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Was versteht man genau unter einem Atheisten?

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

P.S.: Risi ist darüber hinaus ein dummes Arschloch: "die totalitärsten Staatsformen waren nicht religiöse, sondern säkulare"
Welch brilliante Argumentation! Das entkräftet seine Argumente natürlich völlig.
Ich finde zwar auch daß der Kopp-Verlag mehr als unseriös ist; das hindert ihn aber nicht daran gelegentlich (vielleicht unbeabsichtigt?) einmal die Wahrheit zu sagen.

Oder waren Nazi-Regime, Stalinismus, Maoismus neuerdings religiöse Regimes?

Upps, Mist - jetzt bin ich sicher auch so ein d.A. :egal:
 

mrbaracuda

Gesperrter Benutzer
30. Mai 2010
413
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Welch brilliante Argumentation! Das entkräftet seine Argumente natürlich völlig.
Ich finde zwar auch daß der Kopp-Verlag mehr als unseriös ist; das hindert ihn aber nicht daran gelegentlich (vielleicht unbeabsichtigt?) einmal die Wahrheit zu sagen.

Oder waren Nazi-Regime, Stalinismus, Maoismus neuerdings religiöse Regimes?

Upps, Mist - jetzt bin ich sicher auch so ein d.A. :egal:

dtrainer, weil ich dich mag, sag ich was dazu. Ich habe es aufgegeben, Spinnern argumentativ andere Spinner auseinanderzunehmen. Falls du dir Risis "Argument" in diesem Falle nicht angeschaut hast:

3) Wir bekräftigen die Notwendigkeit einer Gesellschaft, die auf Demokratie, Menschenrechten und gesetzlichen Regelungen basiert. [3] Die Geschichte hat gezeigt, dass die erfolgreichsten Gesellschaften diejenigen sind, die am säkularsten sind. [4]
(Fußnote [3]: Brüssel-Deklaration 2007)
(Fußnote [4]: Die Sozialwissenschaften zeigen, dass moderne Nationen, die stark religiös geprägt sind, im Hinblick auf die grundlegenden sozialen und wirtschaftlichen Indikatoren – wie die Kriminalitäts- und Inhaftierungsrate, die Lebenserwartung, die problematischen Konsequenzen der Sexualität und das Sichern des allgemeinen Wohlstandes – sich als nicht erfolgreich erwiesen haben. Dies bedeutet konsequenterweise, dass die im säkularen Sinn fortgeschrittensten Demokratien die erfolgreichsten sind.)

Punkt 3 wendet sich – mit Recht – gegen religiös-totalitäre Staatsformen und gegen theokratische Willkür. Die Behauptung jedoch, säkulare Gesellschaften seien die erfolgreichsten, ist sehr fragwürdig, denn die totalitärsten Staatsformen waren nicht religiöse, sondern säkulare, in denen alle Arten von religiösen, nichtmaterialistischen und unkonformen Menschen als »Staatsfeinde« verfolgt wurden (unter Lenin, Stalin, Mao usw.). Säkulare Gesellschaften sind also nicht automatisch vernunftbestimmt und human, wie atheistische Humanisten gerne behaupten. Ebenso ist der Begriff »Demokratie« sehr weitläufig: Die Schweiz ist eine Demokratie, Barack Obama gehört zu den Demokraten, die DDR nannte sich »demokratisch«. Was eine »säkulare Demokratie« ist, müsste genau definiert werden. Ist »säkular« gleich sozialistisch? Ist eine »säkulare Demokratie« praktisch eine Diktatur der Atheisten, in der die Vertreter aller anderen Glaubensformen öffentlich keinen Einfluss mehr haben dürfen und unterdrückt, eventuell sogar verfolgt werden? Erinnern wir uns, was der eine Referent im Weltkonferenz-Programmheft schrieb: »Glaube ist dumm und sollte nicht mit Respekt behandelt werden. […] Man sollte Religion nicht mit Respekt begegnen […].« Dadurch wird auch die hier in Punkt 3 erwähnte Bezugnahme auf die Menschenrechte extrem relativiert.
Ein paar tu quoques, ein paar Strohmänner, ein paar Fehlschlüsse und die Kriegerin ist zufrieden. Ob "Nazi-Regime, Stalinismus, Maoismus religiöse Regimes" waren, tut nichts zur Sache. Du gehst auf sein tu quoque ein. Um deine Frage allerdings zu beantworten: Ich würde dies mit einem Ja beantworten. Angeschnitten hatte ich das bereits auf Seite eins, wo ich zeigte, dass ein Glaube [christ.orthodox] durch den nächsten [die sowj. Partei] ersetzt wurde.

