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Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Was ändert das an den ausgerechneten Beträgen?
Die Rechnung stimmt schon, aber es sind halt Durchschnittsbeträge.
Alleine in meinem Haushalt hätte ich schon mehr als 2 Euro Ersparnis nur durch die Lebensmittel.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Das hochidealistisch beworbene Bitcoin ist ja auch sofort von gewieften Geschäftemachern ausgenutzt worden. Warum sollte das BGE von einseitiger Vorteilsnahme ausgeschlossen sein?

Richtig - und da sind wir dann schon bei der Grundproblematik: Kann "irgendwas" in der Wirtschaft überhaupt funktionieren, wenn die Triebfedern von allem Raffgier ist? Und das meine ich jetzt keineswegs "sozialistisch-böse", sondern beziehe mich mal darauf dass die Menschheit tausende von Jahren hinweg zur wirtschaftlichen Gruppe von "Jägern und Sammlern" gehörte. Davon ist wohl viel "übrig geblieben"....

Wenn wir nun alle plötzlich jeden Monat schlagartig 1000€ mehr in der Tasche haben, was sind dann diese 1000 € noch wert wenn wir plötzlich alle mehr kaufen können, aber die Produktion nicht nachkommt?
Das Problem hatten wir schon mal, Grubi. Und zwar in der ehemaligen DDR - die Leut' hatten Geld, aber das Warenangebot war ziemlich knapp. Trotzdem ist niemand verhungert, keiner musste im Winter mit Badelatschen durch den Schnee stiefeln und - sie hatten sogar Autos und nicht wenige eine Wochenenddatsche oder ein Häuschen. Es hat halt alles nur ein wenig länger gedauert, und nicht alles was man dann endlich mal kaufen konnte, war auch auf dem neuesten Stand der Technik.... Sind vielleicht gegenwärtig unsere Ansprüche zu hoch?

Schonmal drüber nachgedacht dass die Inflation dieses mehr Geld auch schlagartig aufzehren könnte?
Ich habe nicht viel Ahnung von der Materie, kann mir aber vorstelen dass nur ein Jahr vergehen muss damit wir dann feststellen dass 1000 € nicht viel wert sind, weil die ja praktisch jeder Mensch am ersten eines Monats auf seinem Konto hat, ohne dass dafür eine Ware hergestelt wurde, eine Dienstleistung zustande kommt oder überhaupt irgendein benennbarer Wert geschaffen wird...
Klar kann die Inflation das Geld aufzehren. Allerdings erschliesst sich mir jetzt nicht der unmittelbare Zusammenhang zwischen Inflation und dem Umstand das ca. 5% der "Besitzenden" weltweit ca. 70% des des weltweiten Produktivvermögens haben. Und wenn die Inflation durch regelmässige Geldeingänge "umsonst" angeheizt werden würde - müssten ja Empfänger von staatlichen Sozialleistungen der Hauptgrund dafür sein, das die Inflation angeheizt wird....

Ist es nicht eher so das ständig steigende Preise ständige steigende Löhne produzieren, die dann wiederum ständig steigende Preise produzieren weil ja die Gewinne trotzdem mindestens konstant bleiben sollen? Wenn dann die Gewinne auch noch in den gleichen Mass wie die Löhne steigen sollen - und daran haben ganz besonders und völlig berechtift Einzelunternehmer und Freischaffende Interesse, denn die müssen ständig steigende Preise ja auch bezahlen - steigt am Ende auch die Inflation (es wird halt Geld ohne Deckung nachgedruckt).
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Kann es ein, dass wir aneinander vorbei reden?

Die Rechnung stimmt schon, aber es sind halt Durchschnittsbeträge.

Deine Behauptung war:

Könnte man dann nicht einfach nur die Steuern senken, das bringt doch auch schonmal was, oder?
Alleine wenn man die Mehrwertsteuer um 1% senken würde, hätte man schon mehr Geld zur Verfügung als deine 10-50 Euro im Monat.
Auf diese bezieht sich mein Beispiel. Was möchtest du mit deinem Einwand "es sind halt Durchschnittsbeträge" aussagen? Eine Senkung um diese ominöse 1% bringt doch überhaupt nichts im Verhältnis zu 10 oder auch 15 Euro. Wenn BGE, dann kann das ja nur im Rahmen einer Existenzsicherung liegen und da erreichen wir grob die 1000 Euro Marke. Mit Senkungen wäre da nichts zu machen.

Was verstehe ich falsch?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Den Steuersatz um einen Prozentpunkt zu senken ist etwas anderes, als das Steueraufkommen um ein Prozent zu senken.

Adept: Ich kapiere nicht, wieso ein gestandener Unternehmer wie Werner für das BGE eintritt.

Ich: Vielleicht, weil er dann so gut wie keine Steuern mehr zahlen müßte, nur noch USt auf die paar Dosen Ravioli, die er so kauft.

TaB: Der ißt ja nicht nur Ravioli, sondern auch Brot!

Ich: Das war jetzt ein bißchen doof, denn, bitte, ich weiß, daß der auch Brot ißt, viell. sogar mit Butter, aber ich dachte, diesen Teil hättest Du Dir selbst denken können. Tatsache ist, daß er nach seinem Modell ganz allein entscheidet, wieviel Steuern er noch zahlen will, entweder soviel wie Du, wenn er gerne sehr bescheiden lebt, oder soviel wie ich, wenn er gerne mal einen teuren Kognak trinkt, aber jedenfalls nicht mehr soviel wie bisher, wo er seine Gewinne versteuern muß. Ich an seiner Stelle würde vermehrt Auslandsurlaub machen.

TaB: Nein, Du bist doof. Erstens heißt Götz Werner Dieter Müller, und zwotens ist das ein ganz toller Geschäftsmann, und diese Tatsache ist ein beweis dafür, daß...

Ja, das wüßte ich gerne, wofür das ein Beweis ist und was damit gezeigt werden soll. Alternativ wüßte ich gerne, in welchem Thread das das Thema ist. Im übrigen nehme ich das jetzt mal alles von der spaßigen Seite.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

@Jäger: Welche Steuern zahlt denn ein Geschäftsbetrieb wie dm (oder irgend ein anderer Betrieb) ? Umatzsteuer zahlen se, Versicherungssteuer für die Betriebsversicherungen, Mineralölsteuer für die firmeneigene Fahrzeugflotte, dazu auch noch die KFZ-Steuer. Gewerbesteuer zahlen se, Stromsteuer zahlen se (ob sie die EEG-Umlage bezahlen - kann man anhand der zahlreichen Ausnahmen schon bezweifeln...), Einkommensteuer zahlen se und Lohnsteuer je zur Hälfte für die Angestellen und Arbeitnehmer (wenn ich das richtig im Kopp hab; bin schliesslich kein "Steuerfachvollzieher"...).

Bei BGE würden sie nur noch Einkommenssteuer, Lohnsteuern und Mehrwertsteuern bezahlen. Die Mehrwersteuer würde dann aber bis zu 40% betragen können, und sie wäre nicht mit Vorsteuern verrechenbar.dm kauft 100 Flaschen Babyshampoo und zahlt dafür meinetwegen 35% MwSt; der Kunde der die einzelne Flasche kauft zahlt ebenfalls 35% MwSt, allerdings auf einen etwas höheren Verkaufsbetrag. Und dieser höhere Verkaufsbetrag ist gerechtfertigt, da dm ja dafür sorgt dass das Shampoo in schiess-mich-tot-wievielen-Ecken des Landes 6 Tage die Woche zur Verfügung steht.

Wo ist jetzt das Problem?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Herr Werner zahlt u.a. Einkommensteuer. Nach seinem Vorschlag sollen alle Steuern entfallen und durch eine stark erhöhte Umsatzsteuer ersetzt werden. Er hätte es damit selbst in der Hand, wieviel Steuern er noch zahlen will. Herr Werner ist in der glücklichen Lage, bis auf weiteres keine neuen Möbel zu brauchen, und mit Wäsche, Hemden, Maßanzügen und Tafelsilber ist er entweder bis an sein Lebensende ausgestattet, oder will so etwas ganz grundsätzlich nicht. Seine Steuerpflicht hinge damit im wesentlichen davon ab, ob er zukünftig Dosenravioli oder Kaviar schnabulieren will. Und er bekäme € 1000.- im Monat, die eigentlich dafür gedacht sind, diese Kosten zu decken. Finanziert würde sein BGE aus den Umsatzsteuern z.B. junger Leute, die ihre erste Wohnung einrichten.

Von einer Abschaffung des Vorsteuerabzuges ist in Herrn Werners Vorschlag nicht die Rede, und das kann einem Kaufmann auch kaum einfallen, weil die Folgen außerordentlich schwerwiegende wären. Bitte stell Dir einmal vor, was bei einer Allphasenumsatzsteuer ohne Vorsteuerabzug passieren würde. Ich werfe mal die Stichworte Vertikalintegration, Zulieferbetrieb und Produktionskette in den Raum.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

... Einkommensteuer zahlen se und Lohnsteuer je zur Hälfte für die Angestellen und Arbeitnehmer (wenn ich das richtig im Kopp hab; bin schliesslich kein "Steuerfachvollzieher"...).
Hast du nicht. Die Steuern auf die Löhne sind ausschließlich die Sache der Arbeitnehmer und werden nur direkt vom Unternehmen (das müsste sonst der Arbeitnehmer selber machen) an das Finanzamt gezahlt. vulgo: Brutto gegen Netto. Was ein Unternehmen selber an Steuern zahlen muss, findest du -> Welche Steuern muss mein Unternehmen zahlen? | Stadtverwaltung Kronberg


Die Mehrwersteuer würde dann aber bis zu 40% betragen können, und sie wäre nicht mit Vorsteuern verrechenbar.
Es soll aber nur der Mehrwert der Wertschöpfungskette versteuert werden, daher der Name dieser Steuerart. Bei deinem Beispiel würde sofort jedes Unternehmen versuchen, die Kette der Lieferanten zu kürzen, denn die Vorsteuer darf ja nicht mehr gegen gerechnet werden. Viel Spaß.

dm kauft 100 Flaschen Babyshampoo und zahlt dafür meinetwegen 35% MwSt; der Kunde der die einzelne Flasche kauft zahlt ebenfalls 35% MwSt, allerdings auf einen etwas höheren Verkaufsbetrag.
Dann rechnen wir mal und nehmen 1 Flasche zu 1 Euro Angebotspreis des Herstellers an. Der Großhändler verkauft sie dann für 1,35 an dm, der sie dann für 1,83 an dich verkauft. Jedes Mal werden dann die Produkte 35% teurer, so habe ich dich verstanden. Das zöge sich dann durch die gesamte Produktionskette durch, von den Rohstoffen bis hin zum fertigen Produkt.

Wo ist jetzt das Problem?
Dass du den Begriff "Mehrwertsteuer" nicht verstanden hast. Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrwertsteuer
Dagegen wird die Mehrwertsteuer, wie sie in der Europäischen Union ausgestaltet ist, zwar auch bei jedem Zwischenverkauf auf den gesamten Umsatz erhoben; jeder Zwischenverkäufer kann sich die von ihm selbst bezahlte Mehrwertsteuer aber als Vorsteuer erstatten oder auf die eigene Mehrwertsteuerschuld anrechnen lassen, so dass er selbst nur mit der Steuer auf die Differenz zwischen seinen mit Umsatzsteuer belasteten Kosten und dem Verkaufspreis belastet ist, also dem von ihm geschaffenen Mehrwert.

Was du möchtest, sieht nach einer Altphasen-Brutto-Umsatzsteuer https://de.wikipedia.org/wiki/Umsatzsteuer aus:
Seit der Harmonisierung des Steuersystems 1967 wird in Deutschland der Ausdruck „Umsatzsteuer“ gleichbedeutend mit Mehrwertsteuer (MwSt.) verwendet. Damals wurde das Umsatzsteuersystem auf die Allphasen-Netto-Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug umgestellt. Der deutsche Gesetzgeber hat die Bezeichnung „Umsatzsteuer“ jedoch unverändert gelassen. Dies schadet dem Verständnis der Steuer, da es auch einen Steuertypus gibt, der auf jeder Wirtschaftsstufe den Umsatz in voller Höhe mit einer Steuer belastet, ohne dass es einen Vorsteuerabzug gibt. Dieser Typus nennt sich Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer.

Das wäre dann dein Modell, so ich richtig liege.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Herr Werner zahlt u.a. Einkommensteuer. Nach seinem Vorschlag sollen alle Steuern entfallen und durch eine stark erhöhte Umsatzsteuer ersetzt werden.

Eine stark erhöhte Mehrwersteuer.
Er hätte es damit selbst in der Hand, wieviel Steuern er noch zahlen will.
Wieso? der Staat legt die Mehrwertsteuersätze fest, nicht der Gründer oder Geschäftsführer eines Unternehmens. Somit hat sich das folgende Argument:
Herr Werner ist in der glücklichen Lage, bis auf weiteres keine neuen Möbel zu brauchen, und mit Wäsche, Hemden, Maßanzügen und Tafelsilber ist er entweder bis an sein Lebensende ausgestattet, oder will so etwas ganz grundsätzlich nicht. Seine Steuerpflicht hinge damit im wesentlichen davon ab, ob er zukünftig Dosenravioli oder Kaviar schnabulieren will.
erledigt, denn es ist völlig egal on der herr Werner Dosenravioli oder Kaviar zu speisen wünscht: Der Staat hat die Bestimmungshoheit über den Steuersatz für Dosenravioli oder Belugakaviar. Und wenn der herr Werner seinen Heizölmaserati Baujahr 2015 bis 2075 fahren will, statt sich alle 5 jahre einen neuen zu kaufen - auch egal: Der Staat bestimmt den Mehrwersteuersatz für die Ersatzteile, für den Diesel, für Bremsflüssigkeit und Automatiköl.

Und - ja, dem Herrn Werner steht das BGE auch zu. Wobei ich jetzt nicht so richtig weiss was der Einwand soll: Wenn Herr Werner heute 1 oder gar 4 Kinder hat - steht ihm auch Kindergeld zu, obwohl er das vermutlich gar nicht braucht...
Von einer Abschaffung des Vorsteuerabzuges ist in Herrn Werners Vorschlag nicht die Rede
- mag sen. Es gibt verschiedene Modelle des BGE, und mir persönlich erschliesst es sich nicht, warum der Endverbraucher letztlich derjenige ist, der ohne jegliche Abzugsmöglichkeit (als Privatmensch) die volle MwSt-Last zu tragen hat. Wer viel an Lohn und/oder Einkommen hat - den betrifft das nicht; "der Arme" - und Arme haben wir genug - merkt das aber sehr wohl.....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Eine stark erhöhte Mehrwersteuer.
Die wäre sozial nicht gerecht, denn der Anteil, den jemand für den Konsum ausgibt, sinkt bei steigendem Einkommen. Bei geringem Einkommen ist das anders, da ist der Anteil höher. Ein Milliardär kauft sich typischerweise nicht jeden Monat eine neue Yacht für einige Millionen, auch der hat mal den Bauch voll.
Aus Krisen-Ausweg: Warum eine höhere Mehrwertsteuer uns retten kann - SPIEGEL ONLINE
Kritiker monieren, dass eine höhere Mehrwertsteuer sozialpolitisch bedenklich ist. Das ist in gewisser Weise richtig: Die Mehrwertsteuer trifft alle gleich und nimmt keine Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der Verbraucher. Die Mehrwertsteuer besteuert denjenigen, der konsumiert. Weil Arme einen größeren Teil ihres Einkommens für Güter des täglichen Verbrauchs ausgeben müssen als Reiche, ist die Mehrwertsteuer ungerecht.
Vergiss das einfach mit der höheren Mehrwertsteuer ganz schnell. Du wärst einer der ersten, die darunter zu leiden hätten.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Herr Werner ist sehr reich und hat ein sehr hohes Einkommen. Deshalb trägt er mit sehr hohen Steuerzahlungen zur Finanzierung des Staatshaushaltes bei. Die absolute Höhe dieser Steuern ist so gut wie ausschließlich von seinem Vermögen und seinem Einkommen abhängig. Grundsätzlich senken kann er den von ihm zu leistenden Beitrag nur, indem er sein Vermögen oder sein Einkommen reduziert.

Herr Werner schlägt vor, zukünftig auf die Erhebung von (unter anderem) Grundsteuer, KFz-Steuer und Einkommensteuer zu verzichten und die Umsatzsteuer zur einzigen Steuerart zu machen. In der Folge wäre die absolute Höhe der von ihm zu leistenden Abgaben allein von seinen Ausgabeentscheidungen abhängig. Den Steuersatz könnte er sellbstverständlich nicht bestimmen, aber, wie gesagt, den absoluten Betrag. Entschließt er sich zu einem verschwenderischen Lebensstil, so leistet er auch einen entsprechend hohen beitrag zum Staatseinkommen, lebt er sehr bescheiden, trägt er gar nichts mehr bei. Er erhält ein BGE, wenn er es schafft, mit diesem BGE auszukommen, ist sein Beitrag zur gemeinsamen Kasse netto Null. Trotz seines großen Reichtumes und gewaltigen Einkommens. Er hat es selbst in der Hand, wie flott er lebt und damit hat er es auch selbst in der Hand, wieviel er beitragen möchte.

Die forderst eine Allphasen-Umsatzsteuer ohne Vorsteuerabzug. Das ist keine Mehrwertsteuer. Mehrwertsteuer ist im Ggteil ein Fachbegriff für die ggwärtige Ausgestaltung unserer Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug. Ich ziehe es vor, die Bezeichnung der Steuerarten zu verwenden, für die sich der Gesetzgeber entschieden hat.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Hast du nicht. Die Steuern auf die Löhne sind ausschließlich die Sache der Arbeitnehmer und werden nur direkt vom Unternehmen (das müsste sonst der Arbeitnehmer selber machen) an das Finanzamt gezahlt. vulgo: Brutto gegen Netto.

.

O.k. - Irren ist menschlich - sprach der Hase und stieg vom Igel - oder so...

Es soll aber nur der Mehrwert der Wertschöpfungskette versteuert werden, daher der Name dieser Steuerart. Bei deinem Beispiel würde sofort jedes Unternehmen versuchen, die Kette der Lieferanten zu kürzen, denn die Vorsteuer darf ja nicht mehr gegen gerechnet werden. Viel Spaß.

Ganz ehrlich: Das wäre gar nicht so verkehrt. Bei BGE könnten - und würden, denke ich - eine ganze Menge Leute sich Tätigkeiten suchen, in denen sie sich glücklicher, wenigstens aber besser fühlen. Und das wiederum könnte bedeuten, das eine Menge an Arbeit zum Beispiel auch in der Lieferantenkette eines Produktes "liegen bleibt". Ich nehme mal mein Lieblingsbeispiel Fahrräder: Es wäre dann auf dauer nicht mehr so dass ein Betrieb Schutzbleche herstellt, der nächste Betrieb die Rahmen, der dritte Betrieb die Felgen, der vierte Betrieb die Lager, der fünfte Betrieb die Bereifung, der sechste Betrieb die Elektrik und der siebte betrieb baut dann alles zusammen und liefert#s aus.

Der die die Rahmen baut - baut auch die Felgen, die Schutzbleche und die Gepäckträger. Im Idealfall stellt derjenige der die Schaltung baut - auch die Lager her; es bleibt der Elektrikbetrieb (Scheinwerfer, Dynamo's) und der Montagebetrieb für alle Komponnenten. So was gab's schon mal - von 1920 etwa bis anfang/mitte der sechziger Jahre.... Dann fing der Wahnsinn mit der Massenproduktion an - billig, billig, schnell, schnell, fabrikneuen Sperrmüll produzieren.

ich bezweifle mal, dass das mit BGE noch möglich ist....

Dann rechnen wir mal und nehmen 1 Flasche zu 1 Euro Angebotspreis des Herstellers an. Der Großhändler verkauft sie dann für 1,35 an dm, der sie dann für 1,83 an dich verkauft. Jedes Mal werden dann die Produkte 35% teurer, so habe ich dich verstanden. Das zöge sich dann durch die gesamte Produktionskette durch, von den Rohstoffen bis hin zum fertigen Produkt.
Womit sich das Argument zum Teil erledigt hat, denn einige der Zwischenlieferanten werden wohl ersatzlos wegfallen...

Was du möchtest, sieht nach einer Altphasen-Brutto-Umsatzsteuer
Mit dem Begriff selbst kann ich wenig anfangen, aber ich denke mal nach der Erklärung im Kasten kommt das so hin. Allerdings - mit genügend Ruhe (statt mit Schmerzmittel) im Kopp, werde ich mir das noch mal näher "reinziehen....

- - - Aktualisiert - - -

Vergiss das einfach mit der höheren Mehrwertsteuer ganz schnell. Du wärst einer der ersten, die darunter zu leiden hätten.

Wie vorher bereits gesagt: der Staat legt die MwSt-Sätze fest. Für einen Sack Kartoffeln zahle ich 7% MwSt, für einen Sack Zwiebeln auch. Für eine Packung "Bratkartoffeln mit Zwiebeln" jedoch 19% - wieso eigentlich? Wäre es nicht wesentlich einfacher und gerechter, Nahrungsmittel grundsätzlich niedrig zu besteuern; jeder braucht ja was zu beissen, oder?

Auch im BGE-System hat der Staat das Recht und die Möglichkeit unterschiedliche MwSt-Sätze festzulegen. Und wenn ich nun der meinung bin, ich bräuchte um glücklich und zu frieden zu sein ein Lokmodell von Märklin, das heute schlappe 400.- € an der Ladentheke kostet - dann muss ich auch damit zufrieden sein, wenn das unter BGE-Bedingungen 600.- € kostet. Der Hersteller Märklin wird#s nicht freuen - aber das zwingt dann vielleicht der Hersteller Märklin dazu, (endlich mal) seine Produktpalette so umzustellen, das er auch dann noch verkaufen kann, wenn die Steuersätze entsprechend erhöht sind.

Letztlich gilt das für alle Produkte die in Deutschland verkauft werden, denn hier wird etliches unter "Hochpreispolitik" verkauft, was faktisch gar nicht so teuer sein müsste, wie es halt ist.

Nachtrag @Jäger: Auf das gewaltige Einkommen des Herrn Jäger zahlt der aber auch unter BGE eine gewaltige Einkommenssteuer......
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Es wäre dann auf dauer nicht mehr so dass ein Betrieb Schutzbleche herstellt, der nächste Betrieb die Rahmen, der dritte Betrieb die Felgen, der vierte Betrieb die Lager, der fünfte Betrieb die Bereifung, der sechste Betrieb die Elektrik und der siebte betrieb baut dann alles zusammen und liefert#s aus.

Doch, das wäre noch so. Wir haben in diesem beispiel nur drei Stufen: 1. Rohstoffe, 2. Baugruppenfertigung und 3. Endfertigung und Verkauf. Höchstens die Fertigung der Baugruppen kann man noch als selbständigen Marktteilnehmer eliminieren, aber daß der Fahrradhersteller seine eigenen Bauxitgruben in Australien, Eisenminen in Brasilien, Kupferminen in Sibirien und Gummiplantagen auf Java betreibt, ist schwer vorstellbar. Vielleicht eliminieren wir auch Stufe #3 und der Konsument kauft die Komponenten und baut sie selbst zusammen. Die Unternehmen der Stufe #2 könnten ein gemeinsames Entwicklungsbüro betreiben und Baupläne online stellen. Bei Fahrrädern ist viel möglich.

Wer zuerst weg vom Fenster wäre, wäre der Einzelhandel, der sich schmerzlos durch Versandhandel und ein paar Filialen der Herstellerbetriebe in den größeren Städten ersetzen läßt. Als nächstes erwischt es alle kleineren Marktteilnehmer, die nur einen oder wenige Schritte in einer langen Produktionskette leisten können. Arbeitsteilige Fertigung gibt es dann nur noch innerhalb der großen Unternehmen. Volkswagen kann ohne Probleme eine Fabrik für Türgriffe bauen, aber der bisherige mittelständische Zulieferer kann unmöglich eine Fabrik für ganze Automobile bauen. Er ist erledigt. Am besten, er verkauft an VW, vorausgesetzt, VW hat Interesse. Man kann ja auch warten bis zur Zwangsversteigerung.

Wir bekommen also noch mehr Riesenunternehmen, während die kleinen und mittelständischen reihenweise geschlossen werden. Eine schwerfällige, bürokratische, antimarktwirtschaftliche Wirtschaftsstruktur. Lauter Marktteilnehmer, die too big to fail sind.

- - - Aktualisiert - - -

Es ist Teil der Vorschläge des Herrn Werner, die Einkommensteuer abzuschaffen und den Staatshauhalt ausschließlich aus der Umsatzsteuer zu bestreiten. Er hält das auch für gerecht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Dann bräuchte man nur noch ein Entwicklungs-Büro / bzw. den Support.
Der Kunde läd sich dann die Fertigungs-Programme in sein Heim-3D-Drucker
bzw. CAD-Fräse & Drehbank. Die Rohstoffe/Materialien kann er sich dann aus einem
Support-Link bestellen.
Bezahlen tut der Kunde dann für das "Geistige Eigentum" hier Fahrrad-Bauplan z.B. A1
und das Material.


Sollte die Einkommens-Steuer entfallen müßte die Umsatzsteuer 50% betragen.
Zusätzliche Steuern und Abgaben sind unabdingbar (Maut, Co² -Abgabe, ...)
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Es braucht kein Geld. Nahrung müsste lediglich rationiert werden. Jeder bekommt nur soviel, wie nach einem ernährungswissenschaftlich errechneten Schlüssel nötig ist. "Einkauf" sieht dann so aus, dass die "einkaufende" Person mit einem amtlich ausgestellten Berechtigungsschein zur Nahrungsmittelausgabe geht. Die insgesamte Menge an Nahrungsmitteln pro Zeiteinheit richtet sich nach der Menge der Personen im Haushalt. Eventuell bleibt einem "Einkäufer" die Wahl zwischen verschiedenen Lebensmitteln innerhalb einer Kategorie. Z.B. bleibt die Wahl, welche Sorte Brot gewählt werden kann. Keine Wahl bleibt bei der Menge, da zum einen nur die benötigte Menge an Vitalstoffen ausgegeben wird, um den Körper gesund zu halten und ihn nicht der Gefahr des Überessens auszusetzen. Zum anderen soll Anbau und Produktion umweltschützend nachhaltig sein.

Das bringt dann noch mehr Leute in Abhängigkeit vom Staat, denn wenn zentrale Lebensmittelausgabestellen eingerichtet werden, dann müssen alle anderen Märkte schließen.

Naja, damit würde man Richtung Kommunismus abdriften weil man den Leuten vorschreibt was sie mit dem Geld zu machen haben. Rein aus Erfahrung weiß man das Menschen ziemlich angepisst darauf reagieren wenn man ihnen zuviele Vorschriften macht. Vielleicht will der eine oder andere sein Gemüse selbst anbauen, dann könnte er mit dem Grundeinkommen lieber was anderes machen. Oder man will einfach mal ungesund essen, weil man gerade schlecht drauf ist.

Der Mensch ist so gestrickt daß er diese Freiheit braucht, sonst ist er unglücklich, der Staat muß nur dafür sorgen daß es nicht ausufert indem es trotzdem bestimmte Regeln gibt. Es darf sich gerne jeder zusaufen, aber dann eben nicht Autofahren. Im Prinzip läufts daruf hinaus das man dem Menschen selbst überlässt wie gesund er lebt und was er macht, unsere Gesetze regeln nur das er andere dabei nicht gefährdet.

Ich habe mich auch schon gefragt ob es nicht eine weltweite Obergrenze für Privatvermögen geben spööte. Vielleicht 50-100 Mio oder so, wer mehr hat muß soviel Steuern zahlen das er wieder bei diesem Betrag landet. Dieses Geld könnte man in einen globalen BGE Topf packen. Es würde die Schere zwischen Arm und reich etwas mehr schließen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

@Jäger: Ich schrieb ja bereits das es mehrere Modelle von BGE gibt. Mag sein dass der Herr Wener die EK gerne wegfallen lassen würde - ich seh das als nicht "zukunftsweisend" an....

Wer zuerst weg vom Fenster wäre, wäre der Einzelhandel, der sich schmerzlos durch Versandhandel und ein paar Filialen der Herstellerbetriebe in den größeren Städten ersetzen läßt
Das ist bereits seit Jahren so, ganz ohne BGE.

Arbeitsteilige Fertigung gibt es dann nur noch innerhalb der großen Unternehmen. Volkswagen kann ohne Probleme eine Fabrik für Türgriffe bauen, aber der bisherige mittelständische Zulieferer kann unmöglich eine Fabrik für ganze Automobile bauen. Er ist erledigt. Am besten, er verkauft an VW, vorausgesetzt, VW hat Interesse. Man kann ja auch warten bis zur Zwangsversteigerung.
Du vergisst dabei, dass die Arbeitskräfte die vorher im Zulieferbetrieb gearbeitet haben, sich mit BGE eigene Tätigkeitsfelder suchen können. Natürlich kippen unter BGE ganze Zweige von Zulieferern weg, wenn, wenn die Unternehmen möglichst viel von der Teileproduktion an sich binden wollen.

Ich vergleiche das was da passieren könnte ganz gerne mit dem, was schon passiert ist: Es gab mal tausende von Hufschmieden. Gibt's heute nicht mehr so viele.... Es gab mal Firmen, die hatten Tausende von Arbeitern und Angestellten und bauten Dampflokomotiven. Heute braucht keiner mehr Dampflokomotiven, und Siemens/Adtranz/Bombardier kommen mit einem Bruchteil an Arbeitskräften aus. das Ruhrgebiet war mal voll von Steinkohlenzechen, Hochöfen und Maschinenbaufirmen. Ist heut auch nicht mehr so wie früher. Dafür gibt#s heut Softwareentwickler, Flugzeugbauer, Windradbauer (Biogasbauer - das sind aber andere "Bauer'n"... ;-) ) und sicherlich noch eine ganze Menge an Berufen mehr (Altenpfleger/innen, Erzieher/innen - hat früher alles die Grossfamilie aufgefangen. Die gibt's auch nicht mehr....).

Wir bekommen also noch mehr Riesenunternehmen, während die kleinen und mittelständischen reihenweise geschlossen werden. Eine schwerfällige, bürokratische, antimarktwirtschaftliche Wirtschaftsstruktur. Lauter Marktteilnehmer, die too big to fail sind.

"to big to fail" gibt#s nicht. jedenfalls dann nicht, wenn der Staat - wie bisher mehrfach geschehen, und nicht nur in D - die Branchenriesen nicht mehr in der Krise stützt. Riesenunternehmen gibt's nur dann, wenn die Leut' die BGE beziehen so eine riesige Freude am arbeiten in Riesenunternehmen haben, dass sie buchstäblich am Personaleingang Schlange stehen. Kann passieren - aber so ganz glaube ich nicht daran...... Und wenn man weiterhin auf "Produzieren auf Deibel komm raus setzt" - spannende Frage: Muss jeder der 80 Millionen Bürger in D unbedingt ein eigenes Auto haben? "Der Trend" geht davon jedenfalls weg..... wenn am Ende sagen wir mal 7 Milliarden Bürger auf der ganzen Welt feststellen, dass wirklich nicht jeder ein eigenes Auto braucht - was machen se dann, die Riesenunternehmen...??? ;-)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Ist ja interessant, was Du als zukunftsweisend ansiehst, aber nicht mein Thema. Ich kann aber noch einmal wiederholen, was mein Thema war:

Adept: Ich kapiere nicht, wieso ein gestandener Unternehmer wie Werner für das BGE eintritt.

Ich: Vielleicht, weil er dann so gut wie keine Steuern mehr zahlen müßte.

Haben wir nun geklärt, was evtl. der Grund dafür sein könnte, daß Herr Werner sich für ein BGE und eine straffe USt-Erhöhung bei gleichzeitigem Wegfall aller anderen Steuerarten einsetzt?

Darf ich fragen, welchen Teil meiner Begründung für die Entstehung neuer Großunternehmen, fortgesetzte vertikale integration und den Untergang der KMU ich unverständlich formuliert habe, oder welchem Teil Du widersprichst?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Ach Jäger...:
erst
Ist ja interessant, was Du als zukunftsweisend ansiehst, aber nicht mein Thema. Ich kann aber noch einmal wiederholen, was mein Thema war:
und dann
Darf ich fragen, welchen Teil meiner Begründung für die Entstehung neuer Großunternehmen, fortgesetzte vertikale integration und den Untergang der KMU ich unverständlich formuliert habe
ja watt denn nun?]

Im Übrigen weise ich nur darauf hin, das es innerhalb des Netzwerkes Grundeinkommen auch andere Überlegungen als die vom Herrn Werner gibt....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.219
AW: Bedingungsloses Grundeinkommen die dutzendste...

Gerne nochmal:

1. Ich habe einen möglichen grund für Herrn Werners Ideen genannt. Daß Du andere Ideen hast, tut insoweit nichts zur Sache.

2. Ich habe weitreichende Folgen der von Dir propagierten Idee einer Allphasenumsatzsteuer ohne Vorsteuerabzug aufgezeigt. Das hat mit Herrn Werner nichts zu tun, weil er sich so etwas nicht wünscht. Wirklich nicht. Nicht als Einzelhändler, dann kann er nämlich dichtmachen. Offenbar habe ich da aber etwas nicht verständlich erklärt, und wüßte nun gern, an welcher Stelle Du nicht folgen kannst bzw. an welcher Stelle Du Widerspruch anmeldest.

3. Ja, es gibt einen Haufen Ideen. Wir können die gern alle besprechen.

4. Es wäre mir recht, wenn wir jetzt zunächst einmal die eine Idee fertigbesprächen. Alternativ kannst Du ja mal eine Idee vorstellen. Bitte nicht nur per Link.
 

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