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Baha'i

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Baha'i

Hallo dtrainer;

Holy-Writings.com - Read text

Der Eine sucht, der Andere urteilt..
Ja die Logik sagt mir, dass eine Manifestation des einen Geistes Gottes, keine Widersprüche von sich geben würde, Jesus sagte nichts über Verwerflichkeit von Homosexuellen oder Todesstrafe, der Islam und die Bahais haben da eindeutig andere Vorstellungen von Gesetz und Ordnung.

Es gibt aus Sicht der Bahai eine Fortschreitende Offenbarung, das heißt es gibt nur einen Gott, der sich im Lauf der Geschichte mehrfach und fortschreitend offenbart hat und dies auch in Zukunft tun wird. Bahai glauben, dass Baha’u’llah, der Stifter der Bahai-Religion, neben der Wiederkunft anderer Religionsstifter auch die „Wiederkunft Christi in der Herrlichkeit des Vaters“ ist
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Holy-Writings.com - Read text

Der Eine sucht, der Andere urteilt...

Wer bist Du, dtrainer, dass Du darüber urteilen kannst was und wie "die Anderen" suchen? Über mich - haste bisher fast immer nur geurteilt - wer hat Dir die Vollmacht dazu gegeben?

Eines der schönsten poetisch-.mystischen Bücher Baha'u'llah's ist "Sieben Täler - Vier Täler" (daraus stammt Dein Zitat). Wer sich ein wenig mit der Sichtweise der Dinge bei den Sufi auskennt, erkennt hier das sich Baha'u'llah Sufi-Überlieferungen bedient, um dem Menschen zu erläutern, das jeder Mensch ein Empfinden für das was wir unvollkommen einfach nur "Gott" nennen, zu erklären. Du aber - nutzt diese poetische-mystische Weisheit, um den "Anderen" ein "schlechtes Gewissen" und mangelnde Gottesliebe vorzuwerfen. Frage Dich selbst: Hat Baha'u'llah so gehandelt, hat Abdul'Baha so gehandelt? Selbst Shoghi Effendi hat meines Wissens nach nie die Schriften Baha'u'llah's als "Waffe" gegen Menschen missbraucht - Du aber versuchst das hier.

Diese Vorgehensweise lässt "tief blicken"....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Time will tell, of stars that fell, a million years ago
Memories can never take you back, home, sweet home...
you can never go home anymore.

(aus einem Songtext der Moody Blues)

Jede Zeit hat ihre eigenen Erfordernisse. Bei den Juden wurden Homosexuelle getötet, Jesus mußte nichts dazu sagen, er hat das auch nicht abgeschafft. Vielleicht wurde ihm ja die Frage schlicht nicht gestellt.
heute (Baha'i) ist keine Strafe verordnet. Was willst du also?

@Thomas
---
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Baha'i

[...]
Die überwiegende Mehrzahl der Baha'i die ich in meinem Leben kennen gelernt habe, waren friedliche, freundliche, gütige Menschen. Keiner dieser Menschen hätte ein zwölfjähriges Mädchen in die Prostitution abgeschoben und jeder dieser Menschen ist zutiefst empört darüber, dass in den Ländern in denen wir Leben ein Stück Papier - der Pass - etwas über die Wertigkeit des Menschen aussagt.... Jeder dieser Menschen "beweist" in dem tagtäglichen Leben, das Rassismus gleich welcher Form keinen "Bestand" in einer wahrhaft menschlichen Gemeinschaft haben kann und darf -. und doch tragen sie dazu bei, das zumindestens theoretisch das Baha'i-System zu einer Art des "religiösen Rassismuses" beitragen kann. Es ist diesen lieben Menschen nicht bewusst - weil sie durch Struktur und Organisation ihrer "glaubensinternen Weiterbildung" von der offenkundigen Diskrepanz zwischen Anspruch der Religion und Wirklichkeit abgehalten werden - subtiler, "feiner" als bei den Zeugen Jehova's oder der "Scientology Church", aber mit dem gleichen Hintergrund.,
[...]

Was ist denn mit "glaubensinterner Weiterbildung" gemeint?

Gruss Grubi
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Hallo dtrainer;


Ja die Logik sagt mir, dass eine Manifestation des einen Geistes Gottes, keine Widersprüche von sich geben würde, Jesus sagte nichts über Verwerflichkeit von Homosexuellen oder Todesstrafe, der Islam und die Bahais haben da eindeutig andere Vorstellungen von Gesetz und Ordnung.

