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"Adel" in Deutschland

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Dann ist das ein netter Spaß.
Hab da noch eine kleine Anekdode wies dazu kam.

Ich war vor 10 Jahren in einem Möbellager Abteilungsleiter, die Firma lief über einen E.V. und hat sich für sozialschwache Menschen angagiert.
Wir haben Haushaltsauflösungen gemacht und Möbelspenden angenommen und in einem Verkaufsraum verkauft. Ich hab die Preise selber gestalten dürfen, was sich dahingehend als Vorteil herausgestellt hat, da ich entscheiden konnte wer was bezahlt. Da alles unter einem E.V. lief durften wir eh kein Umsatz erwirtschaften.
Meine Aufgabe bestand darin den Menschen das zu geben was sie an Möbel brauchen und das möglichst zu einem geringen Preis, da die Leute wo zu mir kamen meist Harz4 Empfänger waren. Wir hatten aber auch teilweise Schnäppchenjäger aus der Schweiz da, die nach alten wertvollen Möbel ausschau gehalten haben, da sah das mit der Preisgestaltung dann anderst aus. Nach einer Weile hatten wir einiges in unserer Trinkgeldkasse, mit der ich Mittags als Verpflegung für meine Mitarbeiter gekauft hab. Da wir da aber immer genug drin hatten, kamen wir eben mal aus Spass auf die Seite mit den Titeln. Meine Mitarbeiter fanden die Idee cool, mir so einen zu besorgen, da sie mich auch unter ,,Duke" kannten. Ich hab den Spass dann mitgemacht. Sie wollten dann das ich die Urkunde im Büro aufhäng, hab ich aber nicht gemacht, dass war mir dann doch ein bisschen zu übertrieben.

Ich hatte da aber nur einen befristete Vertrag und hab meinen Nachfolger noch eingelernt bevor ich gehen musste. Dem Job trauer ich heute noch manchmal hinterher, da er mir immer sehr viel Freude bereitet hat weil ich mit einem guten Gefühl nachhause kam, weil ich wusste ich hab Menschen damit einen Gefallen getan.
 
Zuletzt bearbeitet:

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.123
Ja, Pioneer und Techniks MK5 Plattenspieler, hab das handwerkliche anpassen des Tempos noch gelernt ohne Autosync. Das Bild im Anhang ist bei mir zuhause.
Wir haben haben auch zwei Studios, eins in Basel/Therwil und eins in Rheinfelden/Deutschland. In Therwil wird nur digital produziert. Im größeren in Rheinfelden haben wir zusammen mit Dj Schock ne Plattensammlung von ca. 16.000 Vinyl angesammelt, da kann auch digital produziert werden, haben dort aber auch Analogsynts stehen. Welche alle, kann ich gar nicht sagen, dass wechselt sehr oft, von Moog über NORD bis zu Novation und Akai, alles was man halt so brauch in nem Studio.
Bei uns regional haben wir einiges gemacht an Partys, aber so einen richtigen Durchbruch hat aus unserm Team keiner geschafft. Aber so richtig drauf angelegt hat es auch keiner, war immer bei allen nur Hobby.

Das ist ein Digital-Label von meinem besten Freund: https://soundcloud.com/wildfang-music Das zahlt sich mittlerweile auch aus, zwar nur ein kleines Taschengeld, aber besser als nichts.
Das klingt ganz schön profimäßig.
Ich hab mir erst zum Rumdaddeln den Polyend Tracker geholt.

Btw, als DJ müsstest du doch sicher Partiboi69 kennen?😂 Der wird grad riesen Nummer in Australien
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Das klingt ganz schön profimäßig.
Ich hab mir erst zum Rumdaddeln den Polyend Tracker geholt.

Btw, als DJ müsstest du doch sicher Partiboi69 kennen?😂 Der wird grad riesen Nummer in Australien
Wenn ich ehrlich bin hab ich von EDM keine Ahnung, wir sind alles non-commercial Undergrund Djs und produzieren nur was uns gefällt, nicht für den Profit. Von den bekannteren kenn ich persönlich nur Max aka Westbam. Die Djs mit denen ich zu tun habe produzieren alle Undergrund-Sound.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.123
Wenn ich ehrlich bin hab ich von EDM keine Ahnung, wir sind alles non-commercial Undergrund Djs und produzieren nur was uns gefällt, nicht für den Profit. Von den bekannteren kenn ich persönlich nur Max aka Westbam. Die Djs mit denen ich zu tun habe produzieren alle Undergrund-Sound.
Ich würde mir sehr gern irgendwann entweder Moog 32 oder einen virtual analog Synth ohne Klaviatur dazuholen. Entweder den Flame Mäander oder den Modal Cobalt 8M.
Das würde super zum Tracker passen. Der sendet die Midinoten raus, und die Synths spielen dann.

Was würdest zu da für einen Audiomixer empfehlen? Irgendwie muss ich die Audiosignale danach ja wieder zusammenmixen.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Ich würde mir sehr gern irgendwann entweder Moog 32 oder einen virtual analog Synth ohne Klaviatur dazuholen. Entweder den Flame Mäander oder den Modal Cobalt 8M.
Das würde super zum Tracker passen. Der sendet die Midinoten raus, und die Synths spielen dann.

Was würdest zu da für einen Audiomixer empfehlen? Irgendwie muss ich die Audiosignale danach ja wieder zusammenmixen.
Den Moog 32 haben wir, also was basslines angeht, kommt aus dem schon echt Druck raus, dass bekommt man mit dem reinen Plugin nicht so hin. Den kann ich empfehlen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Die Titelträger sind Diener Gottes und nicht der Menschen.



Wenn du so sehr dagegen bist, warum bist du dann noch Christ ?

Wieso? Über religiöse Titel habe ich mich noch gar nicht ausgelassen - und den eines Abtes habe ich sogar ausdrücklich anerkannt.
Für eine ausgeprägte konfessionelle Hierrachie mag es politisch/gesellschaftliche Gründe geben, aus der Lektüre des NT ergeben sie sich für mich aber nicht. Wie vieles andere im Übrigen auch nicht, das in den letzten 2.000 Jahren seitdem entstanden ist.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.123
Den Moog 32 haben wir, also was basslines angeht, kommt aus dem schon echt Druck raus, dass bekommt man mit dem reinen Plugin nicht so hin. Den kann ich empfehlen.
Moog ist halt klanglich fett ohne Ende. Das ist schon sehr geil.

Den Flame Mäander find ich aber auch sehr interessant.

Hat keine Eile, nur wenn ich merken sollte ich mach dann doch mal öfter bisl elektronische Musik aus Gaudi.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Den Flame Mäander find ich aber auch sehr interessant.
Ja doch, der kann was. Es gibt mittlerweile soviel Equipment dass es schlussendlich echt nur noch eine Geschmacksfrage ist. Man kann auf so viele verschieden Arten Sound machen. Schlussendlich muss Dir das Teil einfach gefallen und Spass machen, dann hast am meisten davon.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Moog ist halt klanglich fett ohne Ende. Das ist schon sehr geil.

Den Flame Mäander find ich aber auch sehr interessant.

Hat keine Eile, nur wenn ich merken sollte ich mach dann doch mal öfter bisl elektronische Musik aus Gaudi.
Das ist wie mit der Software. Die sind alle mitlerweile so ausgereift dass echt alle gut sind. Dir muss nur die Oberfläche gefallen, plugins kann man auf allen einbinden. Ob Logic, Ableton, Fruity Loops, Cubase und wie sie alle heißen. Nur noch eine Frage des Geschmacks.
 
Zuletzt bearbeitet:

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.123
Das ist wie mit der Software. Die sind alle mitlerweile so ausgereift dass echt alle gut sind. Dir muss nur die Oberfläche gefallen, plugins kann man auf allen einbinden. Ob Logic, Ableton, Fruty Loops, Cubase und wie sie alle heißen. Nur noch eine Frage des Geschmacks.
am PC mag ich garnix machen eigentlich, alles nur über Hardware.

Bin um jede Sekunde froh die ich nicht am PC sitzen muss.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
am PC mag ich garnix machen eigentlich, alles nur über Hardware.

Bin um jede Sekunde froh die ich nicht am PC sitzen muss.
Kann ich nachvollziehen, deshalb bin ich auch so gut wie gar nicht im Studio in Basel, ich mag auch lieber selber Hand anlegen. Ich dreh am liebsten an den Plattentellern, da kann ich richtig abschalten. Das wurd halt über die Jahre intuitiv und ist meine Art den Kopf frei zu bekommen vom Chaos das mich auch manchmal überkommt.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Welfenprinz Ernst August von Hannover, Urenkel des letzten Deutschen Kaisers und damit einer der ranghöchsten deutschen Adeligen, wurde mal wieder verurteilt:

Welfenprinz muss österreichischen Wohnsitz verlassen

"Prügelprinz" Ernst August von Hannover hat ja bereits ein ordentliches Vorstrafenregister und wieder einmal ist er auch auf Polizisten losgegangen, diesmal sogar mit einem Messerschleifer. Ein paar Tage zuvor eine Polizistin mit einem Baseballschläger bedroht ...
... da hat er mit einem Urteil von 10 Monaten auf Bewährung ziemlich Glück gehabt. So mancher anderer hätte einfahren dürfen, bis zu 3 Jahre Haft wären möglich gewesen.

Herr von Hannover, immer daran denken: Adel verpflichtet. Und Sie sind nicht Friedrich Barbarossa.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Was mit ihm wohl nicht stimmt, dass er immer wieder die Kontrolle verliert!?

Vielleicht ist er das Endprodukt einer jahrhundertelangen, genetischen Degeneration? Adel, der Adel heiratet, und das über viele Jahrhunderte ...

- Studien zufolge soll z.B. in Marokko die psychische Krankheit Bipolare Störung etwa 4x so häufig vorkommen wie in westlichen Ländern. Als Grund vermutet man die lange Tradition und hohe Verbreitung von Verwandtenehen (Cousin-Cousine).
- Das Risiko für ein beliebiges, saudi-arabisches Ehepaar ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, soll etwa doppelt so hoch sein wie in westlichen Gesellschaften. Der Grund ist derselbe w.o.
- Karl II. von Spanien (1661-1700), der letzte der Spanischen Habsburger, war durch die Heiratspolitik seiner Vorfahren mehr oder weniger ein kränklicher und debiler Idiot und faktisch regierungsunfähig. Bei ihm zeigten sich deutliche Anzeichen von Degeneration und Inzucht. Aufgrund von Ahnenverlust zählte die fünfte Generation der Vorfahren Karls statt der möglichen 32 lediglich zehn Personen und alle seine sechs Urgroßeltern stammten direkt von Johanna von Kastilien („die Wahnsinnige“) ab.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Vielleicht ist er das Endprodukt einer jahrhundertelangen, genetischen Degeneration? Adel, der Adel heiratet, und das über viele Jahrhunderte ...

