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Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Und das bezahlen sie alles nur mit diesen Fahrrädern?

Der Container mit den Fahrrädern wird garantiert FCL bis zum Zentrallager geliefert, dort werden sie entladen und gehen dann direkt in die Märkte.
Das sollte diesen hohen Preis nicht rechtfertigen.

Da muss ich Dich enttäuschen..... Der Generalimporteur hat erst mal "die Finger" auf den Fahrradcontainern.... Der verkauft dann mit mindestens 100% Aufschlag (gemessen am Nettopreis) an die Gebietsleiter die Räder weiter - die Gebietsleiter "suchen" sich ihre Kunden dann aus.... Die Discounter haben in der Regel feste Lieferverträge mit den jeweiligen Gebietsleitern; das geht stellenweise so weit dass der der Discounter speziell für ihn gefertigte Räder beim Gebeitesleiter bestellt (das macht z.B. "real" mit den e-bikes so).

Wie a-roy völlig richtig angemerkt hat, fliesst in den Verkaufspreis eines Rades die "Nebenkosten" mit ein - Transport, Bevorratung, Absatzwerbung, inklusiver anteilig die Bruttolöhne der damit beschäftigten Mitarbeiter. Und der "Boss", vielfach eine GmbH, LTD und teilweise auch eine AG, will ja auch Gewinne machen.Auf das einzelne Rad gerechnet fallen hierfür Beträge um die 65.- € an. Im Auslieferungslager der Gebietsleiter steht das einzelne Rad dann mit einem Abgabepreis zwischen 75.- und 95.- € netto. Wenn also "ALDI Nord (oder "-Süd) ein Rad, "26 Zoll ATB, Nabendynamo, mechanische Scheibenbremse vorne und hinten, voll gefedert, 24-Gang Shimano Deore Schaltung, LED-Beleuchtung" für 295.- € anbietet - haben die in Wirklichkeit beim Gebietsleiter des Generalimporteurs 95.- € netto + 19% MwSt (18,05 €), also 112,05 € brutto dafür bezahlt..... Eingerechnet sind hier "Grossabnahme-Rabatte"; das gleiche Rad über ZEG, BBF oder STADLER bezogen kommt diese Firmen ca 165.- € "billig". Die Differenz erklärt sich daraus dass ZEG, BBF oder Stadler nicht die gleiche grosse Menge an Rädern abnehmen wie Norma, Netto, real oder Aldi.....

Was beim Discounter im Verkauf 295.- € kostet - kostet bei Stadler oder BBF 350.- € (Endpreis für den Privatkunden) bzw. 320.- € (für Geschäftskunden). Wir erinnern uns: In Freihafen kostete das Rad "aus dem Container heraus" 15.- € netto......; der Gebietsleiter hat das Rad für 165.- € abgegeben.....

Vopm Gebietsleiter bis zum Einzelhändler, meistens noch mit dem Zwischenschritt eines Regionalvertriebes, sind Preisaufschläge von 100% normal. Was teilweise sogar verständlich ist: Mein Nachbar ( RADCORE ) muss die Pachjt für den Laden und die Werkstatt reinbekommen, er, seine mitarbeitende Freundin und sein Angestellter müssen vom Laden leben, Ersatzteile müssen vorrätig gehalten werden, Strom, Heizung, Berufsgenossenschaft, Haftpflicht wollen bezahlt werden und "nebenbei" macht der gute Mann auch noch eine "Manufaktur"; stellt also Räder nach Kundenwunsch zusammen - da kommt ein Durchschnittsrad schon auf 450.- € und Räder für 700.- oder 900.- € sind auch keine Seltenheit.....

"Des Jäger's Mehwert" setzt sich zu einem nicht unerheblichen Teil aus den Kosten zusammen, die a-roy bereits angesprochen hat. "Dumm" an der Sache ist nur, dass das einzelne Rad fe facto nicht "mehr Wert" ist - es sind immer noch die gleichen 10 KG Stahl oder Alu mit 2 KG Plastik und Gummi daran - sondern dass die Lieferung vom Freihafen zum Endkunden als Kosten zu Buche schlägt. Was anderes ist das, wenn man z.B. via China ein "Gary-Fisher-Rad" kauft und im Laden den "Nullachtfuffzehn-Schrott" der daran in der Regel verbaut ist, herunter reisst und den an und für sich hochwertigen Rahmen (gemessen an Herstellung und Haltbarkeit" mit edlen Teilen aufwertet. Dann ist das Rad am Ende tatsächlich "mehr Wert"; der Verkaufspreis liegt aber dann auch schnell bei 1.000.- € und mehr.....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Na, da ist von meiner (abgebrochene) Umschulung zum Industriekaufmann doch was hängen geblieben! :smile:
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Gott, ich bin raus. Das ist mir zu dumm.

Schreibt eure Doktorarbeit, revolutioniert die Wirtschaft, aber hört bitte auf irgendjemand erklären zu wollen wie das alles funktioniert. Das ist peinlich.

Und es tut mir sehr leid, das ich versucht habe klar definierte Begriffe die im Wirtschaftsleben benutzt werden anzubringen. Das war dumm von mir. Mea culpa.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Und wieder ein Sieg der Partisanentaktik.
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Joa, diskutier nie mit einem Dummen, er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich mit Erfahrung...

Ich würde, abschliessend, gerne noch wissen, warum denn diverse Threadteilnehmer nicht an den (nicht mehr existenten :D ) Freihafen gehen, sich für 1000€ Fahrräder kaufen, und die verscherbeln. Bei der riesigen Gewinnspanne muss sich das doch sehr lohnen. (1000/20 =50. 50 * ca. 200 Euro Gewinn, das sind 10.000. 900% Gewinn für 50 Räder, das ist ne Marke!)

Wenns keiner machen will, bitte die Adresse bzw. die Kontaktdaten hier oder gerne per PM posten, ich mach dann ein Fahrradhandel auf.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ich könnte da ja hinspazieren, der Hafen ist fußläufig entfernt.
Aber vorher brauch' ich noch einen Kaffee, sonst bin ich nicht wach genug für TÜV-Gutachten, Gewährleistung und Sachmangelhaftung...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ich könnte da ja hinspazieren, der Hafen ist fußläufig entfernt.
Aber vorher brauch' ich noch einen Kaffee, sonst bin ich nicht wach genug für TÜV-Gutachten, Gewährleistung und Sachmangelhaftung...

Nein der Freihafen ist nur noch im TaB Wunderland zu finden.
Aber wenn Du eh da bist, gibt es den Bunker am Tollerort Terminal noch?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Joa, diskutier nie mit einem Dummen, er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich mit Erfahrung...

Ich würde, abschliessend, gerne noch wissen, warum denn diverse Threadteilnehmer nicht an den (nicht mehr existenten :D ) Freihafen gehen, sich für 1000€ Fahrräder kaufen, und die verscherbeln. Bei der riesigen Gewinnspanne muss sich das doch sehr lohnen. (1000/20 =50. 50 * ca. 200 Euro Gewinn, das sind 10.000. 900% Gewinn für 50 Räder, das ist ne Marke!)

Wenns keiner machen will, bitte die Adresse bzw. die Kontaktdaten hier oder gerne per PM posten, ich mach dann ein Fahrradhandel auf.

Dafür müsstest Du von Fahrrädern was verstehen, somebody, Du müsstest in der Lage dazu sein "den Markt" abzuschätzen um zu wissen welche Radtypen gerade "in" sind - und Du müsstest über die Fähigkeit verfügen, Stabdardrahmen "made in China" auch entsprechend auszurüsten bzw. umzubauen. Dafür "reichts" aber offensichtlich bei Dir nicht..... Aber ich will Deiner zukünftigen Karriere als Händler ja nicht im Wege stehen: Goggle mal nach "Grell-Modelle" und dann bestelle Dir 1.000 Einheiten dieser Strassenbahnmodelle in Nürnberg. Such Dir gleich einen Werbe-Tamponaufdruck dazu aus. Dann bestelle über den Generalimporteur von KATO 1.000 motorisierte universal Untergestelle und füge diese in die Plastikmodelle ein - und dann schalte Anzeigen im "Strassenbahnmagazin" und im "eisenbahn-magazin": "LINDNER Aufbau TW, Bj. 1927, Ep. II/III, H0/H0m/H0e, 100.- €"...... , Gewinnspanne vor Steuern pro Modell ca. 65.- €....... Hätt' ich 2.000 Euro übrig - hätt' ich das schon längst gemacht - aber ich habe kein Geld übrig..... Deinem Beitrag kann ich entnehmen dass Du sowohl über das notwendige handwerkliche Wissen über einen solche Umrüstung verfügst (egal ob Fahrrad oder Modell....) als auch über Kapitalreserve - also mach mal......
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Das liest sich oben aber GAAAAANz anders, dort waren die Fahrräder betriebstauglich, also was soll ich da denn noch machen? Da brauch ich kein technisches verständnis (des hochkomplexen Fahradingenieurswesens):

Was kostet es jetzt aber wirklich? Nun, ihr werdet es kaum glauben – jeden Tag kommen in Hamburg Container mit Fahrrädern aus China an – und da kostet dann ein Fahrrad, 24-Gang-Shimao-Schaltung, mit hydraulischen Scheibenbremsen vorne und hinten und natürlich vorne und hinten gefedert – schlappe 6,50 .- € Wenn's ein Alurad ist, also einen Aluminiumrahmen hat – 15.- € …...


Hat nun einer von euch Wirtschaftswaisen (oder waren es „Wirtschaftsweisen“ - ich weiss ja nicht.....) eine Idee, wieso denn erstens ein Fahrrad das im Freihafen netto für 15.- € zu haben wäre, beim Discounter zwischen 198.- und 298.- € zu haben ist, und zweitens wie sich die tatsächlichen Kosten für ein solches Rad zusammen setzen – in der Herstellung genauso wie im späteren Vertrieb?


Was ein Glück dürfen User hier Ihre Beiträge im Nachhinein nicht mehr editieren. das ist so entlarvend.

ansonsten: Ich streck dir die 2000€, gerne auch 20.000 € vor, du machst das, und ich bekomme den Einsatz plus, sagen wir 40% vom Gewinn (NACH Steuern, selbstverständlich).

Das sind dann für dich 60% vom Reingewinn, je nachdem wie du an dem Tag rechnest von 65€ bis zu 283€. Deal?

Ob wir das mit Fahrrädern, UM DIE ES HIER JA GING, oder mit deinem Ablenkungsnebenkriegsschauplatz "grell-Modell" machen, ist mir egal. Wir ziehen das durch, und lachen über alle anderen, die das nicht können weil Sie zu blöd sind ein "Hervorragendes" Geschäft zu machen. (Achso, wenn du mit diesem "Geschäftsmodell" zu ner Bank gehst, dann geben die dir das Geld auch. Du hast das ja offensichtlich schon ins kleinste Detail durchgeplant. Dann haste sogar im Prinzip 100% des Gewinns...Und kannst die ganzen Kosten auch noch abschreiben...)

P.S. Mein bester Sandkastenfreund hat übrigens ne eigene Fahrradladenkette. Lustig, nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Zurück zum Fahrrad:

Auffällig selbst für Laien ist die grosse Preisdifferenz in den Ausrüst- und Ersatzteilen beim Fahrrad. Ein gutes "Lichtset" für's Fahrrad kostet bei CONRAD wenigstens 20.- €; beim Einzelhändler "um die Ecke" aber schon 36.- €. Lötet man sich die Bauteile selbst zusammen, liegt man inklusive SMD-LED bei etwa 6.- €....... Sowohl der Einzelhändler, als auch CONRAD (oder Elektro-Reichelt) schlagen auf den Einkaufspreis wenigstens 100% auf - und begründen dies mit den Kosten der bLagerhaltung und den Kosten der Mitarbeiter. Dumm an der Geschichte ist nur, dass der "Discaounter" (dazu gehört auch CONRAD) in der Regel keine so guten Löhne für seine Mitarbeiter zahlt, das einen solchen Preisaufschlag rechtfertigt, währenbd dem "Fahrradkrauter" nix anderes übrig bleibt damit er seine Betriebskosten zahlen kann und wenigstens noch 3.- € Bruttogewinn für sich heraus schlägt. Wer' s nicht glaubt - vergleiche mal die Preiuse für einen "Schwalbe-Marathon Plus" Reifen beim Einzelhändler, beim Discounter und bei A>bnahme von 1.000 Stück als Geschäftskunde bei STADLER..... Das oft gehörte Argument, dass die Lohnkosten in Deutschland ja so immens "hoch" wären, greft hier nicht; ich kenne aus der Branche ettliche Verkäufer/innen deren Gehalt netto grad' mal 100.- € über Hartz IV Niveau liegt. Und die Geschäftsinhaber der kleinen Fahrradläden - betreiben oftmals "Selbstausbeutung" um am Markt überhaupt noch bestehen zu können.

