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Bedingungsloses Grundeinkommen - Fluch, Segen oder schlicht unmöglich?

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.395
worauf ich mit dem brötchenvergleich hinaus wollte ist der fakt, daß motivierte leute generell ein besseres arbeitsergebnis abliefern. wer weiss ob der unmotivierte brötchenbeleger dir nicht aus frust aufs brötchen spuckt :)
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.113
worauf ich mit dem brötchenvergleich hinaus wollte ist der fakt, daß motivierte leute generell ein besseres arbeitsergebnis abliefern. wer weiss ob der unmotivierte brötchenbeleger dir nicht aus frust aufs brötchen spuckt :)
generell hast ja Recht.

Da spielen so viele Faktoren rein, ob man motiviert ist.
Das kann auch wochenweise wechseln, je nachdem wie der Chef grade wieder drauf ist.
Oder ob ein Kollege nervt.

Dauerhaft motiviert kann man m.E. garnicht sein.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.113
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Die zwei da sind schon seit Jahrzehnten top motiviert am Brötchen belegen.
 

Feuerseele

Ritter Rosenkreuzer
31. Oktober 2017
2.604
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch.
Man könnte auch bei einer Putzfrau fragen, ob sie eine Fläche wirklich selbst gereinigt hat oder ob dies ihr Putzlappen war. Oder einen Bauarbeiter, ob nun er das Loch gegraben hat oder sein Bagger.
Die Frage ob eine Putzfrau eine Fläche wirklich selbst gereinigt hat oder ob dies ihr/der Putzlappen war, ist unsinnig. Begründung:
Jeder weiß, dass sich Putzlappen nicht von selbst anwenden. Putzlappen brauchen ein/e Beweger*in.​

Solange eine Maschine/Gerät/PC/KI zusätzlich noch einen Menschen benötigt, muss dies benötigte Person einen Einkommensbetrag bekommen, der für MEHR ALS nur ihrem Überleben ausreicht, sonderen auch genug Geld für ihr Seelenwohl da ist. Dieser Betrag muss selbstverständlich im ehrlichen Verhältnis mit dem Land stehen in dem diese Person ihren Dienst/Arbeit leistet.
Geldbeträge die in ärmeren Ländern als Deutschland für ein schönes Leben ausreichen, reichen in Deutschland bei weitem nicht einmal für alles Notwendige, was man in Deutschland besitzen muss. Ich bin gepannt wie lage es noch dauert, bis Flüchtlinge selbst erkennen/verstanden haben, dass sie mit dem deutschen Mindestlohn keine gutes Leben in Deutschland haben werden. <Just diese Erkenntnis führt dazu auch den wahren Grund für Ausläderfeindlichkeiten zu erkennen/verstehen. Denn viel zu viele Deutschen wurden schon eine verdammt lange ZEIT vor ihnen unterbezahlt.
Sowie man verstanden hat wem eine lange Zeit UNRECHT widerfahren ist, versteht man augenblicklich auch WOHER Aggression, Wut und ggf. Hass ihren WAHREN Ursprung haben.

Wozu soll die Betrachtung gut sein?
Für soziale Gerechtigkeit!......................zuerst im Kleinen und daher als bald im Großen: Welt weit.

Die Betrachtung bringt die Lösung für das KERN-Problem der wachsenden sozialen Ungleichheiit/Ungerechtigkeit.

