B
Booth
Gast
Stimmt schon - aber wieso glaubst Du dann, daß es sich Materialisten "einfach" machen - Du aber nicht?benicio schrieb:man kann weder das eine noch das andere falsifizieren, wie gesagt ich glaube. materialisten tun nichts anderes.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn diese Welt und diese menschliche Gesellschaft so "geplant" wurde, dann muss der Planer ein ziemlicher Zyniker sein... mir gefällt der Gedanke schlicht besser, daß wir Menschen wirklich aus reinem Zufall so mörderisch und inhuman gegenüber unserer eigenen Spezies geworden sind, als daß es geplant sei.magst du darüber reden? würde mich interessieren.habe zur Zeit meine Gründe, warum ich einen Planer mit Einflussnahme für eher unwahrscheinlich halte
Nicht vollständig negierend - nur für den Wissenschaftsbetrieb, solange die Theorien nicht falsifizierbar sind, und die MItwirkenden zu wenig wissenschaftlich arbeiten.[Wissenschaft betreiben JA...] allerdings ohne diese negierende haltung gegenüber meta-physischen ansätzen... öffnen wir unseren geist werden wir erkennen.
Häh? Ich sage, es KANN auch anders sein... wo schließe ich da etwas aus?wieso möchtest du das ausschliessen?Die Frage, ob schon immer (was auch immer Zeit ist) "etwas" da war, ist nicht dieselbe Frage, ob dieses "etwas"ein Gott oder irgendwas metaphysisches ist. Es kann ja sein, daß schon immer "etwas" da war - aber dennoch keine Metaphysik existiert.
Um ganz ehrlich zu sein - ich glaube diesbezüglich gar nichts. Ich halte diese Frage schlicht für irrelevant, ob sich das Universum quasi aus einem (ja undefinierbarem) "Nichts" entwickelt hat, oder ob "etwas" schon "immer" da war.glaubst du etwa materie sei immer da gewesen?
Tja... das vermuten wir - aber wirklich wissen können wir das nicht. Denn man kann ja problemlos fragen, was war VOR dem "etwas" was "das alles" ins rollen gebracht hat?irgendetwas hat das alles ins rollen gebracht...
Du scheinst Dich bisher wenig mit "Chaos" auseinandergesetzt zu haben. Ein Kumpel von mir ist diplomierter Physiker und hat seine Diplomprüfung über chaotische Systeme geschrieben. Da ist sehr viel weniger "wirr", als wir zunächst vermuten. In chaotischen Systemen entsteht oft (immer?! hmmm - weiss ich gerad nicht) eine Struktur, die gewisse Regelmäßigkeiten aufweist.wonach siehts eher aus? nach planungsmässigem ablauf oder nach wirrem chaos? anders... was sieht chaotischer aus? ungeplant? ein berg loser lego-steine oder ein zusammengebautes lego-häuschen?
So habe ich es auch fast aufgefasstso wie zitiert klingt es fast so als hätte ich mich festgelegt.
Keine Ahnung - ich kenn mich ja nur lebendigaber ist es dir als materieklumpen wirklich so egal ob du lebendig bist oder nicht?
Naja - man müsste nur eine Entdeckung machen, die die gesamte Theorie über den Haufen wirft - z.B. einen Neanderthaler, dessen versteinerte Überreste 200 Mio Jahre alt sinddie falsifizierung der evolutionstheorie wird sich als extrem schwierig erweisen...
Aber wie will ich eine "höhere, geistige Ebene" falsifizieren?
Da sie meines Wissens ausnahmslos nicht-falsifizierbar sind, ist das kein Wunder. Alles, was nicht-falsifizierbar ist, hat in der Naturwissenschaft nichts verloren.und da andere ansätze, bspsweise metaphysische von unseren fundamentalisten ignoriert werden...
Die Tatsache, daß elektromagnetische Strahlung von Galaxien, welche viele Milliarden Jahre alt ist, uns Informationen über diese Gebilde geben, welche sich mit unseren Theorien messbar, mathematisch durchrechenbar deckt. Wenn die Naturgesetze viele Milliarden Jahre also konstant waren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß dies immer so war. Aber dies ist letztlich nur eine Theorie. Und durch die Beobachtung der Materie, die Milliarden von Lichtjahren weit entfernt ist, wird diese Theorie falsifizierbar.aber mal im ernst wer sagt, dass sie sich nicht mitentwickelt haben?
Na klar ist es eine Annahme, eben eine Theorie. Und sie kann durch Beobachtungen erhärtet werden (also die "Gültigkeit" bleibt bewahrt) oder sie kann falsifiziert werden. Genau das ist der Weg der Naturwissenschaften.das ist wieder so eine typische annahme der wissenschaftler, naturgesetze seien gottgegeben, ähm pardon, von anbeginn da gewesen...
Physikalisch gesprochen, die mathematisch beschreibbaren Modelle, welche die Wechselwirkung aller meßbaren Objekte wiedergeben.und noch eine frage:
was sind eigentlich naturgesetze?
Hast Du schonmal die Rate zwischen Fossilien und tatsächlich lebenden Organismen ausgerechnet? Abgesehen davon - woher willst Du wissen, daß einige Fossilien-Exemplare nicht erstmalige Mutationen in irgendeiner Form gewesen sind?komm schon... auch heute werden noch fossilien gefunden.
wo sind die missgeburten?
Die meisten Menschen glauben dies... können es aber nichtmal durch falsifizierbare Theorien untermauernja aber ist das nicht eine sehr, sehr beschränkende betrachtung der realität?Für naturwissenschaftliche Betrachtung sind aber nur falsifizierbare Theorien interessant. Alles andere ist Religion oder teilweise Philosophie.
Es ist der einzige Ansatz, der dazu führt, daß Modelle aufeinander aufbauen, und logisch gegeneinander bewertet werden können. Alles, was ich nicht falsifizieren kann, kann ich letztlich nicht ausschließen. ALLES, was man sich somit erdenkt, kann möglich sein. Und es gibt ja auch kaum einen Menschen, der sich nicht religiös und/oder philosophisch betätigt. Also beschränkt sich doch scheinbar niemand... die Frage ist nur, ob religiöse Fragen etwas in der Naturwissenschaft zu suchen haben. Und für unseren Thread ist interessant, ob eine rein naturwissenschaftliche Realität denkbar ist, in der alle religiösen Ideen nur Fantasien der menschlichen Gesellschaft sind. Und ich fasse Deine Argumentation so auf, daß Du ein klares Nein sagst. Ich sage ein "weiss ich nicht - halte es im moment aber für wahrscheinlicher".
Halt, halt - den ersten Teil, daß es nicht existieren kann, sagen nur sehr wenige Wissenschaftler, da viele selber religiös sind. Den zweiten Teil unterstützten wieder viele Wissenschaftler. Ja - was sich nicht falsifizieren lässt, ist von vornherein Religion oder Philosophie. Ich finde es sehr unredlich, daß Du hier Naturwissenschaftler und Materialisten automatisch für identisch erklärst.wahr ist nur das was sich berechnen lässt... alles andere kann nicht existieren und wird deshalb von vornerein als religiös oder philosophisch abgetan.
Das tun die meisten überhaupt nicht - komischerweise wird das von den Medien und gerade von vielen religiösen Menschen so propagiert, da sie sich herzlich wenig mit Naturwissenschaft auseinandersetzen. Naturwissenschaft bedeutet berechenbare Modelle zu entwickeln, die falsifizierbar sind. Das hat mit "Wahrheit" überhaupt nichts zu tun. Über Begriffe wie "die Wahrheit" reden Naturwissenschaftler (insbesondere Physiker) in der Regel nicht - es sei denn, es wird mathematische Logik benötigt (wie z.B. in der EDV).mir würde es schon reichen wenn wissenschaftler aufgrund ihrer beschränkten sichtweise kleinere brötchen backen würden anstatt sich als die einzig objektiven wahrheitsbringer auszugeben.
Diese Verunglimpfung von Wissenschaft ist teilweise erschreckend. Aber vermutlich nimmt die Öffentlichkeit eben vor allem die wenigen Wissenschaftler wahr, die am lautesten und unwissenschaftlichsten (da "Wahrheits"proklamierend) schreien, so wie ja auch die religiösen Fanatiker am deutlichsten wahrgenommen werden, die sich in die Luft sprengen, um in den Himmel zu kommen. Aber dennoch kommt deshalb kaum auf die Idee, Religionen per se als Terroristenvereinigungen abzustempeln...
Siehst Du - genau die letzte Sichtweise ist das Problem. DAS IST DER SINN VON WISSENSCHAFT (sorry, daß ich kurz schreien musste ). Wie ich vorhin schrieb - Wissenschaft funktioniert so, daß andere Wissenschaftler wie die Heuschrecken über die Ergebnisse von den Kollegen herfallen, und zerfleddern, was zu zerfleddern ist. SO FUNKTIONIERT DAS GANZE (Mist - schon wieder ). Wenn also sogenannte "Psi-Forscher" an Falsifizierbarkeit nicht interessiert sind, dann hat man als Wissenschaftler natürlich den Eindruck, daß diese Forscher nicht wissenschaftlich arbeiten (wollen).es wurden schon etliche psi-experimente durchgeführt und es wurden bereits auch schon statistisch signifikante ergebnisse erzielt, aber anstatt dies anzuerkennen läuft schema -f ab.
die hüter der wissenschaft fallen über die ergebnisse her...
Nochmal: Naturwissenschaft IST zerfleddern, IST das Aufspüren von Fehlern, IST das nachweisen, daß der Kollege schlecht gearbeitet hat, IST das nachvollziehen der Theorien und Experimente der Kollegen - dutzendfach, ja TAUSENDFACH.
Wenn sie ein Problem mit der zigfachen Nachstellung der Experimente haben, und dem zerfleddern der Ergebnisse, ist das nunmal der Eindruck. Für einen Wissenschaftler ist dies selbstverständlich (sollte es zumindest sein)- sind die leute nicht glaubwürdig
Tut sie immer - deshalb muss man Experimente unbedingt so oft es geht nachmachen. Ein wesentliches Prinzip von Naturwissenschaften.hat die erwartung des experimentators die ergebnisse beeinflusst
Es müssen keine optimalen Bedingungen sein - es müssen nur wohlfeil definierte sein. Und genau mit dieser präzisen Definition der Umgebungsvariablen von Experimenten hapert es sehr oft (übrigens auch unter Wissenschaftlern... Du solltest mal ein Praktikum als Chemiker oder Physiker mitmachen - die Hölle )herrschten nicht optimale bedingungen
Das werden sie auch immer. Statistische Mittel sind bei Experimenten völlig normal und erforferlich. Deshalb müssen Naturwissenschaftler sich ja auch sehr intensiv um statistische Mathematik bemühen, und diesen ganzen Scheiss lernen (einer der Gründe, wieso ich gescheitert bin ). Viele Leute aus Nicht-Wissenschaftlichen Bereichen gehen mit der Mathematik leider wirklich schlicht schlampig um. Wenn ich beim notwendigen Werkzeug schon schlampe, macht das einfach einen wirklich miesen Eindruck.wurden die daten selektiert
Ich hoffe, ich konnte Dir oben wenigstens einige Einblicke verschaffenach und was heisst es naturwissenschaft zu betreiben? das ist ein viel zu komplexes thema als dass ich es hier schlüssig angehen könnte...
gruß
Booth