Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Wieso glaubst du an Gott?

Bella Varia

Vollkommener Meister
30. Juli 2023
505
Die Schlange war ja der Verführer, und der Apfel ja nur das verbotene Objekt von Begierde.
Was kann der Apfel dafür, selbst wenn dieser nur als Symbol für Macht oder Sonstigem steht?


Sündenfall?
Die Schlange hat ebenfalls so gesündigt wie der Apfel.
Hat "Gott" sie aus dem Paradies verwiesen?
Hat die Schlange und der Apfel nicht auch "gesündigt"?

"Schlange" ist ein Sinnbild für Luzifer. Es war Luzifer, der auch als "gefallener Engel" bezeichnet wird, der den Sündenfall angestiftet hat. Er war kein Paradiesesbewohner. Gesündigt hat er sicher, aber bei ihm sind andere Verhältnisse als beim Menschen wirksam.

Ebenso ist "Apfel" nur ein Sinnbild für etwas, das eine Fähigkeit oder Kraft verleiht; dieser nämlich verleiht die Fähigkeit, Gut und Böse voneinander zu unterscheiden und (nur) an diesem Punkt gottgleich zu sein.
 

Zerch

Meister des Tabernakels
10. April 2002
3.673
Sorry, ich hatte die Symbolik direkt interpretiert.
Von mir aus, sofern man an Gott und seinem ehemalig untergebenen Engel glauben schenken mag, aber sind das selbst nicht ebenfalls nur Figuren mit symbolischer Bedeutung?

Lucifer war doch Baumeister Gottes, und hatte seinen materiellen Spielplatz geschaffen? Was hätte Gott ohne ihn gemacht? -So gesehen wundert es mich nicht daß dieser abtrünnig wurde, weil dies von Gott nicht gebührend honoriert wurde. : P
(bla, eigentlich ist das alles doch lächerlich menschlich verbohrt)
 

Lagavulin

Geheimer Meister
24. Februar 2024
161
Woher wissen Sie, dass einzig Sie es auf die einzig richtige Art verstanden haben?

Aha verstehe, na, der einzige bin ich sicher nicht!

Außerhalb aller Heiligen Schriften gibt es noch viele weitere Quellen welche den Sachverhalt identisch auslegen, entsprechend beurteile ich den Inhalt nicht, sondern ich wiederhole den Inhalt! Alle diese Quellen definieren den Begriff Gott auf die gleiche Weise, die Information darüber ist jedoch den meisten Menschen offensichtlich nicht bekannt. Daher beruht die Definition auch nicht auf einer zufälligen Fantasie, schließlich sind sich all die Quellen im Gegensatz zu euch erstaunlich einig darüber, wer oder was Gott tatsächlich ist. Auch muss ich mir gar nichts zufällig herbei fantasieren, aufgrund das alle entscheidenden Quellen diese Frage auf die gleiche Weise beantworten, kann ich mich nur noch dem anschließen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Vercingetorix

Prinz von Jerusalem
22. Juli 2018
2.336
Ah das gute alte gar nicht selbst denken. Blinder Glaube war immer eine einfache Lösung, ich verstehe das. Es ist einfach bequem.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Aha verstehe, na, der einzige bin ich sicher nicht!

Nun, das war eine Überspitzung von mir, nachdem Sie ja so stolz berichtet haben, dass so gut wie niemandaußer Ihnen die korrekte Antwort auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Gott und Mensch kennt.


Außerhalb aller Heiligen Schriften gibt es noch viele weitere Quellen welche den Sachverhalt identisch auslegen, entsprechend beurteile ich den Inhalt nicht, sondern ich wiederhole den Inhalt! Alle diese Quellen definieren den Begriff Gott auf die gleiche Weise, die Information darüber ist jedoch den meisten Menschen offensichtlich nicht bekannt. Daher beruht die Definition auch nicht auf einer zufälligen Fantasie, schließlich sind sich all die Quellen im Gegensatz zu euch erstaunlich einig darüber, wer oder was Gott tatsächlich ist. Auch muss ich mir gar nichts zufällig herbei fantasieren, aufgrund das alle entscheidenden Quellen diese Frage auf die gleiche Weise beantworten, kann ich mich nur noch dem anschließen!

Schön, aber nicht überzeugend. Sie machen einen Denkfehler.

Ihre Frage „Was ist Mensch, was ist Gott?“ hat ein gläubiger Mensch schon längst für sich beantwortet. Und ein Mensch mit christlichem Glauben wird sie gemäß der christlichen Vorstellungen beantworten. Würde er sie nach Art einer anderen Religionslehre beantworten, wäre er kein Christ, sondern eben ein Angehöriger einer anderen Religionslehrer. Also: Was soll ein bekennender Christ auch anderes zu einer solchen, für seinen Glauben zentralen Frage schreiben?

Wieder mal ein einfacher Vergleich: Sie hätten vor einigen Jahrzehnten noch unzählige Fachbücher finden können, in denen Spinat wegen seines sehr hohen Eisengehaltes als ideales Nahrungsmittel für Kinder angepriesen und empfohlen wurde. Nach ihrer Logik muss es dann einfach stimmen, wenn so viele Ratgeber das Gleiche sagen. Tja, dann stellte sich eben heraus, dass der Eisengehalt des Spinats aufgrund eines Messfehlers einfach nur viel zu hoch angegeben wurde. Damit waren auf einen Schlag alle entsprechenden Fachbücher für die Katz, weil sie sich alle auf diese fehlerhafte Messung bezogen.

Und die Moral von der Geschicht? Wenn einer vom anderen und jeder beim gleichen Grundlagenwerk abschreibt, dann steht natürlich überall das Gleiche. Das ist aber kein Garant für die Richtigkeit.

Das ist übrigens das genaue Gegenteil zur Frage der Kugelgestalt der Erde: Hier führen sehr viele Überlegungen, egal aus welcher Ecke völlig unabhängig voneinander zum Ergebnis, dass es eine Kugel sein muss. Und man kann diese Überlegungen grundsätzlich allesamt auch nachvollziehen und selbst anstellen, sofern man rechnen kann. Man ist - im Gegensatz zu diesen Glaubenfragen - nicht nur darauf beschränkt, irgendwelche apodiktischen Verkündungen zur Kenntnis zu nehmen, und sie je nach Gutdünken zu glauben oder zu verwerfen.
 

Lagavulin

Geheimer Meister
24. Februar 2024
161
Nun, das war eine Überspitzung von mir, nachdem Sie ja so stolz berichtet haben, dass so gut wie niemandaußer Ihnen die korrekte Antwort auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Gott und Mensch kennt.

Ja, ich finde diesen Umstand mehr als seltsam, wo es doch in jeder Bibel drinsteht, dennoch sind die meisten Menschen nicht dazu in der Lage das was sie lesen zu verstehen. Ich erwarte da auch nichts von euch, ich weiß natürlich das niemand mit diesem Buch was anzufangen weiß, es überhaupt jemals gelesen hat, doch von "gelehrte Theologen" und Pfarrern hätte ich viel mehr erwartet.

Auch wenn man ihnen jetzt sagt, dass es im Sündenfall geschrieben steht und sie lesen es, nützt es dennoch nichts, sie begreifen es einfach nicht, als ob sie gar nicht lesen können.

Prinzipiell geht es ja nicht um den Gott der Bibel, da unterschiedliche Quellen sich für das gleiche Gottesbild aussprechen, eines das euch, der Masse unbekannt und verwehrt ist, anderen wenigen jedoch sehr genau bekannt zu sein scheint. Letztlich dreht sich die Frage zunächst nur darum welches Bild es genau ist das für Gott steht, wobei die Bibel nur eine von mehreren unabhängigen und identischen Quellen diesbezüglich ist.

Ich denke wir können das Rätsel jetzt lösen?
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Ja, ich finde diesen Umstand mehr als seltsam, wo es doch in jeder Bibel drinsteht, dennoch sind die meisten Menschen nicht dazu in der Lage das was sie lesen zu verstehen. Ich erwarte da auch nichts von euch, ich weiß natürlich das niemand mit diesem Buch was anzufangen weiß, es überhaupt jemals gelesen hat, doch von "gelehrte Theologen" und Pfarrern hätte ich viel mehr erwartet.

Auch wenn man ihnen jetzt sagt, dass es im Sündenfall geschrieben steht und sie lesen es, nützt es dennoch nichts, sie begreifen es einfach nicht, als ob sie gar nicht lesen können.

Prinzipiell geht es ja nicht um den Gott der Bibel, da unterschiedliche Quellen sich für das gleiche Gottesbild aussprechen, eines das euch, der Masse unbekannt und verwehrt ist, anderen wenigen jedoch sehr genau bekannt zu sein scheint. Letztlich dreht sich die Frage zunächst nur darum welches Bild es genau ist das für Gott steht, wobei die Bibel nur eine von mehreren unabhängigen und identischen Quellen diesbezüglich ist.

Ich denke wir können das Rätsel jetzt lösen?
Es gibt kein Rätsel, die Menschen damals mussten sich einerseits erklären, wo sie herkommen und warum es ihnen vergleichsweise nicht so wirklich gut ging. Die Erschaffung des Menschen durch Götter ist natürlich ein toller Spin, da fühlt man sich doch gleich besser. Nur muss Gott danach irgendwie ins Klo gegriffen haben, angesichts der allgemeinen Lebensqualität, nichts mit Work-Life-Balance und wahrscheinlich konnten einen schon simple Zahnschmerzen zum Häretiker machen. Von der hohen Kindersterblichkeit mal abgesehen. Also musste wohl eine Erklärung her, warum Gott zwar so nett war, die Menschen zusammengeschraubt hat, aber sie voll vieler kleiner Fehler sind, die sich gern zum frühen Ableben summierten. a kam die Erbsünde ins Spiel, alles war mal echt super, dann hat der Mensch gesündigt und es war nicht mehr super. Gott war nicht Schuld daran (Naja irgendwie schon, er hättte die Sache ja wissen müssen), den Frauen wurde auch gleich noch ordentlich eine reingedrückt und Erlösung gab es (oh Wunder) nur durch eine Religion, die vorgeblich einen direkten Draht zu Gott hatte.

Also, welches Rätsel? Das einzige Rätsel für mich, warum haben sich Menschen so einen Bären aufbinden lassen und sich Religionen verordnen lassen, die Spaß eher verboten haben, statt es ordentlich zu treiben.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Ja, ich finde diesen Umstand mehr als seltsam, wo es doch in jeder Bibel drinsteht, dennoch sind die meisten Menschen nicht dazu in der Lage das was sie lesen zu verstehen. Ich erwarte da auch nichts von euch, ich weiß natürlich das niemand mit diesem Buch was anzufangen weiß, es überhaupt jemals gelesen hat, doch von "gelehrte Theologen" und Pfarrern hätte ich viel mehr erwartet.

Bei der Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit, die die Bibel nun einmal aufweist, halte ich es für alles andere als seltsam, dass sich jeder seinen eigenen Reim darauf macht.

An der Bibel haben sich seit über 1000 Jahren Heerscharen von Schriftgelehrten versucht und sind bis heute zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen. Im Vergleich dazu ist ein Stoff wie Walt Disneys Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ geradezu trivial.

Aber auch beim Dschungelbuch wird man sich wohl kaum darauf einigen können, welche Szene jetzt die beste, wichtigste, lustigste oder was auch immer ist. Was aber sicher ist: Irgend jemand, der auftritt wie Sie und behauptet, dass jeder, der nicht die gleiche Stelle im Film wie Sie aus den gleichen Gründen für die beste, wichtigste und lustigste Szene hält, habe den Film nicht verstanden, macht sich nur lächerlich.

Wenn ich einen Rat geben darf: Backen Sie doch einfach mal kleine Brötchen und freuen Sie sich darüber, dass Sie eine für Sie befriedigende Antwort in der Bibel gefunden haben.

Auch wenn man ihnen jetzt sagt, dass es im Sündenfall geschrieben steht und sie lesen es, nützt es dennoch nichts, sie begreifen es einfach nicht, als ob sie gar nicht lesen können.

Prinzipiell geht es ja nicht um den Gott der Bibel, da unterschiedliche Quellen sich für das gleiche Gottesbild aussprechen, eines das euch, der Masse unbekannt und verwehrt ist, anderen wenigen jedoch sehr genau bekannt zu sein scheint. Letztlich dreht sich die Frage zunächst nur darum welches Bild es genau ist das für Gott steht, wobei die Bibel nur eine von mehreren unabhängigen und identischen Quellen diesbezüglich ist.

Mal eine ganz ketzerische Anmerkung: Sie glauben also, ein ganz besonders prägnantes und fundiertes Gottesbild in der Bibel gefunden zu haben. Das ist in etwa so außergewöhnlich, wie platt gequetschte Getreidekörner in einer Tüte Haferflocken zu finden. Warum also dieses Getue?

Ich denke wir können das Rätsel jetzt lösen?

Ja, lösen Sie es mal.
 

Bella Varia

Vollkommener Meister
30. Juli 2023
505
Ja, ich finde diesen Umstand mehr als seltsam, wo es doch in jeder Bibel drinsteht,

Wie sie zu lesen ist, das ist die große Frage. Liest man sie so, wie uns der Schnabel gewachsen ist? Es sind mythologische Texte, die sich nicht nach unserem Schnabel richten, deren Inhalte uns erst verständlich werden können, wenn wir okkult zu denken anfangen. Beispielsweise würden wir die so genannte Beschneidung, die bei Abraham angefangen hat, mit unserem Schnabel als bloße Gewalt ansehen. Ist man aber bereit, mit okkulten Augen zu lesen, erkennt man, es hatte tiefer liegende Gründe. Wer heute noch beschneidet, weiß von den einstigen Hintergründen nichts und macht das blind nur noch aus Tradition.

So ist es auch mit Gott und dem Menschen. Jehova sagt im Dornbusch: "Ich bin der ich bin", während es im Neuen Testament heißt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." (Joh. 14,6) Mit dem Schnabel gewachsen, der wortwörtlich liest, würde man in einen Anbetungskult verfallen, was die Kirche praktiziert. Wer aber von Entwicklung ausgeht, liest anders und liest darin den Menschen fördernde Aussagen, selber "Ich bin" zu werden und zu sein. Dazu muss die Betonung auf das "Ich bin" gelegt werden, so wird es verständlich, dass es um "das Ich bin" geht: "Das Ich bin ist der Weg und die Wahrheit ..."

Dieses Ich ist nicht Gott, denn der Mensch ist mit seinem Ich ein Individuum geworden, aber es trägt göttlichen Charakter. Um die Entwicklung des selbstbewussten Ich geht es, das aus sich heraus an sich, an seinen Fallstufen nämlich, arbeitet.

Okkult betrachtet und mit einfachen Fachbegriffen ausgestattet sieht das viergliedrig so aus:

- Ich
- Seelenleib
- Lebensleib
- physischer Leib
 
Zuletzt bearbeitet:

Zerch

Meister des Tabernakels
10. April 2002
3.673
Vielleicht teilt sich das kosmisch geistige Kollektiv nur auf, um in allen Bereichen präsent zu sein?

-Jede Lebensform ist nur ein kleiner Teil des großen geistigen Kollektivs (der Demiurge, der große Baumeister des Universums).

-Biologische Maschinen sind die Schnittstelle zwischen Geist und Materie, über jene die geistige Welt mit der materiellen Welt interagieren kann.

-Biologie ist geistig organisierte Materie aus der kosmischen Materialansammlung.

-Biologie ist Technologie und Werkzeug des geistigen Kollektivs.
 