Wenn dir das noch nicht blöd genug ist, kannst du dir noch #4 anschauen.

4) Wir bekräftigen, dass das einzig gerechte Regierungssystem in einer demokratischen Gesellschaft jenes ist, das auf Säkularismus beruht: staatliche Neutralität in Bezug auf Religions- und Glaubensangelegenheiten, die niemanden bevorzugt oder diskriminiert.

Hier wird behauptet, das »einzig gerechte Regierungssystem« sei jenes, das auf Säkularismus beruhe. Die praktische Umsetzung zeigt jedoch, dass die hier geforderte »staatliche Neutralität« eine Diskriminierung aller nichtmaterialistischen Standpunkte nach sich zieht, wobei dies nicht als Diskriminierung bezeichnet wird, sondern als »Neutralität in Religions- und Glaubensangelegenheiten«.


Selten so einen dummen Rotz gelesen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Hallo mrbaracuda,
Es freut mich ja daß du mich magst. Aber was mache ich nur mit solchen Aussagen..
Oder waren Nazi-Regime, Stalinismus, Maoismus neuerdings religiöse Regimes?
- fragte ich, und
Um deine Frage allerdings zu beantworten: Ich würde dies mit einem Ja beantworten.
:gruebel: da kann ich nur noch vermuten daß du den Begriff "religiös" geradezu teuflisch kreativ benutzt. Und dann sagst du auch noch
Selten so einen dummen Rotz gelesen.
- was bei mir die Frage auslöst ob es wohl die bessere Diskussionstaktik sein könnte, seinem Gegenüber erst mal kräftig in die Fresse zu hauen, um seine Gesprächsbereitschaft zu erhöhen :plemplem:

Oder mal ganz und gar simpel: gehst du immer so mit Menschen um?
 

mrbaracuda

Gesperrter Benutzer
30. Mai 2010
413
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

:gruebel: da kann ich nur noch vermuten daß du den Begriff "religiös" geradezu teuflisch kreativ benutzt.

Ich würde zu gerne deine Definition erfahren.


- was bei mir die Frage auslöst ob es wohl die bessere Diskussionstaktik sein könnte, seinem Gegenüber erst mal kräftig in die Fresse zu hauen, um seine Gesprächsbereitschaft zu erhöhen :plemplem:

Oder mal ganz und gar simpel: gehst du immer so mit Menschen um?

Ich kann dir nicht folgen. Risi ist weder mein Gegenüber, noch mein Gesprächspartner.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Meine Definition? Muß ich gar nicht bemühen, wenn ein Regime alle Religion als gefährlich bezeichnet und verfolgt. Was auf das NaziRegime ebenso zutrifft wie auf Kommunismus und Stalinismus.
Eine Theokratie liegt vor wenn eine Religion die Staatsmacht übernimmt (-Iran!), also die Trennung in weltliche und religiöse Macht aufgehoben wird. Sie wird zu Diktatur wenn die religiösen Institutionen (wieder Iran) mächtiger sind als die weltlichen, oder diese gar abgeschafft werden.
Das ist übrigens die allgemein übliche Definition. Ich mach mir die Welt nichts selbst...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Atheisten reagieren auch nicht anders, als die Katholiken oder Moslems.
Sofort persönliche Angriffe, wenn die Argumente ausgehen.

Finde ich wie eine Bestätigung!! Genau wie die Konferenz, danke für das Lehrbeispiel.
Müsst noch einen "Mordsdrum Zaun" um euer GlaubensGlashäuschen bauen, Atheismus ist halt auch nur eine Ansichtssache und ein ganz normaler Glaube.

Doch habe ich auch festgestellt, es gibt Gemäßigte und nicht nur Radikale.

Wie A. E. so schön sagt:
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Atheismus ist die Abwesenheit von Glauben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Atheismus ist die Abwesenheit von Glauben.

Gilt nur für die Variante:

Ich glaube nicht das es einen Gott gibt,

nicht jedoch für die Variante:

Ich glaube das es keinen Gott gibt.

Ersteres ist schon eher ein Agnostiker da die Frage nach Gott eigentlich offen gelassen wird. Die Verneinung bezieht sich logisch auf den Glauben, nicht auf Gott.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Ich glaube das es keinen Gott gibt.

Ich vermute, daß der religiöse Glaube an die Nichtexistenz von Göttern eher seltsam und vergleichsweise wenig verbreitet ist. Die sichere Annahme, daß es keine Götter gibt, ist nicht schon deshalb ein Glaube, weil es um Götter geht. Sie unterscheidet sich nicht von der sicheren Annahme, daß es am Kölner Bahnhof keinen Bahnsteig 3 1/2 gibt, die auch keinen Glauben im religiösen Sinne darstellt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Sie unterscheidet sich nicht von der sicheren Annahme, daß es am Kölner Bahnhof keinen Bahnsteig 3 1/2 gibt, die auch keinen Glauben im religiösen Sinne darstellt.

Doch.
Vergleichbar wäre ggf. die Annahmen das es garkein Gleis gibt.
Denn wir können das "Sein" beobachten und jedoch nicht schlüssig erklären was das ist, woher es kommt und ob es bleibt. Der Vergleich hier wäre das wir den Bahnhof "beobachten" und uns nicht klar über den Sinn oder Unsinn des Gebäudes sind.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Die Annahme, daß es kein Gleis 3 1/2 gibt, ist begründbar, diejenige, daß es gar kein Gleis gibt, nicht. Gerade die Beobachtung des Seins, wenn Du so willst, kann imho zu der Annahme führen, daß es keine Götter gibt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Die Annahme, daß es kein Gleis 3 1/2 gibt, ist begründbar, diejenige, daß es gar kein Gleis gibt, nicht. Gerade die Beobachtung des Seins, wenn Du so willst, kann imho zu der Annahme führen, daß es keine Götter gibt.

"Götter" in der Mehrzahl ist tatsächlich nicht denkbar.
Es ist und bleibt unerklärbar ob es einen Übergang vom "nicht sein" zum "sein" gibt. Beide Varianten "Alles war immer" und "Es gibt einen Anfang" sind für uns undenkbar. Durchdenkt man die zweite eschatologische Variante, so kommt man kaum drumherum einen irgendwie gearteten "Gott" anzunehmen. Es ist dann nur die Frage welche Eigenschaften wir an den Punkt setzen möchten udn ob wir es "Gott" taufen wollen.

Wie kommt man denn durch die Beobachtung des Seins zu der Annahme das es keinen Gott gibt? Imho hat die Geschichte ziemlich eindeutig belegt, daß man eben genau durch die Beobachtung des Seins zu einer Gottesannahme kommt. Dies ist ja desöfteren gezeigt worden an vielen unterschiedlichen Stellen auf der Welt unabhängig voneinander. Interessant wäre es wenn ein Urvolk zu einem reinen Atheismus gekommen wäre, ist das mal passiert? Ich hätte jetzt gedacht das Atheismus eine recht moderne Erscheinung ist.

:gruebel:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

"Götter" in der Mehrzahl ist tatsächlich nicht denkbar.
Ich hätte jetzt gedacht das Atheismus eine recht moderne Erscheinung ist.

:gruebel:

Wenn wir an die Griechen denken, die hatten verschiedene Götter, allerdings mit sehr menschlichen Zügen.

Atheismus kennt man aber schon aus der griech. Geschichte.

Ich bin eine, die das "Intelligent Design" anerkennt.

Ps. Atheismus, wann entstand also der Glaube an GOTT/GÖTTER/ ALLUMFASSEND?
Hier könnte man schon anfangen zu diskutieren, wenn man die Geschichte von Plato und den Kugelmenschen kennt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Wenn wir an die Griechen denken, die hatten verschiedene Götter, allerdings mit sehr menschlichen Zügen.

Das ist denkerisch was anderes, Polytheismus beantwortet imhO andere Fragen als Monotheismus. Ich meine damit, das die Götter eines "Pantheons" in der Schöpfung agieren und Teil der Schöpfung sind. Sie spiegeln Aspekte des Seins.

Atheismus kennt man aber schon aus der griech. Geschichte.

Natürlich. Als Gedankenkonstrukt liegt das ja auch nahe.


Ich bin eine, die das "Intelligent Design" anerkennt.

Du bist eine Fundamentalistin?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Möglicherweise ist der Atheismus eine moderne Erscheinung, weil sich unsere Möglichkeiten der Betrachtung verbessert haben.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Nicht in erster Linie. Für wichtiger könnte man die Entwicklung entsprechender Denkmodelle halten, die eine Selbstorganisation der Materie denkbar erscheinen lassen, seien es die altgriechischen Vorstellungen von natürlichen Eigenschaften, seien es die modernen physikalischen. Ich bin aber nicht beschlagen genug, um das sehr weit auszuführen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Nicht in erster Linie. Für wichtiger könnte man die Entwicklung entsprechender Denkmodelle halten, die eine Selbstorganisation der Materie denkbar erscheinen lassen, seien es die altgriechischen Vorstellungen von natürlichen Eigenschaften, seien es die modernen physikalischen. Ich bin aber nicht beschlagen genug, um das sehr weit auszuführen.

Macht nichts, dazu bin ich auch nicht beschlagen genug, im zweifel müssen wir selber denken.

Das mit der Selbstorganisation greift doch aber auch erst nach dem "Urknall", mit begonnener Raumzeit und vorhandener Materie. Die ganze Gottesfrage liegt doch irgendwie (in der Reihenfolge) vorher?

Es ist übrigens ganz interessant wo die einzelnen Gottesvorstellungen einsetzen, die Kabbalisten neigen sogar dazu "Gott" im "Nichts" oder im "unendlichen Potential" (AIN) anzusiedeln. Die Christliche Vorstellung geht diesen Schritt lieber nichtund rsikiert damit einen "Demiurg", ...

Meiner Meinung nach ist es eigentlich unerheblich ob man "Atheist" oder "Theist" ist, das ist eine reine Definitions frage wie man die unterschiedlichen Denkmodelle nennen möchte. Viel entscheidender bei dieser ganzen Frage ist doch Glaube vs. Unglaube, gänzlich unabhängig von einer Gottesfrage.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.873
AW: Was versteht man genau unter einem Atheisten?

Jetzt stellt sich die Frage, ob man ehrlicherweise irgendetwas über den vor dem Urknall, im Nichts oder im Potential verorteten Gott aussagen kann. Es fällt mir schwer, da die Grenze zwischen Glaubenslosigkeit und Nichtglaube zu ziehen, muß ich sagen. Ist es möglich, diesen Gott für möglich zu halten, ohne ihn zu beschreiben, und ist nicht die Ablehnung jeder einzelnen solchen Beschreibung selbst noch kein Glaube?

Ich meine jedenfalls sagen zu können, daß sich der Atheismus normalerweise von anderen, konkreteren Gottesvorstellungen abgrenzt, und, soweit er das tut, selbst kein Glaube ist oder sein muß. Was vor Beginn der Raumzeit war, darüber kann ich keine Aussage treffen, ich erlaube mir aber doch die sichere Annahme, daß es nicht Jahweh oder Allah war, jedenfalls nicht in ihrer bedeutung als Überlebende eines ehemaligen Pantheons, wie sie von den drei großen monotheistischen Religionen verehrt werden.
 

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