Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.319
Es ist eine Währung die nicht staatlich kontrolliert werden kann und international ist.
Es gibt eine Reihe von Regierungen, die Kryptowährungen u.a. aus diesem Grund verbieten, und nicht nur repressive Systeme und Diktaturen.
Es unterliegt der Souveränität der Regierungen und ihrer Zentralbanken, ihre Währungspolitik zu bestimmen und in vielen Ländern gibt es Beschränkungen. Letztlich kann kein Staat Parallelwährungen zulassen und wenn sie eine maßgebliche Rolle spielen, dann ist es meistens ein Zeichen für einen desolaten Zustand eines Landes.
Einige Länder haben aber vor allem deshalb Kryptowährungen verboten oder ein befristetes Verbot erlassen, weil der exorbitante Stromverbrauch des Minings die Energiepreise oder -versorgung der Bevölkerung gefährden. Meistens in Ländern, in denen die Strompreise niedrig sind und/oder durch den Staat subventioniert werden:
Dem Iran reicht es. Gleich mehrmals fiel in den letzten Wochen in Großstädten des Landes der Strom aus. Das liegt nicht nur an denjenigen, die ganze Serverfarmen aufgebaut haben, um Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum zu „minen“, aber die müssen es jetzt ausbaden.
Präsident Hassan Rouhani unterzeichnete jetzt eine Verordnung, nach der im ganzen Land das Schürfen der digitalen Währungen bis zum 22. September verboten wird. Das soll dem Land Zeit geben, sein Stromnetz zu stabilisieren. Neben den Kryptowährungs-Minern war zuletzt auch der Energiebedarf der Industrie stark gestiegen, während die Wasserkraftwerke des Landes aktuell nicht so viel Strom liefern können.
Aber auch China scheint der hohe Stromverbrauch der Miner ein wesentlicher Grund zu sein:
In Chinas nördlicher Provinz der Inneren Mongolei wurden jetzt ebenfalls sämtliche Mining-Projekte verboten. [...] Die Innere Mongolei geht so hart gegen Krypto-Miner vor, weil sie bereits im Jahr 2019 die Vorgaben der Zentralregierung zum Energieverbrauch in der Provinz verpasste.
Zu hoher Stromverbrauch: Krypto-Minern geht es an den Kragen
Im Übrigen war der Strom in der Inneren Mongolei durch die Provinzregierung subventioniert, was auch für deren weltweiten Boom des Minings in der Region verantwortlich war:
Einen unschlagbaren Vorteil hat die Region im Norden Chinas jedoch: reichlich Kohlekraftwerke mit derzeit überschüssiger Kapazität. Laut verschiedenen Berichten von Journalisten, die Bitmains Einrichtungen im August besuchen durften, subventioniert die Provinzregierung den Kohlestrom, sodass die Miner nur 4 Cent pro Kilowattstunde zahlen müssen. Das, zusammen mit dem Zugang zur überlegenen Hardware, schlägt alle anderen Faktoren.
Stromfresser Kryptogeld Wie der Bitcoin-Boom die globale Energiewende bedroht
Aber auch die Stadt New York bringt ein Verbot des Kryptominings auf den Weg:
Im Bundesstaat New York wird ein dreijähriges Verbot für Mining-Betriebe vorbereitet. Der Senat muss den Gesetzentwurf noch durchwinken. [...] Auslöser für den Entwurf ist der immense Energieverbrauch von Mining-Anlagen, der die Klimaziele des Bundestaates gefährdet. [...] Der Energiebedarf von Mining-Betrieben, die sich häufig “in stillgelegten oder umgewandelten Kraftwerken für fossile Brennstoffe befinden”, stünde folglich im Gegensatz zu den erklärten Klimazielen. Der Betrieb von Mining-Zentren würde schließlich den “Energieverbrauch im Staat New York stark erhöhen” und die Einhaltung des Klimaschutzgesetzes “irreparabel schädigen”, heißt es in dem Entwurf.
New York bringt Mining-Verbot auf den Weg
Eher eine Randnotiz ist da eine Meldung aus England. Aufgrund eines hohen Stromverbrauchs erwartete die Polizei eine illegale Cannabis-Plantage, fand aber eine Bitcoin-Mining-Farm. Zwar ist Bitcoin-Mining in Großbritannien nicht illegal, Strom klauen aber schon. Und den Strom hatten die Betreiber illegal abgezweigt:
Hanfplantage erwartet, Bitcoin-Mining-Farm gefunden