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Prostitution

Sollte die Prostitution verboten werden?

  • Ja, und bestraft die Prostituierten!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, und bestraft die Freier, wie in Schweden!

    Stimmen: 5 7,7%
  • Ja, und bestraft beide!

    Stimmen: 4 6,2%
  • Nein, aber führt eine Meldepflicht ein!

    Stimmen: 4 6,2%
  • Nein, aber geht schärfer gegen Menschenhandel vor!

    Stimmen: 39 60,0%
  • Die Gesetzeslage ist gut so, wie sie ist.

    Stimmen: 13 20,0%

  • Umfrageteilnehmer
    65

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
AW: Prostitution

Studie? Was wurde denn da bitte untersucht? Es ist eine selektive Zusammenfassung von Argumenten, die nicht einmal eine Sekundäranalyse o.ä. beinhaltet. Das einzige, was man daraus ziehen kann, sind die immerhin vorhandenen Quellenverweise, die teils zu Leuten wie Raymond führen, die in der wissenschaftlichen Diskussion m.W. keine große Rolle spielen, weil sie keinen Wert auf empirische Tests legen und vermutlich auch weil ihre Arbeit deutlich normativ ausgelegt und von Werturteilen durchdrungen ist. Auch viele der vorgebrachten Argumente sind zumindest zweifelhaft, siehe bspw. hier:

In einer Fünf-Länder-Studie über Frauenhandel äusserten die meisten der befragten gehandelten und prostituierten Frauen in den Philippinen, in Venezuela und den USA (3) mit grossem Nachdruck ihre Meinung, dass Prostitution nicht legalisiert und nicht als legitime Arbeit betrachtet werden soll; sie warnten davor, dass Legalisierung noch grössere Risiken und Schäden für Frauen von Seiten der jetzt schon gewalttätigen Käufer und Zuhälter mitsichbringen (Raymond et. al., 2002).
Tolle Methode, die Leute, die unter Menschenhandel, Zwangsprostitution und massiver Ausbeutung zu leiden haben, zu fragen, ob sie für eine Legalisierung dieser Zustände sind :roll: Hier wird auch die Selektivtät deutlich: wo bleiben die beiden anderen Länder, wenn es eine fünf-Länder-Studie war?

Schauen wir mal, was die aktuelle Forschung dazu sagt:

One strand of feminism has removed much of the agency from sex workers,
emphasizing their role as victims, even while claiming to fight for women’s rights. This
radical feminist perspective claims that violence, exploitation, victimization, and gender
subordination run through all forms of prostitution (Barry 1995; Dworkin 1982;
MacKinnon, 1987). Adherents to this view use terms such as “prostituted women”, “”Sex
slaves”, or “survivors” (Jeffreys 1997, 330). These authors tend to underplay the possibility for
agency and self-efficacy on the part of the sex worker. Prostitution is something that
happens to them; women do not choose to be sex workers. In the extreme case, prostitution
is equated with rape (Giobbe 1991), or “paid rape” (Raymond 1998). This viewpoint also
tends to ignore the opinions of women who, in accordance with Zatz’s finding, say that they
have chosen the work “out of satisfaction with the control it gives them over their sexual
interactions” (1997, 291).
Others have critiqued the radical feminist perspective for having little empirical
substantiation
(Weitzer 2005, 212; Monto 2004). And in reaction, third wave feminists have
tried to advance an entirely different view of sexuality
. That is, for women to be liberated
sexually, they must be able to live as they choose, to break out of narrow ideas of sexuality
imposed upon them by others. Thus, feminism and sex work are not mutually exclusive.
[...]
We have drawn on the concept of “satisficing” to suggest that the choices individuals
make exhibits rational dimensions, while being constrained. True, sex work fulfills certain
needs—monetary and emotional—but the concept of “satisficing” also helps us understand
that women and men’s needs are only nominally fulfilled via sex work. Sex workers on the
street never make enough money or attain enough security to move on with their lives in less
dangerous, and more mainstream, economic arenas. They are trapped in worlds of low wage
work. Nevertheless, individuals are attuned to some of the tangible benefits of sex work,
such as flexibility and un-taxed cash. Notably, the perceptions of job autonomy in sex work
are without parallel in other available low wage professions. The stability is a ruse, if one
takes a long term perspective. That is, the work offers men and women just enough to deter
them from seeking another – perhaps less risky – job. The money is just enough to sustain a
drug habit; some are able to functionally use while others spiral into instability. There is just
enough room for choice to make them feel autonomous, while still being objectively rather
constrained. In other words, although sex work is a better option, it is not necessarily a
good option.
http://www.columbia.edu/cu/curp/publications2/RosenVenkatesh_PerversionofChoice42007.pdf
(Hervorhebung von mir)