Der Kunde wiederum - hat's in der Regel "auch nicht so dicke" und kauft seinen Fahrradreifen im "1€-Shop" für knapp 8.- € statt für 36.- € im Laden des Einzelhändlers oder für 18.- € beim Discounter. Das ist dann zwar kein "Schwalbe Marathon", sondern ein "Continental" oder ein "Filmer"; der hält dann auch keine 5 Jahre wie der Schwalbe-Reifen, sondern höchstens ein Jahr - aber er kommt der "Geldbörse" des Kunden halt näher.

Und hier sind wir beim nächsten Problem angekommen - und vdamit bei dem Problem, auf das ich eigentlich hinaus will: Qualität ist nicht mehr bezahlbar, weil die Leut aufgrund ihrer miesen Entlohnung kein Geld mehr für Qualität haben. Ohne Qualitätsware aber steigt der Absatz von miderwertigen Billigprodukten, damit steigt die Verschwendung von Rohstoffen und gleichzeitig wird die Steigerung des "reinen Verkaufes" als "Wachstum" interpretiert - ist doch "irgendwiue bescheuert", oder etwa nicht?

Das Fahrrad - ist hier nur der "beispielgebende Einstieg", wie bereits erwähnt funktioniert die Wachstumslüge und die Verschwendung von Rohstoffen durch Billigimporte auch bei Textilien, bei Modellspielwaren, im Bereich des Baunebengewerbes, bei allen Arten von Halbzeug bis hin zu Autoersatzteilen und Isolierfenster..... Ach die industrielle Massentierhaltung mit dem Nachgang des Billigfleisches hat hier ihren Anteil..... Oft wird "dem Verbraucher" an diesem System der "schwarze Peter" zugespielt, denn der "pöhse pöhse Kunde will ja alles billig billig" - das dem Kunden oftmals aufgrund seines beschissenen Einkommens gar nichts anderes übrig bleibt als "Filmer-Reifen" oder unter schlimmsten Bedingungen in Bagladesh gefertigten Unterhosen via kik zu kaufen, wird dabei nicht erwähnt. Wen im Zuge der ansteigenden Verarmung jedoch die Absatzzahlen für Billigprodukte steigen - dann jubeln unsere Wirtschaftswaisen (und diesmal ganz mit Absicht: Waisen), weil dies ja ein Indikator für "den Aufschwung" sei.....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Also aus eigenem erleben kann ich sagen das dies so nicht stimmt. Sehr oft könnte man sich Qualität leisten wenn man denn mal darauf achten würde.
Sehr oft ist Qualität am Ende billiger als billig Produkte.
Sehr oft liegt es nicht daran das sich Menschen Qualität nicht leisten können sondern daran das sie garnicht wissen was Qualität wirklich wäre und warum man sparen sollte um hohe Qualität zu bekommen.
Hohe Qualität zu bekommen, egal wo und womit, bedeutet immer sich mit dem was man da haben will auskennen muß. Man muß herausfinden was Qualität wirklich bedeutet und welche Qualitätsstufe mans elber benötigt. Diesen Schritt schaffen die meisten Menschen bei den meisten Sachen nicht (weil es sie nicht genug interessiert). Das finanzielle halte ich für vorgeschoben.


Was genau hat Dein Beispiel eines offensichtlichen Billigproduktes nun damit zu tun?
Was genau hält Dich davon ab preisgünstige Qzualität anzubieten?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

@ſomebody:

Ich machg' mit Dir sofort einen Kooperationsvertrag - ich übernehme das handwerkliche, Du das kaufmännische..... Allerdings müsste das dann ein notariell abgesicherter Vertrag sein; nochmal so eine Pleite wie mein Schrotthandel (bei dem meine Geschäftspartner mich über's Ohr gehauen haben) kommt nicht in die Tüte.... Und - die Fahrräder sind das EINSTIGSBEISPIEL - allerdings: Mein Herz schlägt füŕ "Sessel/Liegräder" (ich baue gérade wieder eines.....), und hier sind die Verhältnisse noch etwas anderster, weil diese Räder kein "Massenkonsumartikel" sind. Wenn ich die Möglichkeit hätte eine Manufactur für "HPV" aufzumachen, wäre mein Ziel gute Qualität bei einem Verkaufspreis des einzelnen Rades unter 2.000.- € brutto anzubieten. Denn "die Konkurrenz" fängt im Einzelhandel bei Verkaufspreisen von 2.200.- € inkl. Steuern an. 3.500 bis 4.000 € für ein "HP" oder ein "HAASE" sind keine Seltenheit....

