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Baha'i

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Tja Malakim, es hilft nichts: eine Zeitstrafe kann tödlich enden, ebenso wie die Todesstrafe. Das ist ein gutes Argument, Strafprozesse sehr genau und kritisch zu führen, aber nicht für oder gegen eine bestimmte Strafbestimmung. Oder ist etwa ein Irrtum gut, ein anderer schlecht? Lebenslänglich kann irrig sein, und unmenschlich dazu. Freispruch auch.
Was wir auch immer tun, wir sind immer in der Gefahr uns zu irren und Schaden zu verursachen. Eine bestimmte Strafe auszuschließen, ändert nichts daran.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Baha'i

Tja, Du willst aber trotz aller möglichen Irrtüme einem Menschen das Leben nehmen, ich nicht, ich sehe da Unterschiede.
Gemessen an der derzeitigen Rechtslage möchte ich meinen das ich mich da viel eher auf der moralisch sicheren Seite befinde als Du.

Du wirst das Töten von Menschen für mich nie schön reden können, da kannst Du Dich auf den Kopf stellen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Ich finde es nicht sonderlich sachdienlich, daß hier eine rechtskräfite Verurteilung als "Mord" bezeichnet wird. .

Ich wär mal ein wenig vorsichtiger mit dem Begriff der "Rechtssaatlichkeit"und der "Rechtskraft". Die Nazis haben sich ihre eigenen Gesetze gebastelt um den Mord an anders Denkenden zu rechtfertigen; die Stalinisten haben das genauso gemacht.... Für die SED-Diktatur war der "finale Todesschuss" an der Mauer ein wichtiger teil rechtsstaatlicher Gefahrenabwehr.... letztlich war das alles nichts anderes als Mord.

ich wär' auch mal vorsichtig bei der Verwendung des Begriffes der "Gefahrenabwehr". Auch dieser Begriff ist viel zu oft in der Geschichte von Despoten und Tyrannen zur eigenen Machterhaltung "ausgelegt" worden.....

Eine wirklich zivilisierte und ethisch-moralisch hochstehende Gesellschaft muss andere Möglichkeiten als "rechtsstaatlich legitimierten Mord" finden, um mit Problemen eben innerhalb der eigenen Gesellschaft fertig zu werden.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Schön, daß du auf die Vergangenheit reagieren willst, Thomas. Nur regieren nicht mehr die Nazis oder Kommunisten, und das zu verhindern ist eine ganz andere Frage. Wie wäre es, wenn wir uns um die heute existierenden Fragen kümmern würden?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Baha'i

Schön, daß du auf die Vergangenheit reagieren willst, Thomas. Nur regieren nicht mehr die Nazis oder Kommunisten, und das zu verhindern ist eine ganz andere Frage. Wie wäre es, wenn wir uns um die heute existierenden Fragen kümmern würden?


Neuer Punkt auf der Tagesordnung:
Religiöse die nach Todesstrafe schreien von der Regierung fern halten!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Schön, daß du auf die Vergangenheit reagieren willst, Thomas. Nur regieren nicht mehr die Nazis oder Kommunisten, und das zu verhindern ist eine ganz andere Frage. Wie wäre es, wenn wir uns um die heute existierenden Fragen kümmern würden?

Eine der "rael existierende Fragen" ist auch, wie denn die Baha'i mit Dikatoren umgehen würden - mit Mursi zum Beispiel, mit Malakim, mit dem nun Gott sei Dank nicht mehr am Ruder befindlichen Ahmadenidschad, zum Beispiel..... Klatschtst Duirgendwann mal "Beifall", wenn die irgendwann mal aufgrund "rechtsstaatlicher Gesetze" ermordet werden (sollen)?

Ausserdem: Wer die Vergangenheit nicht bewältigt hat - ist dazu verdammt die Fehler von früher immer wieder auf's Neue zu machen.....

- - - Aktualisiert - - -

Neuer Punkt auf der Tagesordnung:
Religiöse die nach Todesstrafe schreien von der Regierung fern halten!

Ich will das nicht nur auf "Religiöse" angewandt haben - sondern grundsätzlich auf Alle die nach der Todesstrafe schreien !
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Klatschtst Duirgendwann mal "Beifall", wenn die irgendwann mal aufgrund "rechtsstaatlicher Gesetze" ermordet werden (sollen)?
Sicher nicht, es ist nie ein Grund zur Freude wenn ein Mensch schwer gefehlt hat (wenn er denn...) - aber falls sie getötet haben sollten, werden sie (hoffentlich) auch zur Rechenschaft gezogen. Nicht, weil das so schön wäre, sondern weil man das der Gesellschaft schuldet, die nicht unter weiteren Diktatoren leiden soll.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Baha'i

Ich klapp gleich weg...

Auch diese eigentlich gut angefangenen Überlegungen sind ausgesprochen ungeeignet wenn man die Todesstrafe irgendwie rechtfertigen möchte.

Letztlich ist es die Frage, ob wir uns entscheiden- bei allen Bedenken - unschuldige bestmöglich zu schützen, oder eben Täter. Nichts, absolut gar nichts, erspart uns die moralischen Bedenken, gibt uns absolute Sicherheit im Urteil. Wir können uns nicht darum herum drücken, es wird immer eine Frage sein die wir nicht 100% beantworten können. Wer die Moral nur auf einer Seite sieht, macht sich etwas vor.

Es ist mir unerklärlich wie man so einsichtig sein kann dass wir uns im Umgang mit Kriminellen in einem Dilemma befinden, weil sie uns umständehalber zu einer Reaktion nötigen mit der wir nur ganz schlecht umgehen können, um dann eine absolut finale Entscheiidung treffen zu wollen.
Wohlmeinend würde ich es damit erklären wollen, dass man als Mensch Gerechtigkeit unbedingt erreichen will, das ist aber leider nicht immer gerecht.

Im weiteren Verlauf der Diskussion versuchst du einen möglichen Irrtum in der Rechtsprechung, bezüglich einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe mit einer Hinrichtung gleichzusetzen.
Das ist natürlich nicht das Selbe, denn ein Justizirrtum hat die Chance auf spätere Aufklärung während ein umschuldig Einsitzender noch lebt!
Eine Todesstrafe ist zu entgültig wenn man an Gerechtigkeit interessiert sein sollte.

Am besten sagst du das den Eltern ermordeter Kinder, die einem angeblich resozialisierten Täter zum Opfer gefallen sind, oder einem "lebenslänglichen", der nach guter Führung entlassen, gleich wieder zugeschlagen hat.

Du willst mir doch nicht unterstellen dass mir die Opfer egal sind, ich habe mich niemals gegen eine lebenslange SIcherheitsverwahrung ausgesprochen.
Die Anzahl der lebenslang Inhaftierten ist bei uns in Deutschland so klein, dass ich mir den Schluss erlauben möchte, wir lönnen uns diese Unterbringung von gefährlichen Menschen sehr gut leisten.
Und wenn wir damit nur das Signal setzen, dass wir das Töten von Menschen und sonstige Gewalt als Erziehungsmethode nicht akzeptieren.

Eine gewalttätige Gesellschaft spiegelt sich durchaus durch ihr Selbstverständnis gegenüber der Todesstrafe wieder.
Es ist so dass die Todesstrafe dort oft verhängt wird, wo sich Menschen auch sonst lieber mit Schusswaffen "selbstverteidigen".
Wie wissen nicht wieviele Opfer die Androhung der Todesstrafe verhindern kann, aber aus älteren Diskussionen habe ich mitgenommen, dass die Gewalt in Ländern mit Todesstrafe nicht eingedämmt wird.
Da kann ich schnell ausrechnen was mir in dem Fall menschlicher erscheint.

Menschen missachten Verbote weil sie davon ausgehen nicht erwischt zu werden, das verhindert die Todesstrafe auch nicht.

Nun würde ich behaupten dass Menschen dort hingerichtet werden wo eher eine Kultur herrscht, in der das Töten von Menschen oft vorkommt.
Als Gegenmassnahme empfiehlt es sich daher auf jeden Fall wenn eine staatliche Institution oder eine Religion einfach mal damit aufhört, nur um überhaupt mal die Anzahl der getöteten Menschen zu reduzieren.
Es ist ein Teufelskreis den man ganz einfach durch "du sollst nicht töten", durchbrechen kann, wenn man das will.

Die Gesellschaft ist dem Schutz ihren Bürger verpflichtet. Es ist nun ja nicht Ziel der Sache, inflationär Todesstrafen zu verhängen, gegen was weiß ich für minder schwere Straftaten. Sie soll gelten für besonders schwere Taten die entsprechend schweren Schaden anrichten. Wer mordet oder ein Haus anzündet riskiert sie, und vielleicht erinnert sich ja noch wer.. Brandanschlag von Solingen
Solche Taten sind schon schlimm genug, wenn wir die Opfer betrachten. Es gibt aber viel weiter gestreute Folgen, weil Angst, Unsicherheit , Aggression verbreitet werden und damit der Gesellschaft ein viel größerer Schaden ensteht als man direkt sieht. Solche Taten müssen also so gut es eben geht, verhindert werden.
Da ihnen häufig ein (politisches, rassistisches..) Kalkül vorausgeht, sind harte Strafen hier wirksam, anders als bei Affekttaten. Und jetzt noch die einfache Frage: wir müssen Menschen schützen. Wen denn nun? Die Täter vor dem Gericht, oder die Opfer vor den Tätern? Das kann in Konflikt geraten. Da muß man sich entscheiden. Auch wenn es wehtut. Es bleibt noch die Umwandlung in lebenslänglich, aber bitte, siehe oben: das kann ebenso tödlich sein, nur für einen Unschuldigen....
Derzeit kann man zynisch kalkulieren: brenne ich einen Wald nieder, kann das Menschenleben kosten und ich riskiere ein paar Jahre. Dann baue ich da Häuser und verdiene gut, wegen Mord werde ich ja nicht belangt, ist ja nur ein "Kollateralschaden".
Von wegen "bewirkt nichts" - woher weiß ich das? Wie messen wir denn die Menge unterbliebener Taten, von den der potentielle Täte Abstand genommen hat?

Dieses Pamhlet zur emotionalen Bewerbung der Todesstrafe wollte ich nur nochmal eingerahmt wissen... so als Warnung.

Die Hilflosigkeit gegenüber Gewalt und Mord kann ich ja nachvollziehen, nur ist Wut über unsere Hilflosigkeit oder Machtlosigkeit in manchen Fällen eben kein guter Berater.
"Hängt ihn auf" darf der erste wütende Gedanke sein, aber dann sollten wir zur Besinnung kommen, das macht zivilisiertes Verhalten aus.

Noch kurz zu dem religiösen Dilemma in dem man sich als Bahai finden kann wenn man zum Thema Todesstrafe Stellung beziehen muss.
Es ist jedem Bahai freigestellt nur das aus seinen heiligen Schriften mitzunehmen was er selbst sorgfältig geprüft hat und mit seinem Gewissen oder Selbstverständnis vereinbaren kann.

Es ist also jedem Bahai freigestellt eine menschlichere oder zivilisiertere Position im Umgang mit der Todesstrafe einzunehmen ohne das er dadurch Schmähungen seiner Glaubensbrüder riskieren müsste.
Den vehementen Einsatz gegen die Todesstrafe aus menschlichen Gründen vermisse ich selbst bei den frommsten Bahai.

Da kommt es in Diskussionen immer zu einem verklemmten Rumgegurke um die eigene Meinung, weil man sich ja in dem Dilemma sieht dass man einem Propheten wiedersprechen muss.
In solchen Fällen ist es bedauerlich dass man nicht klar gegen eine unmenschliche Erziehungsmethode sein kann, weil man dann ja etwas für falsch befindet obwohl es von Gott kommen soll.
Wenn sich ein Wertesystem oder ein Rechtsurteil auf Gruppenzwang aufbaut, dann ist das stets bedenklich!

Alles in Butter auf'm Kutter? Schläfst du gut, Grubi? Hoffentlich hat nie einer Wut auf dich...

Auch Angst ist kein guter Berater in finalen Fragen...

Gruss Grubi
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Du willst mir doch nicht unterstellen dass mir die Opfer egal sind,
Gewiß nicht. Ich rede nur von Prioritäten - davon, daß wir einen guten Täterschutz, aber keinen ebenso guten Opferschutz haben. Und das finde ich verbesserungswürdig, mehr nicht.
Es steht ja jedem frei, dazu Vorschläge zu machen, wenn Strafen nicht das Mittel sein sollen. Das wird ja irgendwann mal parlamentarisch beraten werden, und nichts gegen gute Ideen. Immer her damit.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Also schön - "angeregt aus dem Chat" entwerfe ich mal ein Modell wie man Opfer- und Täterschutz betreiben kann, ohne den Täter rechtsstaatlich zu ermorden.....:

Die Baha'i gehen davon aus, das Verbrechen gleich welcher Art eine "geistige Krankheit" ist, und geistige Krankheiten sollten genauso wie körperliche Krankheiten geheilt werden. Das gelingt nicht immer, AIDS und Krebs sind im Moment nicht heilbar. Ebola auch nicht. Es dar bezweifelt werden, ob Hitler von seinem Wahn hätte geheilt werden können - oder Stalin, oder Franco, oder aktuell der "nordkoreanische Kim".... Trotzdem werden aber AIDS-Kranke, Krebskranke, Ebola-Kranke nicht "einfach so ermordet". Aber bei geistig kranken Straftätern - da scheint das "korrekt"zu sein (ich erinnere an die Emordung bin Ladens....).

Entwerfen wir doch einfach mal ein Modell wie es anders gemacht werden könnte:

Ein einsamer, abgeschiedener Landstrich - eine Polarinsel, ein Stück Wüste. eine abgeholzte Fläche inSibirien oder in der "grünen Hölle" Amazoniens. In der miitte ein Wohn-, und Arbeitsturm, pyramidenförmig abgestuft. Im unteren Bereich Werkstätten, darüber Wohn- und Aufethaltsbereiche, ausreichend für maximal 50 Gefangene. Keine Gitter vor den fenstern, jeder hat ein eigenes Türschlossund Zellenschlösser gibt's auch nicht. Aber eine bis zu 18 Meter hohe Mauer gibt es, ettliche hundert Meter ausserhalb des zentral stehenden Turms. Eingelassene Wachtürme gibt es, und eine nach innen gewölbte Ausformung dieser Mauer, die nach menschlichem Ermessen ein "hochklettern und 'drüber steigen" unmöglich macht.

Die Gefngenen arbeiten in den Werkstaätten der "Haftanstalt", erhalten dafür einen angemessenen Lohn, mindestens aber den Tariflohn den es auch ausserhalb der Mauer geben würde,Sie zahlen davon iete, ihren Lebensunterhalt, Strom, Wasser, Nebenkosten- wie im "normalen Leben" auch. Sie haben vollen Zugang zu allen eingehenden Medien - TV, Radio, Internet, Briefe, Pakete, jedoch werden eingehende Briefe und Pakete auf Schmuggelware kontrolliert. Sie können auch elektronisch und postalisch mit der Aussenwelt kommunizieren; allerdings wir das ebenfalls strengstens kontrolliert. Auf richterlichen Beschlus hin können Internetseiten, mailpostfächer, Briefadressen von der kommunikation her gesperrtwerden - wenn der begründete Verdacht besteht das hier Kontakte nur deswegen aufrecht gehalten werden, um entweder das eigene geistige Krankenbild aufrecht zu erhalten, oder um Flucht sowie Straftaten ausserhalb der Mauer betreiben zu können.

Grundsätzlich wird den Gefangenen eine Therapie angeboten. In minderschweren Verbrechensfällen kann die Therapie letztich zur Entlassung und Wiedereingliederung in die bestehende Gesellschaft ausserhalb der Mauer führen; bei Massenmördern und schwerkriminellen Sexualverbrechern kann eine erfolgreiche Therapie zu besseren sozialen Kontakten innerhalb der Mauer führen.

Die gefangenen sollen ermutigt werden, im Rahmen ihrer Arbeitstätigkeit eine Ausbildung anzustreben. Bei entsprechender Befähigung ist die Ausbildung "grenzenlos" (ein 30-jähriger Serienmörder könnnte, entsprechende Ausbildung und Befähigung vorausgesetzt, in der lebenslangen Haft auch bis zum habilitierten Professor studieren und per Internet Vorlesungen halten).

Von dem Geld dass Gefangene nach Abzug ihrer Lebenshaltungskosten übrig haben, werden 25% in einen Opferausgleichsfond einbezahlt. Verheiratete oder in dauerhafter Partnerschaft vor der Haft lebende Gefangene können jedes Wochenende in isolierten Einzelbereichen auf dem Anstaltsgelände ihre Zeit mit ihrem Partner/Ihrer Partnerin und/oder ihrer Familie verbringen.


Das isterst mal so ein "Grundentwurf" - es ist mit keiner Menschlichkeit zu vereinbaren, eine langjährige Haft oder gar eine tatsächlich lebenslängliche Haft "in Betonsärgen mit Sehschlitz" oder in "zu grossen Rattenkäfigen" zu verbringen. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" steht im deutschen Grundgesetz, und auf diese Würde hat der Verbrecher, egal wie abscheulich seine Taten auch sein mögen, ebenso Anspruch wie das meistens würdelos hingeschlachtete Opfer.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Baha'i

Gewiß nicht. Ich rede nur von Prioritäten - davon, daß wir einen guten Täterschutz, aber keinen ebenso guten Opferschutz haben. Und das finde ich verbesserungswürdig, mehr nicht.
Es steht ja jedem frei, dazu Vorschläge zu machen, wenn Strafen nicht das Mittel sein sollen. Das wird ja irgendwann mal parlamentarisch beraten werden, und nichts gegen gute Ideen. Immer her damit.

1. Wie kann man nur denken man würde Opfer schützen in dem man einen Täter tötet. Opfer sind bereits Opfer und müssen Hilfe bekommen.
Du willst wohl eher potentielle Opfer schützen. Wie das über das Töten von Menschen erfolgen soll bleibt unklar.
2. Es gibt tatsächlich Strafen die viel weniger final sind als Todesstrafe und trotzdem den Täter effektiv aus dem Verkehr ziehen. Oh wunder das wird hier in diesem Land seid geraumer Zeit praktiziert. Als potentielles Opfer möchte ich sagen das dies sehr schön zu funktionieren scheint, man kann hier gut und sicher leben, Kapitalverbrechen sind selten.

Aus Dir spricht Rache sonst nichts. Igitt.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

1. Wie kann man nur denken man würde Opfer schützen in dem man einen Täter tötet. Opfer sind bereits Opfer und müssen Hilfe bekommen.
Klar müssen sie. Aber bekommst du eigentlich mit. worauf ich mich bezogen habe? Etwa Triebtäter, die nach einer Zeitstrafe gleich wieder zuschlagen, obwohl sie als resozialisiert galten? Wer schützt jet die neuen Opfer vor den von dir ignorierten Justizirrtümern? Das sage ich doch, wenn du die Todesstrafe ausschließt, hast du keineswegs Tote verhindert - du weißt es nicht. Denk doch mal darüber nach: egal wie wir uns entscheiden, es kann tödlich enden. Da beißt keine Maus den Faden ab...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Baha'i

Klar müssen sie. Aber bekommst du eigentlich mit. worauf ich mich bezogen habe? Etwa Triebtäter, die nach einer Zeitstrafe gleich wieder zuschlagen, obwohl sie als resozialisiert galten? Wer schützt jet die neuen Opfer vor den von dir ignorierten Justizirrtümern? Das sage ich doch, wenn du die Todesstrafe ausschließt, hast du keineswegs Tote verhindert - du weißt es nicht. Denk doch mal darüber nach: egal wie wir uns entscheiden, es kann tödlich enden. Da beißt keine Maus den Faden ab...

Tja oder der tote Teriebtaeter der wirklich krank war und der es geschafft haette sein Fehlverhalten zu ueberwinden aber nun leider tot ist.

Ich verstehe sehr gut was Du willst. Nein Todesstrafe werde ich nie gutheissen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Baha'i

dt, ich verstehe ja daß Du in der Klemme sitzt. Du fühlst dich offenbar gezwungen eine Position zu verteidigen, die dir meiner Einschätzung nach nicht behagen kann.
Und womit probierst Du's? Mit Menschlichkeit in Form des Schutzes der Bevölkerung. Das war zu erwarten. Unsinnig bleibt es trotzdem.

Um Täter lebenslang an weiteren Taten zu hindern, muss man sie nicht umbringen. Punkt.
Die Verhinderung eines unschuldig Hingerichteten ist ebenfalls ein Schutz der Bevölkerung. (Vom Schutz der Vollstreckungsbeamten mal ganz abgesehen, denn Irgendwer wird's tun müssen, nicht wahr?)
Und vom zivilisatorischen Stand einer Gesellschaft will ich gar nicht erst anfangen, das dauert....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

dt, ich verstehe ja daß Du in der Klemme sitzt. Du fühlst dich offenbar gezwungen eine Position zu verteidigen, die dir meiner Einschätzung nach nicht behagen kann.
Und womit probierst Du's? Mit Menschlichkeit in Form des Schutzes der Bevölkerung. Das war zu erwarten. Unsinnig bleibt es trotzdem.

Um Täter lebenslang an weiteren Taten zu hindern, muss man sie nicht umbringen. Punkt.
Die Verhinderung eines unschuldig Hingerichteten ist ebenfalls ein Schutz der Bevölkerung. (Vom Schutz der Vollstreckungsbeamten mal ganz abgesehen, denn Irgendwer wird's tun müssen, nicht wahr?)
Und vom zivilisatorischen Stand einer Gesellschaft will ich gar nicht erst anfangen, das dauert....
Irrtum, Nachbar, Wäre ich gegen die Todesstrafe, hätte ich kein Problem, das auch zu sagen.
Es gibt nun einmal Täter, die entweder aus Kalkül oder Trieben scheußliche Taten begehen, und Unschuldige sind zu schützen. Das ist weder schön, noch erfreulich, aber es ist nunmal so und wir müssen mit der Realität umgehen. Unangenehme Entscheidungen bleiben uns nicht erspart, und im Zweifel kann man ja lebenlänglich verhängen, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, daß man irrt oder wie Baha'u'llah sagt "wenn ihr es nicht ertragen könnt".
Es ist aber, egal wie wir es sehen, Aufgabe der Justiz, Verbrechen möglichst zu verhindern, oder, wenn das nicht geklappt hat, zu bestrafen. Das ist nie erfreulich, muß aber sein, wenn die Gesellschaft bestehen will.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Baha'i

Irrtum, Nachbar, Wäre ich gegen die Todesstrafe, hätte ich kein Problem, das auch zu sagen.
Es gibt nun einmal Täter, die entweder aus Kalkül oder Trieben scheußliche Taten begehen, und Unschuldige sind zu schützen. Das ist weder schön, noch erfreulich, aber es ist nunmal so und wir müssen mit der Realität umgehen.
Wir machen dann aber Staatsdiener zu Mördern und verhindern das der Täter einsichtig werden könnte. Es ist auch nicht so das die Todesstrafe abschrecken würde. Zudem hat Baha'ullah auch Strafen wie Hand abhacken bei Dieben befürwortet, eindeutig stammt sein Denken aus der islamischen Kultur.
Auch bei seiner Selbsternennung zum Messais macht er es wie Mohammed und nicht wie Jesus.
Baha'ullah erklärte, dass er der Verheißene der großen Religionen sei und es somit seine Aufgabe sei, die Erfüllung zahlreicher messianischer Prophezeiungen einzuleiten.
Baha'ullah
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.122
AW: Baha'i

Mit Politik ist Parteipolitik gemeint. Ein Bahai soll und darf an Wahlen teilnehmen. Er/sie soll aber Menschen wählen und nicht Parteien.
Das heißt also ich darf nur mit meiner Erststimme einen Direktkandidaten wählen und muss mich meiner Zweitstimme enthalten?
Was ist mit einem parteilosen Oberbürgermeister, darf der bahai sein?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Baha'i

Hat er nicht. Wo hast du das her? Das ist eine Strafe nach dem Koran. Da verwechselst du etwas.
Stimmt es war ja ein Mal auf der Stirn und Verbannung....

Verbannung und Gefängnis sind verfügt für den Dieb"
Die Markierung auf der Stirn des Diebes soll die Menschen vor seinen Neigungen warnen. Alle Einzelheiten - die Art der Markierung, wie sie anzubringen und wie lange sie zu tragen ist, unter welchen Bedingungen sie wieder beseitigt werden kann, aber auch die Festlegung, wie schwerwiegend die verschiedenen Begehungsarten des Diebstahls sind - hat Baháu'lláh dem Universalen Haus der Gerechtigkeit zur Regelung überlassen, wenn das Gesetz eingeführt wird.
GBS Recherche - Welcome!
 
27. Februar 2014
37
AW: Baha'i

ich habe einen sehr interessanten Film gesehen. Es ging darum, was einen Menschen zu Tätern macht. In den christlichen Religionen spricht man ja von der Erbsünde. In der Bahai-Religion gibt es die Erbsünde nicht und ich denke die Bahais haben in diesem Punkt absolut recht. Aber was macht den ein Mensch zum Täter? wie kommt es dazu, das Menschen so grausam sein können mit einer derartigen Brutalität, man spricht auch immer wieder vom freien Willen den jeder Mensch haben soll auch die Bahai-Religion vertritt diese These und dem stimme ich nicht mehr zu, sämtliche Psychostudien haben, das wiederlegt, ich glaube der Mensch handelt aus seiner Prägung und aus seinen Erfahrungen heraus und ich muss leider sagen, das die heutigen Systeme nicht gerade hilfreich sind in Bezug auf Opfer und Täter und ich befürchte, dass das auch in Zukunft so bleiben wird, solange die Rohstoffe und Güter und alles Lebensnotwendige in der Entscheidung einer kleinen Minderheit bleibt.

Ein Mensch mordet nicht einfach so und ein Mensch stielt auch nicht einfach so und wie sieht es aus mit Menschen die vergewaltigen, man weiß längst das die meisten in dieser Gruppe selbst Opfer von jahrerlanger Gewalt waren und nichts anderes kennen als Gewalt. Menschen handeln eben aus ihrer Prägung und ihrer Sozialisation und den Erfahrungen die diese Menschen machen und formen. Meistens ist es so, dass Menschen mit hoher Bildung weniger anfällig sind kriminell zu werden während es bei Menschen in einer schwierigen Biografie oder aus armen Verhältnissen, es eher zu Kriminalität kommen kann. Betreffs der Todesstrafe die ich früher befürwortet habe bin ich heute ein absoluter Gegner auch als Bahai in Amerika sieht man es am deutlichsten in wieweit die Todesstrafe wirkt besser gesagt abschreckt. Sie bewirkt überhaupt nichts im Gegenteil, Länder mit der Todesstrafe deren Kriminalität ist bei weitem höher als in Ländern wo es die Todesstrafe nicht gibt so wie in Deutschland.


An die Bahais kann ich nur sagen auch hier müssen wir uns weiter entwickeln und ganz schlecht ist es wenn man mit der Todesstrafe im Internet hausieren geht, die Menschen die das hier im Forum lesen wie, Malakim oder Grubi lehnen sich zu recht auf und sie werfen uns mit Recht vor, das wir barbarisch, mittelalterlich und zurück wieder in die Steinzeit wollen, ich persönlich glaube auch, dass die Bahais keine Zukunft haben werden mit dem wie sie antreten und der Feindseligkeit gegenüber den Nichtbahais, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, gerade heute sieht man sehr deutlich welche Unstimmigkeiten und Wiedersprüche es zwischen den Religionen gibt, das ist alles andere als friedliebend im Gegenteil.

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Menschen wenden sich zurecht von den Religionen ab und das auch weil sie sehr klug sind. Wir Bahais sind eine sehr kleine Weltreligion, wenn andere Sekte dazu sagen wollen ist das auch okay. Wir maßen uns an die Welt besser zu verstehen als andere und wir glauben, dass wir alle Antworten auf die heutigen Probleme haben, wir reden auch immer wieder von der Einigkeit der Menschen und unter den Bahais gibt es ganz verschiedene Strömungen und eine Uneinigkeit untereinander die man im Spiegel bei den anderen Religionen sieht und so eine Partei oder Religion ist nicht Zukunftstauglich.

Interessant ist auch bei den Bahais, das nicht alle Schriften die von Bab und Bahauallah niedergeschrieben sind bekannt sind bei den Bahai-Anhängern, vieles ist noch in arabischer Schrift und nicht einmal ins Englische übersetzt worden, das macht mich schon stutzig, ist es nicht ein bisschen komisch immer Antworten parat zu haben wenn andere eine kritische bis ablehnende Haltung uns Bahais gegenüber haben? ich denke wenn andere gegen uns rebellieren und uns scharf angehen im Wort dann wäre es vielleicht gut darüber nachzudenken was mit uns selbst los ist, denn wenn die Bahais so toll wären wie sie von sich selbst glaubt dann müsste es doch einen Eintritt in die Bahai-Religion in Scharen geben, stattdessen stagniert die Konvertierung zur Bahai-Religion in Deutschland mit etwa las mich lügen 5 bis 6000 Bahais in Deutschland. Wenn Menschen uns gegenüber ablehnend sind so denke ich schon, das die Ursache bei uns liegt, ich meine jetzt nicht die Mullahs aus dem Iran oder andere religiöse Fanatiker, ich meine nur die Menschen hier in Deutschland mit einem demokratischen und humanistischem Verständnis wie Grubi und seines Gleichen. Wir müssen noch sehr viel lernen und es gibt Nichtbahais die in ihrer Entwicklung meilenweit, weiter sind als mancher von uns und darüber sollten wir mal nachdenken. Wenn im Forum so offen über den KITAb-AQDAS und den Gesetzen unteranderem auch über die Todesstrafe gesprochen wird müssen wir uns nicht wundern wenn uns so mancher feindlich gegenüber steht, ich kann das sehr gut verstehen und kann dem nicht einmal wiedersprechen und es gibt kein vernünftiges Argument, was für die Todesstrafe sprechen könnte, es gibt aber sehr viele und gute Argumentationen die gegen die Todesstrafe sprechen. [/FONT]
 
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