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Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Oder Weihnachten, Ostern und Pfingsten.

Für Weihnachten ist das ganz klar.
Im Christentum ist Weihnachten natürlich die Geburt Jesu Christi. Allerdings nennt die Bibel kein Datum für dieses Ereignis. Einen genauen Termin kann es für die Geburt Jesu daher nicht geben. Allenfalls über die Begleitumstände lässt sich etwas herausfinden:
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Quelle: bibel-online, Lukas 2,8
Das lässt darauf schließen, dass Jesus nicht im Winter geboren sein kann, denn dann ist es nachts zu kalt für Hirten und Schafe auf dem Feld.

Unser Weihnachtsdatum war aber bereits vor der Christianisierung eine Festzeit. Hintergrund sind die Tage um den 21./22. - die Wintersonnenwende, ab der die Tage wieder länger werden. Die Heiden feierten anlässlich dessen ein Lichterfest, ein unbekannter spätantiker Autor schrieb dazu:
Die Heiden pflegen nämlich am 25. Dezember das Fest des Geburtstages der Sonne zu feiern und zu ihren Ehren Lichter zu entzünden. Zu diesen Riten luden sie oft auch Christen ein. Da nun die Lehrer der Kirche sahen, dass sich viele Christen zur Teilnahme an diesen Festen verleiten ließen, beschlossen sie, fortan am selben Tag das Fest der wahren Geburt zu begehen.
Quelle: Wikipedia, Weihnachten

Später wurde von christlicher Seite auch argumentiert, Christi sei der "Bringer des Lichtes". Der Termin wurde also ganz bewusst auf den Termin eines heidnischen Festes gelegt, das damit umgedeutet wurde. Die Aussage, das Christentum habe "heidnische Feste übernommen", ist also, zumindest was den Termin betrifft, nicht falsch.
Aber auch die ganze Symbolik um Weihnachten herum spricht für sich selbst. Die älteste schriftliche Erwähnung eines Weihnachtsbaums stammt aus dem Jahr 1527 und das war zwar christliche frühe Neuzeit. Den Brauch aber, sich zur Winterzeit Zweige immergrüner Pflanzen ins Haus zu holen, gab es schon in der Antike. Sie symbolisieren die Lebenskraft und die Hoffnung auf den baldigen Frühling - definitiv eine Symbolik, die aus dem Heidentum stammt und mit dem Christentum direkt nichts zu tun hat.

Ostern steht für die Hinrichtung Christi - und die fand während des Passahfestes statt. Im Grunde ist Ostern also auch ein Fest, welches wir von anderen übernommen haben, diesmal von den Juden. Bei denen steht es allerdings für den Exodus aus Ägypten.
Da vor Ostern Fastenzeit ist, dürfen Milch, Eier und Fleisch nicht gegessen werden. Tiere schlachtet man nicht, aus Milch macht man Käse, aber die Eier ... legen die Hühner ja trotzdem. Da sie zu schade sind um sie wegzuwerfen, kocht man sie ab und lagert sie. Und wenn die Fastenzeit dann vorbei ist und Jesus endlich auferstanden ... dann ... gibt es ... erst einmal Eier! Eier satt!
Und jetzt wissen wir auch, woher das Osterei kam.

Woher aber der Osterhase kommt, dass weiß man nicht so genau. Vielleicht, weil Eltern auch schon immer ihre Kinder geliebt und einfach Faxen mit ihnen gemacht haben, wenn die Zeiten ausnahmsweise nicht mal ganz so hart waren. An Tagen, an denen es als Feiertage auch mal Lebensmittel in mehr als ausreichender Menge gab - und seien es nur die Eier - sodass sich ein jeder satt essen durfte.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Meines Wissens ist es sogar umstritten, ob Jesus mit überhaupt eine historische Person war.

Zu den Ursprüngen des Osterfestes und der Osterbräuche, einschließlich der Symbolik zu Eiern und Hase,habe ich bisher durchaus Widersprüchliches gelesen. Zum Einen Verweise auf vorchristliche,wahlweise germanisch, heidnisch,babylonisch, griechische Frühjahres und Fruchtbarkeitskulte, die teilweise auch verschiedene Varianten von Erneuerungs- und Auferstehungsmythen beinhaltet haben sollen.
Zum Anderen, dass eben dieses nicht stimme, sondern Teil der Nazipropaganda gewesen sein sollen. :egal:
 

Plinius

Geheimer Sekretär
26. Mai 2010
612
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Für Weihnachten ist das ganz klar.
Im Christentum ist Weihnachten natürlich die Geburt Jesu Christi. Allerdings nennt die Bibel kein Datum für dieses Ereignis. Einen genauen Termin kann es für die Geburt Jesu daher nicht geben. Allenfalls über die Begleitumstände lässt sich etwas herausfinden:

Quelle: bibel-online, Lukas 2,8
Das lässt darauf schließen, dass Jesus nicht im Winter geboren sein kann, denn dann ist es nachts zu kalt für Hirten und Schafe auf dem Feld.

Unser Weihnachtsdatum war aber bereits vor der Christianisierung eine Festzeit. Hintergrund sind die Tage um den 21./22. - die Wintersonnenwende, ab der die Tage wieder länger werden. Die Heiden feierten anlässlich dessen ein Lichterfest, ein unbekannter spätantiker Autor schrieb dazu:

Quelle: Wikipedia, Weihnachten

Später wurde von christlicher Seite auch argumentiert, Christi sei der "Bringer des Lichtes". Der Termin wurde also ganz bewusst auf den Termin eines heidnischen Festes gelegt, das damit umgedeutet wurde. Die Aussage, das Christentum habe "heidnische Feste übernommen", ist also, zumindest was den Termin betrifft, nicht falsch.
Aber auch die ganze Symbolik um Weihnachten herum spricht für sich selbst. Die älteste schriftliche Erwähnung eines Weihnachtsbaums stammt aus dem Jahr 1527 und das war zwar christliche frühe Neuzeit. Den Brauch aber, sich zur Winterzeit Zweige immergrüner Pflanzen ins Haus zu holen, gab es schon in der Antike. Sie symbolisieren die Lebenskraft und die Hoffnung auf den baldigen Frühling - definitiv eine Symbolik, die aus dem Heidentum stammt und mit dem Christentum direkt nichts zu tun hat.

Ostern steht für die Hinrichtung Christi - und die fand während des Passahfestes statt. Im Grunde ist Ostern also auch ein Fest, welches wir von anderen übernommen haben, diesmal von den Juden. Bei denen steht es allerdings für den Exodus aus Ägypten.
Da vor Ostern Fastenzeit ist, dürfen Milch, Eier und Fleisch nicht gegessen werden. Tiere schlachtet man nicht, aus Milch macht man Käse, aber die Eier ... legen die Hühner ja trotzdem. Da sie zu schade sind um sie wegzuwerfen, kocht man sie ab und lagert sie. Und wenn die Fastenzeit dann vorbei ist und Jesus endlich auferstanden ... dann ... gibt es ... erst einmal Eier! Eier satt!
Und jetzt wissen wir auch, woher das Osterei kam.

Woher aber der Osterhase kommt, dass weiß man nicht so genau. Vielleicht, weil Eltern auch schon immer ihre Kinder geliebt und einfach Faxen mit ihnen gemacht haben, wenn die Zeiten ausnahmsweise nicht mal ganz so hart waren. An Tagen, an denen es als Feiertage auch mal Lebensmittel in mehr als ausreichender Menge gab - und seien es nur die Eier - sodass sich ein jeder satt essen durfte.

1. Ostern steht nicht für die Hinrichtung, sondern für die Auferstehung Christi.

2. Deine Argumentation zeigt lediglich, dass der Zeitpunkt dieser Feste von anderen Religionen übernommen wurden, nicht jedoch die Feste selbst! So wurde beim Osterfest außer dem Zeitpunkt absolut nichts vom Judentum übernommen und das ist einfach zu erklären: Jesus war gläubiger Jude und von denen begaben sich viele zum Passahfest nach Jerusalem.

- - - Aktualisiert - - -

Darf man an deinem Wissen teilhaben?

Das bezieht sich wohl darauf, dass es kaum Quellen außerhalb der Bibel für die Existenz Jesu gibt. Ich finde das allerdings wenig verwunderlich: Seit wann ist das einfache Volk Gegenstand der Geschichtsschreibung?
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Wenn da wirklich einer von den Toten auferstanden wäre, das hätte schon ein paar Schlagzeilen gemacht.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Darf man an deinem Wissen teilhaben?
Es gab und gibt verschiedene Vertreter von Nichtexistenzthesen unterschiedlicher Couleur und Abstufung. Jesus-Mythos - Wikiwand
Reicht von,
nie gegeben
über ,
gab einen Wanderprediger, der hingerichtet wurde und später als Projektionsfläche diente, dem die charakteristischen Lebensstationen angedichtet und Botschaften in den Wund gelegt wurden
bis zu
gab es alles wie beschrieben nur eben als Mensch und nicht als Gott.
 
Zuletzt bearbeitet:

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

1. Ostern steht nicht für die Hinrichtung, sondern für die Auferstehung Christi.

Richtig, der Karfreitag steht für die Hinrichtung Christi. Sinngemäß aber kann es ohne die Hinrichtung auch keine Auferstehung geben.

2. Deine Argumentation zeigt lediglich, dass der Zeitpunkt dieser Feste von anderen Religionen übernommen wurden, nicht jedoch die Feste selbst! So wurde beim Osterfest außer dem Zeitpunkt absolut nichts vom Judentum übernommen und das ist einfach zu erklären: Jesus war gläubiger Jude und von denen begaben sich viele zum Passahfest nach Jerusalem.

Die Frage ist, was man unter "den Festen selbst" verstehen will. Über die heidnischen Feste wissen wir praktisch nichts; es ist daher auch schwer zu sagen, ob nicht manches, was wir als typisch in der Symbolik der christlichen Feste ansehen, vielleicht auch christliche Varianten heidnischer Vorläufer sind.
In einer Weihnachtsdekoration mag Jesus - der Religionsbegründer - die zentrale Figur sein (oft ist er das aber nicht einmal) - die kleinste ist er aber dennoch: Die winzige Figur eines Säuglings in einer Krippe.
Den Umfang aber machen andere Figuren, Engel zum Beispiel. Über die sagt die Bibel wenig, in der Übersetzung ist noch nicht einmal von Engeln die Rede, sondern von Boten (zugebenermaßen die Übersetzung von grch. ángelos). Die Darstellung von Engeln ist die bekannte mit Flügeln - solche Figuren finden sich aber bereits in weit älteren Darstellungen, alt-ägyptischen etwa oder babylonischen.

Bei uns ist Tannengrün und der Weihnachtsbaum die Weihnachtsdekoration, in den USA aber die Stechpalme. Eine befreundete Grafikerin mit amerikanischen Wurzeln sagte einmal zu mir: "Hier kennt die Stechpalme keiner, aber in den USA ist sie das Symbol für Weihnachten." Wie man aber Tannengrün und Stechpalme in einen Zusammenhang mit Jesus Christus bringen kann: Das hat mir noch niemand sagen können. In Großbritannien und den USA hängen sie außerdem zur Weihnachtszeit Misteln auf; wer darunter steht, darf geküsst werden.
Totsicher hat die Mistel als Symbol einen heidnischen Ursprung, in der germanischen Mythologie hat sie symbolische Bedeutung.

Bei Ostern ist noch nicht einmal der Name historisch gesichert. Der Bezug auf eine möglicherweise germanische Götting der Morgenröte ist vielleicht nur eine Erfindung, wenn auch eine frühmittelalterliche. Über germanische Frühlingsfeste wissen wir, dass es sie gegeben hat, aber nicht wie sie gefeiert wurden. Aber interessant ist doch: Die ganze Symbolik, die wir mit Ostern verbinden, hat so gar nichts mit dem christlichen Hintergrund zu tun. Da stellen wir einen Osterstrauß auf, meistens Weidenkätzchen, an die wir ausgeblasene, bemalte Eier hängen! Was hat das mit der Auferstehung zu tun?
Die Weide ist die erste blühende Pflanze im Jahr, sie wird von Insekten bestäubt. In der Grundschule lehrte man mich, wie wichtig sie seien, als "erste Nahrung für die Bienen". Es handelt sich also, genauso wie die Eier, um ein Fruchtbarkeitssymbol, Ikon für das Wiedererwachen der Natur - und damit sicher heidnisch, und nicht (die vergleichsweise abstrakte) Auferstehung Jesu.

Dirtsa schrieb:
Meines Wissens ist es sogar umstritten, ob Jesus mit überhaupt eine historische Person war.

Für die Betrachtung der Feste ist das nicht wichtig. Denn die Gläubigen gehen ja von seiner historischen Existenz aus. Im Grunde lässt sich kein Religionsgründer historisch nachweisen. Sie selbst haben nichts aufgeschrieben, ja sahen sich noch nicht einmal als Religionsgründer, ihr Werk und ihre Biografie wurde nur von ihren Anhängern aufgezeichnet und das Jahrzehnte oder Jahrhunderte nach ihrem Tod von Menschen, die sie nicht persönlich kannten.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Tja, ein Religionsgründer schreibt praktisch nur und wenn es mal keinen Interzusammenbruch gibt, bleibt es noch eine Weile geschrieben, nicht wahr manden?

PS: So ziemlich alles an Ostern erinnert an Fruchtbarkeitsrituale, die den langen dunklen Winter vergessen lassen wollen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

2. Deine Argumentation zeigt lediglich, dass der Zeitpunkt dieser Feste von anderen Religionen übernommen wurden, nicht jedoch die Feste selbst! So wurde beim Osterfest außer dem Zeitpunkt absolut nichts vom Judentum übernommen und das ist einfach zu erklären: Jesus war gläubiger Jude und von denen begaben sich viele zum Passahfest nach Jerusalem.

Was am Weihnachtsfest ist den originär christlich? Ausser der Krippe bleibt da nicht viel übrig. der Rest is durchweg heidnischen Ursprungs.

Dazu gibt es ein recht unterhaltsames Buch vom Rätsch:
Abgrundige Weihnachten: Die wahre Geschichte eines ganz und gar unheiligen Festes: Amazon.de: Christian Ratsch: Bucher
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.869
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Zum Fest der Wintersonnenwende wurden Fliegenpilze verzehrt, um sich davon zu berauschen und in höhere Dimensionen zu befördern, also der Sonne ein Stück näher zu sein.

Und das kann er belegen, oder ist das so fundiert wie Gimbutas' Matriarchatstheorie?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Und das kann er belegen, oder ist das so fundiert wie Gimbutas' Matriarchatstheorie?

Es wird in dem Buch deutlich was belegbar ist und was Interpretation ist. Der Mann ist ja wenigstens Wissenschaftler (wenn auch ein schräger).
Aber für den Fliegenpilzverzehr liefert er einige Belege, ja.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Hab' mir vorhin auf arte einen Bericht über den griechischen Halbgott Dionysos rein getan. Nicht nur seine Anhänger feierten im Frühling&Herbst Feste, aus denen später dann die ersten Theater hervorgingen und manche aßen Fleisch, um sich so symbolisch Dyonisos einzuverleiben und tranken 1 Glas Wein, was sein Blut symbolisieren sollte.
Könnte 'ne Erklärung für's christliche Abendmahl sein.
Ich find's übrigens goil, dass der Gott des Weines für's Theaterspielen verantwortlich sein soll.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.869
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Fehler meinerseits, mich interessierte, ob er die Herkunft des Weihnachtsmannes vom Fliegenpilz belegen kann. Aber auch die Belege für die germanischen Fliegenpilz-Sonnwenden würden mich interessieren. Viell. kannst Du da ein paar Stichworte nennen?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Farblich liegen Weihnachtsmann und Fliegenpilz schon mal auf einer Linie, und wenn sie irgendwo herumstehen, haben beide meist eine dekorative und possierliche Ausstrahlung. Man sieht den Fliegenpilz auch recht häufig auf Adventskränzen...

Aber wie ihr bereits merkt, habe ich von historischen Herleitungen mal wieder keine Ahnung, weil ich all diese Bücher natürlich nicht gelesen habe. :egal:
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Ich habe nur den Artikel hier gefunden:
Thomas Hauschild Weihnachtsmann Die wahre Geschichte - SPIEGEL ONLINE
Das wird der Weihnachtsmann mit ähnlichen Figuren verglichen, ein Buch wird hervorgehoben und eine Verbindung zu sibirischen Schamanen hergestellt.
Der führt bis zu sibirischen Schamanen, die mit Fliegenpilz-Substanzen experimentierten und Rentier-Urin tranken, um sich im Drogenrausch auf einen Ritt in fremde Welten zu begeben.
Interessanterweise habe ich einen Baumschmuck in Form eines Korbes,Tannengrün und einem Fliegenpilz darin!
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Heidnische Feste/Rituale übernommen vom Christentum

Hallo,

Ich möchte mal eine Liste mit Beschreibungen erstellen über die Heidnischen Feste oder sogar rituale, die vom Christentum "benutzt" wurden.

Im Prinzip Verfälschungen im Christentum - egal welcher Wirkung.
Diese "Benutzung" hat Methode, wenn eine Religion (nennen wir sie heidnisch oder jüdisch öder römisch) durch eine neue (Christentum) ersetzt wird. Man kann alte Traditionen nicht so schnell auslöschen und neue dagegenstellen. Man benutzt also die Hülle der alten (die alten Festtage des römischen Dionysos-Festes) und füllt diese mit neuen Inhalten. (Jesu Geburt) Vorteile: Man bracht nur einen halben Schritt tun, die Festtage im Jahreskalender bleiben. Der Festtag der alten Religion braucht dann gar nicht restringiert werden, falls Altanhänger ihn noch feiern, der neue Festtag braucht auch nicht mühevoll "von oben" durch die jeweilige Kirche durchgesetzt werden.

William Morris schrieb:
PS: So ziemlich alles an Ostern erinnert an Fruchtbarkeitsrituale, die den langen dunklen Winter vergessen lassen wollen.
Das ist unsere "germanische" Sicht mit unseren kalten Wintern (Ostera-Fest, Eier, ...). Im Mittelmeerraum ist es wärmer.
Christus' Kreuzigung ist historisch mit dem jüdischen Pessah-Fest verbunden, weshalb Christus ja nach Jerusalem kam. Bei dem Fest der ungesäuerten Brote (Auszug aus Ägypten) handelt es sich auch um ein Fest der Wintergetreideernte, eigentlich kein Fruchtbarkeitskult (das eigentliche Erntedankfest ist das Laubhüttenfest 50 Tage später).

a-roy schrieb:
Hab' mir vorhin auf arte einen Bericht über den griechischen Halbgott Dionysos rein getan. Nicht nur seine Anhänger feierten im Frühling&Herbst Feste, aus denen später dann die ersten Theater hervorgingen und manche aßen Fleisch, um sich so symbolisch Dyonisos einzuverleiben und tranken 1 Glas Wein, was sein Blut symbolisieren sollte.
Könnte 'ne Erklärung für's christliche Abendmahl sein.
Ich weiß nicht, ob man Dionysos hier als Spiel bringen sollte. Jesus war Jude. Brot- und Weinrituale einschließlich Segenserteilung sind typisch jüdisch, gerade beim Pessach-Fest. Und die hat Jesus mit seinen Jüngern praktiziert. Mehr kann man seriöserweise eigentlich nicht sagen.
 
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