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Engel, Malakim, Daimonoi

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Oh, stimmt ja, das läuft bei uns unter "Heilung des Fallsüchtigen" und es ist eigtl. jedem klar, um welche Krankheit es geht. Ich glaube nicht, daß das Opus Dei hier wirklich rezente Fälle von Epilepsie auf Besessenheit zurückführt. Mit so einem Text, in dem Christus agiert wie ein moderner Wunderheiler, der schon ein Dorf weiter ist, wenn es den Geheilten wieder schlechter geht, ist heute schwer umzugehen. Da wird irgendeine Volte von der körperlichen Krankheit zur seelischen Reinigung geschlagen, für die die damalige Heilung ein symbolisches Vorbild ist. Auch protestantische Theologen kommen ins Schwimmen, wenn Christus hier so ganz und gar als Mensch seiner Zeit geschildert wird und müssen es irgendwie akzeptieren, daß er damals, im Einzelfall, wirklich einen Epileptiker durch Gebet geheilt und, naja, ein Wunder getan hat.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
Wenn er Wasser zu Wein verwandeln konnte, warum soll er nicht auch einen Epileptiker geheilt haben.

Andererseits, für wie echt soll man die ganzen Geschichten nehmen, die in den heiligen Büchern stehen. Reine Legendenbildung, würde ich mal behaupten.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Oh, stimmt ja, das läuft bei uns unter "Heilung des Fallsüchtigen" und es ist eigtl. jedem klar, um welche Krankheit es geht. Ich glaube nicht, daß das Opus Dei hier wirklich rezente Fälle von Epilepsie auf Besessenheit zurückführt. Mit so einem Text, in dem Christus agiert wie ein moderner Wunderheiler, der schon ein Dorf weiter ist, wenn es den Geheilten wieder schlechter geht, ist heute schwer umzugehen. Da wird irgendeine Volte von der körperlichen Krankheit zur seelischen Reinigung geschlagen, für die die damalige Heilung ein symbolisches Vorbild ist. Auch protestantische Theologen kommen ins Schwimmen, wenn Christus hier so ganz und gar als Mensch seiner Zeit geschildert wird und müssen es irgendwie akzeptieren, daß er damals, im Einzelfall, wirklich einen Epileptiker durch Gebet geheilt und, naja, ein Wunder getan hat.

Bitte sehr, Jesus mag man das nicht vorwerfen und seinen Zeitgenossen auch nicht. Wenngleich auch Julius Cäsar an Epilepsie gelitten haben soll, und man wohl auch in der damaligen römischen Gesellschaft eine weltliche Sicht auf die Epilepsie hatte.
Eine HP wie die des Opus Dei stellt jedoch immer eine Art Auswahl dar; man fragt sich, warum sie ausgerechnet diesen Text ausgewählt haben und ihn auch dementsprechend kommentiert haben. Normalerweise juckt mich das nicht weiter, aber irgendwie hat mir die Sache keine Ruhe gelassen. Ich habe über das Kontaktformular eine (sachliche) Anfrage geschickt, mal sehen, ob und was sie antworten werden.

BTW, und letztlich passt es ja auch zum Thema "Dämonen":
Es kommt leider auch noch im 21. Jh. vor, dass Zeitgenossen die Epilepsie mit Besessenheit gleichsetzen. Es gibt hier und da den einen oder anderen YT-Schnipsel, in dem eine TV-Moderatorin vor laufender Kamera die Augen verdreht und wegsackt. Und irgendein (meist amerikanischer) Trottel postet etwas wie "mögliche Besessenheit?" Das mag diesem ewigen Drang des Internets zum Spektakel geschuldet sein und wird von anderen Teilnehmern auch meist umgehend und wütend richtig gestellt und kritisiert. Unschön bleibt es aber trotzdem.
Ein Freund von mir erlebte es auch mal, dass sich zwei Ordensschwestern in die Ecke gestellt und das Beten angefangen haben, als ein Gast einer Speisung einen Anfall bekam.

Es ist sicher so, dass ich als Betroffener empflindlich auf so etwas reagiere - zumal dann, wenn eine Teilnehmerin wie die Kriegerin in Post #230 einen solchen Zusammenhang, allein durch das Zitat in diesem Thread, ausdrücklich schafft.
Auch wenn ich die Teilnehmerin, aufgrund ihrer bisherigen Beiträge hier und anderswo, nicht besonders ernst zu nehmen gedenke.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Es ist sicher so, dass ich als Betroffener empflindlich auf so etwas reagiere - zumal dann, wenn eine Teilnehmerin wie die Kriegerin in Post #230 einen solchen Zusammenhang, allein durch das Zitat in diesem Thread, ausdrücklich schafft.
Auch wenn ich die Teilnehmerin, aufgrund ihrer bisherigen Beiträge hier und anderswo, nicht besonders ernst zu nehmen gedenke.
OT: sind wir uns einig...solche wie dich gibts mehrere....regt mich nicht auf.
Doch bedenke, nur an eine kleine Meldung von der Opus...wenige nehmen auf sowas kritische Kritik, es schauen ja fast nur Gläubige rein...nun auch du.

Jesus wie auch Buddha schrieben nicht nieder...Jesus hat sowieso eine eigene Einstellung zu Gott - außergewöhnlich war er sowieso....sein Auftrag war eh "Ihr sollt größere Dinge tun, als ich je getan habe"...mehr nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Doch bedenke, nur an eine kleine Meldung von der Opus...wenige nehmen auf sowas kritische Kritik, es schauen ja fast nur Gläubige rein...nun auch du.

Wenn sie mir einen gutbezahlten Job als Geheimagent und einer Knarre mit Silberkugeln anbieten, dann wäre ich fast geneigt, den anzunehmen. Allerdings dürften sie verlangen, ich müsste vorher zum Katholizismus konvertieren, und dazu bin ich nicht bereit. :finger:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Eine HP wie die des Opus Dei stellt jedoch immer eine Art Auswahl dar; man fragt sich, warum sie ausgerechnet diesen Text ausgewählt haben und ihn auch dementsprechend kommentiert haben.
Keine Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, daß sie an jedem Tag des Kirchenjahres eine kleine Predigt über den entsprechenden Bibelschnipsel schreiben. Machen wir Protestanten doch genauso. Ohne es jetzt wirklich verstehend gelesen zu haben, würde ich denken, daß sie den Teufel heute eher metaphorisch auffassen. Der Text bleibt ja so im Ungefähren, daß man beim Überfliegen nicht wirklich erkennt, was sie sagen wollen. Unanhängig davon halte ich das Opus Dei für eine gruselige Frömmlerorganisation.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Keine Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, daß sie an jedem Tag des Kirchenjahres eine kleine Predigt über den entsprechenden Bibelschnipsel schreiben. Machen wir Protestanten doch genauso. Ohne es jetzt wirklich verstehend gelesen zu haben, würde ich denken, daß sie den Teufel heute eher metaphorisch auffassen. Der Text bleibt ja so im Ungefähren, daß man beim Überfliegen nicht wirklich erkennt, was sie sagen wollen. Unanhängig davon halte ich das Opus Dei für eine gruselige Frömmlerorganisation.

Für mich ist die Epilepsie, als Betroffener* einfach ein Reizthema. Gruselige Frömmlerorganisationen gibt es in jeder Konfession, auch bei Protestanten, Hardliner eben. Der Teufel als solcher ist - mehr oder weniger - ohnehin eine mittelalterliche Konstruktion.
In meinen Augen haben die Hardliner das Wesen der Religion ohnehin nicht verstanden, im Christentum zumindest nicht. Denn gerade Jesus Christus selbst hat sich gegen diese ganzen Erbsenzähler immer zur Wehr gesetzt, die "Pharisäer" wie sie in der Bibel genannt werden (auch wenn es den historischen Pharisäern nicht gerecht werden mag): Dogmatiker, die an den Buchstaben kleben, ohne den zugrundeliegenden Sinn erkannt zu haben.

Gerade Jesus ging es um etwas anderes: Sich selbst und auch die Schriften nicht so ernst zu nehmen, sozial tätig zu sein, in Zeiten, in denen es kein Sozialsystem gab. Würde Jesus heute, als Mensch der Antike, neu unter die Menschen kommen, dann würde er eine Reihe von Dingen überhaupt nicht verstehen: Unseren Umgang mit der Sexualität, unsere Toleranz gegenüber anderen Lebensmodellen, unsere Freiheit, unsere Meinung zu sagen.
Andere Dinge wiederum würde er als vorbildlich ansehen, all die sozialen Errungenschaften: Jeder kann in jeder Situation auf einem ordentlichen Mindeststandard leben, niemand muss hungern, jedem steht medizinische Versorgung auf hohem Niveau zur Verfügung, die Gleichheit vor dem Gesetz uvm.
Ich glaube, Jesus wäre stolz auf uns, auch wenn er mit so manchen Zeiterscheinungen nicht so gut klar käme.
Auch wenn diese Entwicklungen, historisch gesehen, nicht auf religiöser Grundlage passierten, sondern auf denen der Aufklärer.


* Es gibt verschiedene Grade der Epilepsie. Die meine betrifft mich nur alle paar Jahre mal, sie ist aber durchaus real und existent. Und sie geht für mich, auch wenn sie vergleichsweise selten passiert, immer mit einem Grand Mal ab.
Interessanterweise ist es mir tatsächlich in diesem Zusammenhang passiert, dass mich auch Neurologen in der Notaufnahme nach meinen Auren und Visionen befragt haben - das scheint die irgendwie zu interessieren, selbst wenn sie im Grunde wissenschaftliche Pragmatiker sind. Offenbar hängt der Epilepsie, allen modernen medizinischen Erkenntinissen zum Trotz, noch etwas Metaphysisches an.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Gerade Jesus ging es um etwas anderes: Sich selbst und auch die Schriften nicht so ernst zu nehmen, sozial tätig zu sein, in Zeiten, in denen es kein Sozialsystem gab. Würde Jesus heute, als Mensch der Antike, neu unter die Menschen kommen, dann würde er eine Reihe von Dingen überhaupt nicht verstehen: Unseren Umgang mit der Sexualität, unsere Toleranz gegenüber anderen Lebensmodellen, unsere Freiheit, unsere Meinung zu sagen.
OT:
zu JESUS
Jesus ist selten in den Kirchen zu finden - dort wird er ohnedies verehrt - sucht ihn bei den Kindern, Gefangenen, Verurteilten. Immer bei den ARMEN, nie bei den Reichen. Stets bei den Unzufrieden, die Satten meidet er. Nicht bei den ERHALTERN des Bestehenden, denn die kommen OHNE IHN zurecht. Jesus nimmt Partei für die Ohnmächtigen und den Zornigen fühlt er sich verbunden.

"Jesus mit Knarre": Was Che Guevara zum Mythos macht1619597338732.png

Damals haben sie ihn verraten, heute wird er hier als Märtyrer verehrt. Gonzalo Flores Guzmán steht mit einer Gruppe japanischer Touristen in der wohl berühmtesten Waschküche der Welt. "Hier haben sie die Leiche zur Schau gestellt, damit alle Welt weiß: Che ist tot", erzählt Guzmán. "Er hatte die Augen offen, für viele sah er wie ein Heiliger aus. Sie haben ihn San Ernesto getauft. "Historiker kritisiert Vergleiche zwischen Che Guevara und Jesus |
 
Zuletzt bearbeitet:

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Baphomet soll eine Verballhornung des Namens Mahomet, der mittelalterlichen Schreibweise des Namens Mohamed, gewesen sein. Baphomet sei eine Verballhornung des gnostischen Bapho Metis (griechisch für: Taufe in Weisheit oder Aufnahme in Weisheit).

Ja was man so alles draufkommt
1620286431817.png
 
Zuletzt bearbeitet:

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
Dieser Standpunkt ist eher katholisch, in jedem Fall aber kein evangelischer Standpunkt.
Nach Martin Luther findet der Gläubige seine Erlösung nur vor Gott allein, weder braucht er einen Vermittler, noch soll er einen solchen anrufen.

Was heißt hier katholisch oder evangelisch?

Für mich sind beide mehr als zweifelhaft!

Was kann man von einer Organisation erwarten, die das Produkt "Glauben" vermarktet?

Was kann man von einer Organisation erwarten, die Söldner ( Kreuzritter ) anwirbt um im
Orient Menschen abzuschlachten, nur weil sie anders denken?

Was kann man von Handlangern dieser Organisation erwarten, wenn sie glauben,
wenn sie eine Uniform überziehen, dass sie bessere Menschen sind als ihre Mitmenschen.

Was kann man von ..........
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Was kann man von einer Organisation erwarten, die Söldner ( Kreuzritter ) anwirbt um im
Orient Menschen abzuschlachten, nur weil sie anders denken?

Das ist lange her, was den ersten Kreuzzug betrifft, mehr als 1.000 Jahre. Von Gedankenfreiheit konnte damals keine Rede sein, auch außerhalb religiöser Fragen nicht. Vielleicht haben die Kreuzzüge auch verhindert oder zumindest vermindert, dass die Menschen sich in Europa gegenseitig abschlachten.
Im Übrigen waren auch Saladin und seine Heere nicht gerade Nice Guys.
 

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
Das ist lange her, was den ersten Kreuzzug betrifft, mehr als 1.000 Jahre. Von Gedankenfreiheit konnte damals keine Rede sein, auch außerhalb religiöser Fragen nicht. Vielleicht haben die Kreuzzüge auch verhindert oder zumindest vermindert, dass die Menschen sich in Europa gegenseitig abschlachten.
Im Übrigen waren auch Saladin und seine Heere nicht gerade Nice Guys.
War es nicht eher der Größenwahnsinn einiger selbstgefälligen Clique?
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
War es nicht eher der Größenwahnsinn einiger selbstgefälligen Clique?

Was ist der Unterschied zwischen einem Historiker und Gott? - Gott kann die Geschichte nicht ändern.

Es ist schwer, historische Begebenheiten einzuordnen, und letztlich bleibt das alle Interpretation.
Vielleicht ging es auch um den Hilferuf der Byzantiner, der den Kreuzzügen voraus ging. Byzanz, das heutige Istanbul, wurde 1453 durch den Türken Mehmet II. eingenommen. Wer weiß, vielleicht wäre ohne die Kreuzzüge Byzanz bereits im 11. Jh. durch Saladin eingenommen worden? Wer kann das schon sagen?
 

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
Was ist der Unterschied zwischen einem Historiker und Gott? - Gott kann die Geschichte nicht ändern.

Es ist schwer, historische Begebenheiten einzuordnen, und letztlich bleibt das alle Interpretation.
Vielleicht ging es auch um den Hilferuf der Byzantiner, der den Kreuzzügen voraus ging. Byzanz, das heutige Istanbul, wurde 1453 durch den Türken Mehmet II. eingenommen. Wer weiß, vielleicht wäre ohne die Kreuzzüge Byzanz bereits im 11. Jh. durch Saladin eingenommen worden? Wer kann das schon sagen?
Eventuell können sie ihren Gott fragen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Der Herr antwortet Protestanten nur noch selten, aber Giacomo hat hier recht. Wieso regt sich jeder über die Kreuzzüge auf und niemand über die islamische Expansion, der sie sich entgegenstemmten?
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Der Herr antwortet Protestanten nur noch selten, aber Giacomo hat hier recht. Wieso regt sich jeder über die Kreuzzüge auf und niemand über die islamische Expansion, der sie sich entgegenstemmten?

Mir ist eher rätselhaft, warum man das Thema Kreuzzüge überhaupt noch thematisieren soll? Es hat etwas von irgendwelchen islamischen Fundamentalisten, die sich heute noch über die Kreuzzüge aufregen (oder korrekterweise sollte man sagen: Wieder über die Kreuzzüge aufregen, denn bis vor rund 40 Jahren hat dieses Thema selbst in der islamischen Welt niemanden interessiert).
Ja, warum regen sie sich nicht auch noch gleich über die Römer auf, oder über die Kriegszüge Alexanders des Großen?
Es ist Geschichte.

Im Übrigen kommt in Diskussionen über das Outremer im Mittelalter eher seltener zur Sprache, was die Kreuzritter da auch gemacht haben.
Der Grund für die Gründung des Templerordens um das Jahr 1120 war der Schutz von Pilgern im Heiligen Land - denn die wurden auf ihren Wegen immer wieder von Räuberbanden überfallen. Die Templer betrieben in Jerusalem eine Armenspeisung, die jedem - gleich, welcher Religion - kostenlos offenstand und es gab 4x die Woche Fleisch. Außerdem unterhielten sie eine kostenlose Schuhreparatur-Werkstatt, in der die (wie man sich denken kann) abgelatschten Schuhe der Pilger runderneuert wurden.
Die Johanniter betrieben (und das war ihre ursprüngliche Aufgabe, auch wenn sie später militärisch wurden) in Jerusalem ein Krankenhaus. Das Krankenhaus stand jedermann, gleich welcher Religion, kostenlos offen und 3x die Woche kamen bezahlte Ärzte zur Visite und Behandlung.
 

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
Mir ist eher rätselhaft, warum man das Thema Kreuzzüge überhaupt noch thematisieren soll? Es hat etwas von irgendwelchen islamischen Fundamentalisten, die sich heute noch über die Kreuzzüge aufregen (oder korrekterweise sollte man sagen: Wieder über die Kreuzzüge aufregen, denn bis vor rund 40 Jahren hat dieses Thema selbst in der islamischen Welt niemanden interessiert).
Ja, warum regen sie sich nicht auch noch gleich über die Römer auf, oder über die Kriegszüge Alexanders des Großen?
Es ist Geschichte.

Im Übrigen kommt in Diskussionen über das Outremer im Mittelalter eher seltener zur Sprache, was die Kreuzritter da auch gemacht haben.
Der Grund für die Gründung des Templerordens um das Jahr 1120 war der Schutz von Pilgern im Heiligen Land - denn die wurden auf ihren Wegen immer wieder von Räuberbanden überfallen. Die Templer betrieben in Jerusalem eine Armenspeisung, die jedem - gleich, welcher Religion - kostenlos offenstand und es gab 4x die Woche Fleisch. Außerdem unterhielten sie eine kostenlose Schuhreparatur-Werkstatt, in der die (wie man sich denken kann) abgelatschten Schuhe der Pilger runderneuert wurden.
Die Johanniter betrieben (und das war ihre ursprüngliche Aufgabe, auch wenn sie später militärisch wurden) in Jerusalem ein Krankenhaus. Das Krankenhaus stand jedermann, gleich welcher Religion, kostenlos offen und 3x die Woche kamen bezahlte Ärzte zur Visite und Behandlung.
Das ändert nichts daraan, dass sie von einem machtgierigen Christenoberhaupt angestiftet wurden um Andersdenkende zu massakrieren.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Darf sich eine Kultur nicht dagg. wehren, von einer anderen überrannt, unterworfen, ihrer heiligsten Stätten beraubt und in ihren ältesten Siedlungsgebieten zu Untertanen dritter Klasse gemacht, wenn nicht ausgelöscht zu werden? Denn das ist es, was wir islamische Expansion nennen.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Darf sich eine Kultur nicht dagg. wehren, von einer anderen überrannt, unterworfen, ihrer heiligsten Stätten beraubt und in ihren ältesten Siedlungsgebieten zu Untertanen dritter Klasse gemacht, wenn nicht ausgelöscht zu werden? Denn das ist es, was wir islamische Expansion nennen.

Nun ja, für einige Regionen dürfte das stimmen. Beim Outremer, den heutigen Ländern des nahen Ostens, kann man ja wohl kaum sagen, wer da wen überrannt hat, resp. ihre ganze Geschichte besteht daraus, das jemand überrannt wurde.

Ob die islamische Expansion der Frühzeit des Islams überhaupt so stattgefunden hat, wie es auch die islamische Geschichtsschreibung gern darstellt, ist alles andere als sicher, eher zweifelhaft. Denn auch für die islamische Geschichtsschreibung ist die Zeit vom 5.-10. Jh. eine Zeit dunkler Jahrhunderte. Lässt man die ganzen romantischen Märchenerzählungen einmal beseite und schaut auf die Quellen und Artefakte, die real aus dieser Zeit übrig geblieben sind, dann ergibt sich ein ganz anderes Bild. Und die ganze Geschichte von der islamischen Expanison im Handstreich der Frühzeit des Islams wird zu einer Art historischen Rechtfertigung späterer Jahrhunderte, um sich eine aus der eigenen Sicht heraus eine respektable Geschichte zu geben.

Auch die Eroberungszüge Saladins lassen sich anders deuten. Saladin mag seinen eigenen Leuten erzählt haben, es ginge um den Siegeszug des Islams. Saladin stürzte allerdings auch die Fatimiden in Ägypten, ihres Zeichens selbst Muslime, und führte Kriege gegen seine islamischen Nachbarn in Syrien.
Zwischendrin die schiitisch-islamischen Assassinen, die mal mit den Kreuzrittern paktierten und mal mit Saladin ...

Es gibt da immer wieder diese Weltkarten, gern auch von muslimischer Seite zitiert, die eine historische Welt der "Länder des Islams" adressieren. Sie suggerieren, es habe sich um ein mittelalterliches Großreich mit einer Zentralregierung unter den Kalifen gehandelt, aber das war nicht der Fall. Es ist so, als zöge man um die Länder Europas im MA eine äußere Grenze und schriebe "Länder des Christentums" darüber.
Tatsächlich waren sich die islamischen Länder historisch selbst nie grün, haben sich gegenseitig bekämpft, eigene Kalifen etabliert (bis zu 3 gleichzeitig), meistens aber mindestens ihr eigenes Ding gemacht. Und die Geschichte der Kalifen ist auch eine lange Liste dynastischer Erbfolgen, Attentaten und Staatstreichen.
 

dodo

Großmeister-Architekt
22. Oktober 2021
1.212
Nun ja, für einige Regionen dürfte das stimmen. Beim Outremer, den heutigen Ländern des nahen Ostens, kann man ja wohl kaum sagen, wer da wen überrannt hat, resp. ihre ganze Geschichte besteht daraus, das jemand überrannt wurde.

Ob die islamische Expansion der Frühzeit des Islams überhaupt so stattgefunden hat, wie es auch die islamische Geschichtsschreibung gern darstellt, ist alles andere als sicher, eher zweifelhaft. Denn auch für die islamische Geschichtsschreibung ist die Zeit vom 5.-10. Jh. eine Zeit dunkler Jahrhunderte. Lässt man die ganzen romantischen Märchenerzählungen einmal beseite und schaut auf die Quellen und Artefakte, die real aus dieser Zeit übrig geblieben sind, dann ergibt sich ein ganz anderes Bild. Und die ganze Geschichte von der islamischen Expanison im Handstreich der Frühzeit des Islams wird zu einer Art historischen Rechtfertigung späterer Jahrhunderte, um sich eine aus der eigenen Sicht heraus eine respektable Geschichte zu geben.

Auch die Eroberungszüge Saladins lassen sich anders deuten. Saladin mag seinen eigenen Leuten erzählt haben, es ginge um den Siegeszug des Islams. Saladin stürzte allerdings auch die Fatimiden in Ägypten, ihres Zeichens selbst Muslime, und führte Kriege gegen seine islamischen Nachbarn in Syrien.
Zwischendrin die schiitisch-islamischen Assassinen, die mal mit den Kreuzrittern paktierten und mal mit Saladin ...

Es gibt da immer wieder diese Weltkarten, gern auch von muslimischer Seite zitiert, die eine historische Welt der "Länder des Islams" adressieren. Sie suggerieren, es habe sich um ein mittelalterliches Großreich mit einer Zentralregierung unter den Kalifen gehandelt, aber das war nicht der Fall. Es ist so, als zöge man um die Länder Europas im MA eine äußere Grenze und schriebe "Länder des Christentums" darüber.
Tatsächlich waren sich die islamischen Länder historisch selbst nie grün, haben sich gegenseitig bekämpft, eigene Kalifen etabliert (bis zu 3 gleichzeitig), meistens aber mindestens ihr eigenes Ding gemacht. Und die Geschichte der Kalifen ist auch eine lange Liste dynastischer Erbfolgen, Attentaten und Staatstreichen.
Haben Sie Angst, dass der Islam das Gleiche macht wie die Christen ?
 

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