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Der WV - Stammtisch

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322

War mir schon klar, das wir früher oder später bei diesem - noch - illegalen Thema landen werden.
Der Joint ist die ultimative Genuss-Zigarette, denn er "verbindet" (= Joint) den Tabakgenuss mit diesem LMAA-Gefühl, das Cannabis bewirkt.
Natürlich handelt es sich um eine Droge ... allerdings um eine "homöopathische" ....
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320

Nachdem ich gemerkt habe, wie sehr ich auf Nikotin anspringe, hab ich mich instinktiv von den meisten anderen Sachen fern gehalten. Wie ich‘s heute beurteile, war das vermutlich übertrieben - aber ich denke, das war wohl trotzdem auch besser so. Ist ja nicht schlimm, auch mal auf der sicheren Seite zu bleiben.

Tja … und heute habe ich sowieso das eherne Gelübde abgelegt, nix mehr zu inhalieren, was ich vorher anzünden muss. Ich würde sonst jemanden sehr enttäuschen …
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Nachdem ich gemerkt habe, wie sehr ich auf Nikotin anspringe, hab ich mich instinktiv von den meisten anderen Sachen fern gehalten. Wie ich‘s heute beurteile, war das vermutlich übertrieben - aber ich denke, das war wohl trotzdem auch besser so. Ist ja nicht schlimm, auch mal auf der sicheren Seite zu bleiben.

Tja … und heute habe ich sowieso das eherne Gelübde abgelegt, nix mehr zu inhalieren, was ich vorher anzünden muss. Ich würde sonst jemanden sehr enttäuschen …

Aus meiner Erfahrung wird man schneller und nachhaltiger Süchtig vom legalen Anteil im Joint. Ich kämpfe jedes mal viel mehr mit der Nikotin Sucht.
Austauschstoffe wie Knaster usw. sind einfach scheiße. Man kann sagen was man will aber nach Jahrhunderten der Zucht und Verarbeitung ist Tabak einfach super zu rauchen.

Aber wenn Menschen behaupten Hanf/THC würde nicht süchtig machen dann ist das auch einfach gelogen. Es handelt sich um eine Sucht die man in 3 Tagen weitgehend abstreifen kann und in Kombination mit Tabak in einer bis zwei Wochen. Alles andere ist dann nur noch Gewohnheit und Psyche (was ja auch nicht zu unterschätzen ist).
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
man muss ja nicht rauchen, man kann ja z.b. kekse backen oder einen tee aufbrühen.

Funzt für mich nicht so gut aus allerlei Gründen heraus.
1. es geht mir nicht nur um den Rausch sondern auch um den Moment Ruhe den ich mir zum rauchen nehme
2. ist der Nikotinrausch dem des THC vorgelagert so das man die Dosierung spitze einschätzen kann
3. ist der Akt des Rauchens Teil dessen was ich haben will.

Ginge es nur um den Rausch, ich könnte ja auch Eimer Rauchen oder Bong oder einfach Vodka aus der Flasche saufen
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Nun ja, das Narrativ vom THC als Einstiegsdroge in Schlimmeres hat eben die 70er Jahre geprägt. Das erste „richtige“ Buch, was ich mir selbst gekauft hatte, war „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das genau dazu passte. Jedenfalls hat mir die Erfahrung „Nikotin-Junkie“ vollauf gereicht.

Und - was natürlich sicherlich auch seinen Anteil hatte - ich war auch in Kreisen unterwegs, in denen die Flasche, aber eben nicht der Joint kreiste. Es wäre also ein Übertritt in eine andere Welt für mich gewesen. Und die Kiffer, die ich in der Schule kannte, waren durch die Bank alles Leute, die ich ziemlich abstoßend fand.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.423
Funzt für mich nicht so gut aus allerlei Gründen heraus.
1. es geht mir nicht nur um den Rausch sondern auch um den Moment Ruhe den ich mir zum rauchen nehme
2. ist der Nikotinrausch dem des THC vorgelagert so das man die Dosierung spitze einschätzen kann
3. ist der Akt des Rauchens Teil dessen was ich haben will.