- Studien zufolge soll z.B. in Marokko die psychische Krankheit Bipolare Störung etwa 4x so häufig vorkommen wie in westlichen Ländern. Als Grund vermutet man die lange Tradition und hohe Verbreitung von Verwandtenehen (Cousin-Cousine).
- Das Risiko für ein beliebiges, saudi-arabisches Ehepaar ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, soll etwa doppelt so hoch sein wie in westlichen Gesellschaften. Der Grund ist derselbe w.o.
- Karl II. von Spanien (1661-1700), der letzte der Spanischen Habsburger, war durch die Heiratspolitik seiner Vorfahren mehr oder weniger ein kränklicher und debiler Idiot und faktisch regierungsunfähig. Bei ihm zeigten sich deutliche Anzeichen von Degeneration und Inzucht. Aufgrund von Ahnenverlust zählte die fünfte Generation der Vorfahren Karls statt der möglichen 32 lediglich zehn Personen und alle seine sechs Urgroßeltern stammten direkt von Johanna von Kastilien („die Wahnsinnige“) ab.
Ich wollt das jetzt nicht aussprechen, aber sowas hab ich mir auch gedacht. 100% kann man das sicher nicht sagen. Aber eine mögliche Ursache ist das bestimmt. Da kann man ja schon fast froh sein das man als gesunder Normalbürger so ein Päckchen nicht zu tragen hat.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ich wollt das jetzt nicht aussprechen, aber sowas hab ich mir auch gedacht. 100% kann man das sicher nicht sagen. Aber eine mögliche Ursache ist das bestimmt. Da kann man ja schon fast froh sein das man als gesunder Normalbürger so ein Päckchen nicht zu tragen hat.

Nun ... vielleicht sollten wir uns da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Seit der Industrialisierung hat es sicher mehr Vermischung in der Bevölkerung gegeben.
Aber wie war es denn früher, auf dem Land? Da hat dann jemand seine Liebste vllt. noch auf dem Dorffest kennengelernt, und die kam dann aus dem Nachbardorf. Und der Begriff "Dorftrottel" kommt auch nicht von ungefähr, denn früher gab es in jedem Dorf auch mindestens einen.

Als ich um das Jahr 2000 in Tanga, Marokko war, fiel mir auf: Es gibt hier anscheinend mehr behinderte Kinder. Das war schon irgendwie auffällig. Zwar haben sie eine bewundernswerte sozial-familiäre Kultur, Menschen mit Behinderung auch einzubinden. Man kann es aber auch so sehen: Diese Kultur der Einbindung gibt es, weil es sich um ein so vergleichsweise verbreitetes Phänomen handelt. Es kommt in fast jeder Familie vor.
Genauso verbreitet sind aber eben auch Verwandtenehen, woraus das Problem entsteht.

Die islamische Kultur fördert zwar Verwandtenehen (Cousin-Cousine, Onkel-Nichte) nicht explizit, toleriert sie aber und sie unterliegen keiner sozialen Ächtung.
Man darf vermuten: Je ärmer die Familien sind, um so höher ist die Verbreitung von Verwandtenehen. Die Gründe dafür sind, wie so oft, materieller Natur.
Wer seine Cousine heiratet, der hat weniger Verwandte und notwendige Mitgift-Zahlungen bleiben in der Familie. Genauso wie der andere Familienbesitz auch, es muss unter weniger Beteiligten geteilt werden. Wer das auf die Spitze treiben will, der verheiratet alle untereinander, dann sind die Schwäger auch noch Brüder und die Schwägerinnen Schwestern. Wo das hinführt, wenn man dies in großem Umfang und über viele Generationen betreibt, das kann man sich denken.

Das Adlige ein höheres Risiko für bestimmte genetische Krankheiten haben, das weiß man schon lange. Die Bluterkrankheit, die Gicht - um nur zwei Beispiele zu nennen, die unter Adeligen häufiger auftreten. Ernst Augusts Vorfahre, Kaiser Wilhelm II. hatte einen "Geburtsfehler", einen kaputten Arm. Wenn es mal einen großes Treffen des europäischen Hochadels gibt, dann sind bis auf wenige Ausnahmen praktisch alle mit dem Haus Sachsen-Coburg in der einen oder anderen Weise verwandt. Und bis in die jüngere Zeit haben sie auch noch weiterhin untereinander geheiratet.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Heute war ich bei meiner Ärztin zum Blut abnehmen, sie heißt ,,Dr. med. Yarvis Gräfin von Buxhoeveden", ihr Stambaum geht bis ins 12.Jahrhundert zurück:


Sie ist zwar nicht gelistet in Wikipedia, was aber nichts zu heißen hat, da in Wikipedia auch nicht eindeutig hervorgeht das die Familie ausgestorben ist. Man kann sich auch aus dem Bürgerbuch raus streichen lassen wenn man das möchte.
Oder meint ihr sie hat sich den Namen auch nur angeheftet?
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Heute war ich bei meiner Ärztin zum Blut abnehmen, sie heißt ,,Dr. med. Yarvis Gräfin von Buxhoeveden", ihr Stambaum geht bis ins 12.Jahrhundert zurück

Ach ja, Stammbäume ...
In meiner Kindheit wohnte für ein paar Jahre mein Großvater bei uns, der war Ahnenforscher. Eine solche Tätigkeit hatte er wohl auch in der Nazizeit gemacht, als Schreibtischtäter ...
Meine Familie war immer kleinbürgerlich, dennoch verfolgte er unsere Familie mütterlicherseits relativ sicher bis in das 16. Jh. zurück, und unsicher bis in das 14. Die Unterlagen dazwischen gingen ihm auf seiner Flucht aus Schlesien 1945 verloren ... Er hatte aufgrund seiner "Forschung" auch ein Familienwappen entworfen - aber was war das letztlich für ein Anachronismus? Seine Familie war nie adelig, also gab es auch nie ein Wappen.

Interessant wäre es vielleicht gewesen, über diese Menschen mal etwas zu erfahren, wie sie gelebt haben, was sie gemacht haben - aber diese Informationen gab es natürlich nicht. Wenn meine Vorfahren jemals etwas hinterlassen haben, dann ist das spätestens bei der Flucht aus Schlesien verloren gegangen. So gab es nach jahrzehntelanger Arbeit meines Großvaters nur einen Schrank voller Karteikarten, sein Lebenswerk, mit "geboren dann und dann", "geheiratet die und die", "Kinder so und so" - und manchmal eine Berufsbezeichnung.
Im Rückblick sehe ich da nur ein verkrampftes Hobby eines ziemlich rechtslastigen Bürokraten, eines Karteikarten-Zählers, der vergangene Zeiten glorifiziert, die so golden nie waren. Und im Hintergrund ein verstaubtes Regal, mit "Sammelausgaben" des "Grafschaft Glatzer Botschafters" - einer Zeitschrift, nach dem Kriege, für Schlesier, die keine mehr waren.

Einer solchen Weltsicht kann ich nichts abgewinnen, das konnte ich auch als Jugendlicher schon nicht.
Im Jahr 1981 - Jahre nach dem Tod meines Großvaters - nahm die Arbeit meines Großvaters eine andere, völlig ungeahnte Wendung. Damals ging es den Polen sehr schlecht und meine Eltern, Sozialdemokraten und schon immer sozial eingestellt, wollten helfen. Mein Großvater hatte Kontakte zu polnischen Geistlichen gepflegt (um Informationen aus alten schlesischen Kirchenbüchern zu erhalten) - und die konnten wir nutzen, um eine humanitäre Aktion zu organisieren. Meine Eltern fuhren mit einem kleinen Lebensmittel- und Kleidungstransport nach Polen und ich fuhr mit! Im Alter von 17 Jahren.
So gesehen hatte die "Ahnenforschung" noch einen realen Nutzen gehabt, einen Nutzen, der den lebenden Menschen diente (und nicht den Karteileichen der Toten), den mein Großvater sicher so nicht vorausgesehen hätte und vllt. auch nicht begrüßt hätte.
 

Axiom

Geheimer Meister
21. März 2016
204
Ach ja, Stammbäume ...
In meiner Kindheit wohnte für ein paar Jahre mein Großvater bei uns, der war Ahnenforscher. Eine solche Tätigkeit hatte er wohl auch in der Nazizeit gemacht, als Schreibtischtäter ...
Meine Familie war immer kleinbürgerlich, dennoch verfolgte er unsere Familie mütterlicherseits relativ sicher bis in das 16. Jh. zurück, und unsicher bis in das 14. Die Unterlagen dazwischen gingen ihm auf seiner Flucht aus Schlesien 1945 verloren ... Er hatte aufgrund seiner "Forschung" auch ein Familienwappen entworfen - aber was war das letztlich für ein Anachronismus? Seine Familie war nie adelig, also gab es auch nie ein Wappen.

Interessant wäre es vielleicht gewesen, über diese Menschen mal etwas zu erfahren, wie sie gelebt haben, was sie gemacht haben - aber diese Informationen gab es natürlich nicht. Wenn meine Vorfahren jemals etwas hinterlassen haben, dann ist das spätestens bei der Flucht aus Schlesien verloren gegangen. So gab es nach jahrzehntelanger Arbeit meines Großvaters nur einen Schrank voller Karteikarten, sein Lebenswerk, mit "geboren dann und dann", "geheiratet die und die", "Kinder so und so" - und manchmal eine Berufsbezeichnung.
Im Rückblick sehe ich da nur ein verkrampftes Hobby eines ziemlich rechtslastigen Bürokraten, eines Karteikarten-Zählers, der vergangene Zeiten glorifiziert, die so golden nie waren. Und im Hintergrund ein verstaubtes Regal, mit "Sammelausgaben" des "Grafschaft Glatzer Botschafters" - einer Zeitschrift, nach dem Kriege, für Schlesier, die keine mehr waren.

Einer solchen Weltsicht kann ich nichts abgewinnen, das konnte ich auch als Jugendlicher schon nicht.
Im Jahr 1981 - Jahre nach dem Tod meines Großvaters - nahm die Arbeit meines Großvaters eine andere, völlig ungeahnte Wendung. Damals ging es den Polen sehr schlecht und meine Eltern, Sozialdemokraten und schon immer sozial eingestellt, wollten helfen. Mein Großvater hatte Kontakte zu polnischen Geistlichen gepflegt (um Informationen aus alten schlesischen Kirchenbüchern zu erhalten) - und die konnten wir nutzen, um eine humanitäre Aktion zu organisieren. Meine Eltern fuhren mit einem kleinen Lebensmittel- und Kleidungstransport nach Polen und ich fuhr mit! Im Alter von 17 Jahren.
So gesehen hatte die "Ahnenforschung" noch einen realen Nutzen gehabt, einen Nutzen, der den lebenden Menschen diente (und nicht den Karteileichen der Toten), den mein Großvater sicher so nicht vorausgesehen hätte und vllt. auch nicht begrüßt hätte.
Vielleicht sollte ich doch mal Anhnenforschung betreiben, ich weiss nur eins über meinen Urgroßvater mütterlicherseits, das ein Bild von ihm bei uns im Burghofmuseum hieng, er auf nem Pferd mit Fahne in der Hand und ein paar Männern neben ihm auch auf Pferden. Als Kind wurd mir das mal gezeigt. Als ich dann als Jugendlicher mal im Museum nachforschen wollte war das Bild nicht mehr da. Das muss es aber sicher noch geben im Archiv. Und was da genau war das man ihn ins Museum hängt weiss ich auch nicht wirklich. Meine Mutter hat sein Eisernes Kreuz noch daheim liegen, wieso und weshalb er das bekommen hat weiss ich leider auch nicht. Ich wollte es aber auch gar nie wirklich wissen weil ich was schlimmes vermutet habe und ich damit eig. gar nichts zutun haben wollte. Wer weiss was da passiert ist, sicher nichts auf was man stolz sein kein. Kann mich aber auch täuschen...
 
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