Auch interessant:
The analysis also illustrates the ways in which two radically different paradigms
(originally formulated in academia and by interest groups) were espoused by political
elites. The ruling party adopted key features of the sex work paradigm and the associated
harm-reduction policy. Most of the Opposition’s claims are derived from the oppression
model — a perspective driving a growing international campaign against the sex industry.
What is noteworthy is the intractability of the Opposition’s claims, even when presented
with counter-evidence
. Moreover, the Opposition did not attempt to address the fact
that the police, public opinion and the state’s leading newspaper supported the
legislation. Instead, during the course of the debate, it continued to reiterate its articles
of faith — that prostitution is immoral, inherently an institution of violence and
degradation of women, and that legal prostitution will endanger families and contaminate
residential communities throughout Western Australia.
http://www.worldaidscampaign.org/es/content/download/75358/757123/file/Legalizing Prostitution.pdf
(Hervorhebung von mir)

Nochmal zu den soziale Aspekten:
As Teela Sanders argues: “Few
other jobs attract stigma and marginalization to the same extent as
sex work. Also, the fact that selling sex, particularly on the street,
is criminalized and continually policed by law-enforcement
agencies and community protesters increases the stress and stigma
experienced when trying to earn money” (2005, 40).
McCracken
Die Nachteile durch soziale Ausgrenzung hatten wir ja schon angesprochen - darunter zu leiden haben natürlich nur die Betroffenen, nicht die moralisch empörten Demonstranten (denen es natürlich nur um die armen Frauen geht, die sie durch ihre Aktionen - welch unerwartete Ironie des Schicksals - weiter ausgrenzen)...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Prostitution

Mit Verlaub hives, es ging doch urprünglich hier nicht um das Stigma oder um Moralapostel, die die Damen des Gewerbes diskrimitieren und die durchaus kontraproduktiv in der ganzen Debatte sind. Es ging darum aufzuzeigen und dazu gibt es mehr als eine Studie und mehr als eine Ausführung, es ging um einen Erklärungsversuch, dass eben die Sex-Worker mit Folgen zu kämpfen haben, die körperliche und Psychischer Natur sind und man eben unter dem Aspekt dieser Negativauswirkungen diesen Job nicht unbedingt etwas alltägliches, gutes und akzeptables betrachten sollte. Da kann man dann gegenüberstellen, dass die Legalisierung eben gewisse Vorteile sowie aber auch Nachteile hat. Die Nachteile sehe ich in der Legitimierung und Enttabuisierung des Gewerbes, die dann zur Folge hat, dass noch mehr Problematiken für die Damen entstehen oder diese einfach Ausgeblendet und als hinehmbares Risiko dargestellt werden.