Ginge es nur um den Rausch, ich könnte ja auch Eimer Rauchen oder Bong oder einfach Vodka aus der Flasche saufen

nun, wenn der rauch dazu gehören muss ist das natürlich was anderes, aber so eine tasse tee kann auch sehr gemütlich sein...

an sich fand ich übrigens bong eigentlich sehr spannend, weil es auf gewisse weise die elemente luft, wasser, erde und feuer zusammen bringt :)
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Nun ja, das Narrativ vom THC als Einstiegsdroge in Schlimmeres hat eben die 70er Jahre geprägt. Das erste „richtige“ Buch, was ich mir selbst gekauft hatte, war „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das genau dazu passte. Jedenfalls hat mir die Erfahrung „Nikotin-Junkie“ vollauf gereicht.

Und - was natürlich sicherlich auch seinen Anteil hatte - ich war auch in Kreisen unterwegs, in denen die Flasche, aber eben nicht der Joint kreiste. Es wäre also ein Übertritt in eine andere Welt für mich gewesen. Und die Kiffer, die ich in der Schule kannte, waren durch die Bank alles Leute, die ich ziemlich abstoßend fand.

Naja ich denke die verlogene "Aufklärung" hat Ihren Teil beigetragen warum es dann eben oft doch schief geht. Wenn man erzählt bekommt man würde direkt vom Joint zur Nadel kommen glaubt man den Leuten einfach nicht mehr, das ist zu offensichtlicher Schwachsinn.

Meine Eltern haben das immer gut geregelt: "Junge, bei Alkohol und Drogen bleiben immer Leute auf der Strecke:
1. das darfst nicht Du sein
2. das wird DIR weh tun"

Als jemand der seine beiden besten Freunde verloren hat und eine gewisse Freizügigkeit (auch mit Drogen) eine Rolle gespielt haben kann ich das nur bestätigen.

Auch muß man sagen das Menschen recht unterschiedliches Suchtverhalten haben. Bei mir äußert sich das eigentlich immer ähnlich (egal ob Zocken oder Kiffen oder ... ):
Ich werde süchtig
Ich merke das
Es nervt mich
Ich fühl mich dreckig
Ich überwinde die Sucht (das erfordert WILLEN)

Das ist dann im schlimmsten Fall (bis jetzt) ein Zeitraum von 8 Wochen oder so, gegenüber wesentlich längeren Zeiträumen ohne Sucht.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.822
Nikotinsucht ist schrecklich. Kiffer die nicht pur genießen, kiffen meist viel zu viel, weil die Nikotinsucht immer damit verbunden wird, und die Nikotinsucht mit dem Tabak in der Mischung nebenbei befriedigt wird.

Für ehemalige Raucher und Inhaliersüchtige wäre die beste Alternative ein guter Kräuter-Vaporizer, mit einer Bong, oder einem Bubbler gekoppelt.
Am besten eignen sich Geräte wie Herborizer, oder Vapexhale Evo. Es gibt auch einige andere, doch die meisten Vaporizer sind dagegen recht unbefriedigend, sofern mal ein Vergleich damit möglich war.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
man muss ja nicht rauchen, man kann ja z.b. kekse backen oder einen tee aufbrühen.

Canabis oral aufzunehmen: Das kann heikel sein, wegen der Dosierung. Einen Joint kann man einfach mal weglegen, wenn man genug hat, und die Wirkung tritt mehr oder weniger sofort ein. Oral aufgenommenes Canabis setzt zeitverzögert ein und was man drin hat, das hat man drin. Stellt man fest: Mannomann, ich bin jetzt aber ganz schön dicht! ... dann ist dieser Zustand erreicht und kann sich auch noch steigern. Und dann kann man gar nichts mehr machen, als das durchzustehen. Das ist zwar nicht lebensbedrohend, kann aber doch unschön sein. Möglich ist das alles nur mit Haschisch und Grass ist dafür ungeeignet.

