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Bundestagswahl 2017

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
Ja, die liberal-konservative Welt ist hart, dunkel, grausam aber ungerecht. Bis man zum wahren Glauben und Erlösung in Linksgrün und Vergebung durch Flaschenpfand und Veggiday findet.
Gloria In excelsis Viriditati!
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Wenn dich Schlagzeilen wie
"Bürger ostdeutscher Bundesländer stehen nach dem starken Abschneiden der AfD in der Kritik.""
nicht stören, okay.

Ich finde das eine bodenlose Unverschämtheit, und ich bin aus Bayern.
Ja. wobei wir hier uns ja auch nicht locker. flockig raus nehmen können.
ich finde es es grundfalsch wie man gerade mit den bekennenden AFD Wählern umgeht. Man kann das ja blöd finden, aber man kann trotzdem den Dialog aufrecht erhalten, also Argumente bringen, anstelle offen zu beleidgen.
Ich finde man muss sich schon genauer ansehen, was in Wahlkreisen in denen die AFD viele Stimmen bekommen hat, passiert ist und passiert. Dann kann man vielleicht auch feststellen was man ändern könnte.
Frauke Petry hat sich imo entschlossen, im richtigen Moment einen Karriereschritt zu machen. Sie versucht die Fast- AFD Wähler einzufangen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Wenn die AfD auch im Westen überall solide über 5% holt und es auch im Westen Wahlkreise gibt wo 15% und mehr AfD wählen, dann ist es aus meiner Sicht irreführend sich auf die Hochburgen der AfD im Osten einzuschießen. Das ist genauso dumm wie als nach der Trump-Wahl auf den weißen, arbeitslosen Männern rumgehackt wurde weil in dieser Wählergruppe Trump mehr Anteil hatte als in anderen Wählergruppen.
Das fatale daran: Ohne die anderen Wählergruppen hätte Trump nicht gewonnen und genausowenig hätte die AfD so viele Sitze im Bundestag ohne die Stimmen aus dem Westen. Vor allem weil immer noch gilt, dass die Ostländer selbst mit Berlin nur 20% der Einwohnerzahl Deutschlands stellen. NRW hat mehr Einwohner als die fünf neuen Bundesländer zusammen.

Ich behaupte die Ergebnisse der AfD sind nur deshalb im Osten höher, weil dort weniger Loyalität ggü. den beiden Volksparteien empfunden wird. Das Potential aber ist auch im Westen da, wie die Ergebnisse zeigen, es haben sich nur etliche noch nicht getraut.

Interessant für mich auch die Erkenntnisse und Gedanken aus diesen Artikeln:
https://www.vorwaerts.de/artikel/wahlforscher-war-afd-so-erfolgreich
http://www.sueddeutsche.de/kultur/a...ftlich-sondern-kulturell-abgehaengt-1.3675805

Die Vorstellung vom dummen Hartz-IV-Empfänger als typischen AfD-Wähler ist falsch, die AfD-Wähler stehen wirtschaftlich offenbar in der Masse gut da. Entscheidend ist die kulturelle Enttäuschung dieser Menschen durch die Politik und auch durch die Leitmedien. Dies wird v.a. im Interview in der Süddeutschen gesagt. Sinngemäß: Es gibt Bürger in diesem Land die gerne eine nationaler ausgerichtete Politik hätten, die andere Einstellungen zur Flüchtlingskrise, zum Islam usw. haben - die sich aber nicht mehr in der Politik und auch nicht in den Medien wiederfinden konnten. Die AfD hat genau diese Lücke besetzt.
Traurig daran: Die Positionen der Wähler sind in der Masse nicht rechtsradikal oder rassistisch, sondern eher konservativ - aber es gab keine andere Partei als eine die offen mit der Rechtsradikalität liebäugelt, welche diese Positionen glaubhaft vertreten konnte.

Aus dem Vorwärts-Artikel:
Dass die AfD-Wähler mit ihren Sorgen in der Bevölkerung nicht alleine stehen, zeigen weitere Zahlen von infratest-dimap. 49 Prozent aller Befragten finden, die AfD habe die Sicherheitssorgen der Bürger besser verstanden als die anderen Parteien. 37 Prozent unterstützen das Ziel der AfD, den Einfluss des Islam in Deutschland zu verringern. 35 Prozent begrüßen es, dass die AfD den Flüchtlingszustrom in die Bundesrepublik stärker begrenzen will als die anderen Parteien.

Die AfD scheint laut infratest-dimap mit ihren Wahlkampfthemen weitverbreitete Sorgen und Ängste in der Bevölkerung angesprochen zu haben. So machen sich 62 Prozent aller Befragten Sorgen, dass die Kriminalität in Deutschland massiv zunimmt. 46 Prozent fürchten, dass der Einfluss des Islam in der Bundesrepublik wächst. 38 Prozent haben die Sorge, dass zu viele Fremde ins Land kommen.
Tja, sowas passiert eben wenn in der Silvesternacht ein Mob Frauen belästigt, aber das "Establishment" sich mehr sorgen darüber macht ob die Polizei die Täter als "Nafri" bezeichen darf als über die Sicherheit der Frauen.


Hier mein Lieblingsabschnitt aus dem Interview in der Süddeutschen:
Und wer kulturell enttäuscht ist, sieht sich auch von Lügenpresse umgeben?
Der Vorwurf der Lügenpresse ist schön plakativ, aber im Wesentlichen falsch. Lügen im Sinne von bewusst die Unwahrheit verbreiten findet ja nicht statt. Das ist im Kern aber wohl auch nicht gemeint, sondern dass das Mediensystem die Sicht der kulturell Unzufriedenen auf die Dinge nicht repräsentiert.
Und stimmt das?
Aus der Forschung weiß man, dass unser Mediensystem in der Tat eine Besonderheit aufweist, die sehr viel mit der deutschen Geschichte zu tun hat. Deutsche Journalisten haben viel stärker als in anderen Ländern die Vorstellung, einen aktiven Beitrag zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung leisten zu wollen. Dazu gehört auch, das Publikum zu erziehen. Also nicht nur die Wiedergabe dessen, was ist, sondern auch der Versuch, die Menschen davon zu überzeugen, dass bestimmte Entwicklungen sinnvoll und richtig sind und andere nicht. Nun sind Medienleute in Deutschland laut Umfragen im Schnitt etwas linksliberaler als in anderen Ländern. Daher gibt es kaum wertkonservative Medienformate wie es sie in den 70ern in der BRD gab, wo politischer Streit viel stärker aufeinanderprallte. Das vermissen diese Menschen, die solche Vorwürfe äußern. Sie finden in den Medien ihre Wertevorstellungen nicht wieder.

Das ist derselbe Vorwurf wie der an das politische System.
Genau, dabei gibt es aber keinerlei Anlass zu Verschwörungstheorien. Es gibt keine Gruppe, die die Strippen zieht, sondern alles ist das Ergebnis eines langsamen gesellschaftlichen Wandels. Aber offenbar kommt es dazu, dass ein Teil der Gesellschaft da nicht mitkommt. Und der kann sich nun artikulieren, über Plattformen wie Pegida oder AfD. Das war lange Zeit nicht möglich. Schon vor sechs, sieben Jahren hatten die Menschen dieselben Einstellungen, aber keinen Ort, um sich zu äußern. Wir nennen das die Umkehrung der Schweigespirale: Sobald die anderen schweigen, schweige ich auch, aber wenn sich andere äußern, die dieselbe Meinung vertreten, werde ich auch ermuntert, zu sprechen. Da setzt sich eine starke Dynamik in Gang, ein Bedürfnis nach Artikulation, den Unmut zu äußern. Die Flüchtlingskrise im Mittelmeer hat Pegida und das Erstarken der AfD ausgelöst.

Das heißt, die Flüchtlingskrise war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat?
Ich denke schon. Der Unmut schwelte schon länger. Damit Menschen, die das Gefühl haben, nicht gehört zu werden, sich äußern, braucht es externe Geschehnisse, die auf einmal passieren. Die Flüchtlingskrise hat nur zu einem geringen Teil die Unzufriedenheit der Menschen verstärkt. Aber jetzt haben sie einen legitimen Ort, um sie zu äußern. Die ersten Pegida-Demos waren Bürgerdemonstrationen, kein Hort der Rechtsextremen. Viele Forscherteams sind da reingegangen, und haben gesehen, dass die gesellschaftliche Mitte mitlief.

Amen. Ich würde dabei auch nicht die häufig ungenaue und tendenzielle Berichterstattung während der Krim- und Ukraine-Krise unterschätzen. Da wurde bereits bei vielen das Vertrauen in die Medien nachhaltig erschüttert.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Ich glaube nicht einmal, dass AFD Wähler insgesamt als ungebildete AGL2 Empfänger angesehen werden.
Nach meiner Beobachtung werden sie als Menschen angesehen, die Rassisten sind und sich nun immer mehr trauen, das zuzugeben.

Artikel aus unserem Wochenblatt:
Einwanderer
Eine Regensburger Studie über Flüchtlinge ist erschütternd
Auf eine Unterschied zwischen Flüchtling und Zuwanderer kam da bisher übrigens niemand.....
Es geht in der FB Diskussion eher darum, ob der Artikel ( die Studie) nun nicht eigentlich gut ist, weil da ja steht, dass die meisten der Flüchtlinge durchaus sehen können, dass in Deutschland Mann und Frau gleichberechtigt sind.
Also man müsse sie halt integrieren, sie lernen schon, dass es auch richtig ist, dass Man und Frau gleichberechtig sind und Homosexuelle oft sehr nett.
Schon faszinierend: die einen sagen, dass es überhaupt keine Probleme hier gibt, die anderen nennen Gegenden hier, in denen das sehr wohl der Fall sein soll....
Das sind die, die genau da unterwegs sind, weil sie da wohnen. Also: haben die jetzt eine gestörte Wahrnehmung?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ein Teil der AfD-Wähler fühlt sich bedroht, ein größerer Teil fühlt sich vernachlässigt. Rund 60% haben an der Wahlurne weniger gewählt, als viel eher gegen das Establishment demonstriert.
"Wir haben hier nicht einmal vernünftiges Internet. Ich hab AfD gewählt." hörte ich im TV einen Bürger sagen. Im Grunde ist das die Art Komik, die in einen Film von Heinz Strunk gehört.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
"Wir haben hier nicht einmal vernünftiges Internet. Ich hab AfD gewählt." hörte ich im TV einen Bürger sagen. Im Grunde ist das die Art Komik, die in einen Film von Heinz Strunk gehört.
Ja, würd mich interessieren, wie lange sie nach dem Kerl gesucht haben. Das Narrativ muss schließlich aufrechterhalten werden. Auch nach der Wahl.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Habe ich mich verlesen, oder steht in dem Artikel alle anderen sollten sich mit nicht verhandelbaren Bedingungen zurück halten? Wobei die Grünen selbst auf ihrer roten Linie und ihrem Verständnis dafür, wie sie den Klimaschutz angehen wollen, bestehen?
Die Kanzlerin hat ja schon verlauten lassen, dass sie unbedingt eine stabile Regierung bilden möchte-also man müsste sich einigen. Ist das nicht der Fall, käme es zu Neuwahlen was mir irgendwie sinnlos vorkommt.
Und dann käme noch eine Minderheitenregierung in Frage. Wäre die nicht im Grunde Wählerwille?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
Dito, vor allem würd mich mal interessieren wie die angeblichen Oppositionsparteien Grün/Links/SPD stimmen werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Okay, ich möchte mich an dieser Stelle nicht über den Begriff der Neuwahlen aufregen, den ich in Ermangelung von Altwahlen recht überflüssig finde, aber die Sache mit der Auflösung des Bundestages und der Wahl eines neuen ist nicht so einfach.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Noch mal wählen, finde ich uns Wählern gegenüber jedenfalls schon respektlos.
Ich wüsste auch nicht, was eine erneute Wahl für ein Ergebnis bringen sollte. Wählen dann doch alle auf einmal die SPD oder CDU oder CSU?
In einem Artikel aus der Wirtschaftswoche wird vom Kommentator eine Minderheitenregierung als aufwendiger aber richtiger demokratischer Prozess gesehen.
Aus womöglich oberflächlicher Betrachtung sehe ich das auch so.....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
@11ter
Du musst aber auch zugeben das es unter den AFD Wählern
einige ganz wenige (ca. 1-2) echte Nazis gibt, die nicht nur
keine Flüchtlinge in D haben wollen, sondern auch die hier
lebenden "Ausländer" raus schmeißen wollen bzw. diese in
ihren Häusern abfackeln .. und das auch noch klasse finden.

Das die Bundesregierung eben Politik für die 87 % macht
und nicht eine für diesen einen oder die Zwei .. ist ein
Zeichen wahrer Demokratie .. und wem es nicht passt
kann ja rüber machen (gut rüber gibt´s nicht mehr)
sich ein Land suchen das seinen politischen Weltbild
völlig entspricht z.B. Saudi-Arabien (auch Mist, da
dürfen jetzt Frauen Auto fahren)
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ach, ich bin gespannt, wer nachgibt. Werden die Grünen eine Obergrenze akzeptieren, wenn sie anders heißt und löchrig ist wie ein Sieb? Werden sich die Bayern damit zufrieden geben, sie lediglich pro forma einzuführen?
Du meinst die Obergrenze, die bislang auch von der Kanzlerin (meines Wissens CDU) kategorisch abgelehnt wird?
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.756
@11ter
Du musst aber auch zugeben das es unter den AFD Wählern
einige ganz wenige (ca. 1-2) echte Nazis gibt, die nicht nur
keine Flüchtlinge in D haben wollen, sondern auch die hier
lebenden "Ausländer" raus schmeißen wollen bzw. diese in
ihren Häusern abfackeln .. und das auch noch klasse finden.
Hallo Alm könntest du da ein Beispiel nennen wer genau jetzt am Sonntag bekennend sein Kreuz für die AfD gemacht hat und nebenbei Ausländer abfackeln will?
War es vielleicht nicht doch ein NPD Wähler?
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.756
Das die Bundesregierung eben Politik für die 87 % macht
und nicht eine für diesen einen oder die Zwei .. ist ein
Zeichen wahrer Demokratie ..
Ist das wirklich die Regierung für 87% der Bevölkerung?
Oder eher doch für 34% die Christdemokraten sind, für 10 liberaler und 8 Prozent grün-kommunistischer Bürger.
Wieviel Prozent von denen würden eigentlich am liebsten deutsche Polizisten abfackeln oder Bomber Harris wieder zum Leben erwecken?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
grün-kommunistischer Bürger
"Grünkommunisten" bzw. "grün-kommunistisch"? Na klar, immer raus damit. Neue Demagogen braucht das Land! Am besten, ihr spritzt eure giftige, ressentimentgeladene Brühe allen Andersdenkenden so lange ins Gesicht, bis tatsächlich kein Gespräch mehr möglich ist. Weder hier, noch im tatsächlichen politischen Raum.
 

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