Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Küchentipps und -fragen

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.288
[QUOTE="Lupo, post: 797217, member: 24862"
Aber mich schon immer gewundert hat ist diese so unpraktisch wirkende Form der Mütze. Ungewöhnlich voluminös für Arbeitskleidung. Ist das nur Tradition oder erfüllt das einen bestimmten Zweck?
[/QUOTE]

Es gibt da so eine Story aus dem 18. oder 19. Jhrdrt.: Ein Koch trägt eine Mütze mit 200 Falten - und sie steht für die 200 Varianten von Eierspeisen, die er aus dem FF beherrscht.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
[QUOTE="Lupo, post: 797217, member: 24862"
Aber mich schon immer gewundert hat ist diese so unpraktisch wirkende Form der Mütze. Ungewöhnlich voluminös für Arbeitskleidung. Ist das nur Tradition oder erfüllt das einen bestimmten Zweck?

Es gibt da so eine Story aus dem 18. oder 19. Jhrdrt.: Ein Koch trägt eine Mütze mit 200 Falten - und sie steht für die 200 Varianten von Eierspeisen, die er aus dem FF beherrscht.
[/QUOTE]

Dankeschön!

:wink:

Wahrscheinlich hatte er in jeder Falte ein Rezept für Eierspeisen als Spickzettel versteckt.
Ähnlich wie der alte Kapitän, de jeden Morgen auf ein in einem Kistchen sorgfältig aufbewahrten Zettel schaute. Als er sich zur Ruhe setzte, schauten seine Offiziere natürlich mal nach, was auf dem geheimnisvollen Zettel stand. Und fanden: „Backbord = links, Steuerbord = rechts“.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.288
Wahrscheinlich hatte er in jeder Falte ein Rezept für Eierspeisen als Spickzettel versteckt.
Ähnlich wie der alte Kapitän, de jeden Morgen auf ein in einem Kistchen sorgfältig aufbewahrten Zettel schaute. Als er sich zur Ruhe setzte, schauten seine Offiziere natürlich mal nach, was auf dem geheimnisvollen Zettel stand. Und fanden: „Backbord = links, Steuerbord = rechts“.

Spickzettel? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein Koch Lesen & Schreiben kann.
Mein letzter Jungkoch beschriftete Behälter mit "Oberschienen" (= Auberginen), "Valafil" (= Falafel) und "Sampion" (= Champignon). Wobei ich bereits dankbar war, dass er die Behälter überhaupt beschriftete.

Der Clou eines Spickzettels ist ohnehin: Hast Du diesen geschrieben, dann brauchst Du ihn nicht mehr.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.288
Andere Story:

Es gibt diese Legende, woher eigentlich der Begriff "okay" stammt. Der Legende nach stammt es von einem deutschen Mitarbeiter in einer industriellen Fabrik in den USA, der Otto Kern hieß oder so ähnlich, und der arbeitete in einer Art Endabnahme. Und da er so gewissenhaft war und immer O.K. schrieb, da wusten dann irgendwann alle: Wenn der Otto Kern es abgenommen hat, dann ist es auch okay.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Die habe ich auch schon gehört, dass das letztlich nur ein Namenskürzel ist. Hat sogar Eingang in die abgeschlossene Sprachwelt der Ungarn gefunden. Allerdings sagen sie nicht „Okay“, sondern eingeungarischt „Okesch“. Was ich erst gar nicht verstand, und als ich es verstand, trotzdem nicht verstand.

Hintergrund ist, dass die Ungarn Fans von Adjektiven sind. Zum Beispiel fahren sie nicht mit der Straßenbahn der Linie Drei, sondern mit der Straßenbahn der dritten Linie. Entsprechend ist bei ihnen eine Sache nicht okay, sondern sie reden von einer okay-en Sache. Das im Ungarischen angehängte „sch“ entspricht dem „-en“ das man im Deutschen anhängt und bei OK ziemlich blöd klingt. Dabei macht das „Okesch“ alleine eigentlich keinen Sinn, weil man ja eine Sache angeben müsste, auf die es sich bezieht. Aber macht nichts, das ist eben umgangssprachlich.

