Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Küchentipps und -fragen

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Wenn ich mir iwas mit Salzkartoffeln koche, mach' ich immer so viel, dass ich am nächsten Tag die Übriggebliebenen brate, dazu Spiegeleier und gut ist!
Thema Steaks:
Du hast ja gepostet, Giacomo, dass man Fleisch, das nicht so lange abgehangen ist, marinieren sollte.
Nun, bei meinem Discounter gibbet marinierte Nackensteaks und die könnte ich doch so lange wie möglich im Kühlschrank lagern, bevor ich sie brate, oder?
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.309
Nun, bei meinem Discounter gibbet marinierte Nackensteaks und die könnte ich doch so lange wie möglich im Kühlschrank lagern, bevor ich sie brate, oder?

Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip Ja. In der Praxis gibt es da ... Unterschiede. :D

"Nackensteaks" sind, so möchte ich vermuten, vom Schwein.
Der Schweinenacken lässt sich, neben anderen Zubereitungsmethoden, grundsätzlich kurzbraten, ob nun mariniert oder nicht. Ein typisches Kurzbratgericht des Schweinenackens ist das Holzfällersteak: Kurzgebratener Schweinenacken, mit einem Haufen Röstzwiebeln obendrauf. Auch auf dem sommerlichen Grill hat der Schweinenacken durchaus seine Berechtigung.
So zart wie ein Schweinerücken oder -oberschale wird er nicht, Schweinenacken hat immer seinen knackigen "Kaugummi"-Biss ... andererseits ist dies bei dieser Speise durchaus auch gewünscht, da Charakter dessen.

Der Nacken eines Rindes wiederum lässt sich nicht mehr kurzbraten, man muss ihn kochen oder schmoren. Der Grund dafür ist, dass das Rind deutlich älter als ein Schwein wird, sich im Laufe seines Lebens mehr bewegt und der Muskel dadurch einfach zäher ist.

"Marinierter Schweinenacken" ist eine typisch sommerliche Verkaufsform - zum Grillern, was alle im Sommer tun. "Mariniert" bedeutet in diesem Fall jedoch, dass man es in eine Art Tomatenmark-Paprika-Marinade verwurstet. Die hat allerdings nicht die Funktion, das Fleisch mürber zu machen, sondern dient allein dem Geschmack.
Völlig legitim, zumal das Fleisch die Marinade mit der Zeit aufnimmt. Man kann es selbst tun oder fertig kaufen, es handelt sich um eine typisch sommerliche Angebotsform des Handels: Für das Grillfest.

Marinaden für Fleisch kann es viele geben und alle haben ihre Berechtigung. Aber nicht alle Marinaden dienen dazu, das Flesich mürber zu machen.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.558
Ich habe mal auswärtig einen Salat gekauft wo hieß mit Kräutersoße ohne Knoblauch
der war lecker und es schwante mir die haben da einfach einen Schuß Maggi Flüssigwürze in Joghurt gerührt.
Heute hab ich das nachgemacht nach Gefühl Vollmilchjoghurt Maggi Salz bissl Dillspitzen(Trockengewürz).
Es schmeckt super.
Aber mir passt natürlich das Mononatriumglutamat in der Maggiflüssigwürze nicht
da das immer in Verdacht steht, die Geschmacksknospen auf der Zunge erstrecht anzuregen.
Nun
stöberte ich so rum und siehe da
da gibbet es wen in Österreich der braut sein eigenes Maggiflüssig aus Lupinen Hafer und nix mit Geschmacksverstärkern
ich werd das mal bestellen und hier berichten

liest sich spannend
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.309
und nix mit Geschmacksverstärkern

Nun, wie man's nimmt.
Oder wie man es - legalerweise - bezeichnet.