Tee mit Haschisch aufbrühen: Das ist auch keine gute Idee.
Die Cannabinole sind fettlöslich und dafür ist Tee mit dem polaren Lösungsmittel Wasser keine gute Wahl. Wenn, dann ist ein kräftiger Kakao (schwach entölt) und Vollmilch das Medium der Wahl. Alles löst sich restlos auf, außerdem passt das geschmacklich auch sehr viel besser. Es gibt noch ein Kaffeerezept von mir, das ist tricky, schicke ich a.A. per P.N.
Auch eine Mousse auch Chocolat ist sicher einen Versuch wert.

Vor über 20 Jahren fragte ich mich, warum eigentlich alle Haschisch-Rezepte in Richtung süß gehen? Ich experimentierte mit einer "Enten-Galantine" - einem kalten Entenschenkel, den ich mit einer speziellen Sauce Chaut-Frois (eine Glasur aus Glace de Viande, Bratensaft, der bis zur sirupartigen Konsistenz reduziert ist) einpinselte. Meine Freunde fanden diese experimentelle Vorspeise super, "besonders die Glasur!". :D
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
Nun ja, das Narrativ vom THC als Einstiegsdroge in Schlimmeres hat eben die 70er Jahre geprägt. Das erste „richtige“ Buch, was ich mir selbst gekauft hatte, war „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, das genau dazu passte. Jedenfalls hat mir die Erfahrung „Nikotin-Junkie“ vollauf gereicht.

Dieses Buch hat wohl fast ein jeder unserer Generation gelesen - und ich kannte damals Leute, die darum einen Riesen Hype gemacht haben.
In gewisser Weise sind Bücher wie "Christiane F." kontraproduktiv, denn auch Bad News sind News und wirken auf bestimmte Charaktere wie Werbung.
Es gab dann später auch noch diesen Film gleichen Namens, mit dem Bowie-Konzert darauf, und wie einer meiner Freunde damals sehr zutreffend bemerkte: Wenn man diesen Film sieht, dann versteht man überhaupt nicht, warum die Menschen eigentlich Drogen nehmen, wenn es einem immer nur so schlecht dabei geht.

Und genau das kann so ein Film natürlich nicht darstellen: Das die Menschen Drogen nehmen, weil sie sich dabei gut fühlen, Anfangs zumindest.
Ob THC die Einstiegsdroge ist, oder ob sie das nur deshalb ist, weil sie wie alle anderen Drogen illegal ist: Das war schon damals umstritten und ist es noch. Persönlich glaube ich nicht mehr an diese These, denn im Laufe meines Lebens habe ich genug Menschen kennengelernt, auf die diese These nicht zutrifft. Entweder, weil sie ausschließlich beim THC blieben, oder weil sie es nie nahmen, aber dafür andere Drogen.

Ganz ohne Frage haben mehr oder weniger alle Drogen ein erhebliches Abhängigkeitspotential, die einen mehr, die anderen weniger. Nach meiner persönliche Erfahrung - lässt man die Opiate mal außen vor - lassen es die meisten Leute aber auch wieder sein. Versucht man einmal, hinter die Kulissen der Lebensgeschichten zu blicken (und kann dies auch), dann findet sich bei vielen Abhängigen i.d.R. eine ganz fiese Kindheit, Misshandlung und Missbrauch. Denn es gibt auch Gründe, warum sich dauernd jemand wegbeamen will.

Das soll jetzt keine plumpe Rechtfertigung für persönliches Versagen sein. Aber Therapien von Abhängigen müssten viel tiefer ansetzen, als man dies gewöhnlich so zu tun bereit ist, aber dies will in unserer Gesellschaft anscheinend niemand. Oder es geht, wie immer, nur um das Geld, was das kosten würde.

Und - was natürlich sicherlich auch seinen Anteil hatte - ich war auch in Kreisen unterwegs, in denen die Flasche, aber eben nicht der Joint kreiste. Es wäre also ein Übertritt in eine andere Welt für mich gewesen. Und die Kiffer, die ich in der Schule kannte, waren durch die Bank alles Leute, die ich ziemlich abstoßend fand.

Ich hätte Dich damals nicht gemocht, denn ich stand auf der anderen Seite. Auch wenn ich nie so ganz der Hippie war, die ich klasse fand.
Es gab Loser unter ihnen, aber auch viele kreative Menschen. Auf der anderen Seite standen (für mich) diejenigen, denen es nur um Konsum ging, immer die Markenklamotten, Stereoanlage, Motorrad, was weiß ich. Das fand ich schon damals schrecklich und finde es noch heute.
Mit dem Konsum hätte ich nicht mitstinken können, und während andere den Parties hinterher liefen, auf die man mich eh nicht einlud, hing ich eben mit diesen Irren herum. Und machte Kunst und Krempel, schrieb und druckte Schülerzeitungen, sammelte Altpapier und machte Waldreinigungen (und kochte, damals schon. Denn hippe Restaurants, die konnten wir uns nicht leisten).
Ab den 80er Jahren war das sowieso alles anders, die Fronten brachen auf. Und das war gut und richtig so.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Ich denke, wir hätten uns recht gut verstanden, weil ich nie viel auf irgendwelche „Seiten“ gegeben habe und im Zweifelsfall meine eigene Seite gewesen bin. Es gab eine sehr wenige gute Freunde, und mein Verhältnis zum Rest war zwar beileibe nicht feindselig, aber doch eher distanziert.

Meine Gebrauchseigenschaften als Partylöwe waren auch eher mäßig. Ich weiß noch, wie ich zu einer Party eingeladen war, die eine von mir sehr umworbene Schulkollegin gegeben hatte. Und es sich bei den anderen Gästen um strahlend-schöne, junge Menschen handelte, die gerade frisch einer Werbung für Tennissocken entsprungen schienen. Nun ja, eine halbe Stunde habe ich den kultiviert-seichten Smalltalk ausgehalten, dann habe ich mich schmählich aus dem Staube gemacht. Nicht meine Welt … und so etwas ist auch nie meine Welt geworden.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
Ich denke, wir hätten uns recht gut verstanden, weil ich nie viel auf irgendwelche „Seiten“ gegeben habe und im Zweifelsfall meine eigene Seite gewesen bin. Es gab eine sehr wenige gute Freunde, und mein Verhältnis zum Rest war zwar beileibe nicht feindselig, aber doch eher distanziert.

Nun, Lupo, es ist vielleicht auch nicht so wichtig, ob jemand auf einer anderen Seite steht oder nicht. Wichtig ist vielmehr, ob der andere etwas zu sagen hat, das Hand und Fuß hat, auch wenn ich seine Meinung vielleicht nicht vertrete.
Aktuell habe ich mit einem Rastarfari-Hippie-Kollegen zu tun, einem jungen Mann, und auch wenn ich seine Standpunkte nicht zu 100% teile, so sind seine Aussagen dennoch wertvoll. Sie bewegen mich dazu, meine Standpunkte zu überdenken

Meine Gebrauchseigenschaften als Partylöwe waren auch eher mäßig. Ich weiß noch, wie ich zu einer Party eingeladen war, die eine von mir sehr umworbene Schulkollegin gegeben hatte. Und es sich bei den anderen Gästen um strahlend-schöne, junge Menschen handelte, die gerade frisch einer Werbung für Tennissocken entsprungen schienen. Nun ja, eine halbe Stunde habe ich den kultiviert-seichten Smalltalk ausgehalten, dann habe ich mich schmählich aus dem Staube gemacht. Nicht meine Welt … und so etwas ist auch nie meine Welt geworden.

Schöne Menschen sind nicht per se dumm, aber das Leben macht es ihnen oft leicht. Im Unterschied zu durchschnittlichen Menschen müssen sie sich nicht anstrengen und entwickeln sich folgerichtig nicht weiter. Allerdings scheitern sie im Alter an ihrer Oberflächlichkeit.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Aktuell habe ich mit einem Rastarfari-Hippie-Kollegen zu tun, einem jungen Mann, und auch wenn ich seine Standpunkte nicht zu 100% teile, so sind seine Aussagen dennoch wertvoll. Sie bewegen mich dazu, meine Standpunkte zu überdenken

Mein Aha-Erlebnis liegt noch in bisschen weiter zurück. Während meines Industriepraktikums war ich auch mal in einer Gesenkschmiede beschäftigt. Dort wurden auch die Knebelstücke, mit denen bei Mofas die Lenker an der Gabel bestigt wurden, geschmiedet, und hier hatte ich den langweiligsten Job erlebt, den ich je gesehen hatte.

Der Mann hatte stand an einem großen Bandschleifer und hatte die Aufgabe, die Teile, die da kistenweise von der Presse kamen, von Hand gerichtet auf ein Holzbrett aufzufädeln. und wenn dieses voll war, die Rückseite der Teile mit dem Bandschleifer blank zumachen. Dann die Teile in die nächste Liste streifen und das Brett wieder neu für den nächsten Schleifgang zu bestücken.

Ich dachte mir in meine jugendlichen Überheblichkeit, dass der alte Knabe mit dem Job ja gewiss total Banane sein muss, doch weit gefehlt. Seine erste Frage war, was ich als junger Mensch denn bereits gelesen habe. Wie? Nichts von Tucholski? Sollte ich unbedingt nachholen. Der Mann war ein sehr versierter Literat und er sprach auch 5 Fremdsprachen. Er mochte diesen Job, weil er da tagsüber in Ruhe über das nachdenken konnte, was er in der Nacht zuvor gelesen hatte. Und da er außer seinen Büchern keine weiteren Hobbies hatte, und Bücher antiquarish nicht so viel kosten, hatte er auch keine Probleme mit dem wenigen Geld.

Irgendwann hatten wir dann tatsächlich ein Buch gefunden, das wir erörtern konnten, weil ich es auch gelesen hatte. Ich glaube es waren die Buddenbrocks. Das wurde dann aber schnell zu einer einseitigen Unterhaltung, weil er die Charaktere des Buches viel tiefschürfender und facettenreicher verinnerlicht hatte als ich. Jedenfalls er sich so gefreut, mal für einen Tag einen gebildeten Praktikanten zugeteilt zu bekommen, mit dem er endlich mal gebildet über Literatur plaudern konnte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da nicht eine Enttäuschung war.

Jedenfalls bin ich zum Feierabend sehr verdutzt und beeindruckt (und auch etwas beschämt) nach Hause gefahren, mit einer langen Bücherliste versehen, die ich unbedingt lesen sollte, da wir jungen Leute doch geistige Nahrung brauchen. Eines der Bücher davon (Schau heimwärts Engell von Thomas Wolfe) hab ich sogar auch gelesen. Sicherlich war der Mann ein Unikum, aber gewiss nicht durch seinen Job verblödet. Ich habe es seitdem tunlichst vermieden, andere Menschen nach dem äußeren Anschein zu beurteilen und zu unterschätzen.

Ich habe den Mann nie wieder gesehen, aber irgendwie war er häufiger mal präsent bei mir. Immer dann, wenn es ganz dicke kam, bei Beanstandungs“gesprächen“ mit cholerischen Kunden etwa. Also eigentlich immer dann, wenn man sich am liebsten weg gebeamt hätte. Da stand er dann in einer imaginären Ecke, ein aufgeklapptes Buch in der Hand und meinte: „Na, wer uns beiden hat es nun blöder erwischt?“. Sicher war er der Zufriedenere.

Ein bisschen off-topic, aber hier ist ja auch der Stammtisch. Also - prooost!
 
Zuletzt bearbeitet:

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Alter Schwede, in 7 Stunden...
Ich bin ja schon ein wahrer Liebhaber des Tabaks, aber 4 Packungen würden mich sogar in 24 Stunden überfordern.

Nochmal zum dänischen Snus, der verhält sich im Vergleich zu den schwedischen "Kissen" in etwa so wie englischer Snuff mit Menthol zum bayrischen Schmalzler ohne Menthol.

Also eher ein feiner ausgebauter Geschmack mit feinen Kaffe und Teenoten, mit Holz oder Leder und einem Hauch von Bergamotte.
Das Gesöhle bei Snus ansich finde ich allerdings so grauselig dass ich sowas nur selten, dann Outdoor am Strand geniesse, weil mir ein Spuckbecher am Tisch zuwieder wäre.
Schlucken sollte man den Speichel besser garnicht, weil der Magen dann irgendwann ähnlich stark gereizt ist wie das Zahnfleisch.
Also besser nur selten als besonderes Highlight konsumieren.

In Dänemark findet man Snus in der Regel irgendwo versteckt im Kühlregal, ist nur sehr begrenzt haltbar aber recht weit verbreitet.
An den Supermarktkassen da oben gibt es ausserdem haltbaren traditionellen Strang Tabak ohne Kissen zum Kauen, Oliver Twist ist eine bekannte Marke.
In diversen Sorten Sorten und Stärken, die Frucht und Lakritzvarianten (Süssholz) erinnern geschmacklich mehr an Süsswaren als an scharfen Tabak.
Da muss man aufpassen dass man sie nicht im Eiffer verschluckt...

Gruss Grubi
boah, Oliver Twist Kautabak, da muss man echt Fan sein.

Vlt sind wir Deutschen das Nikotin im Mund Zeugs einfach nicht gewöhnt.

Also ich rauch zwar auch ca 10 - 15 Zigaretten am Tag zur Zeit, und war lange schwer Schnupftabaksüchtig aber sowohl bei Snus als auch bei Kautabak ziehts mir nikotinmäßig die Latschen aus.

Ich weiß noch, wie ich beim Eishockey mal vom letzten Drittel nix mehr mitbekommen hab weil mir in der zweiten Drittelpause einer nen "Wiking" Snus gegeben hat.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Ich habe es seitdem tunlichst vermieden, andere Menschen nach dem äußeren Anschein zu beurteilen und zu unterschätzen.
Das ist wie ich finde eine der wichtigsten Lehren im Leben.

Der Volltättowierte mit den Gesichtstattoos ist oft höflicher und gebildeter als der ohne Verbrecherlook.
Der Typ in Badelatschen und Jogginghose beim Aldi ist womöglich der Selfmade-Millionär von nebenan.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Aus meiner Erfahrung wird man schneller und nachhaltiger Süchtig vom legalen Anteil im Joint. Ich kämpfe jedes mal viel mehr mit der Nikotin Sucht.
Austauschstoffe wie Knaster usw. sind einfach scheiße. Man kann sagen was man will aber nach Jahrhunderten der Zucht und Verarbeitung ist Tabak einfach super zu rauchen.

Aber wenn Menschen behaupten Hanf/THC würde nicht süchtig machen dann ist das auch einfach gelogen. Es handelt sich um eine Sucht die man in 3 Tagen weitgehend abstreifen kann und in Kombination mit Tabak in einer bis zwei Wochen. Alles andere ist dann nur noch Gewohnheit und Psyche (was ja auch nicht zu unterschätzen ist).
Ich finde Cannabis hat ein höheres Suchtpotential als Kokain.
Deswegen wird nur alle paar Jahre mal irgendwo was geholt, um auf den Soultrip zu gehen.

Koks ist total überteuert und einfach nur das genau selbe wie wenn man 8 Tassen Espresso und danach 5 Dosen Red Bull trinkt.
Speed ist da schon geiler weil es gemächlich kommt und einen stundenlang anschiebt.
Deswegen hat Lemmy auch nur Speed konsumiert.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Dazu kann ich nichts sagen. Ich habe Drogen die nur auf Spaß abzielen (MDMA, Cocain, Speed, ...) nie konsumiert.
Ich wollte dann auch immer irgendwelche Erkenntnisse gewinnen.
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.757

Ich finde Cannabis hat ein höheres Suchtpotential als Kokain.
Naja mit deinen Empfindungen kann ich ja so generell nix anfingen. Kokain ist eine Teufelsdroge und hat ein extrem hohes Suchtpotential. Und zwar nicht nur psychisch, wie bei Cannabis, sondern auch physisch. Kokain ist in etwas auf der selben Ebene mit Heroin.
Ich kenne viele Leute, vor allen Dingen Freunde, die durch Kokain zerstört wurden und am gesellschaftlichen Leben, ohne jahrelange Therapie, nicht mehr teilnehmen können.
 
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