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Shishachilla
Gesperrter Benutzer
- 10. April 2002
- 4.639
Was genau soll die Leier nun in diesem Thread?„Sie werden kommen um zu jagen
Und die Städte werden leer
Schon umzingelt mich ihr Atem
Selbst die Luft wird zäh und schwer
Selbst mein unerhörtes Schreien
Wir geflissentlich bewacht,
Ihr wollt richten - welche Richtschnur?
Was Ihr „Recht“ nennt, nenn‘ ich Macht!“
Als in den Siebzigern Konstantin Wecker sein „Waidmannsheil“ gegen das bürgerliche - heute würde man sagen „rechte“ - Establishment sang, war ich ganz auf seiner linken Seite. Die Verkörperung des systemtreuen Establishments, mein Vater, war damit nicht zu beeindrucken. Er meinte dazu, dass ich mal sehen werde „... was los sein wird und wieviel diesen Typen die Freiheit der Andersdenkenden mal wert sein wird, wenn die wirklich mal an die Macht kommen.“. Für mich war es eine Art Naturgesetz, dass mein Vater grundsätzlich und immer Unrecht hat. Hab ich ihm ziemlich unrecht getan.
Links hat es offenbar noch gar nicht mitbekommen, dass sie in ihrem langen Marsch durch die Institutionen angekommen sind und dass sie - nachdem die Mitte unter Merkel implodiert ist - mittlerweile längst das Establishment bilden. Sie sind nicht mehr die „anders denkende“ Minderheit. Sie sind nicht mehr eine subversive Minderheit anders denkender, sie tragen echte Verantwortung und sollten mal in die Pötte kommen, dem gerecht zu werden. Sie sollten vielleicht mal aus der mittlerweile lächerlich gewordenen Opferrolle herauskommen und sich mit anders Denkenden sachlich auseinandersetzen. Wenn sie Pluralismus und Buntheit ja ach so toll finden, dann könnten und sollten sie bei ihren eigenen Landsleuten damit anfangen.
Sie disqualifizieren sich selbst, wenn sie ihre Position nicht zur offenen, inhaltlichen Debatte stellen, sondern lieber diffamieren, ausgrenzen, kriminalisieren. Eine gute Sache hätte derartige Methoden nicht notwendig.
Konstantin Weckers larmoyanter Opfer-Song ist genauso aktuell wie damals. Nur die Vorzeichen haben sich gewandelt.
All3s klar, du hast ein Problem mit der Linken, hab ich verstanden.
Ich sehe mich politisch sehr liberal und habe ein Problem mit den aufstrebenden Rechten. Wie soll mir deiner Antwort "aber schau dir erstmal die Linken an" weiterhelfen? Soll das die zitierten Politiker und ihre Meinung relativieren? Ist Ausländerfeindlichkeit damit dann wieder ok, weil ein Linker für den Kommunismus schwärmt?
Oder kann man vielleicht einfach versuchen alles zu bekämpfen was an unserer Demokratie versucht zu rütteln?
Der eine kämpft gegen Kommunisten, der andere gegen Nazis. MUSS man sich gleichzeitig um alles kümmern?