Aber als sanfte Überleitung zurück in Richtung Kulinarischem. Angeblich soll der Begriff „Schorle“ für ein mit Wasser verdünntes Getränk auf die französische Besatzungszeit zu Zeiten Napoleons zurück gehen. Die Besatzungssoldaten waren natürlich arme Teufel, die es sich nicht nicht leisten konnten, ihren Rotwein pur zu trinken. Also haben sie ihn mit Wasser gestreckt und sich damit zugeprostet „Toujours l‘amour!“.

An dem verdünnten Wein haben angeblich die Würzburger durchaus Geschmack gefunden, aber mit dem Trinkspruch hatten sie mit ihrem fränkischen Sinn für Sprache einige Probleme. Selbst, wenn sie es zu Anfang unter höchster Konzentration richtig gesagt haben sollten, spätestens das dritte Mal kam unweigerlich etwas wie „Schurlemurle“ heraus, das schnell weiter zu „Schorle“ verwischte. Und dabei blieb‘s dann auch.

Wenn man in Dinner for one verfolgt, welche erstaunliche Wandlung Trinksprüche so im Laufe eines Abends nehmen können, klingt diese Geschichte durchaus glaubhaft. Und selbst, wenn es nicht so war, dann ist es wenigstens gut erfunden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.288
Meine per Internet bestellten Mützen sind bis zum heutigen Tage nicht angekommen, und drei emails bei "info-@" blieben ohne Resonanz. Also habe ich das Kontaktformular bemüht und die Schlichtungsstelle des bliblablue Verbandes für Internethandel ... und auf einmal ging alles innerhalb eines Tages.
Man hat sich tausendmal bei mir entschuldigt, und morgen kommen, so Gott will, meine olivgrünen Ballon-Kochmützen bei mir an.


Schon traurig, so einen Bohei machen zu müssem, nur weil irgendein werksinterner Penner seinen Job nicht auf dei Reihe bekommt - und sei es für eine Bestellung von nur ca. 100 €.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.288
An dem verdünnten Wein haben angeblich die Würzburger durchaus Geschmack gefunden, aber mit dem Trinkspruch hatten sie mit ihrem fränkischen Sinn für Sprache einige Probleme. Selbst, wenn sie es zu Anfang unter höchster Konzentration richtig gesagt haben sollten, spätestens das dritte Mal kam unweigerlich etwas wie „Schurlemurle“ heraus, das schnell weiter zu „Schorle“ verwischte. Und dabei blieb‘s dann auch.

Im Rheinland, historisch französisch besetzt, gibt es den Ausdruck "keine Fisamatenten", was so viel bedeutet wie "keine Gaunereien". Angeblich geht es zurück auf die napoleonische Besetzung Kölns und auf "visite ma tente" (= besuch mein Zelt) von napoleonischen Soldaten, wobei bürgerliche Mütter Kölns ihren Töchtern sagten: Kene Fisematenten!
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.288
Eher "keine überflüssigen Umstände". Ohne Fisematenten direkt in medias res. Die wahrscheinliche Herleitung ist eine andere, weniger gekünstelt wirkende.


Einer meiner Küchenchefs ist Franzose, also fragte ich ihn, wie "Böfflamotte" korrekt zu schreiben sei, natürlich war es das zu erwartende "Boeuf à la mode". Nur ist das bayerische "Böfflamotte" - wie immer, wenn die Bayern ausländische Speisen kochen - ein derart heruntergekoche Variante des Originals, dass ich es schließlich nicht gewagt habe, die Vakuumierbeutel mit "Boeuf à la mode" zu beschtiften. Statt dessen schrieb ich "Böfflamottte", denn um nichts anderes handelte es sich.
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten