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~ Crypto Währung Bitcoin ~

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
In der Hoffnung, dass die Kryptowährungen schon wieder steigen werden ... aber wer sagt uns, dass das so sein wird?
In meinen Augen sind die Kryptowährungen bestenfalls blankes Gezocke, wie Roulettespiel, schlimmestenfalls Monopolygeld für Kriminelle. Es wird kein echter Mehrwert erzielt, also kann man nur aufgrund von Kursschwankungen Geld verdienen.
Du kannst das sehen wie Du magst, andere sehen es anders. Mit den ganzen Kryptowährungen und der ihnen zu Grunde liegenden Technologie wirst Du Dich früher oder später befassen müssen. Alle Zentralbanken der Welt arbeiten an solchen Konzepten zur Ablösung der heute gebräuchlichen Währungen. Mag sein, dass das noch 10 oder 20 Jahre dauert, aber ich glaube fest, dass so etwas kommt.

Wer sagt Dir das Du morgen noch aufstehen wirst?
Börse ist immer eine gute Portion Spekulation, dass betrifft sämtliche Assetklassen, von Aktien über Anleihen, Rohstoffe, Cash, Fondsanteile, Immobilien, Edelmetalle, Kunst, Oldtimer, Uhren usw. weshalb sollte das bei Kryptocoins anders sein?

Der Bitcoin wurde in den letzten 10 Jahren 3 oder 4 mal für tot erklärt. Jeder kann sich selbst die Charts mit den Kursverläufen ansehen und jeder kann selbst auf technische Indikatoren wie die sogenannte Hash-rate schauen.
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Interessanterweise bleibt die Hastrate konstant. Hätten die grossen Miningpools kein Vertrauen, dass der Kurs wieder steigt und ihr Geschäft somit wieder profitabel wird, würde die Rate doch vermutlich sinken, wenn nicht gar total kollabieren. Nichts davon geschieht, im Gegenteil. Die grossen Wallets, auch Wale genannt, akkumulieren fleissig weiter.

Mir ist eigentlich vollkommen egal, ob BTC von kriminellen genutzt wird, ob es einen inhärenten Wert hat oder nicht, usw. ich versuche diese Welle zu surfen solange ich die Möglichkeit dazu habe. Aktuell bin ich in der glücklichen Lage etwas Liquidität auf der Seite zu haben, welche sonnst wirklich nicht gebraucht wird. Damit kaufe ich in regelmässigen Abständen Aktien, Fonds und Bitcoin. Mein Anlage Horizont ist dabei mindestens 10 Jahre.
Keine Ahnung ob Du weisst was in der Schweiz ein Haus kostet, im Moment irgendwo um 1 - 1.5 Mio. und das ist dann keine Villa. Irgendwoher müssen die 20 - 25 % Eigenkapital für eine Finanzierung kommen, vom Sparbuch kommen sie sicher nicht. Auf den Versuch lasse ich es ankommen und wenn meine Aktien, oder der Bitcoin in 5 Jahren nichts mehr Wert sind, dann ist das eben so.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.867
Mit den ganzen Kryptowährungen und der ihnen zu Grunde liegenden Technologie wirst Du Dich früher oder später befassen müssen. Alle Zentralbanken der Welt arbeiten an solchen Konzepten zur Ablösung der heute gebräuchlichen Währungen.
Was soll denn der Unterschied sein, der diese Konzepte ausmacht? Die letztlich begrenzte Menge kann es ja nicht sein, die Zentralbanken bzw. Staaten werden sich nicht die Möglichkeit nehmen lassen, Geldpolitik zu betreiben. Der Unterschied, den ich sehe, ist daß Bitcoins kein gesetzliches Zahlungsmittel sind. Zentralbankgeld braucht man schon deshalb, und die Nachfrage nach Zentzralbankgeld begründet sich letztlich unter anderem dadurch, daß man damit seine Steuern bezahlen muß.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.137
Was soll denn der Unterschied sein, der diese Konzepte ausmacht? Die letztlich begrenzte Menge kann es ja nicht sein, die Zentralbanken bzw. Staaten werden sich nicht die Möglichkeit nehmen lassen, Geldpolitik zu betreiben. Der Unterschied, den ich sehe, ist daß Bitcoins kein gesetzliches Zahlungsmittel sind. Zentralbankgeld braucht man schon deshalb, und die Nachfrage nach Zentzralbankgeld begründet sich letztlich unter anderem dadurch, daß man damit seine Steuern bezahlen muß.
Also ein Konzept ist sicherlich eine smart contract fähige Zentralbank-Blockchain-Währung auszugeben. Dann liefert zB dein Versicherer einen smarten Vertrag, der auf der Blockchain abgespeichert ist, und zieht automatisch die Coins ab.

Was auf jeden Fall ein Unterschied ist ist die Fälschungssicherheit.

Zur Zeit kann man zB mit Falschgeld auf dem Flohmarkt einkaufen, das Zeug wieder verkaufen und das nun echte Geld bei der Banl einzahlen.

Bei Crypto ist es immer nachvollziehbar.

Was für den Normalbürger abträglich ist weil er zB keine Handwerker mehr schwarz beschäftigen kann. Außer er stellt ihnen Naturalien hin die akzeptiert werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.867
Abschaffung des Bargeldes ist doch ein Thema für sich. (Naturaltausch ist ein Ding der Unmöglichkeit, können wir komplett vergessen und aus der Diskussion lassen. Der Umfang, in dem das möglich ist, ist viel zu gering.)
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Wer sagt Dir das Du morgen noch aufstehen wirst?
Börse ist immer eine gute Portion Spekulation, dass betrifft sämtliche Assetklassen, von Aktien über Anleihen, Rohstoffe, Cash, Fondsanteile, Immobilien, Edelmetalle, Kunst, Oldtimer, Uhren usw. weshalb sollte das bei Kryptocoins anders sein?

Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass der Börsenmarkt reglementiert ist und der Bitcoin nicht ... noch nicht. Die EU hat sich auf ein Regelwerk geeinigt, dass bis Ende 2023 in Kraft treten soll:

Im Wesentlichen:

- Lizenz für Kryptofirmen erforderlich
- Nachverfolgbarkeit für Überweisungen
- Überwachung durch die europäische Bankenbehörde EBA
- Mindestniveau an Liquidität von Emittenden
- Klimaschutzauflagen

Wie die EU den Kryptomarkt reguliert

Am 9.11.2021 lag der Bitcoin noch bei > 67.000 US$, derzeit (13.07.2022) liegt er bei < 20.000 US$. Ankündigungen w.o. dürften den Kurs noch weiter fallen lassen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Du kannst das sehen wie Du magst, andere sehen es anders. Mit den ganzen Kryptowährungen und der ihnen zu Grunde liegenden Technologie wirst Du Dich früher oder später befassen müssen. Alle Zentralbanken der Welt arbeiten an solchen Konzepten zur Ablösung der heute gebräuchlichen Währungen. Mag sein, dass das noch 10 oder 20 Jahre dauert, aber ich glaube fest, dass so etwas kommt.

Zeitweise wird argumentiert, jenseits der Kryptowährungen sei die ihnen zugrundeliegenden Blockchain-Algorithmen eine vielversprechende, zukünftstragende Technologie. Aber stimmt das so auch?
Es gibt Experten, die dies kritisch sehen.

Der Experte für Kryptographie und Computersicherheit Bruce Schneier warnt vor falschem Vertrauen in Blockchain und dem Mangel an Anwendungsfällen. Er sehe bis jetzt keinen Einsatzzweck für die Blockchain.

„Jedes Unternehmen, das heute auf die Blockchain setzt, könnte eigentlich auf sie verzichten. Niemand hatte jemals ein Problem, für das die Blockchain eine Lösung ist. Stattdessen nehmen die Leute die Technologie und machen sich auf die Suche nach Problemen.“

– Bruce Schneier
Quelle: Wikipedia, Blockchain Kritik

Do you need a public blockchain? The answer is almost certainly no. A blockchain probably doesn’t solve the security problems you think it solves. The security problems it solves are probably not the ones you have. (Manipulating audit data is probably not your major security risk.) A false trust in blockchain can itself be a security risk. The inefficiencies, especially in scaling, are probably not worth it. I have looked at many blockchain applications, and all of them could achieve the same security properties without using a blockchain—of course, then they wouldn’t have the cool name.
Quelle: Wired, 02/2019. Bruce Schneier: There's No Good Reason to Trust Blockchain Technology

Ich bin kein Gegner von technologischer Entwicklung. Allerdings sehe ich auch eine Reihe von Technologien, in die Unternehmen, Regierungen, ja ganze Volkswirtschaften ganz erhebliche Gelder gesteckt haben, und an denen z.T. seit Jahrzehnten geforscht (und bezahlt) wird ... man aber den Eindruck haben muss, dass vor allem angesichts der hohen Kosten wenig bis nichts dabei heraus gekommen ist:

Der Large Hadron Collider? Die größte, komplizierteste und teuerste Maschine, die Menschen je gebaut haben. Bewiesen wurde bislang das Higgs-Boson und es gab einen Nobelpreis dafür - viel mehr fand man aber über die Strukturen des Universums aber nicht heraus. Sie rüsten die Maschine weiter auf, für den nächsten Durchlauf, und das wird Jahre dauern, aber es ist erstaunlich still geworden um den LHC.
Die Hochtemperatur-Supraleitung? Was versprach man uns nicht alles Anfang der 80er Jahre, widerstandlose Stromleitungen, stickstoffgekühlte Supercomputer - aber viel mehr als Spielzeug-Magneten für Demonstrationsexperimente von Abiturienten kam nicht dabei heraus. Abgesehen von ein paar Spezialanwendungen für das LHC und Satelliten jedenfalls nicht.
Der Quantencomputer? Seit Jahrzehnten in der Entwicklung, aber von einer realen Umsetzung noch weit entfernt. Und vor allem: Wofür? Bislang gibt es praktisch keine Rechenprobleme, die eine derartige Leistung erforderten, abgesehen von der Kryptographie - und die sieht sich durch den Quantencomputer eher bedroht als unterstützt.
Der Fusionsreaktor? Vllt. wünschenswert für unsere Energieprobleme, aber wenn man es nach mehr als 50 Jahren Forschung & Entwicklung nicht geschafft hat, wann denn dann? Und sollte sie irgendwann einmal da sein, wie will man eine derartig anfällig Technologie betreiben?
Die Nanotechnologie? Versprochen hat man uns Vieles, aber sonderlich viel außer Sonnencremes und Autolacken kam nicht auf den Markt, der Begriff ist nur ein Werbelabel.

Alle diese Technologien haben vor allem Eines gemeinsam: Immer wieder mal im Sommerloch erscheint eine Pressemeldung, die verkündet, "man sei einen wichtigen Schritt weiter gekommen", "erwarte den kommerziellen Durchbruch in 5-10 Jahrfen" oder "sehe viel Potential für die kommende technische Weiterentwicklung".
Nur erzählen sie uns das z.T. seit Jahrzehnten, ohne das irgend etwas Greifbares dabei heraus gekommen wäre.

Vllt. gehört auch die Blockchain-Technologie zu einer dieser Wunsch-Pseudo-Technologien, per denen entweder noch nie ein wirklich funtionsfähiger Prototyp dabei heraus gekommen ist oder lediglich Petitessen. Und das, obwohl viel Geld in deren Entwicklung geflossen ist, und das über lange Zeit.
Dazu im Vergleich ist das von Einigen hier kritisierte Elektroauto - was man auch immer an Gründen für das Für und Wieder einwerfen mag - geradezu ein Erfolgsmodell. Es mag nicht perfekt sein, aber es ist ein funktionsfähiges Produkt, und vor allem: Es fährt.

M.E. wird zu viel Geld in die Entwicklung spektakulärer Technologien gesteckt, während es an anderer Stelle fehlt, wo es noch einiges Potential für die Weiterentwicklung vorhandener Technologien gibt.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Insolvenz, Pleite, Betrug: Der Handel mit digitalem Geld scheint besonders anfällig für Betrugsdelikte zu sein, und das in ganz erheblichem Ausmaß. Die Prozesse im Fall Wirecard haben hierzulande gerade erst begonnen, da geht es in den USA munter weiter. Und wieder einmal geht es gleich um Milliarden.

Der Fall FTX, ein erst im Mai 2019 gegründetes Unternehmen für Kryptowährungen, zeigt geradezu epische Ausmaße von Aufstieg und Fall einer Krypto-Handelsplattform: Im Juli 2021 sammelte FTX von 60 Investoren 900 Mio. US$ ein. Zeitweise hatte FTX ein tägliches, durchschnittliches Handelsvolumen von 10 Milliarden US$, eine Million Nutzer sowie eine Unternehmensbewertung von 25 Mrd. US$ (Oktober 2021).

Aber bereits gut ein Jahr später, am 11. Nov. 2022 meldete FTX - und 130 weitere, mit FTX verbundene Gesellschaften (!) - Insolvenz an. Rund 10 Milliarden US$ soll FTX durch den Transfer an das mit FTX verbundene Unternehmen Almeda Research veruntreut haben. Nach Bekanntgabe der Insolvenz von FTX verschwanden "in nicht authorisierten Transaktionen" knapp eine Milliarde US$ von der Kryptobörse.
CEO Sam Bankman-Fried ("SBF"), Überflieger und gerade einmal 30 Jahre alt, trat daraufhin zurück und wurde durch John J. Ray III. ersetzt.

Die Ex-Geschäftsführerin von Almeda, Caroline Ellison, sagte nun aus, sowie auch FTX-Mitgründer Gary Wang:

In einer gerichtlichen Anhörung hat Ellison nun bekannt, mit dem Ex-FTX-Chef Sam Bankman-Fried eine geheime Vereinbarung unterhalten zu haben. Die hatte demnach zum Inhalt, FTX-Investoren, Kreditgeber und Kunden zu verheimlichen, dass Alameda unbegrenzte Summen von der Kryptobörse FTX „ausleihen“ konnte.
[...]
„Wir haben bestimmte vierteljährliche Bilanzen erstellt, die das Ausmaß der Kreditaufnahme von Alameda und die Milliarden Dollar an Krediten, die Alameda an FTX-Führungskräfte und verbundene Parteien vergeben hat, verschleiert haben“, wird Ellisons Aussage vor dem US-Bezirksrichter Ronnie Abrams vom Bundesgericht im New Yorker Stadtteil Manhattan zitiert.
[...]
So hatte Wang in seiner eigenen Anhörung am selben Tag ausgesagt, er sei angewiesen worden, Änderungen am FTX-Code vorzunehmen, um Alameda besondere Privilegien auf der Kryptobörse FTX einzuräumen. Dabei sei ihm bewusst gewesen, dass Anlegern und Kunden gegenüber stets behauptet wurde, dass Alameda keine solchen Privilegien habe.
FTX-Kollaps: Ex-Alameda-Chefin Caroline Ellison bekennt sich schuldig und belastet SBF schwer

Der neue CEO von FTX, John J. Ray III. blickt nicht durch:

Nicht umsonst hat John J. Ray III (63) den Spitznamen "Pitbull" verliehen bekommen. Der Anwalt aus Chicago ist Restrukturierungsexperte – er räumt auf, was aus kollabierten Firmen übrig geblieben ist. Berühmt wurde er im Zuge der Aufräumarbeiten nach dem Zusammenbruch des Enron-Konzerns, als er die Reste verwerten musste. Ray hat in seiner Karriere also schon einiges gesehen, bevor er zum neuen CEO der Kryptohandelsbörse FTX ernannt wurde. Doch das Ausmaß des Chaos übersteigt offenbar alles.
[...]
"Noch nie in meiner beruflichen Laufbahn habe ich ein so vollständiges Versagen der Unternehmenskontrollen und ein so vollständiges Fehlen vertrauenswürdiger Finanzinformationen erlebt wie in diesem Fall", erklärte Ray in aktuellen Gerichtsunterlagen.
[...]
Der Neue zeichnete nun ein erschütterndes Bild, sprach von "kompromittierter Systemintegrität", bemängelte die fehlenden Kontrollen und die Machtkonzentration "in den Händen einer sehr kleinen Gruppe unerfahrener, unbedarfter und potenziell gefährdeter Personen". Sein Urteil: "Diese Situation ist beispiellos."
[...]
Neben dem wirtschaftlichen Schaden greift der Kollaps auch die Reputation der Geldgeber an. Nach der letzten Finanzierungsrunde war FTX noch mit 32 Milliarden Dollar bewertet worden – doch offensichtlich hatte es keine wirkliche Buchprüfung gegeben. Sonst hätten die Unzulänglichkeiten auffallen müssen, auf die der neue CEO Ray in seiner ersten Woche gestoßen ist. So stellte Ray fest, dass viele der mehr als 130 Unternehmen der FTX-Gruppe, insbesondere die in Antigua und auf den Bahamas, nicht über eine angemessene Unternehmensführung verfügten und viele noch nie eine Board-Sitzung abgehalten hatten. Die Gruppe wies auch Verfahrensmängel bei der Kassenführung auf, darunter das Fehlen einer genauen Liste der Bankkonten und der Zeichnungsberechtigten.
Irritiert zeigte sich Ray auch über die Verwendung von Firmengeldern zur Bezahlung von Häusern und anderen Dingen für Mitarbeiter. "Soweit ich weiß, wurden auf den Bahamas Firmengelder der FTX-Gruppe für den Kauf von Häusern und anderen persönlichen Gegenständen für Mitarbeiter und Berater verwendet. Soweit ich weiß, gibt es für einige dieser Transaktionen offenbar keine Darlehensunterlagen, und bestimmte Immobilien wurden in den Unterlagen der Bahamas auf den persönlichen Namen dieser Mitarbeiter und Berater eingetragen", sagte er.
Das Schlimmste aber: Bisher hätten die Gläubiger "nur einen Bruchteil" der digitalen Vermögenswerte der Gruppe gefunden und gesichert, auf die sie gehofft hatten, so Ray. Darunter seien etwa 740 Millionen Dollar in Kryptowährungen in sogenannten Cold Wallets gewesen; das sind Möglichkeiten, Kryptowährungstoken offline zu halten.

Ich fasse es einmal zusammen:
Da verschwinden mindestens 10 Milliarden US$ Kundengelder, es werden "Kredite" an Mitarbeiter und "Berater" vergeben, für Immobilien, die auf den Bahamas auf deren persönliche Namen eingetragen werden. Es gibt keine Darlehensunterlagen, ja nicht einmal eine genaue Liste der Bankkonten und Zeichnungsberechtigten - in einem in wenigen Jahren angewachsenen Koloss von 130 Unternehmen? Mit Sitz auf den Bahamas?

Was war das denn für ein Selbstbedienungsladen?
Oder haben die Akteure die "New Economy" einfach nur mit einer Tauschbörse verwechselt, einfach so?
Die Ex-Geschäftsführerin Caroline Ellison, selbst noch keine 30 Jahre alt, sieht nun einer Höchststrafe von 110 Jahren Gefängnis entgegen, nach dem amerikanischen Recht, in dem die Höchststrafen von sieben Anklagepunkten addiert werden.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Nachtrag FTX:
Der tiefe Fall der Kryptobörse FTX ist noch so frisch, dass es einige "Experten"-Seiten wohl noch nicht realisiert haben, ihre jeweils eigenen HPs zu aktualisieren. Einige Beispiele:

In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen meine persönlichen Erfahrungen zum FTX-Broker näher bringen. Ich nutze FTX nun seit knapp 2 Jahren und habe dadurch eine Menge praktische Erfahrung mit diesem Krypto-Broker sammeln können.
[...]
FTX wurde von Tradern selbst entwickelt und strebt danach eine Plattform zu werden, die intuitiv genug für Erstnutzer und leistungsstark genug für erfahrene Trader ist.
[...]
Darüber hinaus verfügt die FTX-Kryptobörse über ein unglaublich spezialisiertes Team von Hochschulen wie MIT und Berkeley und Unternehmen wie Google und Facebook. Schließlich ist der Broker mit großen Namen in der Kryptowährungsbranche verbunden. Die Partnerliste von FTX umfasst Unternehmen wie FBG Capital, Circle und True USD.
[...]
Wie jede andere Kryptowährungsbörse in diesem Bereich betont auch FTX, dass die Sicherheit an erster Stelle steht. Zu diesem Zweck hat FTX eine digitale Brieftasche (Wallet), in der Sie Ihre digitalen Vermögenswerte speichern können.
Nach dem Observatory-Test von Mozilla hat FTX die Sicherheitsstufe B+ erhalten. Das ist ein beeindruckendes Ergebnis.
[...]
Der FTX ist nicht für US-Kryptowährungshändler verfügbar. Dennoch verfügt FTX über ein solides Maß an Liquidität und ist damit in der Lage, Transaktionen im Wert von Millionen von Dollar zu unterstützen. Trotz der Volatilität des Marktes kann FTX seinen Nutzern Optionen bereitstellen. Dadurch bietet die Kryptobörse FTX meiner Meinung nach das umfangreichste Angebot für professionelle Krypto-Trader auf der ganzen Welt an.
Dieser Broker hat sich zu einem Pionier in der Krypto-Derivatehandelsbranche entwickelt, obwohl FTX noch ein relativ neues Unternehmen ist. Das Handelsportfolio ist ziemlich beeindruckend und bietet Händlern die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Krypto-Paaren zu traden. Darüber hinaus ist die Handelsplattform so konzipiert, dass sie einfach, sicher und effizient ist und sich an alle Arten von Benutzern richtet.
Im vergangenen Jahr hat FTX unter Krypto-Enthusiasten aufgrund der zahlreichen neuen Funktionen, innovativen Handelsansätze und Implementierungen an Popularität gewonnen. Denn die FTX-Kryptobörse macht Investitionen in Kryptowährungen einfach, transparent und unkompliziert.
Quelle: Kagels Trading: FTX: Deutschlands bester Krypto-Broker im Test (2023)

Durch die Kooperation mit Alameda Research, steckt eine enorme Innovationskraft und Expertise hinter FTX, die gleichfalls die Liquidität der Börse stärkt und wichtige technologische Schritte eng begleitet.
[...]
Bankman-Fried ... gilt auch mit einem Vermögen von rund 26 Milliarden USD derzeit als eine der reichsten Personen im Bereich Krypto.

Anmerkung: Nach neueren, eigenen Angaben verfügt Bankman-Fried über ein Privatvermögen von weniger als 100.000 USD.

Als ehemaliger Trader bei Jane Street Capital bringt Bankman-Fried eine große Expertise im Bereich Finanzen mit ... Gary Wang, der als Chief Technology Officer (CTO) von FTX und Alameda vor allem für die innovativen Entwicklungen zuständig ist. Als ehemaliger Software-Entwickler für Facebook und Google bringt eine Menge technischer Erfahrung mit ins Team und treibt Innovationen voran.
[...]
Durch die Verbindung des FTT-Tokens zur Kryptobörse FTX ist der Erfolg untrennbar miteinander verbunden. Betrachtet man das prominente Team hinter FTX und die wachsende Bekanntheit, gerade im Bereich des Profisports und E-Sports, befindet sich der Erfolg der Platform auf einem guten Weg.
[...]
Auch das Potential im Bereich Finanzierung und die Listung der FTT-Token auf anderen Börsen bieten noch genügend Raum für weiteres Wachstum.
Quelle: Bitcoin2go: FTX-Token (FTT): Coin, Staking und Prognose

FTX hat es in kurzer Zeit unter die Top 10 der Krypto-Exchanges der Welt geschafft. Dazu beigetragen haben mit Sicherheit der Ruf seiner Gründer, ihre Kenntnisse und Netzwerke in der Investment-Branche, der professionelle Hintergrund von Alameda Research und der transparente Ansatz beim Einsammeln von Investitionen.
[...]
Wenn Sie einen professionell geführten Exchange kennenlernen wollen, dann sollten Sie sich bei FTX anmelden und die Plattform näher ins Auge nehmen.
Quelle: Krypto Magazin
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Eigentlich hat das ganze ja nichts mit Bitcoin zu tun...
Es handelt sich einfach um die nächste Episode von Finanzkriminalität.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Eigentlich hat das ganze ja nichts mit Bitcoin zu tun...
Es handelt sich einfach um die nächste Episode von Finanzkriminalität.

Stimmt, es handelt sich um Finanzkriminalität, im konkreten Fall auch nicht mit dem Bitcoin, sondern mit FTT, einer anderen Kryptowährung. Einen neuen Thread wollte ich deshalb aber nicht extra öffnen.
Aber immerhin um die (offenbar betrügerische) Insolvenz der zeitweise zweitgrößten Kryptowährungs-Handelsplattform überhaupt. Mit Akteuren, die zu jung sind, als dass sie wirklich zu wissen scheinen, was sie da tun - und das, obwohl es sich um zweifellos hochintelligente Leute handelt. Aber Intelligenz ist offensichtlich nicht alles, es braucht eben auch moralische Integrität, Rechtstreue und Erfahrung, wenn man mit großen Zahlen spielen will.

Es ist ja nicht der erste Zusammenbruch eines Unternehmens in der Branche der Kryptowährungen, allerdings einer der spektakulärsten Betrugsfälle der letzten Jahre, wenn nicht überhaupt. Es fällt auf, dass die spektakulärsten Betrugsfälle der letzten Jahre sich vornehmlich in digitalen Finanzdienstleistungen bewegen. Der Fall Wirecard ist im Grunde auch nichts anderes: Digitale Dienstleistungen, die Niemand wirklich überblickt, mangelhafte innere und äußere Kontrolle, fehlerhafte Buchführung, schlampiger Umgang mit fremden Geldern, frisierte Bilanzen und am Ende ein Geflecht aus über 100 Firmen.
Und das alles ausgeführt von Amateuren, die sich für die Überflieger halten und einem Kontrollfreak als oberstem Chef, der wie ein Despot agiert.

Das Absurde an dem allen ist, dass es sich um Firmen handelt, die vor allem einen Aspekt in den Vordergund gestellt haben: Die Sicherheit.
Die Sicherheit der Blockchain-Technologie, die Sicherheit der Bezahlsysteme, die Sicherheit der Einlagen.
Es zeigt sich wieder einmal mehr, das die Sicherheitsversprechen einer Technologie allein nichts als heisse Luft sind, wenn die menschlichen Akteure, resp. die Firmen, die mit ihnen umgehen, von den Mechanismen des Verwalten von Geldern keinen blassen Schimmer haben. Das Verwalten von Geldern anderer, noch dazu im großen Stil und für Millionen von Kunden ist eben eine andere Hausnummer als der Aufbau und Betrieb einer Tauschbörse.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Not your Keys not your coins, selbst schuld wer seine Coins auf Börsen hat.
Mit der Sicherheit von Blockchain hat das ganze gar nichts zu tun.
Es zeigt lediglich, dass die Mensche a) zu faul, b) zu dumm oder c) einfach nicht informiert sind, darüber wie man mit Kryptowährungen umgeht.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.137
Der Kryptomarkt ist eigentlich schnell erklärt:


von den 4 größten "währungen" sind schonmal zwei reiner Beschiss, nämlich die "Stablecoins" Tether und USDT.

Die haben zusammen 110 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung, also Leute haben gerade diese Summe in wertlosen Luftcoins geparkt.

Die 7-größte "Währung" Dogecoin ist eine Memewährung welche nur ein Fork von Bitcoin ist, ohne Mehrwert.


Weiteres Risiko vom Kryptomarkt ist:
Jetzt waren schon so viele Börsen Beschiss bzw haben Exit Scam grmacht, FTX, Mt Gox usw.

Jetzt gibts eigtl nur noch zwei Börsen die den Sauladen zusammenhalten:
Binance und Coinbase.

Wenn eine von beiden pleite geht oder zusammenbricht ist von den ganzen Krypto"werten" nicht mehr viel übrig.

Und das sagt einer der eine schöne Summe Ether besitzt😁 Man muss sich der Risiken bewusst sein, aber ich muss keinen Scheißhaufen feiern nur weil ich einen kleinen Teil dieses Scheißhaufens besitze.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Not your Keys not your coins, selbst schuld wer seine Coins auf Börsen hat.
Mit der Sicherheit von Blockchain hat das ganze gar nichts zu tun.
Es zeigt lediglich, dass die Mensche a) zu faul, b) zu dumm oder c) einfach nicht informiert sind, darüber wie man mit Kryptowährungen umgeht.

Der Wert des Bitcoin ist innerhalb des letzten Jahres um 66% gefallen, der der zweitgrößten Kryptowährung um mehr als 70%. Bei anderen Werten sieht es ähnlich oder schlimmer aus, Cardano -82%, Solana -94% usw. usf.
Was würde man von einer "Währung" halten, die solche Schwankungen ausweist?
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Das es keine stabilen Anlagen sind?
Was soll man den von Aktien, Optionen, Gold oder Gemälden halten?

Gold hat einen realen, im Minimum technischen Materialwert, der nie unterschritten wird. Gemälde haben zwar nur einen ideellen Wert, sind aber als unersetzbare Einzelstücke toter Meister praktisch nie im Wert gefallen. Aktien steigen und fallen, aber radikale Kurzstürze erfolgen erst dann, wenn durch katastrophales Missmanagement ein Unternehmen vor dem Konkurs steht. Und selbst dann stehen hinter einem Aktienunternehmen meist noch reale Werte, Immobilien, Werke, Kapital, Patente, Know-How.

Die Kursschwankungen der Krypto"währungen" sind beispiellos. Eine Aktie, die innerhalb eines Jahres 66-94% (!) fällt, würde man entweder als "Pennystock" ansehen - wenn nicht gar den Handel mit dieser Aktie aussetzen. Oder als eine Art Betrugsdelikt.
Die Technologie der Blockchain mag sicher sein, aber die Akteure hinter ihnen sind es nicht. Technologie allein führt kein ordnungsgemäßes und verlässliches Unternehmen. Ein schlechter Elektriker wird nicht zu einem guten Elektriker, weil er VDE-Norm falsch anschließt.

Es ist wie beim Zusammenbruch der Internetblase im Jahr 2000 auch: Große Klappe jugendlicher Akteure, aber nichts dahinter. Ein CEO eines Milliardenunternehmen, keine 30 Jahre alt, sitzt in kurzen Hosen und Hoodie im Interview ... wir sind ja so cool, wir machen alles ganz anders, wir haben die New Economoy, alles andere ist veraltete Old Economy, "Fiat Money" ... nur ist die ganze Kohle leider in nur 2-3 Jahren verbraten, ohne dass das Versprechen "die Technik wird schon alles lösen" aufgegangen wäre. Viel Geld ist verschwunden, und niemand kann sagen, wohin denn eigentlich?
Nur ging es im Jahr 2000 um Millionen, nunmehr geht es um Milliarden.
Und junge Menschen werden für viele Jahre ins Gefängnis wandern, wenn nicht lebenslang, denen man vor allem eines vorwerfen kann: Ihre Naivität.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Das ist sicher kein schlechter Vergleich und wir alle wissen ja was aus diesem komischen Internet inzwischen wurde...

Eben: Von den vielen Pionieren der Anfangsjahre, massiv mit Geldern aus der konventionellen Wirtschaft gesponsert, ist nur ein kleiner Bruchteil übrig geblieben. Vielleicht nur 1% oder weniger, und die betreiben einen noch ärgeren Kapitalismus als zuvor, bis hin zur Monopolisierung. Für andere wurde das Internet nur ein neuer Vertriebsweg ohnehin schon bestehender Versandsysteme. Von den ursprünglichen Freiheitsidealen, allein technisch bedingt, ist jedenfalls nicht viel übrig geblieben. Und von dem Versprechen, das Internet würde alle gleich machen, erst Recht nicht, vielmehr hat es die Ungleichheit noch mehr zugespitzt, und dies mit steigernder Geschwindigkeit.
Manche Ideen, ja ganze Systeme verschwanden wieder, die ganze "kostenlos"-Kultur, die Spaß-Seiten, die unkommerziellen Foren (von wenigen Ausnahmen wie diesem abgesehen).
In jedem Fall aber wurde Geld verbrannt, viel Geld, und ganze Unternehmen blieben auf der Strecke.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.137
Gold hat einen realen, im Minimum technischen Materialwert, der nie unterschritten wird. Gemälde haben zwar nur einen ideellen Wert, sind aber als unersetzbare Einzelstücke toter Meister praktisch nie im Wert gefallen. Aktien steigen und fallen, aber radikale Kurzstürze erfolgen erst dann, wenn durch katastrophales Missmanagement ein Unternehmen vor dem Konkurs steht. Und selbst dann stehen hinter einem Aktienunternehmen meist noch reale Werte, Immobilien, Werke, Kapital, Patente, Know-How.

Die Kursschwankungen der Krypto"währungen" sind beispiellos. Eine Aktie, die innerhalb eines Jahres 66-94% (!) fällt, würde man entweder als "Pennystock" ansehen - wenn nicht gar den Handel mit dieser Aktie aussetzen. Oder als eine Art Betrugsdelikt.
Die Technologie der Blockchain mag sicher sein, aber die Akteure hinter ihnen sind es nicht. Technologie allein führt kein ordnungsgemäßes und verlässliches Unternehmen. Ein schlechter Elektriker wird nicht zu einem guten Elektriker, weil er VDE-Norm falsch anschließt.

Es ist wie beim Zusammenbruch der Internetblase im Jahr 2000 auch: Große Klappe jugendlicher Akteure, aber nichts dahinter. Ein CEO eines Milliardenunternehmen, keine 30 Jahre alt, sitzt in kurzen Hosen und Hoodie im Interview ... wir sind ja so cool, wir machen alles ganz anders, wir haben die New Economoy, alles andere ist veraltete Old Economy, "Fiat Money" ... nur ist die ganze Kohle leider in nur 2-3 Jahren verbraten, ohne dass das Versprechen "die Technik wird schon alles lösen" aufgegangen wäre. Viel Geld ist verschwunden, und niemand kann sagen, wohin denn eigentlich?
Nur ging es im Jahr 2000 um Millionen, nunmehr geht es um Milliarden.
Und junge Menschen werden für viele Jahre ins Gefängnis wandern, wenn nicht lebenslang, denen man vor allem eines vorwerfen kann: Ihre Naivität.
das einzige Problem das Kryptowährungen gelöst haben ist, dass sie jetzt Problemlos das Bargeld abschaffen können, weil Mafia, Verbrecher und Geheimdienste jetzt eine andere Möglichkeit haben verschleierte Zahlungen zu tätigen.
 

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