Der von mir mittlerweile geschätzte (und von den "klassischen Baha'i" verworfene) Prof Juan Cole hat u.a. auch in den USA Orientalistik studiert und spricht und schreibt fliessend Persisch und arabisch. Ihm sind einige "Sachen" aufgefallen:

1. Die Orginalhandschriften Baha'u'llah's sind nur noch zu etwa 70% (insgesamt) erhalten.
Das sit nicht weiter verwunderlich; Babi und Baha'i unterlagen (und unterliegen immer noch) einer Verfolgung durch die persische und osmanische Obrigkeit, und eben diese Obrigkeit hat nichts unversucht gelassen, die aufgefundenen Handschriften zu vernichten. Abdul'Baha und Shoghi Effendi haben zu ihrer Zeit selbst glaubhaft dargelegt, das manche der fundamental wichtigen Schriften des Bab und Baha'u'llah's "in Ölpapier eingehüllt" jahrelang in feuchten Kellerverstecken lagen und bis zu ihrer Überführung nach Haifa "stark gelitten" haben. Dem UHG ist heute eine Kommission angegliedert, die im Prinzip nichts anderes macht als die Orginalfragmente und Orginaldokumente zu sichern und nach bestem wissenschaftlichem Wissen für die Nachwelt zu sichern.
2. Persisch und arabisch sind "schwere" Sprachen...
zwar weniger von der Grammatik und der Aussprache her, aber von der Interpunktion. Ein "Punkt" auf einem Buchstaben eines arabischen oder persischen Wortes "weggelassen" oder einen Fleck als Punkt gelesen - und die inhaltliche Bedeutung des ganzen Satzes kann sich fundamental ändern. Aus dem Islam und dem Qur'an ist diese Schwierigkeit bekannt: Der vor ein paar Jahren gefundene "Ur-Qur'an" im Jemen ist in einem Dialekt des aramäischen geschrieben, fast ohne die arabische Interpunktion. In der Übersetzung hat dieser Qur'an mehr mit dem Evangelium des Petrus zu tun, als der übersetzte arabische Qur'an.
3. Übersetzungsfehler
Die Baha'i benutzten im Deutschen beispielsweise anstelle des Begriffes "Gottesoffenbarer" auch gerne die Umschreibung "Manifestations Gottes". Diese Umschreibung ist direkt aus dem Englischen übernommen - und irgendwann schrieb mir mal ein Muslim, das er diese Umschreibung im Deutschen als Anmassung empfindet, denn sie würde ja bedeuten dass sich Gott "in Baha'u'llah manifestiert hat". Recht hat er gehabt, der Mann - mir ist das allerdings erst aufgefallen als ich mir die Schilderung Baha'u'llah's von seiner "Berufung" durchgelesen habe: "Siehe, ich war nur ein Diener Gottes unter Vielen, da umwehten mich die heiligen Lüfte des Paradieses...". Das hat nun absolut nichts damit zu tun dass sich in der Person Baha'u'llah's Gott manifestiert hätte (genausowenig wie Jesus der "fleischgewordene Gott des Moses" war). Die Engländer und Amerikaner begreifen die Aussage "Manifestation of God" auch völlig anders als die Deutschen.... und Baha'u'llah war weit weg davon, sich als "fleischgewordener Gott" anzusehen...

Und dann gibt's in der Übersetzung noch ein Problem: Fügt man ähnlich unstrukturiert wie im Qur'an die Sätze Baha'u'llah's einfach hintereinander, so ergibt sich ein "Bild", das unter Umständen nicht in den Konsens passt, in dem Baha'u'llah seine Weisheit niedergeschrieben hat. Man kann eine an und für sich gut gelungene Übersetzung auch so strukturieren, das beim Leser der Eindruck erweckt wird, das es einen "absoluten Ausschliesslichkeitscharakter" in allen Dingen innerhalb der Baha'i-Offenbarung gäbe. Das bezieht sich hier sowohl auf die "Bevollmächtigung" der Baha'i-Institutionen, als auch auf den Versuch eben dieser Institutionen, in das individuelle Leben der Gläubigen tief einzugreifen. Ein "Brief des UHG" zeigt letztlich nur das Verständnis dass die neun Personen die in das UHG gewählt wurden, von einer Sache oder einem Anliegen haben. Es sind "die Baha'i", die dieser Meinungsäusserung den authoritären Charakter zuweisen; in den seltensten Fällen "kehrt" das UHG den angenommenen authoritären Charakter von sich aus heraus.

- - - Aktualisiert - - -

[...]

Was ist denn mit "glaubensinterner Weiterbildung" gemeint?

Gruss Grubi

Hallo Grubi,

das sind die "Ruhi-Kurse", und die fingen mal so an als dass der - vom örtlichen Geistigen Rat bestimmte "Lehrer" mangels Weiterbildungserfahrung "Fragen" zusammengestellt hat - und Antworten vorgegeben hat. Und "die lieben Freunde" sollten dann mal sehen, wie sie auf die vorgegeben Antworten kommen... :D Diese Art von "Unterrichtung" hat sich dann aber schnell geändert; in Berlin werden zum Beispiel "offene Studienkreise" angeboten, in denen lediglich die "Einleitung" festgelegt ist, die Teilnehmer aber frei und offen ihre Ansichten zum Themenfeld äussern können und man dann gemeinsam versucht eine Möglichkeit zu finden, die Summe aller Ansichten erstens "in den Baha'i-Schriften wieder zu finden" und zweitens daraus eine Art persönlich-.ethischen "Leitfaden" für das eigene Handeln zu entwickeln.

Zur glöaubensinternen Weiterbildung tragen darüber hinaus die "Sommer"- bzw. "Winterschulen" bei - Seminare in einer meist ländlichen Umgebung, bei der sich Vorträge mit anschliessenden Diskussionen - unterbrochen von immer sehr gutem Essen... - abwechseln. Diese finden meistens in den grossen Schulferien statt. Ergänzt werden diese Aktivitäten fallweise durch innergemeindliche "Vertiefungen", also privaten Zusammenkünften bei denen man sich über einen speziellen Teilaspekt der Lehre näher unterhält.

Nach aussen hin sind alle diese Aktivitäten freiwillig; es kann und darf niemand zur Teilnahme gezwungen werden. Je nach dem aus welchen Individuen und Charaktären sich eine Gemeinde zusammen setzt, kann aber sehr wohl ein psychologisch-subtiler "Teilnahmedruck" aufgebaut werden. Bisher sind jedoch die verschiedenen, die "Oberaufsicht" führenden Räte, insbesondere der Nationale Rat, bei Bekanntwerden eines solchen subtilen Drucks engagiert eingeschritten.

Gruss
Thomas
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Jede Zeit hat ihre eigenen Erfordernisse. Bei den Juden wurden Homosexuelle getötet, Jesus mußte nichts dazu sagen, er hat das auch nicht abgeschafft. Vielleicht wurde ihm ja die Frage schlicht nicht gestellt.
heute (Baha'i) ist keine Strafe verordnet. Was willst du also?

@Thomas
---

Ein Mensch der Baha'i wird und sich als homosexuell outet, wird mit Entzug seiner "Teilhabe an der Gemeinschaft" (administrative Rechte) bestraft. Baha'u'llah hat keine "Einzelstrafen" für Schwule und Lesben im Kitab-i-Aqdas vorgesehen, aber, wie Du selbst angeführt hast, die "Unzucht" verurteilt. Wenn es nun eine grössere Anzahl von Homosexuellen in der Baha'i-Gemeinschaft gibt/gäbe - was würde das UHG dann daran hindern explizit Strafbestimmungen gegen Homosexuelle auszusprechen...?

Richtig - der Überlieferung nach wurde Jesus nicht auf die Homosexualität angesprochen (die einzigste frühe "Wertung" der Angelegenheit stammt vom Apostel Paulus, der Homosexualität als "griechische Liebe" bezeichnet hat). Auch Muhammad wurde darauf nicht "angesprochen".... Für Baha'u'llah war "das Thema der Knaben" eine "Angelegenheit", über die seine "Zunge kein Wort verlieren" wollte.... Daraus kann man schliessen das Homosexualität für Baha'u'llah "ein Greuel" war, muss es aber nicht zwangsläufig.

Und was die Juden betrifft: In den 10 Geboten steht: "Du sollst nicht töten" - da steht nicht der Zusatz: "...es sei denn es sind Homosexuelle...". oder?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.867
AW: Baha'i

Wie zu Jesu Zeiten in Judäa oder Galiläa mit Homosexuellen verfahren wurde, weiß ich nicht. Angesichts der weit fortgeschrittenen Hellenisierung zweifle ich an der summarischen Todesstrafe.