Der Geschmacksverstärker schlechthin ist Natriumglutamat. Chemisch gesehen handelt es sich hierbei um das Natriumsalz des Glutaminsäure, eng verwandt mit dem Glutamin, einer natürlicherweise in pflanzlichen und tierischen Lebensmittel vorkommenden, nicht essenziellen Aminosäure.
Nahrungsmittel mit hohem Glutamingehalt sind:

im mg/100g:

Weizen 4080
Dinkelmehl 5170
Linsen 4490
Mungbohne 4810
Sojabohnen 6490
Erdnüsse 5630
Käse 3050–8100
Rindfleisch 4130
Hammelfleisch 4300
Schweinefleisch 3910

Glutamat verstärkt den Eigengeschmack von Speisen. Es ist seit vielen Jahren in Verruf geraten. In den 1980er Jahren galt es als Auslöser des sog. Chinarestaurant-Syndroms, einer Art allergischen Reaktion, die allerdings nie wirklich bewiesen wurde, insbesondere nicht für Glutamat. Basierend auf wissenschaftlichen Studien ist Glutamat nach Ansicht der DFG-Senatskommission als gesundheitlich unbedenklich zu beurteilen (laut einer Stellungnahme aus dem Jahre 2005), zumal wir da i.d.R. und im Alltag über deutlich geringere Dosierungen reden ... als über China-Restaurants, die früher mit Glutamat Saucen gebunden haben sollen.

Zur Lupine:
Die Lupine hat mit rund 9.100 mg Glutaminsäure/100 g einen etwa doppelt so hohen Gehalt an Glutamat wie die meisten anderen, o.g. Lebensmittel mit einem natürlicherweise "hohen" Glutamingehalt. Glutamin wird heutzutage großtechnisch fermentativ hergestellt, nicht anders als die benannte Wiener Würze.

Lebensmittelrechtlich gesehen kann der Hersteller sein Produkt "ohne Geschmacksverstärker" bezeichnen, denn er hat diese nicht zugesetzt. Genauso wäre es, verwände er Hefeextrakt (auch reich an natürlichem Glutamin).
Technisch wie inhaltlich enthält es aber genau das: Geschmacksverstärker, wenn auch aus der Lupine.
In meinen Augen ist das aber ein - wenn auch legaler - Etikettenschwindel.

Sorry, Paisley, wenn ich Dir da jetzt Deine romantischen Illusionen nehme. Aber in meinen Augen hat ein Molekül keine Herkunft; ob der Gehalt an Natriumglutamat nun aus "natürlichen" oder "synthetischen" Quellen kommt, ist irrelevant. Aus der chemischen Sicht existiert kein Unterschied zwischen "natürlich" und "synthetisch".

Eine andere Frage ist es, ob es in der Küche solcher Zaubermittel überhaupt bedarf.
Dazu habe ich mir keine abschließende Meinung gebildet. Im Großen und Ganzen brauche ich sie nicht, allerdings stehen mir im Standard auch Zutaten zur Verfügung, die man im Haushalt i.d.R. nicht so ohne Weiteres hat, Gemüsebrühe und andere Fonds etwa. Verwenden darf ich sie eigentlich eh nicht, es sei denn, es handelt sich um deren asiatische Pendants (die auch nichts anderes sind), da ist dann auf einmal wieder sakrosankt.

Für kalte Speisen halte ich solcherart Zutaten allerdings generell für weniger geeignet.
Und schließlich landen wir da auch bei konzeptionellen, wenn nicht gar philosophischen Fragen. Ein Salatdressing ist ein Salatdressing, nicht mehr und nicht weniger. Es muss auch nicht immer alles "rund" oder "gefällig" schmecken. Für mich dürfen, ja sollen Zubereitungen auch ihre Ecken und Kanten haben. Dürfen schlicht sein. Und wenn es sein soll, dann dürfen sie auch provozieren.
Manche Zubereitungen leben geradezu von einem fast schon unanständigen Kontrast.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.558
Vielen Dank, Giacomo

Freut mich daß es Dir als ausgebildeter Koch nicht zuviel wird über dieses Reiz-Thema zu berichten.
Vorallem entzauberst Du dieses „Gespenst“
na klar siegt meine Neugier
und der Österreicher bekommt seine Chance.

Das ist so wie wenn jemand sagt der Ketchup von Werder
ist der Leckerste, ich hab nix mit Ketchup am Hut ansonsten
hätte ich mir den schon lange besorgt Zum Testen.



Als nächsten Versuch wollte ich Liebstöckl genannt Maggikraut ausprobieren , laienhaft , kleinschneiden in gesalzenen Joghurt.
zum Zwecke eines Salatdressings.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.309
Vielen Dank, Giacomo

Freut mich daß es Dir als ausgebildeter Koch nicht zuviel wird über dieses Reiz-Thema zu berichten.

Ach, da bin ich tiefenentspannt, zumal es mir möglich ist - nicht allein als Koch, sondern auch als Ex-"Chemiker" und als jemand, der sich schon immer mit Lebensmitteltechnologie und Ernährungswissenschaft auseinander gesetzt hat - möglich ist, so manche laue Behauptung zu durchschauen.
Die mir unbekannte Würzsauce mag auch durchaus ihre Berechtigung haben, da bin ich nicht so dogmatisch.
Es gibt Würzsauce, die Klassiker wurden und noch heute in jeder westlichen Küche zu finden sind, denken wir an die Worcestershire-Sauce oder meinetwegen auch an Tabasco.

Auch Neuheiten bin ich durchaus aufgeschlossen ... wenn sie keine Entgleisungen sind. Im Grunde gibt es aber keine echten Neuheiten, denn schließlich kochen wir seit Jahrtausenden, und keiner hat das Kochen erfunden.

Die Lupine als Nahrungsmittel ist in den letzten Jahren in den Focus gekommen ... aber auch nur deshalb, weil diverse Methoden dies überhaupt erst möglich gemacht haben. Die Lupine ist eigentlich erst deshalb "neu", weil sie eigentlich giftig ist. Früher hat man sie nur als Zwischenfrucht zur Bodenverbesserung angebaut, weil die Lupine im Boden in der Zusammenarbeit mit Mikroorganismen Stickstoffknöllchen bildet, die den Boden mit Stickstoff düngen.

Als Lebensmittel kann sie neuerdings nur deshalb eingesetzt werden, weil man sie Behandlungen unterzieht, die der Lupine ihre Giftstoffe entziehen oder durch neue Zuchtsorten, die diese Gifte nicht produzieren. Ähnlich war dies mit dem Raps, wenn auch aus anderen Gründen (Bitterstoffe). Als ich anfing, war Rapsöl noch nicht auf dem Markt, es galt als mehr oder weniger ungenießbar. Raps als Ölpflanze wurde zwar nicht wenig angebaut, aber eben nur für andere Anwendungen, als Öl für die Kosmetik oder Seifen etwa. Heute ist in Deutschland Rapsöl das wichtigste Speiseöl überhaupt (und ich sage nicht, dass das schlecht ist).

Die Entwicklung geht eben weiter, auch in der Landwirtschaft, persönlich kann ich nichts Schlechtes darin sehen. Dass man aber ehemals unverzehrbare, giftige oder zumindest ungenießbare und aus gänzlich anderen Gründen angebaute Agrarprodukte nunmehr als "regional", "traditionell" und "bio" anpreist: Das ist dann reines Marketing und wird der Sache, ob nun gut oder schlecht, nicht gerecht.

Mal grundsätzlich:
Jedes gehaltvolle Nahrungsmittel ist im Grundzustand auch giftig. Der Grund dafür ist, dass diese Nahrungsmittel für die Pflanze selbst als Energiespeicher dienen oder als Start für deren Nachkommen. Dies ist natürlich auch attraktiv für alle möglichen "Schädlinge", die an den Nährstoffgehalt dieser pflanzlichen Ergebnisse nur zu sehr interessiert sind, aus verständlichen Gründen.
Deshalb produziert jede dieser für uns so wertvollen Pflanzen auch das eine oder andere Gift. Die Kartoffel das Solanin, die Sojabohne Phytoöstrogene und andere Anderes (und die Lupine: Chinolizidin).

Es stellt die Kulturleistung des Menschen dar, diese Gifte durch Zuchtanstrengungen auf ein mögliches Minimum zu reduzieren, wobei dies eine Gratwanderung darstellt. Denn ganz rauszüchten kann man es nicht, denn dann wären die Züchtungen zu anfällig gegenüber Schädlingen.


Das ist so wie wenn jemand sagt der Ketchup von Werder
ist der Leckerste, ich hab nix mit Ketchup am Hut ansonsten
hätte ich mir den schon lange besorgt Zum Testen.

Selbst der Ketchup hat seine Berechtigung, und ich bin in noch keiner, selbst gehobenen Küche gewesen, wo man diesen nicht im Kühlhaus vorgefunden hätte. Das Problem des Ketchups ist nicht dessen Existenz, sondern seine ggf. fälschliche und inflationäre Verwendung. Es gibt aber durchaus Gerichte, wo selbst der Ketchup seine Berechtigung hat, ja: unentbehrlich ist, und man darf auf den armen Ketchup genausowenig herabschauen, wie auf die Gerichte, denen er unbedingt bedarf.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.309
Interessant! Ich habe auch gerne Lupinen-Produkte wie Joghurt, gegessen.

Kann man schon essen, ich wüsste allerdings nicht, wozu es gut sein sollte.
Produkte aus der Lupine werden - so nehme ich an - erst durch eine vergleichsweise Hochprozessierung überhaupt genießbar. Das muss jetzt nicht unbedingt ein Totschlagsargument sein, schließlich enstehen viele traditionelle Lebensmittel auch erst durch eine Verarbeitung, z.B. Sauermilcherzeugnisse oder Käse.
Es ist aber eine Marotte unserer Zeit, dass wertvolle traditionelle Lebensmittel - völlig zu Unrecht - dämonisiert werden, um neue Ersatzprodukte zu propagieren, die nicht die Wundermittel, "Superfoods" sind, als die sie angepriesen werden.
Als Koch, aber auch als jemand, der sich seit über 30 Jahren mit der Ernährungswissenschaft auseinandersetzt, kann ich darüber nur den Kopf schütteln.

Allein die Tatsache, ein Lupinen-Produkt als "Lupinen-Joghurt" zu betiteln, das sagt schon Einiges aus. Ein Joghurt ist ... ein Joghurt, nicht mehr und nicht weniger, und ja: Es handelt sich um ein Milchprodukt. Lupinen-Produkte kenne ich persönlich nicht, aber meine (leidige) Erfahrung mit "Soja-Joghurt" ist: Er wird den Bohnen-Geschmack seiner Herkunft nicht los. Das kann für ein "veganes Tsatsiki" noch einigermaßen durchgehen, schließlich killt der Knoblauch eh alles andere. Für eine Fruchtzubereitung, ein "Himbeer-Joghurt" finde ich das aber inakzeptabel, ja geradezu widerlich.

Als Koch will ich das Original, und kein Plagiat - noch dazu dann, wenn das Plagiat dann mit anderen "positiven" Attributen schön geredet werden muss ("vegan", "gesund"), weil es an der geschmacklichen Qualität in deutlich erkennbarem Maße mangelt. Allein dass man ihnen diese Namen gibt, zeigt für mich doch: Ich habe jetzt Bock, einen "Hieper" auf einen Joghurt (für mich ein Zeichen dafür, dass es der Körper ist, der danach giert, weil er die Inhaltsstoffe benötig) - und stattdessen gebe ich im so eine dürftige Kopie.

Die ernährungswissenschaftlichen Aspekte solcher Produkte sind bei Weitem überschätzt. Ja, sie enthalten die ihnen zugewiesenen Inhaltsstoffe ... wie viele andere, traditionelle Lebensmittel auch. Dass diese Inhaltsstoffe aber auch das bewirken, vor allem in diesem Maße bewirken, wie die romantische Wolke, die man um sie schweben lässt: Das darf man getrost dahingestellt sein lassen. Aus der Ernährungswissenschaft lässt sich das so überhaupt nicht ableiten.
Wenn sie denn überhaupt Inhaltsstoffe haben, oder welche? Viele Pflanzendrinks haben - außer Kohlenhydraten - keine wertvollen Inhalte: Keine nennenswerten Gehalte an Proteinen, wenig Fett ... dafür viel Kohlenhydrate. Ein Pflanzendrink aus Reis enthält etwa so viel KH wie eine Limonade, sonst nichts. Was soll daran wertvoll sein? Weil es pflanzlich ist? Es ist nichts anderes, als wenn Du Reisstärke mit Wasser aufkochst ... würdest Du das saufen? Warum nicht?

Leider hat sich selbst die Gastronomie, darunter auch mein Betrieb, in der einen oder anderen Weise mit solchen - in meinen Augen minderwertigen - Produkten arrangieren müssen. Auch wenn wir selbst, bis in die Chefetage hinein, sie ablehnen und weitestgehend zu vermeiden suchen.
Ginge es nach mir, dann gäbe es bei uns keinen Cappucino mit Pflanzendrink.
Ich würde dem Gast die Antwort geben, die einem ein DJ gibt, wenn man sich einen Song wünscht: Ach, das ist was für Zuhause.
In gastronomischen Abläufen, zumal im Stress, wechselnden Mitarbeitern und Lagerhaltung kann schließlich auch niemand mehr garantieren, dass im Minimum 3 verschiedene "Milch"-Vorräte frisch bleiben oder deren Aufschäumkannen nicht auch einmal verwechselt werden.
Man muss es auch nicht jedem Exzentriker Recht machen müssen.
 

Gabriela

Großmeister
7. November 2015
53
Interessant, dass du gelernter Koch bist. Super!

Als Vegetarierin hatte ich immer schon Interesse an pflanzlichen Produkten.
So habe ich in den letzten Jahren Lupinen-Milch, Lupinen-Joghurt und Ähnliches konsumiert.

Als das mit den Insekten aufkam, die angeblich vielen Lebensmitteln beigesetzt sein sollen,
habe ich noch mehr vegane Produkte wie Würstchen, Hackfleisch, .... gegessen.

Aber ich merkte mit der Zeit dass es mir nicht gut getan hat.
Als ich dann einige Videos über Hochverarbeitete Lebensmittel gesehen habe,
wo es auch um diese veganen Produkte ging und gesagt wurde wie schädlich sie sind,
da war für mich Schluss damit.

Man meinte dass alle Hochverarbeiteten Lebensmittel, egal ob tierisch, vegetarisch oder vegan ungesund sind. Am gesündesten sind frisch zubereitete Speisen und auch Rohkost.

Jetzt esse ich wieder tierische Produkte wie Käse, Sauer Rahm, Butter, Kefir, ...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.991
Als das mit den Insekten aufkam, die angeblich vielen Lebensmitteln beigesetzt sein sollen,
habe ich noch mehr vegane Produkte wie Würstchen, Hackfleisch, .... gegessen.

Warum isst man veganes "fake" Fleisch?

Das ist etwas das ich irgendwie nicht ganz begreifen kann, warum werden vergane Lebensmittel hergestellt die oft auch noch aussehen wie die schlimmsten Fleischprodukte. Etwa wie Bacon oder Grillwurst oder sowas.

Wozu? Warum nicht was eigenes machen statt mit viel Chemie Fakefleisch zu erzeugen.

Tofu etwa ist schon sehr lange ein eigenes Gericht und wird eben anders zubereitet.
 

Gabriela

Großmeister
7. November 2015
53
Tofu esse ich gar nicht und vegane Produkte auch nicht mehr.

Ich koche mit viel frischem Gemüse, ....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.804
Weil man z.B. Fleisch mag, den Konsum aber nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.309
Aber ich merkte mit der Zeit dass es mir nicht gut getan hat.
Als ich dann einige Videos über Hochverarbeitete Lebensmittel gesehen habe,
wo es auch um diese veganen Produkte ging und gesagt wurde wie schädlich sie sind,
da war für mich Schluss damit.

Es kommt darauf an, ich mag vegane Lebensmittel nicht per se ausschließen. Es gibt auch konventionellen Junk Food.
Wir stellen selbst auch vegane Zubereitungen her, heute erst habe ich Emmerkorn-Kartoffelpflanzerl geformt und ausgebacken. Wenigstens wurde dies aus ordentlichen Zutaten handwerklich möglich ... aber muss ich das haben? Wenn ich die Wahl habe, dann nicht.
Man muss nicht immer Fleisch essen, darum geht es nicht.
Man muss aber auch nicht jeden Furz essen, nur weil er irgendwelchen ideologischen Kategorien folgt. Um sich dann einzureden: Schmeckt bescheiden, ist aber dies und jenes.

Die besten veganen Zubereitungen sind solche, die aus Traditionen stammen, als es die Kategorie "vegan" noch gar nicht gab. Ein Falafel ist auch vegan, nur gab es das Denken darüber noch gar nicht, als es vor Urzeiten entstand. Vielmehr handelt es sich um eine Arme-Leute-Küche, in der die Beteiligten, die sich Fleisch nicht leisten können, aus der Not eine Tugend machen. Das finde ich legitim, und deshalb sind derart "vegane" Zubereitungen auch die Besten.

Der intellektuelle Zwang zu vegetarisch und vegan ist ein Reichenproblem, eine Art Kopfgeburt von Wohlstandsmaden. Menschen aus Entwicklungs- oder Schwellenländern sind "Zwangs-Vegetarier" oder "Zwangs-Veganer". Die meiste Zeit müssen sie so leben, weil sie sich Fleisch oder auch nur tierische Produkte schlicht nicht leisten können. Hat man sie aber als Gäste, und es wird Fleisch angeboten: Dann essen sie ... Fleisch. Und Slogans wie "vegetarisch" oder gar "vegan" - das kapieren sie gar nicht erst. Was, du bewirtest mich und bietest mir so eine Armeleute-Küche an? Als reicher Westler? Was für ein Spinner bist du denn?

Man meinte dass alle Hochverarbeiteten Lebensmittel, egal ob tierisch, vegetarisch oder vegan ungesund sind. Am gesündesten sind frisch zubereitete Speisen und auch Rohkost.

Rohkost kann man essen, muss man aber nicht. Ein Blattsalat mag balaststoffeich sein, worin auch seine Existenzberechtigung besteht, aber sein Nährwert entspricht dem eines Blatt Papiers. Man kann Karottensalat essen, aber wenn man diesen wieder ausscheidet, dann kann man in (veralteten) Toiletten sehen: Sieh an, da ist er ja wieder, der Karottensalat.
Das real Wertvolle an einem Salat ist nicht die Rohkost, sondern die Vinaigrette (denn sie enthält die Fettzusammensetzung, die für uns essenziell ist).

Die ältestesten, nachweislich von Hominiden (Homo Rudolfensis oder Erectus) genutzten Feuerspuren sind knapp 500.000 Jahre alt. In der Nähe fand man gegarte Nahrungsreste. Ältere, in ihrer Funktion unbestätigte Feuerreste sind bis zu einer Million Jahre alt.
Im Vergleich zu unserem heutigen, biologisch uns nächsten Verwandten, dem Schimpansen - und hochgerechnet auf unsere Größe - verfügt der Mensch nur etwa über 60% der Verdauungssysteme eines Schimpansen. Der Dünndarm, und vor allem der auf ihn folgende Dickdarm sind deutlich verkürzt. Die Nahrung - Rohkost - die Schimpansen verzehren, sind für den Menschen unverzehr- und vor allem ungenießbar: Klein, hart, faserig, bitter ... und wenig gehaltvoll, wie alle Wildpflanzen. Außerdem verbringt der Schimpanse praktisch seine ganze Wachzeit mit der Nahrungssuche und Fressen.
Aber selbst der Schimpanse verzehrt tierische Nahrung: Insekten, kleine Säugetiere, ja: Er macht sogar Jagd auf andere Affen.

Anatomische Vergleiche lassen den Schluss zu, dass der Mensch und seine Vorfahren vor mindestens 1,2 bis 1,6 Millionen Jahren mit dem Garen von Nahrung begann. In welchem Maße und Umfang, das ist unbekannt und umstritten, aber dass er es tat: Daran herrscht kein Zweifel. Das Garen von Nahrung verdoppelt den Energie- und Nährwertgewinn, denn durch die leichtere Verdaulichkeit können die Nährstoffe besser aufgeschlossen werden. Und dies gilt auch gerade für pflanzliche Nahrungsmittel: Denn Zellulose kann der Mensch nicht verdauen, wird sie aber durch Kochen zerstört, dann schon.

In der Folge hat sich der "Mensch" - eine gute Frage, wo der "Mensch" überhaupt anfängt - evolutionär und biologisch verändert: Das Gehirn wurde größer, der Darm kleiner. Der Homo Sapiens als solcher hat jedenfalls von Anfang an seiner Entwicklung gekochte Nahrung verzehrt, seit 300.000 Jahren.
Und mit dem höheren Energiegewinn gekochter Nahrung gingen auch andere Aspekte einher: Denn wer nicht mehr soviel Zeit für die Nahrungsgewinnung benötigt, der kann am Feuer zusammen sitzen, und solche Dinge wie Mythen, Geschichten oder die Religion entwickeln ... denn er hat auf einmal die Zeit dafür. Oder Techniken weitergeben, wie man einen Faustkeil fertigt oder gar Pfeil und Bogen.

Eines wird in der Summe aber daraus klar: Der heutige Mensch ist auf gekochte Nahrung angewiesen, er kann ohne sie nicht existieren. Der Mensch hat sich in seiner humanoiden Evolution derart verändert, dass er von Rohkost allein nicht leben kann. Und Zeitgenossen, die dergleichen aus ideologischen Gründen versuchen, leiden früher oder später an einer Mangelernährung mit all ihren Folgen.
Folgerichtig gibt es - auf der ganzen Welt - nicht eine einzige rein rohköstliche Kultur, und eine rein vegane auch nicht. Es ist schlicht unmöglich, sich so auf Dauer zu ernähren.

Der Veganismus als solcher wurde überhaupt erst möglich durch eine verbesserte Logistik von Lebensmitteln des 20. Jh. und vor allem durch eine intellektuell geschaffenes Wissen der Ernährungswissenschaft. Und deshalb tritt er überhaupt auch erstmalig in Erscheinung, als dies alles möglich wurde, nämlich etwa in der 2. Hälfte des 20. Jh. Trotzdem blieb der Veganismus noch lange reine Theorie, in meiner Lehrzeit vor rund 30 Jahren war das jedenfalls so.

In meinen Augen ist eine vegane Ernährung - auf Dauer - auch noch reine Theorie, denn niemand, der ein alltägliches Leben zu bewältigen hat, wird das auf Dauer auf die Reihe bekommen. Es kann vllt. für jemanden funktionieren, der in einer Art Lebensgemeinschaft lebt, ein Orden, Kloster, Ashram, wo sich professionelle Kräfte um die Theorie und Praxis einer solch speziellen Diät kümmern.
Ein Single oder noch schlimmer, eine Familie, die der Meinung ist: "Ich bin dann mal Veganer", ist aber definitiv zum Scheitern verurteilt. Zu groß sind die Hürden aus Alltag, Diätdisziplin und mangelndem theoretischem und praktischem Wissen.

In der Folge leben die Menschen in einer Mangelernährung, die sie sich aus ideologischen Gründen selbst aufgebürdet haben - und mit allen medizinischen Folgen, die das am Ende hat.

















Jetzt esse ich wieder tierische Produkte wie Käse, Sauer Rahm, Butter, Kefir, ...
[/QUOTE]
 

Gabriela

Großmeister
7. November 2015
53
Ich bin seit meiner Kindheit Vegetarierin, wobei ich auch manchmal bei einer Feier
ein bisschen Wurst oder Speck, Schinken oder mal ein Schnitzel gegessen habe als Ausnahme.

Ich bin aus ethischen Gründen Vegetarierin.

Damals in meiner Kindheit war ich weit und breit eine Ausnahme und wurde verspottet und ausgelacht dafür.
Heute sind die Leute viel toleranter geworden. Ich habe noch nie jemanden verurteilt weil er Fleisch isst.
Ich bin der Meinung jeder soll sich sein Essen selbst aussuchen, ist ja sein Leben und seine Gesundheit.

Ich habe mich viele Jahre lang mit Rohkost beschäftigt, wurde aber nie eine echte Rohköstlerin.
Auch heute meine ich dass ein hoher Rohkostanteil in der Nahrung wichtig für die Gesundheit ist.

Ich habe ganz erstaunliche Rohköstler kennengelernt, ihre Kraft, Gesundheit, gutes Aussehen, haben mich sehr beeindruckt. Die Rohkost ist eine gute Ernährung wenn man alleine oder zu zweit lebt, aber mit Kindern, als Familie ist es zu schwer. Muss ja auch nicht sein. Vegan muss auch nicht unbedingt sein, vegetarisch geht auch für mich.

Ich lebe bescheiden, auch beim Essen. Auf ein 10 Gänge-Menü kann ich gerne verzichten.
Viel lieber sind mir einfache Gemüsegerichte wie eine Erbsen-Karotten-Suppe, Salate, ....

Sogar Schulmediziner sagen dass ältere Leute (Rentner) leichte Kost zu sich nehmen sollen,
am besten Gemüsesuppen und Salate. So uralt bin ich zwar noch nicht, aber das ist so ungefähr meine Ernährung.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.756
Ich habe ganz erstaunliche Rohköstler kennengelernt, ihre Kraft, Gesundheit, gutes Aussehen, haben mich sehr beeindruckt. Die Rohkost ist eine gute Ernährung wenn man alleine oder zu zweit lebt, aber mit Kindern, als Familie ist es zu schwer. Muss ja auch nicht sein. Vegan muss auch nicht unbedingt sein, vegetarisch geht auch für mich.
Man sollte dabei nicht vergessen, Rohköstler pflegen auch sonst einen eher asketischen Lebensstil. Hat also nicht zwingend nur was mit der Ernährung zu tun.
 

Gabriela

Großmeister
7. November 2015
53
Kinder würde ich auch nicht vegan ernähren.

Meine beiden Kinder, inzwischen längst erwachsen, habe ich als Allesesser groß gezogen.

Wir haben Verwandte, Neffe von meinem Mann, die in Wien wohnen.
Dieser Neffe hat eine Brasilianerin geheiratet und die wurde dann Veganerin vor ca. 15 Jahren.
Sie ist es noch immer und die gemeinsame Tochter, ca. 13 Jahre alt, ebenfalls, unser Neffe aber nicht.
Ist halt so dass der Neffe ständig außer Haus isst, weil daheim gibt es nur vegane Sachen.
Die Tochter ist sehr, sehr dünn, so dass sie einem schon leid tun kann.
Auch eine sehr schlechte Schülerin ist sie. Der ganzen Verwandtschaft tut das Mädel leid.
Wenn sie zu Besuch kommt wollen die Verwandten sie immer mit allem Möglichen füttern,
aber sie lehnt es von sich aus ab. Am besten man mischt sich da nicht ein.
Wobei ich denke, es liegt nicht nur alleine am Veganismus, sondern auch daran,
dass die Brasilianerin und die Tochter viel zu wenig essen. Sie möchten halt so dünn wie möglich sein,
um möglichst schön auszusehen. Die Brasilianerin hat einen Schönheits-Tick.
Ich finde aber diese dürren Gestalten nicht schön. Wären schöner wenn sie mehr Kurven hätten.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.991
Es geht nicht um die unattraktive dürre Gestalt sondern um das retardierte Gehirn!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.804
In der weiteren Verwandtschaft gab es einen Hippie, der das mit seiner Tochter versucht hat...

Die vegetarische Studienfreundin meiner Frau ist da zum Glück anders, deren Kleiner kriegt alles, was er will und braucht. Aber die geht ja nicht einmal damit hausieren. Ich habe erst erfahren, daß sie Vegetarier ist, Stunden nachdem sie uns in ein Burgerrestaurant eingeladen hatte.
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten