- Moderation
- #361
- 4. November 2004
- 3.945
AW: Wer ist eigentlich Gott?
Eye of Ra, das war doch gar nicht gefragt. Deine Aussage war
Die Erklärungsansätze habe ich hier angeschnitten, wir können gerne hier weiter darüber diskutieren, in dem anderen Thread war das eh OT. Ich zitiere mich kurz selber:
Eye of Ra, das war doch gar nicht gefragt. Deine Aussage war
... und darauf bezog ich mich. Unabhängig von der Frage was, wie, wer und ob Gott überhaupt ist, gibt es Erklärungsansätze, die den Glauben an einen Gott zum Beispiel neurologisch oder kulturhistorisch zu ergründen suchen. Und natürlich heißt Erklärungsansatz nicht, dass eine letztgültige Tatsache gefunden wurde. Behauptet auch niemand - denn im Gegensatz zum Glauben, versucht die Wissenschaft meist nicht mit Dogmen zu arbeiten, sondern verwirft ihre Hypothesen und Theorien, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben.der Tatsache, dass wir im grunde keine Ahnung haben, woher der Glaube an "Gott" wirklich stammt
Die Erklärungsansätze habe ich hier angeschnitten, wir können gerne hier weiter darüber diskutieren, in dem anderen Thread war das eh OT. Ich zitiere mich kurz selber:
Religionen erfüllen ja durchaus einen Zweck, einige meinen ja sogar, aus (Kultur-)evolutionärer Sicht waren/sind(?) Religionen notwendig, um das Überleben der Spezies Homo Sapiens Sapiens zu sichern - als Gruppendynamischer Faktor, der über gemeinsame Wertsysteme einen Zusammenhalt schafft. Ein Glaube an Gott ist hier vor allem wichtig, um die Leute auf eine Spur zu bringen: das funktioniert mit einer übergeordneten, außerweltlichen Autorität im Hintergrund einfach besser.
Und wo, wer, was Gott ist, das musst du für dich herausfinden. Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt. Ich denke, dass der Gottesbegriff auch eine historische Entwicklung durchgemacht hat. In früheren Zeiten gabe es ein ganzes Pantheon an Gottheiten, die für alles mögliche standen: Liebe, Donner, die Sonne - alles Dinge, die die Menschen sich in früheren Zeiten nicht erklären konnten. Durch naturwissenschaftliche Entwicklungen und Aufklärung wurde das immer mehr obsolet und das Gottesbild hat sich immer mehr ins Metaphysische zurückgezogen. Und heute ist Gott ... ja, was eigentlich? Eigentlich alles und/oder nichts, irgendwas nicht mehr greifbares, etwas, was vor dem Urknall da war (wieder etwas, das wir noch nicht erklären können).
Also, um es klipp und klar zu sagen: ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, ich tendiere aber immer mehr dazu hin zu sagen, dass es ihn nicht gibt. Warum wir an ihn glauben, kann imho sowohl aus kulturgeschichtlicher Sicht erklärt werden als auch aus Neurobiologischer Sicht, die Gott quasi in die Neuronale Lücke zwischen dem Erkennen des Selbst und dem, was das Gehirn ja eigentlich ist, platziert (also, nicht alle, aber einige Vertreter der Neurophilospohie verfolgen diesen Ansatz).