In diesem Bereich "beisst sich die Katz' in den Schwanz": Sessel- und Liegeräder werden nicht so häufig nachgefragt - sie werden in erster Linie deshalb nicht so nachgefragt, weil sie so teuer sind. Und sie sind so teuer - weil es keine grossen Produktionstückzahlen gibt, die gibt es wiederum nicht weil die Nachfrage nicht so hoch ist und die Nachfrage - hatten wir schon - scheitert am hohen Verkaufspreis.....

Technisch hat sich in dem Sektor der "ERinrohrrahmen" durchgesetzt, was zu einem geringe Herstellungsaufwand führt. Damit können die Räder preisgünstiger hergestellt werden - aber "auf dem Markt" sind sie immer noch "schweineteuer" (und ich meine hier nicht solche Exoten" wie das Leitra oder den Milan) Das gleiche gilt übrigeds auch für Transport- und Lastenräder; nur auf dem Sektor der Anhänger zeigt sich ein leichter VK-Preisrückgang. Allerdings sind auf diesem Marktsegment auch Anhänger dabei - die fallen beim Anschauen schon beinah auseinander.....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

eigentlich wollten wir das Konkrete Beispiel durchführen, die Gewinnspanne ist besser als bei Hash ... und das ist ja ein realexistierendes Beispiel nach Deinen Angaben.

Es wissen wohl nicht viele das Fahrräder höhere Gewinne erzielen als Drogen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

@Malakim: Zum Teil haste Recht - viele Leut' wissen gar nicht mehr was Qualität eigentlich ist. Gerade auf dem Fahrradsektor..... Es ist aber für die Leut' auch schwer, Qualität vom Billigschrott zu unterscheiden: Bremsschuhe für's MTB/ATB kriegste beim 1€-Shop für 2.- € das Paar - wie gut die Gummimischung der Beläge ist, merkste erst im Betrieb. Ich habe auf meinem "Betriebsrad" vorne und hinten jeweils eines dieser Billigpaare montiert - und ein paar kommt in der Standzeit durchaus an Qualitätsware heran, das andere Paar aus der selben Verkaufschrage ist dagegen nach 3 Monaten abgefahren gewesen..... Das gleiche - kann Dir auch mit "§Orginal Shimano Bremsbelägen" passieren......

Bei den Reifen ist der Unterschied zwischen Schwalbe und Filmer letztlich nicht ganz so hoch wie es der Preis vermuten lässt. Die meisten Reifen gehen dewegen vorzeitig kaputt, weil die Leut mit viel zu geringem Luftdruck fahren - das "walkt" den Reifen aus; es entstehen Risse in den Flanken und damit kannste auch in einem Jahr einen "Schwalbe Marathon Plus" ruinieren.... Den höheren Preis mit "wir machen ihren Reifen unplattbar" zu rechtfertigen, ist dagegen reine Augenwischerei: Die Kevlareinlage im Reifen liegt nur oben in der Karkasse; ein auf mindestens 3 bar aufgepumpter Reifen drückt im laufenden Betrieb die berühmten "Becks-Bierglasscherben auf dem Radweg" bei voller Fahrt genauso weg, wie ein Reifen mit Pannenschutz. Es gibt eine Möglichkeit einen Reifen tatsächlich weitgehend pannensicher zu machen - die ist aber handwerklich sehr aufwendig und die funktioniert auch nicht im Zusammenspiel mit allen Felgen....

Preisgünstige Qualität kannste nur anbieten, wenn Du auch eine preisgünstige Bezugsquelle hast. Und da haperts...... Der Unterschied in den Kosten für die Herstellung eines "Filmer", eines "Continental" und eines "Schwalbe"-Reifens liegt bei 5 Cent Materialökosten und 10 Cent Produktionskosten. Aber da halt Schwalbereifen in der Regel haltbarer sind als Filemr- oder Continentalreifen beim Fahrrad, "nimmt der Handel" halt auch mehr an Geld für den Schwalbereifen.... Und dieses "mehr" übersteigt die tatsächlichen höheren Herstellungskosten bei Weitem.....
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Nee, das sind dann ja wieder horrende Grundkosten. Die mag ich nicht auslegen, bei einem Produkt, bei dem ich laut "Fachmann" ja überhaupt keine ahnung hab...

Ich will das so wie in deinem Eingangspost, nur da liegt die Wahre Gewinnspanne. Und natürlich nur mit Vertrag, wo denkst du hin. Wenn das ganze schief läuft will ich ja nicht allein auf den Kosten sitzen bleiben.

Also, wie siehts aus? Oder geht das jetzt nicht mehr, weil, ja warum ?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

@ somebody: Kein Problem - wenn Du es ernst meinst: t.logemann(at)googlemail.com .....


ich habe die Emailadresse mal etwas entschärft, sonst hagelt es Spam bei dir...
somebody/mod
 
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Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Wo kommen die Räder denn jetzt her wo es doch keinen Freihafen mehr gibt?
Rotterdam?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ohne Freihafen - muss ich auch erst mal kucken.... wie gesagt, ich war schon lange nicht mehr mit Zollabfertigung befasst.... "Kleinlieferungen" werdenn zollrechtlich auch in Dreilinden abgefertigt; also hier in Berlin kommen auch Container an, von deutschen Firmen bestellt, die dann direkt in der Zollstation Dreilinden "abgefertigt" werden. Die Speditionen, die die befördern - kom,men aus ganz Europa; da lässt sich nicht ablesen wo denn das "Lieferschiff" angelandet ist....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Ohne Freihafen - muss ich auch erst mal kucken.... wie gesagt, ich war schon lange nicht mehr mit Zollabfertigung befasst.... "Kleinlieferungen" werdenn zollrechtlich auch in Dreilinden abgefertigt; also hier in Berlin kommen auch Container an, von deutschen Firmen bestellt, die dann direkt in der Zollstation Dreilinden "abgefertigt" werden. Die Speditionen, die die befördern - kom,men aus ganz Europa; da lässt sich nicht ablesen wo denn das "Lieferschiff" angelandet ist....

Naja soll egal bleiben, hauptsache die Funktionstüchtigen Räder für Stück 6,50€ kommen an.

Edit:
Wozu benötigst Du eigentlich Fremdkapital?
Kann man das nicht Stück für Stück steigern? Also Du kaufst erstmal 3 Räder, vom Gewinn dann 30 usw.?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wirtschaftkunde für Anfänger - am realen Beispiel....

Also - die 6,50 plus Einfuhrzoll und Steuer... ;-) Diesen Preis kriegste aber nur bei Abnahme von wenigstens 100 Container a 100 Stück Inhalt...... und meine Abstellkammer hat bloss 12 qm..... :-)

Die Idee mit den MKinimalmengen hatt' ich schon bei den Grell-Modellen - da bekam ich aus Nürnberg aber die Mitteilung, dass ich mindestens 1.000 Stück abnehmen muss um den günstigen Preis von 1.- € pro Stück inklusive Werbeaufdruck behalten zu können. Die KATO - Motoreiheit zum Nachrüpsten kostet bei 1.000 Stück Abnahme - 18.950 €; im Vergleich zur Einzelabnahme ein Preisvorteil von 4.000.- €. Da wird's dann schon schwieriger - aber die könnte ich zur Not auch noch im Einzelhandel einzeln beziehen.... Obwohl ich für so ein Projekt jetzt schon das ganze Handwerkszeug zusammen habe - fehlen mir dafür immer noch 300.- € Geld für Werkstattausrüstung - tja, das wird also noch ein, zwei Jahre dauern bis ich mich an die "Grell-Modelle" machen kann...... (Rentnerbeschäftigung sozusagen; irgendwie muss ich ja meine Grundrente "aufbessern" können, wenn's denn mal soweit ist.... ;-) - falls ich überhaupt so alt werde, wie ich schon seit Jahren aussehe..... ;-) )

Es gibt übrigends aus meiner Sicht noch so ein ganz kleines Problem bei den Billigimporten der Fahrräder: Da sind ettliche dabei, die meinen Qualitätsansprüchen nicht gerecht werden - Kibderräder mit einem Leergewicht von 8 KG zum Beispiel.... Das arme Kind, das sich mit einem solchen Rad in den Strassenverkehr wagen muss.... Federgabeln mit einer Polymerefederfüllung zu Beispiel.... - das ist "fabrikneuer Sperrmüll". Von dem im Regelfall falsch montierten Bremsen und Schaltungen ganz zu schweigen..... "Aus'm Container 'raus und verkaufen" ist da nicht......
 
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