Interpunktion: Gemeint sind die diakritischen Punkte der arabischen Schrift. Während unsere diakritischen Zeichen, namentlich Umlautstriche und Akzente, ohne größere Probleme weggelassen werden können, kennt die arabische Schrift ursprünglich nur Konsonanten, aber keine Vokale - um welches Wort es sich handeln soll, ergibt sich daher jeweils aus dem Sinnzusammenhang. Später wurden die Vokale durch Hinzufügung der diakritischen Punkte angedeutet, ein leider nur allzu fehlerträchtiger Notbehelf. Der Koran wurde erst nachträglich mit diakritischen Punkten versehen. Auch wo die Redakteure sich auf das Raten verlegt oder schlicht geirrt hatten, gilt das Ergebnis heute als heilig, unantastbar und unfehlbar wahr. Textkritik findet nicht statt.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Baha'i

Hallo ThomasausBerlin;

Ein Mensch der Baha'i wird und sich als homosexuell outet, wird mit Entzug seiner "Teilhabe an der Gemeinschaft" (administrative Rechte) bestraft. Baha'u'llah hat keine "Einzelstrafen" für Schwule und Lesben im Kitab-i-Aqdas vorgesehen, aber, wie Du selbst angeführt hast, die "Unzucht" verurteilt. Wenn es nun eine grössere Anzahl von Homosexuellen in der Baha'i-Gemeinschaft gibt/gäbe - was würde das UHG dann daran hindern explizit Strafbestimmungen gegen Homosexuelle auszusprechen...?
Noch die jeweiligen Regierungen, vorerst können die Bahai ihre unzüchtigen Mitglieder ja nur ausschließen.


Richtig - der Überlieferung nach wurde Jesus nicht auf die Homosexualität angesprochen (die einzigste frühe "Wertung" der Angelegenheit stammt vom Apostel Paulus, der Homosexualität als "griechische Liebe" bezeichnet hat). Auch Muhammad wurde darauf nicht "angesprochen".... Für Baha'u'llah war "das Thema der Knaben" eine "Angelegenheit", über die seine "Zunge kein Wort verlieren" wollte.... Daraus kann man schliessen das Homosexualität für Baha'u'llah "ein Greuel" war, muss es aber nicht zwangsläufig.

Und was die Juden betrifft: In den 10 Geboten steht: "Du sollst nicht töten" - da steht nicht der Zusatz: "...es sei denn es sind Homosexuelle...". oder?

In den 10 Geboten steht davon nichts aber im AT schon:


Die hebräische Bibel hat eine unerbittlich negative Einstellung zur Homosexualität: "Mit einem Mann sollst du nicht so zusammen liegen wie mit einer Frau. Dies ist ein Greuel" (Levitikus 18,22 [Achare Mot]). Diese Verurteilung wird in Levitikus 20,13 [Kedoschim] sogar noch schärfer formuliert. Dort wird allen, die es tun, die Todesstrafe angedroht.

Juden und Homosexualitt

Es gibt natürlich auch viele liberale Gemeinden, die das ganz anders sehen.


Darum kann ich mir eine "Gleichmacherei" der Religionen auch nur sehr schwer vorstellen, eher könnte man sich auf allgemeine Ethische - Werte unabhängig von religiösen Vorstellungen einigen.

Um bei den Bahai zu bleiben, hier die Vorstellung der Zukunft aus Sicht von Shogi Effendi:

"Nationale Rivalität, Haß und Intrigen werden aufhören, Feindseligkeiten und Rassenvorurteile werden durch Freundschaft, Verständigung und Zusammenarbeit ersetzt werden. Die Ursachen religiöser Zwistigkeit werden für immer aus dem Wege geräumt werden; wirtschaftliche Schranken und Hindernisse werden völlig beseitigt, der maßlose Klassenunterschied verwischt werden... Ein Weltbundsystem, das die ganze Erde beherrscht und unanfechtbare Amtsgewalt über ihre unvorstellbar großen Hilfsquellen hat, ... dessen Leben von der allumfassenden Anerkennung eines Gottes und vom Gehorsam gegen eine gemeinsame Offenbarung getragen ist - dies ist das Ziel, dem die Menschheit, durch die vereinenden Lebenskräfte angetrieben, zustrebt." Shoghi Effendi

Häufig gestellte Fragen

Wenn ich sowas wie unanfechtbare AMTSGEWALT im Gehorsam gegen diese Offenbarung lese, von der sich alle Menschen unterjochen lassen sollen, Frage ich mich, wie sowas als nicht Sekte eingestuft werden konnte.

Jetzt haben sie jedenfalls erstmal eine Anerkennung erstritten, sicher glauben sie so mehr Anhänger zu finden.........


Mit dem Körperschaftsstatus können die Bahá'í ihre Religion effektiver ausüben. Der Status gibt ein Bündel von Privilegien, wie etwa Vergünstigungen bei Steuern, Abgaben und Gebühren.

http://tagesschau.de/bahai-religionsgemeinschaft100.html
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Hallo ThomasausBerlin;


Noch die jeweiligen Regierungen, vorerst können die Bahai ihre unzüchtigen Mitglieder ja nur ausschließen.

Wenn ich sowas wie unanfechtbare AMTSGEWALT im Gehorsam gegen diese Offenbarung lese, von der sich alle Menschen unterjochen lassen sollen, Frage ich mich, wie sowas als nicht Sekte eingestuft werden konnte.

Jetzt haben sie jedenfalls erstmal eine Anerkennung erstritten, sicher glauben sie so mehr Anhänger zu finden.........

Urteil: Bahá'í-Gemeinde kann öffentliche Körperschaft werden | tagesschau.de

Moin. moin Bona-Dea,

...genau da "liegt der Has' im Pfeffer... Wenn die Baha'i so duldsam, mitfühlend, nachsichtig, friedlich wären, wie sie selbst von sich behaupten - bräuchten sie nicht um staatliche Anerkennung und Privilegien zu streiten. Wenn es den Baha'i nur um eine ethisch-moralische Vervollkommnung des einzelnen Menschen ginge, müssten sie keinen "Gehorsam gegen eine gemeinsame Offenbarung" fordern, und sie müssten sich nicht mit Strafbestimmungen befassen. Sie könnten sich damit begnügen, durchaus wertvolle Impulse zur Entwicklung der Menschheit beizutragen - und ansonsten die Entwicklung der Menschheit "in Gottes Hand" zu legen.

Genau das machen sie aber nicht - sie streben danach, die Völker und Kulturen der Welt zu bestimmen. Und das macht die Baha'i als Religionsgemeinschaft genauso gefährlich für die Welt, wie die Salafisten/Wahabiten, wie die Kreationisten, wie die Fundamentalisten und die politischen wie religiösen Terroristen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Es geht eben nicht nur um die "Vervollkommnung des Einzelen". Wende dich vertrauensvoll an die Freimaurer, wenn das dein Ziel ist.

Der Große Friede, auf den durch die Jahrhunderte Menschen guten Willens ihre Herzen gerichtet, den unzählige Generationen lang Seher und Dichter in ihren Visionen beschrieben und den die Heiligen Schriften der Menschheit von Zeitalter zu Zeitalter immer wieder verheißen haben, ist jetzt endlich in Reichweite der Nationen. Zum ersten Mal in der Geschichte ist jedermann imstande, in einer Gesamtschau den ganzen Planeten mit seiner Vielzahl verschiedener Völker zu überblicken. Weltfriede ist nicht nur möglich, sondern unausweichlich. Er ist die nächste Stufe in der Evolution dieses Planeten - mit den Worten eines großen Denkers: "die Planetisierung der Menschheit".
(Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Die Verheißung des Weltfriedens, Einleitung

 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

..und für den "Grossen Frieden" bedarf es also der "lenkenden Hand des grossen Bruders"....? (ach nee, das war ja ein Anderer.... :D ) Oder: "...wo immer dieses Schiff dort segelt - braucht es einen Kapitän der's regelt..." (ach nee, wie dumm - das war auch ein Anderer der das gesagt hat.... :D )

Es ist richtig - Weltfriede ist zur Erreichung der nächsten Zivilisationsstufe der Menschheit unbedingt notwendig. Ich frage mich aber welcher Weltfriede das sein soll, der die Weltbürger unter das Diktat der Baha'i zwingt.... Wenn sich die Weltbürger freiwillig und ungezwungen einem religiösen System - egal welchem - oder einer von parteipolitschen Zwängen weitgehend befreiter säkularen Ordnung unterwerfen, dann geht das in Ordnung. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg...... da musste noch viel "Überzeugungsarbeit" leisten, dtrainer..... :D
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Du darfst gern dein "Diktat" belegen. Aber nicht per Geschwafel, so geht das nicht.
Zitiere, wenn du kannst, und nicht irgendwen, sondern ein Gremium, eine autorisierte Textstelle, die so etwas belegt - wenn du kannst.

Oder hör auf zu lügen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Aus der "Weltordnung Baha'u'llah's" von Shoghi Effendi:

Die heutigen Geistigen Räte werden in der Zukunft nicht nur anders benannt werden; sie werden auch in die Lage versetzt sein, ihren gegenwärtigen Aufgaben diejenigen Machtbefugnisse, Pflichten und Hoheitsrechte hinzuzufügen, welche die Anerkennung des Glaubens Bahá'u'lláhs nicht nur als eines der anerkannten religiösen Systeme der Welt, sondern als die Staatsreligion einer unabhängigen, souveränen Macht erfordern. Und in dem Maße, wie der Bahá'í-Glaube die Völkermassen des Ostens und des Westens durchdringt, wie seine Wahrheit von der Mehrheit der Völker in einer Reihe von souveränen Staaten dieser Welt angenommen wird, erlangt das Universale Haus der Gerechtigkeit die Fülle seiner Macht, um als oberstes Organ des Bahá'í-Gemeinwesens alle die Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten wahrzunehmen, die dem künftigen Welt-Überstaat obliegen.
(Fettdruck von mir, nachzuschlagen bei Interfaith Explorer: Software for iPhone, iPad, Android, Web and Windows PC)

Halten wir also fest: nach Shoghi Effendi werden die Geistigen Räte - später "Häuser der Gerechtigkeit" genannt - die Befugnisse übernehmen, die heute die kommunalen, landesspezifischen und nationalen Regierungen haben. In einen zukünftigen "Welt-Überstaat" werden sie von einer zukünftigen Weltregierung, gebildet aus dem Universalen Haus der Gerechtigkeit geleitet.

Das bedeutet: Die Abschaffung parlamentarischer Demokratie und die Hinwendung zu einem globalen Religionsstaat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

sondern als die Staatsreligion einer unabhängigen, souveränen Macht erfordern.
Was übersehen, hmm?

Abdul-Baha zu solchen Ansprüchen:
820. Were it not for the favors of the Blessed Perfection, no one would have given us any importance. There are some who become proud and haughty and forget this fact. In their utter blindness they consider themselves to be important. Then they fall from their high pedestal, and great is the noise thereof.

Meekness and humility are the hallmarks of faith. As soon as a believer feels himself the least degree superior to others, the beginning of his spiritual decline has set in, all unaware to himself. There are no offices in this Cause. I do not and have not “appointed” any one to perform any special service, but I encourage every one to engage in the service of the Kingdom. The foundation of this Cause is pure spiritual democracy, and not theocracy.
http://bahai-library.com/compilations/bahai.scriptures/8.html
 
Zuletzt bearbeitet:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Baha'i

Hallo ThomasausBerlin;


Halten wir also fest: nach Shoghi Effendi werden die Geistigen Räte - später "Häuser der Gerechtigkeit" genannt - die Befugnisse übernehmen, die heute die kommunalen, landesspezifischen und nationalen Regierungen haben. In einen zukünftigen "Welt-Überstaat" werden sie von einer zukünftigen Weltregierung, gebildet aus dem Universalen Haus der Gerechtigkeit geleitet.

Das bedeutet: Die Abschaffung parlamentarischer Demokratie und die Hinwendung zu einem globalen Religionsstaat.

Dieses Haus der Universalen Gerechtigkeit und dessen absolute Kompetenz leiten sich also aus den Schriften des Baha'ullah ab. Und dort sitzen 9 Männer und Frauen werden niemals Zugang haben, weil Baha'ullah meinte soviel Gleichberechtigung braucht man nun auch wieder nicht?


Die Praxis ist ja auch doll.



Glaube an Baha'ullah wird als untrennbar mit dem Glauben an und Gehorsam gegenüber dem von Gott bestimmten administrativen System der Baha'i gesehen. :rosi:
Baha'i sollte täglich beten und in der Schrift lesen. Im März gibt es eine jährliche Fastenzeit, die einen Baha'i-Monat (19 Tage) dauert.

Wichtig ist die Forderung nach Nächstenliebe.

Baha'i sind zur Monogamie verpflichtet und haben vor der Heirat die Zustimmung der Eltern einzuholen.