Dazu nocheinmal die beiden Links:

Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere. Empirische Befunde zeigen, dass die in diesem Bereich Tätigen erheblichen psychischen und physischen Gefährdungen ausgesetzt sind. Es ist darüber hinaus bekannt, dass viele Prostituierte sich in einer sozialen und psychischen Situation befinden, in der es fraglich ist, ob sie sich wirklich frei und autonom für oder gegen diese Tätigkeit entscheiden können


BMFSFJ - Gleichstellung - Prostitution


http://www.soziales.fh-dortmund.de/d...hure_marie.pdf


Dann habe ich noch einmal eine Frage: Bei uns in BRD ist die Prostituion schon länger legalisiert in den meisten Staaten der USA ist sie das nicht. Es wäre dann einmal interessant zu wissen, was genau sich verbessert, wenn die Frauen legal ihrem Gewerbe nachgehen können. Sind das nicht einzig und alleine die Umstände eben nicht mehr heimlich arbeiten zu müssen, sozialversichert zu sein und ein nicht ganz so erbarmungswürdiges Dasein im Milleu führen zu müssen? Die anderen psychosozialen und körperlichen Schäden werden dadurch nicht besser. Im Gegenteil, das Geschäft wird härter mit mehr Konkurrenz und es wird gleichzeitig noch unsozialer. Radikale Feminismusgedanken sind das keineswegs.

Gruß

Baronesse
 
Zuletzt bearbeitet:

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Prostitution

Bei den "dirty jobs" in einem Kernkraftwerk hat man auch mit physischen und psychischen Folgen zu kämpfen.
Ein festangestellter, "legalisierter" Arbeiter würde niemals in einem Abklingbecken tauchen gehen - er darf gar nicht, weil er dann die Statistik versauen würde.
Ist doch ein gesunder Job, in einem Kernkraftwerk. Für den Dreck hat man ja Wanderarbeiter.
Alles im Griff? - videos.arte.tv

Bei der Prostitution läuft's genauso. Von daher ist es reichlich zynisch, von signifikanten Nachteilen bei der "Legitimierung und Enttabuisierung des Gewerbes" zu sprechen. Illegalisierung fördert immer die kriminellen Strukturen dahinter und schadet denen, die die Arbeit machen.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo Baro,

In der Schweiz ist das schon länger legalisiert mit der Folge:
Schweiz im Hintertreffen

Im Gegensatz zu Italien ist es in der Schweiz - ausser im Kanton Genf - bis jetzt nicht verboten, sich ab 16 Jahren (Volljährigkeitsalter ist 18) zu prostituieren; ebenso wenig, die Dienste einer mindestens 16-jährigen Prostituierten zu benützen.

Für die Sozialarbeiterin Martha Wigger, Leiterin der Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe XENIA, gibt es für die Frage, warum die Schweiz im Verhältnis zu anderen Ländern so lasch ist, eine mögliche Erklärung. "Sexarbeit ist in der Schweiz seit 1942 ein legales Gewerbe, im Unterschied zum Beispiel zu Deutschland, wo dies erst seit 2001 der Fall ist. Deshalb kann ich davon ausgehen, dass es auch weniger kontrolliert wurde", sagt sie gegenüber swissinfo.ch.
Schweiz tut sich schwer mit Gesetzen gegen Jugendprostitution - swissinfo
Legal weniger Kontrolle.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Prostitution

@ bona: Meine Zitate stammten aus der gleichen Quelle wie deines.
Die Quelle hatte drei Seiten und nicht nur eine.
Wenn du es nicht glaubst, schau noch mal nach.

Den Tiefschlag mit dem Puff-Besuch nehm ich dir persönlich übel.
Aber mir war von Anfang an klar, daß man als Mann nicht ungestraft über dieses Thema schreiben darf.
Objektivität ist eine Illusion und Fairness ein Traum.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Prostitution

Legal weniger Kontrolle.

Wenn ich deinen Verweiss durchlese, komme ich bei deiner Ableitung nur zu einer Mutmassung der Frau Wigger.

Diese schreibt dann weiter unten:

Schweiz tut sich schwer mit Gesetzen gegen Jugendprostitution - swissinfo
Nur wenige Minderjährige in der Sexarbeit
Martha Wigger findet es nicht skandalös, dass es in der Schweiz so lange gedauert hat, bis sich in Sachen Jugendprostitution etwas bewegte. "Nach unseren Erfahrungen haben wir immer wieder festgestellt, dass es nur ganz wenige Minderjährige in der Sexarbeit gibt."
Wie sähe das nun bei Illegaler J.-Prostitution deiner Meinung nach aus?

Weiterhin verwundert es mich ein wenig, das hier in der Hauptsache nur auf Frauen bezogen wird und Männer ganz aussen vor scheinen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Und hier nochmal der weiter unten nicht gelesene Text, der Al´Azrad
als Falsch-Zitat unterstellt wurde.

Studieren: "Die Prostitution war für mich nur ein Job" - Karriere.de

Nachtrag:

Ich schrieb noch, als Al´Azrad schon gepostet hatte.
Lasse das aber zur Vereinfachung so stehen. Dann muss man nicht so lange suchen.:zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Prostitution

Verschieben sich die Probleme nicht nur , wenn Prostitution illegal ist ? Wird dann vielleicht die Statistik zwar besser aussehen, die öffentliche Kontrolle aber noch schwieriger werden ? Das Geschäft dürfte sich in Absteigen und Hinterzimmer verlagern. Ist dort Gewalt nicht noch wahrscheinlicher ? "Schutz" und "Vermittlung" nur noch durch die Zuhälter möglich ?

root:
Illegalisierung fördert immer die kriminellen Strukturen dahinter und schadet denen, die die Arbeit machen.
Trifft es wohl. Und die "Arbeit" wird weiter gemacht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

@ Al, Sorry, da habe ich tatsächlich nicht alle drei Seiten gelesen, für repräsentativ halte ich ein Fallbeispiel aber nicht.

Dirtsa;
Verschieben sich die Probleme nicht nur , wenn Prostitution illegal ist ? Wird dann vielleicht die Statistik zwar besser aussehen, die öffentliche Kontrolle aber noch schwieriger werden ?
Genau das gleiche würde dann auch auf Drogen zutreffen.
Das Geschäft dürfte sich in Absteigen und Hinterzimmer verlagern. Ist dort Gewalt nicht noch wahrscheinlicher ? "Schutz" und "Vermittlung" nur noch durch die Zuhälter möglich ?
Ich bin eigentlich der Meinung das durch gesetzliche Billigung ein Selbstverständnis geschaffen wird, welches sich auch weit weg von dem angestrebten Ziel bewegt, denn die kriminelle Prostitution durch Mädchenhandel ect. hat dadurch nicht abgenommen. Insofern warum nicht Drogen in der Apotheke statt beim Dealer kaufen?

root:
Trifft es wohl. Und die "Arbeit" wird weiter gemacht werden.
Ich glaube Sklave war der erste Beruf, ich tu mich eben schwer Prostitution als normale Arbeit zu sehen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Prostitution

Genau das gleiche würde dann auch auf Drogen zutreffen.
Das gleiche trifft auf Drogen zu.
Anscheinend hat niemand etwas aus der Geschichte der Prohibition gelernt.
Ich bin eigentlich der Meinung das durch gesetzliche Billigung ein Selbstverständnis geschaffen wird, welches sich auch weit weg von dem angestrebten Ziel bewegt, denn die kriminelle Prostitution durch Mädchenhandel ect. hat dadurch nicht abgenommen. Insofern warum nicht Drogen in der Apotheke statt beim Dealer kaufen?
[otop]
Die Idee mit den Drogen in der Apotheke ist tatsächlich das einzig mögliche Mittel, um den Drogenkönigen in Afghanistan, Südamerika und dem goldenen Dreieck die Geschäftsgrundlage zu entziehen.
Und sie scheitert an den Menschen, die die Realität der Drogensucht ausklammern zugunsten ihres gehübschten Weltbildes.[/otop]
Prostitution ist die Realität.
Der kriminelle Sumpf darum herum ist ebenfalls Realität.
Solche Dinge wie Menschenhandel, Kinderpornographie und all der Dreck gedeiht hervorragend in diesem Sumpf.
Die Entkriminalisierung der Prostitution ist ein verzweifelter Versuch, Teile dieses Sumpfes trocken zu legen.
Es gleicht der Balance auf einer Rasierklinge.
Der Versuch, die Tätigkeit einer Prostituierten als Beruf zu definieren , wurde erfolgreich und zum Glück verhindert.
Es wäre eine Grenzüberschreitung in die falsche Richtung gewesen.

Jegliche stärkere Kriminalisierung oder Vertuschung der gesellschaftlichen Realität von Prostitution
fördert und vergrößert den kriminellen Sumpf und erhöht damit die Anzahl und den Profit
krimineller Elemente.

Wer strikt auf ein Moralbild pocht, daß der gesellschaftlichen Realität nicht entspricht,
produziert weitere Opfer anstatt sie zu verhindern.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Prostitution

Ich bin eigentlich der Meinung das durch gesetzliche Billigung ein Selbstverständnis geschaffen wird, welches sich auch weit weg von dem angestrebten Ziel bewegt,
Den Gedanken hatte ich schon verstanden. Hältst du es denn für wahrscheinlich, dass sich durch ein Verbot die Denk- und Verhaltensweisen ändern ?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Den Gedanken hatte ich schon verstanden. Hältst du es denn für wahrscheinlich, dass sich durch ein Verbot die Denk- und Verhaltensweisen ändern ?

Wenn ich es noch mal mit Drogen vergleiche, ein Alkoholverbot funktionierte nicht, also machte der Staat eben ein Geschäft daraus, da eine legale Droge leichter zu besorgen ist gehe ich davon aus, das es auch mehr Alkoholiker gibt als von anderen Drogen Abhängige.

Prävention statt Verbot dürfte die bessere Alternative sein.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Prostitution

Wenn ich es noch mal mit Drogen vergleiche, ein Alkoholverbot funktionierte nicht, also machte der Staat eben ein Geschäft daraus, da eine legale Droge leichter zu besorgen ist gehe ich davon aus, das es auch mehr Alkoholiker gibt als von anderen Drogen Abhängige.

Prävention statt Verbot dürfte die bessere Alternative sein.

Diesen Gedanken nun mal schnell um diese Zeit aufnehmend....

Hat denn deine Wunsch-Prävention irgend etwas in Richtung Vermeidung der ( von dir) unerwünschten Handlungsweise bringen können?

Nur mal so "by the Way"... hat die sexuelle Aufklärung irgendwas gegen ungewünschte Schwangerschaften ausrichten können?

Nein, sag ich nun mal...eher scheint es ins Gegenteil gerutscht zu sein...

Wenn ich mich nur mal so umschaue...

Schwangerschaften mit 12 Jahren scheinen ja schon Usus zu sein...

Da erübrigt sich eine Diskussion in Richtung "legalize the money-sex" ja schon?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Prostitution

Moin

Ich sehe beim Thema Prostitution ein ähnliches Dilemma wie beim Drogenkonsum.
Verbote bringen da nicht viel, Al hatte es in Beitrag #129 gut umrissen, sobald ein "Geschäft" dem kriminellen Milieu überlassen wird verliert man jegliche Kontrolle über das Problem und kämpft gegen eine gut organisierte Übermacht an.
Die Damen dieses Gewerbes sollte man auf keinen Fall kriminalisieren, Prostituierte die illegal den Weg in die Industrieländer geschafft haben sind in einer ausweglosen Situation, sie können niemanden um Hilfe bitten ohne selbst in eine problematische Situation zu kommen.
Selbst Damen die sich legal in einem Land aufhalten stehen vor mehreren Problemen.
Es wird nicht leicht sein Ansprechpartner zu finden wenn man sich zu diesem "Beruf" entschieden hat, da will einfach nicht jeder mit in Kontakt kommen, da schaut man lieber weg und überlässt die Damen sich selbst.

