Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.320
Noch mal!
PPutin wird sein Ziel erreichen.
Die Frage ist, wieviele Tote zum Schluß zu beklagen sind.
Wieso nochmal?
Sie gehen also davon aus, dass Putin sein Ziel, bei dem Sie immer beklagen, dass Scholz es Ihnen nach seinen Telefonaten mit Putin nicht mitteilt, auf jeden Fall erreichen wird, was immer es auch sein mag. Mit Verlaub, das ist m. E. Unfug.
Das heißt also im Klartext, man möge Putin das geben, was er will, damit er aufhört, den Tod unschuldiger Menschen zu verursachen. So etwas nennt man auch Erpressbarkeit. Aber wie gesagt, es ist nicht Ihre Entscheidung, Putin freiwillig das zu geben, was er will, sondern einzig und alleine die der Ukraine. Und die hat sich entsprechend entschieden und wird Ihnen den Stinkefinger zeigen, wenn Sie ihr den guten Rat geben, im Endeffekt zu kapitulieren.
Aber: Was macht Sie so sicher, dass Putin seine Ziele unweigerlich erreicht?
Sein erstes Ziel, seine Aktion im Handstreich und so bltzartig durchzuführen, dass sie abgeschlossen ist, bevor die Welt so richtig mitbekommt, was läuft, hat er schon mal nicht erreicht. Und auch er bzw sein Land ist kein Dämon: Auch Russland hat einen Staatshaushalt mit begrenzten Ressourcen. Und die verballert er gerade. Wann geht ihm die Puste aus?
Die Ukraine spielt also im Endeffekt auf Zeit. Man kann sich darüber moralisch aufregen und dies zynisch nennen, weil es das Sterben verlängert, aber damit ist niemandem geholfen. Man kann sich natürlich auch zum Erfüllungsgehilfen Putins machen und die bedingungslose Kapitulation der Ukraine fordern. Ob aber grundsätzlich mit einer solchen Appeasement-Politik die Welt zu einem besseren Ort mit weniger Toten wird, sei mal sehr angezweifelt. Da ist die Option, die Verteidigung der Ukraine zu unterstützen, wahrscheinlich die am wenigsten schlechte von allen.