Alkohol und Drogen sind verboten, ebenso wie Askese, Mönchstum, Beichte, Feuerbestattung, Glücksspiel und Bettelei.

Darüber hinaus sind die Gläubigen zu Gehorsam gegenüber der Regierung ihres Landes verpflichtet. Die Teilnahme von Baha'i an parteipolitischen Aktivitäten oder Engagement in der Friedensbewegung oder Umweltschutzbewegungen außerhalb der Baha'i Religion wird jedoch mißbilligt.
Informationen zu Baha'i
Ein Bahai muß also Sex haben wie niedlich, spielen und Bier trinken ist dann später global verboten, natürlich auch jede Aktivität außerhalb des Bahaitums. Eine gruselige Vorstellung, die selbst in der aufgehübschten Version stark an eine Diktatur erinnert.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Ein kleiner Fehler hat sich auf der Seite von Kirchenaustritt in Deutschland, in Österreich und der Schweiz aber doch eingeschlichen: Die Mitgliedschaft in den Parteien ist verboten (nicht: missbilligt), die Teilnahme an Aktivitäten sogenannter "NGO's" oder auch die Mitgliedschaft darin ist nicht explizit untersagt oder missbilligt. Natürlich "werten" die Baha'i: Wer sich gegen "neue Armut" in einer non-government-organisation wehrt und wenn die Baha'i-Gremien dann feststellen dass in dieser Organisation vorwiegend Menschen mit Parteibuch arbeiten - dann kann da schon mal die "nachdrückliche Bitte" an den Baha'i kommen, dort "auszusteigen"....

Das Glückssieil ist (noch) nicht verboten.....

- - - Aktualisiert - - -

nix übersehen, dtrainer: Die Baha'i "Organisation" ist von den anderen "Organisatsionen" der Welt unabhängig, oder? Und - sie strebt die unabhängige (von poarteipolitschen Aktivitäten unabhängige) souveräne Macht an....

Um den fettgedruckten Teil Deines Beitrages mal aus dem Stehgreif zu übersetzen: "Die Grundlage dieser Sache ist die reine geistige Demokratie, und keine Theokratie". Die gehandhabnte Praxis sieht freilich anders aus....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Ein Bahai muß also Sex haben wie niedlich, spielen und Bier trinken ist dann später global verboten, natürlich auch jede Aktivität außerhalb des Bahaitums. Eine gruselige Vorstellung, die selbst in der aufgehübschten Version stark an eine Diktatur erinnert.
Interessant wie man lesen kann was da nicht steht...
Monogamie ist verpflichtend. Die Ehe nicht, und Sex auch nicht. Wo steht das?
Wo ist denn jede Akltivität außerhalb Baha'i verboten? Gibt es außer Religion nur Parteien? Mir fiele da noch sehr viel mehr ein.

Diktatur sieht, wer Diktatur sehen will. Religion ist aber freiwillig, der Eintritt erst mit 15 Jahren mind. möglich und wer sich nicht Parteien beteiligt, kann schwerlich regieren.

Und nun?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Mir fallen da eine Vielzahl von Regierungsformen ein die ganz ohne Parteien Auskommen.
Ja - die werden per Gewalt errichtet. Das ist uns aber strikt verboten, und das wird auch so praktiziert. Es gab noch nie auch nur einen Vorfall, daß ein Baha'i zur Gewalt gegriffen hätte. Und auch du solltest vorangegangene Posts lesen:
The foundation of this Cause is pure spiritual democracy, and not theocracy.
Ich bin aber gern bereit das so oft hier reinzukopieren bis es wirklich gelesen wird.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Interessant wie man lesen kann was da nicht steht...


Diktatur sieht, wer Diktatur sehen will. Religion ist aber freiwillig, der Eintritt erst mit 15 Jahren mind. möglich und wer sich nicht Parteien beteiligt, kann schwerlich regieren.

Und nun?

Du vergisst mal wieder die Realität: Was glaubst Du wohl, wie lange ein heutiger Staat seine Existenz legitimieren kann, wenn aufgrund der - nachvollziehbaren - Politikvedrossenheit "am Ende" 10% aller wahlberechtigten Bürger zur Wahlurne gehen - und die 90% nicht-Wähler derweil vor'm Parlament stehen und "wir sind das Volk" rufen.... Auf eine solche Situation bauen die Baha'i (aber nicht nur die....)... irgendeiner will ja dann das entstehende Machtvakuum füllen, oder?
 
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