Lagavulin

Geheimer Meister
24. Februar 2024
161
Bei der Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit, die die Bibel nun einmal aufweist, halte ich es für alles andere als seltsam, dass sich jeder seinen eigenen Reim darauf macht.

An der Bibel haben sich seit über 1000 Jahren Heerscharen von Schriftgelehrten versucht und sind bis heute zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen.

Ja, dieser Umstand ist sehr mysteriös!

Ich bin kein religiöser Mensch und streng wissenschaftlich orientiert, seid etwa 15 Jahren durchforsche ich die alten Mythologien, wie die heiligen Schriften und unsere Geschichte, mir sind die großen Differenzen bezüglich der Deutung des Inhalts dieses Buches bewusst, eine Tatsache von der auch das Buch selbst zu berichten weiß. Ich konnte in dieser Zeit viele Indizien, Hinweise und Informationen zu dem Thema "Gott" ableiten, alle stehen sie jedoch in einem krassen Wiederspruch zu den allgemein bekannten Ansichten. Euer Misstrauen meiner Person gegenüber, ich würde nun die einzig korrekte Auslegung kennen, ist zwar berechtigt, selbst beurteilen könnt ihr es in diesem Sinne jedoch ebenfalls nicht.

Daher, es geht zunächst nicht darum ob die Bibel glaubwürdig und wahr ist oder nicht, sowieso kann das ebenso keiner beurteilen, denn eigentlich geht es nur darum zu klären was überhaupt der wahre Inhalt der Bibel ist, danach könnte man auch erst darüber entscheiden, ob es wahr ist oder nicht!

Tatsächlich möchte ich hier nichts von meinen persönlichen Ansichten zu dem Thema teilen, sondern lediglich auf genau dieses unverstandene Missverständnis hinweisen, darum sollen die Worte des Buches einfach selbst für sich sprechen, vielleicht kann ich die Lücke damit schließen?
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Ja, dieser Umstand ist sehr mysteriös!

Ich bin kein religiöser Mensch und streng wissenschaftlich orientiert, seid etwa 15 Jahren durchforsche ich die alten Mythologien, wie die heiligen Schriften und unsere Geschichte, mir sind die großen Differenzen bezüglich der Deutung des Inhalts dieses Buches bewusst, eine Tatsache von der auch das Buch selbst zu berichten weiß. Ich konnte in dieser Zeit viele Indizien, Hinweise und Informationen zu dem Thema "Gott" ableiten, alle stehen sie jedoch in einem krassen Wiederspruch zu den allgemein bekannten Ansichten. Euer Misstrauen meiner Person gegenüber, ich würde nun die einzig korrekte Auslegung kennen, ist zwar berechtigt, selbst beurteilen könnt ihr es in diesem Sinne jedoch ebenfalls nicht.

Daher, es geht zunächst nicht darum ob die Bibel glaubwürdig und wahr ist oder nicht, sowieso kann das ebenso keiner beurteilen, denn eigentlich geht es nur darum zu klären was überhaupt der wahre Inhalt der Bibel ist, danach könnte man auch erst darüber entscheiden, ob es wahr ist oder nicht!

Tatsächlich möchte ich hier nichts von meinen persönlichen Ansichten zu dem Thema teilen, sondern lediglich auf genau dieses unverstandene Missverständnis hinweisen, darum sollen die Worte des Buches einfach selbst für sich sprechen, vielleicht kann ich die Lücke damit schließen?
Für genau welche Wissenschaft soll denn die Bibel was ausspucken? Vielleicht interessant für Historiker um das mit anderen Quellen zu vergleichen. Aber wer soll denn jetzt wirklich glauben, die Juden sind 40 Jahre durch die Wüste geirrt, unter göttlicher Führung, wofür man wohl eigentlich 2 Wochen benötigt. Und das ist ja noch eher einer der harmloseren Geschichten.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Ja, dieser Umstand ist sehr mysteriös!

Vielleicht ist dieser Umstand gar nicht so mysteriös, wenn man sich vor Augen hält, dass die Bibel nicht das durchgängig geschriebene Werk eines Autors ist, sondern ursprünglich eine Textsammlung bzw. Anthologie.

Bis zur Erfindung des Buchdrucks war es allgemein üblich, irgendwelche thematisch passenden Einzeltexte zu sammeln und zu einem Buch zusammenzubinden, wenn der Stapel hoch genug war. In städtischen Archiven finden sich viele derartige Bücher. Gesammelte Abrechnungen, Gerichtsakten usw. Also Dinge, die nie interessant genug waren, um wirklich veröffentlicht zu werden.

Die Bibel war allerdings interessant und wichtig genug, veröffentlicht und verteilt zu werden. Und dazu wurde sie dann gründlich redaktionell überarbeitet, zum Beispiel mit der bekannte Kapitel- und Versstruktur versehen. Und wohl auch inhaltlich überarbeitet. Allerdings ohne Quellenangaben. Wie auch? Es gab ja keine Quellen außerhalb der ersten, aus verschiedenen Texten zusammengebunden Bibel.

Aber im Kern ist sie eben eine Sammlung unabhängiger Texte. Einen didaktischen Aufbau sucht man vergebens darin. Und die vielen Brüche zwischen den Einzeltexten äußern sich eben als Vieldeutigkeit und Vielschichtigkeit.

Man könnte man spekulieren: Wäre die Bibel ein didaktisch einwandfrei aufgebautes Buch mit einem eindeutigen Inhalt ohne Brüche, dann könnte man sie wie jedes x-beliebige Buch durcharbeiten und verstehen. Um dann einen Haken drunter zu setzen, sie ins Regal zurück zu stellen und nie wieder rein zu schauen. Durch die Vieldeutigkeit ergibt sich, dass man es jedesmal, wenn man es liest, anders liest und versteht, je nachdem, in welcher Verfassung man ist. Was allerdings die Idee, es gäbe so etwas wie die „einzig richtige“ Deutung, zunichte macht. Aber so bleibt sie interessant und aktuell - für den, der sich darauf gerne einlässt.

Zu diesen zähle ich mich allerdings nicht.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.284
Die Bibel war allerdings interessant und wichtig genug, veröffentlicht und verteilt zu werden. Und dazu wurde sie dann gründlich redaktionell überarbeitet, zum Beispiel mit der bekannte Kapitel- und Versstruktur versehen. Und wohl auch inhaltlich überarbeitet. Allerdings ohne Quellenangaben. Wie auch? Es gab ja keine Quellen außerhalb der ersten, aus verschiedenen Texten zusammengebunden Bibel.

Nicht ganz. Die historisch-kritische Textanalyse der Bibel will für das NT z.B. die sog. Logienquelle Q herausgearbeitet haben: Ein verloren gegangener Text des Evangeliums, der aber drei der vier Evangelisten (alle außer Johannes) vorgelegen haben muss.

Der Kirchenkritiker Karlheinz Deschner beschrieb es in einem seiner Bücher einmal so:

- In der Antike gab es kein allgemein verbindliches Verständnis eines Urheberrechtes. Sowohl schrieb da jemand seinen eigenen Namen über die Texte anderer, als auch umgekehrt: Jemand schreibt den Namen eines anderen, bedeutenden Literaten über seinen eigenen Text, um ihm mehr Bedeutung zu verleihen. In klerikalen Kreisen wird außerdem die sog. Sekretärshypothese vertreten, z.B. bei einer Reihe der Paulusbriefe. Denn Textvergleiche haben ergeben, dass sie nicht alle von einem Autor stammen können: Paulus hat einen Sekretär, und der verfasst den Paulusbrief, nach Anweisung.

