Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.321
Ich habe beispielsweise schon die Meinung vertreten gehört, man solle nicht in eine laufende Welle hinein impfen, weil man dadurch resistente Varianten züchtet. Stattdessen solle man das Abflauen der Welle abwarten. Unsere ggwärtige strategie sei ein kapitaler Fehler.
Diesen Standpunkt liest man hier und da im Internet und hört das von diesem oder jenem privat. Er beginnt, um dem Standpunkt mehr Autorität zu verleihen, üblicherweise mit "Bereits im ersten Semester lernt ein Student der Epidemiologie, dass ...". Bislang hat mir aber noch niemand mitteilen können, woher dieses Statement eigentlich stammen soll? Es wäre mir auch neu, dass man Epidemiologie als Fach studieren kann, ohne bereits ein Mediziner zu sein (= "... 1. Semester ...").
Daher stufe ich diese Aussage als "Urban Legend" oder "Hoax" ohne Relevanz ein - jedenfalls solange mir niemand eine belastbare Quelle für diese Information aufzeigen kann. Sie impliziert außerdem, indirekt, dass alle Verantwortlichen, Experten und Beteiligten der Impfung - weltweit - entweder Trottel, verantwortungslos, gekauft oder Teil einer Verschwörung sind.
Die ganze Diskussion um die Impfung ist sowieso völlig verhagelt. Nach wie vor steht es jedem frei, sich impfen zu lassen oder nicht. Die Einschränkungen betreffen sowieso alle gleichermaßen; entweder man kann einen Test vorlegen oder eben die Impfung. Ich kann da keine "Privilegien" für Geimpfte erkennen.
Andere (Urlaubs-)Länder mögen das abweichend entscheiden, aber das ist deren Sache und letztlich auch eine ganz andere Diskussion.
Bereits vor Corona haben z.B. manche Länder Afrikas eine Gelbfieberimpfung zur Auflage der Einreise gemacht, da hat auch noch nie jemand etwas von "Grundrechten" gefaselt, ja nicht einmal ein Hahn danach gekräht.