Die Moral und Wertemaßstäbe zu verbessern um ein verantwortungsvolles Handeln der Mitmenschen zu fördern ist eher eine Illusion.
Das würde nur mit totaler Kontrolle und Indoktrination funktionieren, das will auch niemand wirklich...

Auch wenn ich für den Bereich der Prostitution nichts über habe, so ist mir doch wohler dabei wenn ich davon ausgehen kann dass das Schicksal dieser Damen nicht in der Hand einiger Zuhälter liegt.
Wenn das der Fall ist kommt es zu weiteren unangenehmen Grenzüberschreitungen die nicht einsehbar oder kontrollierbar sind.

Es ist leider so dass man sich manchmal für das kleinere Übel entscheiden muss.

Gruss Grubi
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Prostitution

Hallo,
ich hab jetzt nicht alles durchgelesen,

aber ich hab mal die Frage,
was passiert eigentlich wenn man diesen Beruf verbietet?

Ich bin froh wenn es einige wirklich gern tun.

Für jene die dazu gezwungen werden,egal aus welchen Gründen auch immer ,
ist es mist.
Ganz außer Frage.

Gruss
Sisgards
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Prostitution

Hallo,
ich hab jetzt nicht alles durchgelesen,

aber ich hab mal die Frage,
was passiert eigentlich wenn man diesen Beruf verbietet?
[...]

Dann passiert das was mit allen verbotenen Sachen passiert, sie werden etwas reizvoller, gefährlicher und schlecht kontrollierbar.
Davon ab, Diebstahl ist verboten, Mord ist verboten, Betreten ist sowieso verboten....

Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Prostitution

In Schweden z.Bsp. ist es komplett verboten.
Prostitution
...
Nach einer von der schwedischen Regierung in Auftrag gegebenen und 2004 veröffentlichten Studie hat das Gesetz zu einem fast vollständigen Verschwinden des Straßenstrichs geführt. Andererseits existiert weiterhin ein von Polizei und Justiz praktisch nicht zu kontrollierendes großes Angebot, das sich auf Kontaktmittel wie Handy und Internet stützt.] Nicht wenige schwedische Männer reisen auch als Sextouristen in die benachbarten baltischen Staaten....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.826
AW: Prostitution

Dann passiert das, was auch in den USA passiert, wo es schon verboten ist, jedenfalls in Ländern, die ein bißchen größer, chaotischer und schlechter überschaubar sind als das gemütliche Schweden. Das, was auch passiert ist, als der Alkohol verboten wurde.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Prostitution

Hier eine weitere Facette des Themas
Incentive-Reise nach Budapest: Die einstige Versicherung Hamburg Mannheimer hat sich erfolgreichen Mitarbeitern gegenüber mit einer Sex-Party erkenntlich gezeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Prostitution

Hier eine andere Facette des Themas
Der Kommentar eines ZEIT-Lesers:
Wo ist das Problem? Solange die Damen dort freiwillig arbeiteten, ist das doch kein Problem. Prostituierte sind auch nur Dienstleister, die ihre Kunden gegen Bezahlung unterhalten. Unterhalter treten auf vielen Firmenveranstaltungen auf. Nur wenn es plötzlich um Sex geht, wird daraus eine große Sache gemacht. So viel Verklemmtheit hätte ich von einem angeblich aufgeklärten, toleranten Publikum nicht erwartet.
Es war eine Incentive -Reise.
Lauter erwachsene Menschen.
Und die Nutten sind wahrscheinlich bezahlt worden.
Wo genau ist jetzt das Problem?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Prostitution

Die im Kommentar dargestellten Aspekte ob Prostituierte auch nur Dienstleister wie jede andere sind, hatten wir hier ja schon reichlich erörtert.
Ob es ein Problem ist, erfolgreiche Vertreter mit käuflichem Sex zu belohnen, stelle ich lediglich zur Diskussion.
 

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