- Was wir heute von den Texten haben, das sind ... Kopien von Kopien von Kopien von Kopien ... deren Kanonisierung von als Kirchenvätern benannten Theologen bewirkt wurde und sich über Jahrhunderte hinzog. Es gab und gibt eine Reihe von anderen "Evangelien", die Apokryphen, manche kennen wir nur aus Zitaten oder Ablehnungen der Kirchenväter, denen sie noch vorlagen, aber verloren gingen. Andere wurden später gefunden (z.B. Schriftrollen vom Toten Meer und Nag Hammadi).
Die älteste, vollständig vorliegende Fassung der Bibel stammt, wenn ich mich richtig erinnere, ca. aus dem Jahr 1000.

Wer etwas abschreibt, der macht auch schon einmal Fehler beim Abschreiben, das wussten auch die historischen Kopisten. Also "korrigiert" ein Kopist die Abschreibfehler seines Vorgängers ... und ggf. auch schon mal den Inhalt. Wenn es sich nicht gleich um schöne Texte mit christlicher Botschaft handelt, die so nach unserer Kenntnis der damaligen Verhältnisse in der römischen Provinz Judäa gar nicht stattgefunden haben können.
 

Bella Varia

Vollkommener Meister
30. Juli 2023
505
Wäre die Bibel ein didaktisch einwandfrei aufgebautes Buch mit einem eindeutigen Inhalt ohne Brüche, dann könnte man sie wie jedes x-beliebige Buch durcharbeiten und verstehen.

Das ist sie vielleicht auch, aber das zu erkennen, bedarf den Code zu finden, um sie verstehen und um erst so einen möglichen Zusammenhang finden zu können.
So lange ich den Code nicht habe, erlaube ich mir kein Urteil, so mein Prinzip, und die Kirche ist als Code-Wissender bei mir längst total durchgefallen.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Warum denn nicht? Was hält dich ab, religiös zu sein? Was verstehst du denn darunter?

Ist Wissenschaft denn generell gegen Religiosität?
Dann nimm nur mal, was Wissenschaft vor 150 Jahren bedeutet hat, im Vergleich zu heute und dagen Religion. Eine Seite verzeichnet eine Wissensexplosion und die andere Seite verharrt bei alten Männern in bunten Mänteln, die sich streiten, welcher Gott nun wirklich ist.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316

Doch. Zumal sich die Diskussion hier im Speziellen nicht um die Evangelien im neuen Testament, sondern um die Schöpfungsgeschichte und den Sündenfall dreht. Die Bibel selbst hat eben keinen Anhang mit Quellenverzeichnis und kann in Anbetracht der damaligen Arbeitsweise der Literatur auch keines haben. Ich habe dies nur deswegen erwähnt, um klarzustellen, dass ich diesen Punkt nicht für beanstandungswürdig halte.

Man ist hier also auf Forschung angewiesen, und die dürfte auch einiges zusammenbringen.

Aber das war nicht mein Thema, sondern mein Erklärungsansatz dafür, dass die Bibel in ihrer Gesamtheit vieldeutig und nicht eindeutig ist. Und in Ermangelung der Eindeutigkeit auch nicht behaupten kann, man habe die einzig richtige Deutung gefunden.

Übrigens waren es genau diese Unzulänglichkeiten bei der Zusammenstellung von Anthologien, die einen ersten Impuls zur Entwicklung der wissenschaftlichen Systematik gaben. Als man um 1650 eine Enzyklopädie der Heilkräuter aus den klassischen Schriften der Antike zusammenstellen wollte, hat man nämlich festgestellt, dass sich die Altvorderen im Detail teilweise auf das Heftigste widersprochen haben. Auch die großen Weisen des Altertums waren eben vor Fehlern nicht gefeit. Und da es um weltliche und nachprüfbare Dinge ging, konnte man sich auch nicht mit der Unerforschlichkeit der Wege des Herrn herausreden.

Man hat daraus den Schluss gezogen, dass es notwendig ist, den ganzen alten Kram zu sichten, zu systematisieren, gegenüber zu stellen und da, wo sich Widersprüche auftaten, sich selbst Klarheit zu verschaffen. Das war die Geburtsstunde der Leopoldina in Schweinfurt, der ältesten naturwissenschaftlichen Vereinigung Deutschlands.
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten