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War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Bei dir tippe ich eher auf persönliches Pech.

Es liegt nur IMO im der Verantwortung des Einzelnen, sein Leben im Griff zu haben. Es ist Aufgabe des Staates im die Möglichkeiten zu geben, sie nutzen muss man schon selber.

Richtig - und wieder nehme ich mich selbst als Beispiel: Im "real existierenden Sozialismus" hätte ich einen Job. Einen äusserst unbefriedigenden allerdings...... Die Möglichkeit mich meinen Qualitäten entsprechend selbstständig zu machen - hätte ich nicht gehabt. Mit der Aufgabe aus Schrott "goldene Ersatzteile für die Produktion" zu machen, käme ich wahrscheinlich auf 600 oder 800 Aluchips netto..... viel Geld, aber wenig Kaufkraft.

Im "real existierenden Kapitalismus" krieg ich zwar von allen Ecken und Enden zu hören: "... mit Deinen Fähigkeiten könntest Du Dich doch selbstständig machen" - es scheitert aber schlicht und einfach an den finanziellen Voraussetzungen dafür. Also kriege ich knapp 800 "Neusilberchips" Stütze - und bin damit genauso "in den A*** gekniffen wie ich es in "realen Sozialismus" wäre. Denn mit den "Neusilberchips" habe ich wenig Geld und genauso wenig Kaufkraft.....

Nun heisst es das unser derzeitiger Staat ja Förderungen für Existenzgründer zur Verfügung stellt - aber nicht für einen 56-jährigen, körperlich verbrauchten Schlosser.... (mit 35 ist das was anderes - da gibt's tatsächlich eine Menge an Möglichkeiten). Andererseits erwartet "der Staat" aber auch von mir bis zum 67., vielleicht sogar "in Bälde" bis zum 70. Lebensjahr zu arbeiten; was auch angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung mit zukünftig immer mehr Rentnern und immer weniger Arbeits- und Angestelltenverhältnisse intern (Geburtenknick....) verständlich ist. Also sollte doch hier der Staat mal seine "wirschaftliche Lenkungspolitik" ein wenig überdenken, oder nicht? Nicht den "Facharbeitermangel" beklagen und die "Lücke in der Rentenversicherung" beweinen, sondern die Abschlüsse der potentiellen Einwanderer anerkennen und "die Tür für Einwanderer aufmachen" - wär doch was.... Nicht nur einfach fordern dass die Leut mit 67 oder 70 noch arbeiten sollen, sondern ihnen auch die Möglichkeit dazu eröffnen. Den Meisterzwang im Handwerk abschaffen und stattdessen ein "Qualitätszertifikat" einführen das jedem Facharbeiter die Möglichkeit eröffnet, sich nach und weiter zu qualifizieren. Den ganzen Wust an Bürokratie der in Deutschland zur Gewerbeeröffnung und zum Gewerbe treiben erforderlich ist, auf vier Formulare reduzieren.... ach, es gäbe so viel was gemacht werden müsste....
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Du möchtest also ganz unbürokratisch Geld vom Staat. Wollen wir das nicht alle?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Vielleicht hättest Du im Sozialismus auch keine Arbeit, sondern eine Invalidenrente, Dein Rücken ist ja nicht mehr der beste. Aber zum Raufschleppen der Briketts würde es schon noch reichen müsse. Wenn es eines Tages gar nicht mehr geht, gibt es dann keine seelenlose Apparatemedizin, sondern das Feierabendheim. Wer Gelegenheit hatte, sich vor oder kurz nach der Wende eines von innen anzukucken, braucht beim Gedanken daran jetzt erstmal einen Schnaps.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Vielleicht hättest Du im Sozialismus auch keine Arbeit, sondern eine Invalidenrente, Dein Rücken ist ja nicht mehr der beste. Aber zum Raufschleppen der Briketts würde es schon noch reichen müsse. Wenn es eines Tages gar nicht mehr geht, gibt es dann keine seelenlose Apparatemedizin, sondern das Feierabendheim. Wer Gelegenheit hatte, sich vor oder kurz nach der Wende eines von innen anzukucken, braucht beim Gedanken daran jetzt erstmal einen Schnaps.

Ich habe nach der Wende ein "Feierabendheim" mit abgewickelt - und es wundert mich nicht dass da wohl zu Ostzeiten die Kollegen mehrheitlich am Schnaps hingen.... (so was konnte man wohl nur besoffen ertragen...).

Was mich hier im Thread wundert ist ist der Mangel an Phantasie - der Phantasie nämlich sich auf Grundlage des Bekannten - ostdeutscher Sozialismus und westdeutscher Kapitalismus - mal etwas vor zu stellen, was die Fehler beider bekannten Systeme vermeidet und einen positiven Ausblick dahingehend, "wie man's besser machen könnte", aufzeigt. Die Argumentationen hier laufen so nach dem Motto: "Besser im Kapitalismus einen Fuss zu verlieren als im Sozialismus ein ganzes Bein" - ohne das man in der Lage ist einzusehen, dass der Verlust an sich das Problem ist und nicht so sehr das Problem welchen Detailverlust "man" erleidet.

Ich kann Dir. @Jäger, eine ganze Menge an Möglichkeiten "der Alten" nennen, die für die Gesellschaft, namentlich "die Jungen" was bringen würden - und, ja, natürlich ist das auch mit Geld, mit staatlicher Unterstützung und Förderung verbunden. "Wirr ollen Säcke" wissen eine ganze Menge das wir an die "Jungen" weiter geben könnten, aber wir haben in den seltesten Fällen die Möglichkeit mit unseren mageren Sozialrenten oder dem mageren ALG II eine "Berufsfindungsschule" für Schulabgänger aufzuziehen... Da wäre "der Staat", die Gemeinschaft aller Bürger/innen gefragt......

- - - Aktualisiert - - -

Du möchtest also ganz unbürokratisch Geld vom Staat. Wollen wir das nicht alle?

Nun die Idee war mal das "Handelshäuser" Geld verleihen..... Wenn ich mich recht erinnere, war es Jakob Fugger, der die Idee zuerst aufbrachte.... ;-) Man gewinnt neue Handelspartner, in dem man den möglichen Handelspartnern mit geliehenem Geld "auf die Sprünge hilft". Das funktioniert natürlich nur dann wenn man als Geldgeber nicht gierig am Zinsgewinn klebt und als Geldnehmer das "neue Geld" nicht verjubelt, sondern verantwortungsvoll damit umgeht.

Heututage sollten Banken diesen "Job" erledigen - aber schau Dich in der Bankenwelt um - egal ob Chase Manhattan oder Deutsche Bank: "Hauptaufgabe" dieser "Institute" scheint es zu sein die "Aktionäre" zu befriedigen, Geld zu scheffeln wie Dagobert Duck mit seinem Geldspeicher in Entenhausen, und wenn es daran geht Geld bereit zu stellen dann schielt man "auf den Staat" auf dass dieser neue Scheine druckt - damit man den Aktionären nicht sagen muss: "Ey Leute, ihr habt Millionen bekommen - stellt mal 30, 40, 50 Prozent davon für den Markt wieder zur Verfügung....

Schau Dich um: Die EZB betreibt die Politik des "billigen Geldes" - das müsste doch eigentlich einen richtigen Boom in Richtung Investitionen auslösen. Tut es aber nicht, weder in Griechenland, noch in Deutschland, noch in irgend einem anderen Euroland. Der Grund liegt ganz einfach dartin dass die EZB Geld nur für Banken bereitstellt; die Banken aber nihre ganz eigenen Bedingungen formulieren, wie sie dieses Geld an wen weiter leiten. Der kleine Gewerbetreibende, der 10.000 Euronen für einen Imbisswagen oder 20.000 Euronen für eine Miniwerkstatt im Dienstleistungssektor braucht - hat nicht davon weil seine "Hausbank" von ihm in der Regel verlangt, mindestens 50% der Kreditsumme "in Sicherheiten" vorzulegen.Mal ganz im Ernst: Wenn ich 20.000 € brauche und 10.000.- € "in Goldschmuck" hinlegen soll - dann verkaufe ich den Goldschmuck und versuche mit dem Erlös ganz ohne Bank meinen Laden aufzubauen....

Im Bankenwesen fehlen einwandfrei Regulierungen - und die muss "der Staat" bringen: Wenn die EZB Geld zu 0,irgendwas Prozent an Banken verleiht, dürfen Banken durch Gesetz bestimmt diesen Geld nur mit einem "Aufschlag" von maximal 3% weiter verleihen. Wobei es völlig egal ist ob es sich um Investitions- oder Konsumkredite handelt - es gibt diese "Obergrenze" und die Bank muss damit leben. Und wenn sie gut wirtschaftet - kann sie das auch.....

Für die Leut die nix ausser einer guten Idee oder einem guten Produkt haben, muss der Staat Bürgschaftsfonds bereit stellen. Die Existenzgründer müssen gegenüber dem Bürgschaftsfond Verwendungsnachweisde führen und sind verpflichtet sich in Sachen Marketing von Handwerks- und Industrieverbänden beraten zu lassen. Diese Beratung darf allerdings nicht dazu ausarten, sich als Verband auf Kosten des Gründers "eine goldene Nase" zu verdienen (so wie das auf dem "Bildungsmarktsektor nach Hartz IV der Fall ist); die Beratungshonare müssen, bis der Gründer "über'n Berg ist", aus den Mitteln des Fonds getragen werden. Und dieser Fond wird auch aus Zinsgewinnen privater Geldanlagen und Beteiligungen getragen werden - anstelle einer "Zinsabschlagssteuer" eine Bürgschaftsfondsabgabe.......

Da schwingt ein wenig "Sozialismus" im Kapitalismus mit.....
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Was mich hier im Thread wundert ist ist der Mangel an Phantasie - der Phantasie nämlich sich auf Grundlage des Bekannten - ostdeutscher Sozialismus und westdeutscher Kapitalismus - mal etwas vor zu stellen, was die Fehler beider bekannten Systeme vermeidet und einen positiven Ausblick dahingehend, "wie man's besser machen könnte", aufzeigt. Die Argumentationen hier laufen so nach dem Motto: "Besser im Kapitalismus einen Fuss zu verlieren als im Sozialismus ein ganzes Bein" - ohne das man in der Lage ist einzusehen, dass der Verlust an sich das Problem ist und nicht so sehr das Problem welchen Detailverlust "man" erleidet.
Ich habe sowas in der Art schon vor ein paar Seiten geschrieben, ich hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, aber da hattest Du dann gleich alles wegwischende Einwände.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Äh, die EZB pumpt Geld in die Banken damit die Banken Staatsanleihen kaufen können. Das ist vollauf beabsichtigt, genauso wie die daraus resultierende Enteignung der Sparer und die Inflation. Und Schuld an all dem sind die zu hohen Staatsausgaben, das lässt sich nicht mit mehr Staat lösen sondern mit weniger Staat.

Aber wir schweifen vom Thema ab...
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Nachtrag: Ist für dich Gesellschaft Synonym für Staat?
Nein. Der Begriff Gesellschaft beschreibt die Menge an Menschen welche sich als organisatorische Gruppe zusammen tun. Der Staat ist eines der Werkzeuge der Gesellschaft um ihre jeweiligen Vorstellungen in die Tat um zu setzen.

Die sozialistisch gesinnte Gesellschaft baut daher einen Staat mit Planwirtschaft auf. Die kapitalistisch gesinnte Gesellschaft dagegen nicht.
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Den Meisterzwang im Handwerk abschaffen und stattdessen ein "Qualitätszertifikat" einführen das jedem Facharbeiter die Möglichkeit eröffnet, sich nach und weiter zu qualifizieren. Den ganzen Wust an Bürokratie der in Deutschland zur Gewerbeeröffnung und zum Gewerbe treiben erforderlich ist, auf vier Formulare reduzieren.... ach, es gäbe so viel was gemacht werden müsste....

Da stimme ich Dir zu, dass die Existenzgründung sich selbständig machen Wollenden in Deutschland vermutlich viel zu schwer gemacht wird.
(ich kann es nur vermuten, weil ich mich selber damit nie auseinander gesetzt habe; bin vom Charakter viel zu risikoscheu und zu wenig selbstbewusst dafür)
Widerspricht aber die Selbständigkeit nicht per se dem sozialistischen Gesellschaftsmodell, und ist sie nicht eher eine urkapitalistische Triebfeder?
In den USA z.B. existieren viele der bürokratischen Hürden erst gar nicht, und einen Innungszwang gibt es dort auch nicht.
Sicher ist auch dort die Beschaffung von Startkapital nicht einfach. Zumindest gibt es dort aber ein reges Investitionsinteresse für Venture Capital.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Ich habe sowas in der Art schon vor ein paar Seiten geschrieben, ich hatte die soziale Marktwirtschaft genannt, aber da hattest Du dann gleich alles wegwischende Einwände.

Richtig, hattest Du - aber das was heutzutage unter "sozialer Marktwirtschaft" rangiert, ist nix anderes als ein "verbrämter Kapitalismus". Die Idee der sozialen Marktwirtschaft hat, genau genommen, nur unter Altkanzler Ehrhardt funktioniert; sie kann nur funktionieren solange es ein "Wachstum" und Vollbeschäftigung gibt. Tritt eine Krise auf, und sei sie noch so geringfügig, scheitert die "soziale Marktwirtschaft" am sozialen Anspruch sobald die Sozialkassen leer sind....
 

Darksnow

Gesperrter Benutzer
10. April 2010
276
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Mein Onkel wurde mal im Osten zu einer Gefängnisstrafe verdonnert, weil er was gegen die DDR in einer Kneipe sagte.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Äh, die EZB pumpt Geld in die Banken damit die Banken Staatsanleihen kaufen können. Das ist vollauf beabsichtigt, genauso wie die daraus resultierende Enteignung der Sparer und die Inflation. Und Schuld an all dem sind die zu hohen Staatsausgaben, das lässt sich nicht mit mehr Staat lösen sondern mit weniger Staat.

Aber wir schweifen vom Thema ab...

Lass uns ruhig mal vom Thema abschweifen - ich verspreche, in zwei drei Sätzen sind wir ganz schnell wieder dabei:

Inflation und Enteignung der Sparer, verbunden mit Wegfall der sozialen Absicherung der Bürger/innen - siehe Griechenland, wo für Kranke trotz Krankenversicherung kein Geld mehr für lebensnotwendige Behandlungen und Medikamente zur Verfügung steht, soll also Ziel der EZB-Politik sein? Da war der Sozialismus aber "um Klassen besser", denn da haben sich die Leut nicht wegen fehlender medizinischer Versorgung und fehlender Altersgrundlage umgebracht. Im Jahr 2014 10.000 Griechen, die sich erhängt, vergiftet oder erschossen haben, weil sie nicht mehr wissen wovon sie morgen leben können......

- - - Aktualisiert - - -

Widerspricht aber die Selbständigkeit nicht per se dem sozialistischen Gesellschaftsmodell, und ist sie nicht eher eine urkapitalistische Triebfeder?

Wenn man den Sozialismus nach Lenin, Mao oder auch Honneker als "Grundlage" ansieht, dann ist da kein Platz für Selbstständigkeit. Weil nämliche diejenigen, die den Sozialismus als "Kontrolle der Massen" verstehen, die Selbstständigen so schwer kontrollieren können..... - weswegen Ulbricht und "Honni" den wenigen Selbstständigen in der DDR das Leben auch so verdammt schwer gemacht haben (sie Zwangskollektivismus in die LPG....).

Aber man muss sich ja nicht Lenin, Mao, Stalin, Ulbricht oder irgendeinen "Kim" zum Vorbild nehmen.... ;-)
 

Darksnow

Gesperrter Benutzer
10. April 2010
276
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Viele sagen durch die Digitalisierung wird es wieder soweit kommen das es in der BRD kein Recht auf Meinungsfreiheit mehr geben wird. So wie in der DDR werden normale Bürger eingesperrt, weil sie etwas sagen, oder schreiben was der BRD schaden kann. So ist es doch auch in Teilen von China.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Lass uns ruhig mal vom Thema abschweifen - ich verspreche, in zwei drei Sätzen sind wir ganz schnell wieder dabei:

Inflation und Enteignung der Sparer, verbunden mit Wegfall der sozialen Absicherung der Bürger/innen - siehe Griechenland, wo für Kranke trotz Krankenversicherung kein Geld mehr für lebensnotwendige Behandlungen und Medikamente zur Verfügung steht, soll also Ziel der EZB-Politik sein? Da war der Sozialismus aber "um Klassen besser", denn da haben sich die Leut nicht wegen fehlender medizinischer Versorgung und fehlender Altersgrundlage umgebracht. Im Jahr 2014 10.000 Griechen, die sich erhängt, vergiftet oder erschossen haben, weil sie nicht mehr wissen wovon sie morgen leben können......
Das ist nicht Ziel sondern im Gegenteil. Allerdings das Endresultat. Die Wähler möchten, dass sich die Staaten weiter verschulden und das Geld muss irgendwo herkommen also wird es gedruckt.

Also puscht man die Inflations- über die Zinsrate, dadurch werden zwar die Staatsschulden effektiv kleiner, aber auch sämtliche Ersparnisse und Anlagen wertlos. Macht aber nix, fällt erst nach der nächsten Wahl auf und dann is zu spät. Am Ende hat man eine wertlose Währung, aber wahrscheinlich scheitert der Euro schon viel früher.

Die Schweiz verkauft inzwischenAnleihen mit negativem Zins. Das sollte einem vielleicht zu denken geben. Garantierte Verluste » By Frank Meyer » Rott & Meyer
Ich bezweifle, dass das Sozialismus da um Längen besser ist. China, die UDSSR und Nordkorea lassen eher gegenteiliges Vermuten.
Die DDR wurde ja rechtzeitig aufgelöst und... wieviele Billionen sind seitdem in den Aufbau Ost geflossen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Darksnow

Gesperrter Benutzer
10. April 2010
276
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Oh die Schweiz verkauft negativen Zins? Also da haben wir Europa, Und Griechenland. Und die Schweiz verkauft negativen Zins? Was haben wir denn noch so zwischen Spanien echt für den Arsch, Frankreich am Arsch und Deutschland. Da steht also die Schweiz die Frankreich, Italien und Österreich vertritt völlig am Arsch weil Griechenland da noch ist.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Viele sagen durch die Digitalisierung wird es wieder soweit kommen das es in der BRD kein Recht auf Meinungsfreiheit mehr geben wird. So wie in der DDR werden normale Bürger eingesperrt, weil sie etwas sagen, oder schreiben was der BRD schaden kann. So ist es doch auch in Teilen von China.

Noch ist es nicht so weit - aber denkbar wär' auch das....

- - - Aktualisiert - - -

Oh die Schweiz verkauft negativen Zins? Also da haben wir Europa, Und Griechenland. Und die Schweiz verkauft negativen Zins? Was haben wir denn noch so zwischen Spanien echt für den Arsch, Frankreich am Arsch und Deutschland. Da steht also die Schweiz die Frankreich, Italien und Österreich vertritt völlig am Arsch weil Griechenland da noch ist.

Soweit ich das schlechte Spiel verstehe liegt der "Gewinn" darin, das man dem nächsten der zu einem schlechteren Kurs die Amleihen gekauft hat seine eigenen Anleihen verkauft, bei denen der "Verlustkurs" besser ist. Und der absolute Betrug liegt darin, das man "weniger Verlust" als Gewinn verkauft.... Das ist genauso bescheuert wie wenn in Werbung versprochen wird, man würde etwas "sparen" weil man es heute billiger kauft als wenn man es vor einem Jahr gekauft hätte. Richtig ist: man gibt weniger Geld aus - aber man spart dadurch nix. Sparen würde man, wenn man kein Geld ausgibt und trotzdem was bekommt (sparen kannste also nur, wenn Du was geschenkt bekommst. Und im Kapitalismus - wird nix verschenkt....).
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Ich bin nicht der Ansicht, daß die Existenzgründung in Deutschland über Gebühr erschwert wird. Regen wir uns wirklich über den geforderten Qualifikationsnachweis auf? Mag sein, daß es in den USA noch ein wenig leichter ist, aber dafür hängt man dann ohne fundierte Ausbildung in einem Gesetzes- und Vorschriftengestrüpp, das seinesgleichen sucht, im Land der Schadenersatzklagen, dessen Universitäten jedes Jahr 1.2 Anwälte pro Einwohner ausspucken.

Ich bäte sonst um einschlägige Studien. Professor de Soto hat da wohl in Lateinamerika umfänglich geforscht, wo die Anmeldung eines Gewerbes ein volles Jahr dauern und erkleckliche Bestechungsgelder kosten kann, aber für Deutschland wird sonst immer nur das Fehlen von Venture capital beklagt.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

TaB schrieb:
Sparen würde man, wenn man kein Geld ausgibt und trotzdem was bekommt (sparen kannste also nur, wenn Du was geschenkt bekommst. Und im Kapitalismus - wird nix verschenkt....)

Sparen würde man auch noch, wenn man sein Geld ohne Zinsen zurücklegte - und dazu bräuchte man keine Bank - und sein Wert gleich bliebe. Zinsen sind auch kein Geschenk von der Bank, sondern sie werden von der Bank erwirtschaftet und dann an den Anleger weitergegeben. Im Moment werden die Negativzinsen weitergegeben. Das es zu Negativzinsen gekommen ist, liegt nicht am Kapitalismus, sondern an den volkswirtschaftlich schädlichen Entscheidungen von Politikern.
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Ich bin nicht der Ansicht, daß die Existenzgründung in Deutschland über Gebühr erschwert wird.
Ich schrieb ja, dass ich in diesem Punkt nur Vermutungen anstellen kann, weil ich mich noch nicht selbst mit dem Gedanken an eine Existenzgründung getragen habe und mir daher einschlägige Erfahrungen fehlen.

Jäger schrieb:
Regen wir uns wirklich über den geforderten Qualifikationsnachweis auf? Mag sein, daß es in den USA noch ein wenig leichter ist, aber dafür hängt man dann ohne fundierte Ausbildung in einem Gesetzes- und Vorschriftengestrüpp, das seinesgleichen sucht, im Land der Schadenersatzklagen, dessen Universitäten jedes Jahr 1.2 Anwälte pro Einwohner ausspucken.
Auch da bin ich mit Dir d'accord.
Ich bin genauso froh darüber, dass wir hierzulande so ein vorzügliches Regelungswerk etabliert haben, das eine bestimmte Qualität sicherstellt und dafür sorgt, dass nicht jeder nach Belieben einfach rumpfuschen kann.
Dennoch habe ich den Eindruck, dass es nicht wenige Reglementierungen gibt, die in erster Linie dafür gemacht scheinen, Besitzstände und Privilegien bestimmter Gruppen zu wahren.
So will mir z.B. ein anderer Sinn des Innungszwangs nicht unmittelbar einleuchten.
Besonders bizarr wird dieser z.B. dort, wo noch gar keine Handwerke existierten und eigens Ausbildungs- und Prüfungsordnungen eilfertig aufgelegt werden,
um etwa studierten Informatikern die Qualifikation zur Führung einer eigenen Existenz auf ihrem Fachgebiet abzusprechen.
Auch kenne ich die diesbezüglichen Klagen von einem Freund, mit dem ich vor etwa 30 Jahren das Elektromechanikerhandwerk erlernt hatte,
der aber im Gegensatz zu mir seiner Branche treu geblieben ist, inzwischen selbständig einen Betrieb für Torantriebe führt und nebenher seinen Meister gemacht hat.

Jäger schrieb:
Ich bäte sonst um einschlägige Studien.
Professor de Soto hat da wohl in Lateinamerika umfänglich geforscht, wo die Anmeldung eines Gewerbes ein volles Jahr dauern und erkleckliche Bestechungsgelder kosten kann, aber für Deutschland wird sonst immer nur das Fehlen von Venture capital beklagt.
Mit solchen Studien kann ich natürlich nicht dienen.
Und lateinamerikanische Verhältnisse hatte ich gar nicht im Sinn, sondern auf die USA verwiesen.
Venture Capital war nur ein Beispiel. Wenn die hiesigen Mittelstandsbanken und Sparkassen als Gründungskapitalgeber diese Rolle übernehmen, ist das genauso gut.
Aber anscheinend verlieren die genannten Institute immer mehr Interesse an dieser Rolle, die sie einst spielten, oder küpfen die Gewährung von Krediten oft an von Gründern kaum zu erbringende Anforderungen.
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Wenn die hiesigen Mittelstandsbanken und Sparkassen als Gründungskapitalgeber diese Rolle übernehmen, ist das genauso gut.
Aber anscheinend verlieren die genannten Institute immer mehr Interesse an dieser Rolle, die sie einst spielten, oder küpfen die Gewährung von Krediten oft an von Gründern kaum zu erbringende Anforderungen.

Auch das ist ein Problem - des Kapitalismus. Denn es ist für Banken profitabler sich auf den Handel mit Aktien und fallweise auch Immobilien zu konzentrieren - als ihrer ursprünglichen Aufgabe als "Kapitalvermittler" gerecht zu werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
AW: War Ostdeutschland wirklich so schlimm?

Der Verweis auf Lateinamerika war nur als Beispiel für eine einschlägige Untersuchung und für wirklich gründerfeindliche Verhältnisse gedacht.

TaB schrieb:
Auch das ist ein Problem - des Kapitalismus. Denn es ist für Banken profitabler sich auf den Handel mit Aktien und fallweise auch Immobilien zu konzentrieren - als ihrer ursprünglichen Aufgabe als "Kapitalvermittler" gerecht zu werden.

Satz 1 kann man nun verschieden deuten. Deutung 1: Das ist eines der Probleme, unter denen die Marktwirtschaft heute zu leiden hat, u.a. weil die Staatsbanken Geld drucken wie nicht gescheit. Dem würde ich zustimmen. Deutung 2: Das ist eines der Probleme, das die Menschen mit der Marktwirtschaft haben und das in anderen Wirtschaftssystemen nicht existiert. Dazu wäre dann anzumerken, daß es außerhalb von Marktwirtschaften eigtl. gar keine Gründer und schon gar keine echten Banken gibt.
 

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