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Der Ukraine Konflikt und die Hintergründe

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
Eine unter Beibehaltung einer Wehrpflicht erheblich stärkere europäische Streitmacht, hätte Putin von einem Überfall auf die Ukraine in diesem ausmaß wahrscheinlich abgehalten, wage ich einmal zu behaupten. Freiheitlich demokratische Staaten welche für sich selbst den Anspruch erheben Wehrhafte Demokratien zu sein, sollten auch eine angemessene und stets einsatzbereite Streitmacht mit nennenswertem Kampfwert unterhalten.
Man kann einfach nicht in abrede stellen, das die militärische schwäche der EU Staaten insbesondere deren wirtschaftlichen Schwergewichte wie Deutschland und Frankreich, nicht mit dazu beitrugen es Putin bei seiner Entscheidungsfindung, deutlich einfacher gemacht zu haben.
Und es war nicht so das es sich nicht schon seit längerer Zeit abgezeichnet hätte, das sich etwas größeres zusammenbraut.

Es ist bekannt das sich ein Putin von niemandem in die Karten schauen lässt und seine wahren Zielsetzungen unklar und schwer durchschaubar erscheinen. Also muss man eigentlich von aus seiner Sicht größtmöglichen Szenario ins kleinste herunter denken. Ausgehend von der aktuellen Lage, welche für ihn nicht wunschgemäß zu verlaufen scheint und sich sehr in die Länge ziehen kann.
Da wir den tapferen Menschen in der Ukraine leider nur unzureichend beistehen können und als Druckmittel nur Wirtschaftssanktionen gewählt wurden welche aber ein zweischneidiges Schwert sind, da sie in beide Richtungen wirken.
Als Beispiel sei die Düngemittelindustrie erwähnt, kostete die Tonne KAS vor zwei Jahren 300 Dollar, so liegt der Preis aktuell bei 900 Dollar Tendenz steigend.

Es steht zu befürchten das sich die Lage für das sanktionierte Russland unter Putin nicht schlechter entwickeln wird, als für den Rest der Welt
und es bleibt momentan nur auf eine plötzliche Wendung zum guten zu hoffen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Freiheitlich demokratische Staaten welche für sich selbst den Anspruch erheben Wehrhafte Demokratien zu sein, sollten auch eine angemessene und stets einsatzbereite Streitmacht mit nennenswertem Kampfwert unterhalten.
Das ist auch eine grundgesetzliche Verpflichtung, die unsere Regierung seit über zwanzig Jahren einfach ignoriert.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Das ist auch eine grundgesetzliche Verpflichtung, die unsere Regierung seit über zwanzig Jahren einfach ignoriert.

Nicht nur das. Die Beschaffungsstellen der Regierungen sehen es nicht mal als Ihre Aufgabe eine anständige Ausrüstung zu gewährleisten. Sondern es ist Ihre Aufgabe das Geld das man für Waffen ausgeben MUß geschickt im Land zu verteilen. Man schafft Arbeitsplätze und unterstützt schwache Regionen usw.
Daher ist ein nicht funktionierendes neues Gerät ganz was feines, man kann Folgeaufträge vergeben, die Hangars (o.ä.) bewachen lassen etc.

Ausserdem wurde lange Zeit Gerät für die Bundeswehr zwar freigegeben aber nie beschafft. Dann konnte man, wenn aus politischen Gründen eine Lieferung eines solchen Gerätes an ein Land unterbrochen wurde, den Hersteller dadurch entschädigen das die BW das Zeug dann abnimmt.

Naja und all solche Sachen die alle dazu führen das unsere Soldaten auf einem Haufen unbrauchbarer Sch.. sitzen.
 

dodo

Meister vom Königlichen Gewölbe
22. Oktober 2021
1.437
Wie heißt es doch so schön:

Die Bundeswehr ist dafür da, den Feind mit ihrer lächerlichen Gestalt so lange
aufzuhalten bis Soldaten kommen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Das haben Sie von der ukrainischen Armee bis letzte Woche sicher auch gedacht, oder? Lief dann überraschend doof.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Ich möchte mal ein kleines Gedankenspiel wagen.

Sowohl für den jetzigen Konflikt und die Vorkommnisse um die Annexion der Krim 2014, als auch für das ganze generell schlechte Verhältnis zu Russland, wird, insbesondere von auf alternativen Kanälen, oft die so genannte Nato-Osterweiterung als «Begründung» genannt.

Gleichzeitig wird behauptet es gäbe in der Ukraine gewisse Defizite in den demokratischen Prozessen, bzw. starke Einflussnahme durch die USA.
Offenbar hat Präsident Selenskyj tatsächlich, nennen wir es einmal Wahlkampfhilfe, aus den Vereinigten Staaten erhalten.
Russland sähe seine «Sicherheitsinteressen» in einer ukrainischen Annäherung an den Westen verletzt und handle deshalb nun quasi präventiv, bzw. sei gezwungen zu handeln, so das Narrativ.
Lassen wir das mal für einen Moment so stehen.

Nehmen wir einmal an es gäbe weder den derzeitigen Konflikt in der Ukraine, noch hätten die Ereignisse 2014 stattgefunden.
Und nehmen wir in einem nächsten Schritt an Finnland hätte in den letzten Jahren Interesse an einem Nato-Beitritt bekundet.

Wie sähe die russische Reaktion auf einen finnischen Nato-Beitritt aus? Und wie wäre das Rechtfertigungs-Narrativ dafür?

Im Falle von Finnland handelt es sich ja um eine «fortgeschrittene Demokratie», welche wir ruhigen Gewissens als unabhängig und souverän bezeichnen können.
Weiter wird niemand bei guter geistiger Gesundheit behaupten können es handle sich bei der aktuellen finnischen Regierung samt und sonders um Nazis welche aus Washington gesteuert würden.
Auch gibt es keinerlei Hinweise dafür, dass z.B. die schwedischsprachige Minderheit im Land in irgendeiner Form unterdrückt würde, oder gar an Leib und Leben bedroht wäre.

Finnland hat als souveräner Staat das Recht jeglichen Bündnissen beizutreten, oder eben nicht. Ich wüsste gerne was ihr denkt wie auf eine Solche Situation in Moskau reagiert werden würde.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Allein daran dass Finnland Schiss hat in die Nato einzutreten weil Russland rumdroht sagt eigentlich alles.
 

Barlei

Großer Auserwählter
28. November 2013
1.719

Diese Neutralität scheint mir besser als Atomwaffen zu sein. Die Finnen wären ziemlich blöde wenn sie dies jetzt aufgeben wollten.

Aber klar, der Russe hat einfach so die Ukraine überfallen, und das schon zum zweiten mal, und nun steigt natürlich die Angst das der Russe die Finnen auch einfach so überfallen könnte.
Sie sollten wirklich schnell der Nato beitreten. Ist wohl sicherer.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Diese Neutralität scheint mir besser als Atomwaffen zu sein. Die Finnen wären ziemlich blöde wenn sie dies jetzt aufgeben wollten.
Bis vor kurzem hätte ich Dir da vollkommen recht gegeben.
Eine wehrhafte Neutralität ist sicherlich eine tolle Sache. Vermutlich ist das aber aus finnischer Sicht doch auch etwas differenzierter zu betrachten. Immerhin kann man nicht abstreiten, dass Russland gerade in die Ukraine einmarschiert ist.
Ich halte es für sehr verständlich, dass sich Finnland etwas bedroht fühlt. Immerhin gehörte das heutige Finnland lange zum Zarenreich... Und die Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts sind bei den Finnen sicher noch im kollektiven Gedächtnis. Wer weiss was da noch kommt.

Interessant ist allemal, dass Staaten abgesprochen wird wem sie sich annähern möchten. Dies gilt übrigens genau so für Staaten die sich vom Westen entfernen möchten und dann von den USA "unter Druck" gesetzt werden.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Neutralität hilft überhaupt nichts gegen einen Aggressor.

Das funktioniert doch nur wenn alle Nachbarn das super finden und nicht angriffslustig sind.
Im Falle von Finnland hieße das nur das sie alleine stehen wenn Russland mal wieder angreift, das wäre ja nicht das erste mal.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Das funktioniert doch nur wenn alle Nachbarn das super finden und nicht angriffslustig sind.
Das ist genau der Punkt. Für uns in der Schweiz ist das alles wunderbar. Wir sind, heute, von Freunden umgeben und können uns Neutralität und "Blockfreiheit" bis zu einem gewissen Grad leisten.
Ich finde beeindruckend wie gut das Finnland mit seiner Lage seit dem Ende des 2. Weltkriegs gelungen ist.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Europa gibt grade eine sehr erbärmliche Figur ab, weil es die Ukraine im wesentlichen alleine lässt.

NATO will keinen 3. Weltkrieg. Ja und, soll man das den Russen jetzt so durchgehen lassen?

Luftraum über Ukraine zu und wenn die Russen damit ein Problem haben schepperts halt inkl aller Auswirkungen. Das ist doch eh eigentlich nicht mehr zu vermeiden.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Europa gibt grade eine sehr erbärmliche Figur ab, weil es die Ukraine im wesentlichen alleine lässt.

NATO will keinen 3. Weltkrieg. Ja und, soll man das den Russen jetzt so durchgehen lassen?

Luftraum über Ukraine zu und wenn die Russen damit ein Problem haben schepperts halt inkl aller Auswirkungen. Das ist doch eh eigentlich nicht mehr zu vermeiden.

Du meinst es sollten Deutsche in der Ukraine kämpfen?
 

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