von britischer seite war ja auch noch gegen ende des krieges der einsatz von giftgas gegen die deutsche bevölkerung in erwägung gezogen worden.

Man kann hier keineswegs von einem Bomben-Holocaust reden. (Ich habe das dumpfe Gefühl, daß Dir das auch ganz genau bewußt sein dürfte.) Mit dem Wort Holocaust bezeichnet man nämlich keinen 'kaltblütig geplanten industriellen Massenmord', sondern einen Völkermord.
Ob Dir das gefällt oder nicht, ist völlig egal, weil das an der Tatsache, daß das Wort Holocaust sich nur auf Völkermorde bezieht nix ändert. Die Briten hatten aber nicht vor das ganze 'deutsche Volk' auszurotten, als sie Dresden bombardiert haben, also kann man nicht von einem Holocaust reden.

edit:
Elbee schrieb:
Holocaust ist eine Art Warenzeichen und wird insbesondere für den Massenmord an den Juden verwendet.
Falsch. Der Holocaust wird weder insbesondere noch für einen Massenmord an den Juden verwendet. Mit Holocaust bezeichnet man den Völkermord der NS-Deutschen an den Juden, auch als Shoah bekannt. Ansonsten wird der Begriff von irgendwelchen Gruppen und Einzelpersonen unwissentlich oder in böser Absicht falsch verwendet, aber das ändert an der eigentlichen Definition nix.
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
Themis schrieb:
…Stiefel mit der gegerbten Haut Deiner Opfer trägst…
woher hast du denn das nun wieder? soll das eine neue Variante der Sache mit dem Lampenschirm aus tätowierter Menschenhaut sein? durch aussagen wird man unglaubwürdig.
Und auch mit solchen Äußerungen spielt man den potenziellen Leugnern und denen die es werden wollen, Argumente in die Hände.

schau mal hier rein: http://www.h-ref.de/ar/4mil/drachentoeter.shtml

citriatus schrieb:
Man kann hier keineswegs von einem Bomben-Holocaust reden. (Ich habe das dumpfe Gefühl, daß Dir das auch ganz genau bewußt sein dürfte.) Mit dem Wort Holocaust bezeichnet man nämlich keinen 'kaltblütig geplanten industriellen Massenmord', sondern einen Völkermord.
Ob Dir das gefällt oder nicht, ist völlig egal, weil das an der Tatsache, daß das Wort Holocaust sich nur auf Völkermorde bezieht nix ändert…
Der Holocaust wird weder insbesondere noch für einen Massenmord an den Juden verwendet. Mit Holocaust bezeichnet man den Völkermord der NS-Deutschen an den Juden, auch als Shoah bekannt.

bertelmann-Lexikon schrieb:
Holocaust ['holoko:st; von griechisch + lateinisch Holokaustum], in Israel und der englischsprachigen Welt gebräuchliche Bezeichnung für die Massenvernichtung von Juden durch das nationalsozialistische Regime im 2. Weltkrieg.
und noch mal
[url schrieb:
http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust[/url] ]
Der Begriff Holocaust („ein Brandopfer darbringen“, wörtlich vollständig verbrennen“) bezeichnet im engeren Sinne den während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und in den von ihm besetzten Ländern verübten Genozid an den europäischen Juden. Im weiteren Sinn zählt dazu auch die systematische Ermordung von Angehörigen anderer gesellschaftlicher, religiöser oder ethnischer Gruppen etwa der Behinderten, Sinti und Roma, der polnischen Intellektuellen, der Zeugen Jehovas oder der Homosexuellen. Seit einigen Jahren wird der Begriff Holocaust zunehmend auch auf andere Formen von Massen- oder Völkermord angewendet. Der nationalsozialistische Holocaust unterscheidet sich wegen seiner systematischen, fabrikmäßig und staatlich organisierten Tötungsmethoden wesentlich von anderen Massenmorden der Geschichte aber auch von der Verfolgung der politischen Gegner des Hitler-Regimes…
und verbrand sind ja wohl die meisten in dem Dresdner Höllenfeuer das anglo-amerikanischen Bomber mit ihren Bomben entfachten
Für mich leitet sich daraus ab, dass das jüdische Volk keinen allein Anspruch auf das Wort Holocaust ableiten kann; es ist kein copyright.
Dann soll man doch in der ganzen Welt „den Völkermord der NS-Deutschen an den Juden“ als Shoah bezeichnen. Aber ich weiß, auch das ist umstritten.
[url schrieb:
http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust#Die_Begriffe_Holocaust_und_Shoa][/url]
Die Begriffe Holocaust und Shoa
Das Wort Holocaust leitet sich vom griechischen holókauton her und bedeutet „vollständiges Brandopfer“. Es findet mehrfach Erwähnung in der Bibel, etwa im Buch Genesis (22, 2): „Gott sprach zu Abraham: 'Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort als Brandopfer (holókauton) dar auf einem Berge, den ich dir sagen werde.“
Zunächst wurde der Genozid an den Juden nur im englischen Sprachraum mit dem Wort Holocaust bezeichnet. In der Bundesrepublik Deutschland kam es erst ab 1979 allmählich in Gebrauch, nachdem die ARD die US-amerikanische Fernsehserie „Holocaust“ ausgestrahlt hatte. Eine von den nationalsozialistischen Völkermorden losgelöste Verwendung des Begriffs ist im Deutschen semantisch (Semantik = Bedeutungslehre) und sprachethisch umstritten.
Da das Wort Holocaust nach Ansicht vieler Juden zu sehr die Opferrolle der Ermordeten betont, wird seit einigen Jahren zunehmend auch der hebräische Begriff Shoa verwendet, der soviel bedeutet wie „großes Unheil“ oder „Katastrophe“. Er bürgerte sich aufgrund des gleichnamigen, neunstündigen Dokumentarfilms von Claude Lanzmann von 1985 ein, der als „narrative Chronik des Holocaust“ bezeichnet wird.
Doch gibt es auch Stimmen, die beide Begriffe als unpassend werten, da „Holocaust“ einen religiösen Sinn impliziert und „Shoa“ der hebräischen Sprache entstammt, zu der viele der als Juden Ermordeten keinen Bezug hatten. Deshalb wird vielfach vom „Mord an den europäischen Juden“ gesprochen.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Traenenreiter schrieb:
Es sei ein NPD-Antrag für eine Gedenkminute für die Opfer des Bombenangriffs auf Dresden eingegangen, der jedoch vom Landtagspräsidenten abgelehnt worden sei.
Dieser Antrag der NPD-Fraktion sei nachweislich früher im Geschäftsgang des Landtages eingegangen als ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion für eine allgemeine Gedenkminute für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. In dieser Situation hätten die sächsischen NPD-Abgeordneten handeln müssen und hätten sich dazu entschlossen, sich für einem kurzen Auszug aus dem Plenarsaal zu entscheiden.

Spiegel-Online schrieb dazu:
Zu der Schweigeminute hatte sich Iltgen [der Landtagspräsident] nach Angaben von Parlamentssprecher Ivo Klatte kurzfristig entschlossen, um dem NPD-Antrag zuvorzukommen. Dieser war von der Landtagsverwaltung aus formalen Gründen für unzulässig erklärt worden.

Quelle[/url]
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Begriffsdefinition Holocaust

Bei einer Abhandlung der geistigen Hintergründe für 'Holocaust' (Titel: 'Holocaust als Gemeinschaftsschicksal' und die karmische Erklärungen hierfür) habe ich als Randbemerkug folgenden Duden-Auszug von 1990 gefunden:

Der Holocaust [griech.-lat.-engl.]:

Durch Entsetzen, Unterdrückung, Schrecken, Zerstörung und [Massen]Vernichtung gekennzeichnetes Geschehen, Tun, besonders als Judenvernichtung während des National-sozialismus«
(Duden, Fremdwörterbuch, Band 5, Mannheim 1990.)

Ähnlich schreckliche Vorkommnisse geschehen und geschahen auch in letzter Zeit, beispielsweise im ehemaligen Jugoslawien.

Gruss

Arius
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
Trasher schrieb:
Spiegel-Online schrieb dazu:
Zu der Schweigeminute hatte sich Iltgen [der Landtagspräsident] nach Angaben von Parlamentssprecher Ivo Klatte kurzfristig entschlossen, um dem NPD-Antrag zuvorzukommen. Dieser war von der Landtagsverwaltung aus formalen Gründen für unzulässig erklärt worden.

Quelle[/url]
ob man diese "formalen Gründe" irgendwo erfahren kann, oder war es, weil der Antrag von der NPD kam?
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
formale Gründe sehe ich ganz klar darin, dass es doch im Bundestag eher angemessen ist eine Schweigeminute einzulegen die aller Opfer bedenkt ... und nicht nur einer Gruppe.

Namaste
Lilly
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
@vonderOder
Wenn du aufzeigen kannst, daß die formale Ablehnung nicht korrekt war, dann bitte lege die Beweise auf den Tisch, ansonsten spare dir deine spekulative Polemik, sonst machst du dich noch unglaubwürdig.
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
@sillyLilly: Das wäre aber ein inhaltlicher Grund gewesen. Ein formaler Grund wäre es doch eher gewesen, wenn beim Stellen des Antrags Fehler gemacht worden wären.
 
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