Es ist nicht möglich (da unlogisch), dass bei gleichbleibender Zeit + bei immer höheren Arbeitsgeschwindigkeiten, keine soziale Ungleichheit zustandekommt.
Soziale Ungerechtigkeit hat einen logischen GRUND!
Wenn ich als Bauarbeiter runtergestuft würde, weil ja der Bagger und nicht ich arbeite, würde ich eben den Bagger ausschalten und wieder zur Schippe greifen.
Das Runterstufen der Arbeit ohne "Bagger" erfolgt seit Erfindung von Dampfmaschinen. Exakt dies ist DER verheerende Fehler.
Ein Fehler, der dummerweise viel zu lange in Echtzeit praktiziert wurde und inzwischen nur mit Absicht - also boshafterweise - weiterhin in Praxis erfolgt.
Ich selbst habe mehrfach und seit längerem auf diesen Fehler hingewiesen (inzwischen sogar dem Sozialgericht).
Wenn der deutsche Staat diesen extrem groben Fehler aus der Welt hätte schaffen wollen, hatte er nun wahrlich MEHR ALS genug Zeit dafür!
Ich kenne die Fakten der grundlegende Wahrheit und kann daher dem deutschen Staat keine Sekunde länger mehr mein Vertrauen geben. Ich bin doch nicht blöd und vertraue Personen/Staat, die grundlegende Fakten missachten, ignoriern und darüber schweigen. Ich vermute inzwischen sogar, dass der d. Staat dafür sorgt, dass Ärzte die Beweise die zu einer Teilerwerbsminderungsrente führen könnten, ignorieren müssen sodass diese in der Aktenlage, die dem Soziagericht zur Urteilsfindung dient, gar nicht erst existieren.

Dauert dann eben Wochen, bis das Loch gegraben ist. Und führt dann eben zu noch mehr schlecht bezahlten Tätigkeiten, bei denen man sich die Knochen kaputtschuftet.
Die Umwelt würde sich sicherlich sehr freuen und findet es verheerend schade, das da keine spukhafte Fernwirkung Welt weit alle Bagger von der Erde wie von Geisterhand verschwinden lässt.

Was wenn man Bauarbeiter für das Schweigen der Bagger bezahlen würde, wenn sie selber schauflen würden?
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.760
Wenn du ein Loch graben müsstest, in den all der Unsinn passen soll, den du allein hier verzapft hast, würdest du lauthals nach einem Bagger schreien.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.266
Ein bedingungsloses Grundeinkommen, sollte es auf jeden Fall für all diejenigen geben, die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeitsfähig sind. Die Schikanen der ARGE die damit psychisch Kranke in die Obdachlosigkeit treiben sind ekelhaft und haben mit Menschenwürde nichts zu tun.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Ein bedingungsloses Grundeinkommen, sollte es auf jeden Fall für all diejenigen geben, die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeitsfähig sind. Die Schikanen der ARGE die damit psychisch Kranke in die Obdachlosigkeit treiben sind ekelhaft und haben mit Menschenwürde nichts zu tun.

Einerseits volle Zustimmung, andererseits eher Ablehnung.
Real erlebe ich in meinem betrieblichen Umfeld (23 Mitarbeiter) zwei reale Fälle:

1. Eine Auszubildende im 1. Jahr, die sich bereits zu Anfang oft krank gemeldet hat (auffälligerweise nicht während ihres Blockunterrichtes, wohl aber, wenn es um die Praxis ging), und die mittlerweile seit mehr als einem halben Jahr als "krank" gar nicht mehr erschienen ist. Mal ehrlich: Niemand ist so lange "krank". Es gibt, wenn überhaupt, nur einen Grund, so lange "krank" zu sein - psychische Krankheit. Ist auch eine Krankheit, aber gewöhnlicherweise ist auch jemand mit psychischer Krankheit nach 2, bestenfalls 3 Monaten soweit therapiert und/oder eingestellt, dass er/sie in den Prozess aus Ausbildung und Arbeit wieder eingegliedert werden kann und wird.
So eine Kandidatin hat schlicht keinen Bock auf das, wofür sie einst angetreten ist (NB: Sie hat allein 2 Pratika bei uns gemacht, also wusste sie genau, was sie bei uns erwartet). Ist auch okay für einen jungen Menschen, festzustellen: Trotz allem, diese Ausbildung/Beruf ist nichts für mich. Dann sollte man aber auch den Mumm haben, dies aufzugeben und sich anderen Zielen zuwenden. Und vor allem auch: Die Stelle frei machen, damit ein anderer junger Mensch, der/die daran auch interessiert ist, diese Stelle annehmen kann.

2. Ein junger Koch, der dauernd "krank" ist, aus physischen wie psychischen Gründen, und auf den man sich Null verlassen kann. Einige Monate war er wegen Psycho nicht anwesend, mittlerweile arbeitet er nur noch halbtags, und selbst dann fällt er dauernd aus und hat real (deutlich) mehr Fehlzeiten als überhaupt Arbeitszeiten.

zu 2.: Ich mag ihn, und er ist auch kein schlechter Koch, dennoch werden seine Ausfälle auf meinem Rücken ausgetragen, und zwar ständig und jedesmal.
Ich hebe meinen Hintern auch zuverlässig morgens aus dem Bett, und darf dann 110% geben und seine Arbeit mitmachen, wenn er mal wieder nicht antritt.

zu 1. +2.:
Von mir, als alter Sack, erwartet man ganz selbstverständlich Zuverlässigkeit ... aber die junge Generation, die hält nichts mehr aus. Der Krankenstand dieser Generation ist unbeschreiblich, bleibt aber ohne jegliche Konsequenzen. Menschen haben auch mit psychischer Krankheit zu kämpfen, und das akzeptiere ich. Ich sehe aber auch Einige, die das alles als Feigenblatt für ihre Faulheit und ihre Unlust verwenden - und denen es so ziemlich scheissegal ist, inwieweit sich ihre mehr disziplinierten Kollegen überanstrengen sollen, um solche Loser-Nummern ausgleichen zu können.

Unlängst hatten wir eine Reservierung einer Firma für 22 Gäste zum Mittagessen. Es kamen 10, man entschuldigte sich: Die anderen 12 seien leider krank geworden. Da muss man sich schon fragen: Okay, deutlich mehr als 50% der Mitarbeiter ... krank? Was passiert da gerade, haben wir mittlerweile Super-Corona? Was ist das für eine Arbeitsmoral, was ist das für eine Firma, und vor allem: Wer leistet das und wer bezahlt es?

Es mag Fälle geben, wo ein Misstrauen der ARGE zu "psychischer Krankheit" als Schikane wahrgenommen wird oder ist. Deren grundsätzliches Misstrauen kann ich aber durchaus nachvollziehen, denn was wir gerade im Arbeitsleben an "Krankheit" erleben, das geht auf keine Kuhhaut. Und es ist weder fair gegenüber dem Unternehmen, noch den Kollegen und letztlich auch nicht der Gesellschaft.

Wer so oft und so lange "krank" ist, der ist im Grunde arbeitsunfähig. Und er oder sie muss Lösungen dafür finden, daran etwas zu ändern oder anderenfalls aus dem Arbeitsleben in der einen oder anderen Weise ausscheiden. Und so etwas wie eine Berufsausbildung ist dann erst Recht nicht möglich, denn wer so oft und so lange krank ist, der/die kann eben keine Berufsausbildung machen, und zwar schlicht deshalb nicht, weil es nicht funktioniert.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.266
Wer so oft und so lange "krank" ist, der ist im Grunde arbeitsunfähig. Und er oder sie muss Lösungen dafür finden, daran etwas zu ändern oder anderenfalls aus dem Arbeitsleben in der einen oder anderen Weise ausscheiden. Und so etwas wie eine Berufsausbildung ist dann erst Recht nicht möglich, denn wer so oft und so lange krank ist, der/die kann eben keine Berufsausbildung machen, und zwar schlicht deshalb nicht, weil es nicht funktioniert.
Selbstverständlich und nach 6 Wochen zahlt der Arbeitgeber auch nicht mehr, sondern die Krankenkasse. Auch in der Berufsschule, darf man nur eine begrenzte Anzahl an Fehltagen haben.
Genau wer aus welchen Gründen auch immer längere Zeit "krank" geschrieben ist, sollte dann eben das BGE bekommen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Selbstverständlich und nach 6 Wochen zahlt der Arbeitgeber auch nicht mehr, sondern die Krankenkasse. Auch in der Berufsschule, darf man nur eine begrenzte Anzahl an Fehltagen haben.

Vorab: Zu großen Teilen OT, aber der Clou kommt, wie immer, zum Schluss:

Es geht mir letztlich nicht darum, ob mein Arbeitgeber dies bezahlen muss oder die Krankenkasse.
Mir tut es mehr leid um den beruflichen Werdegang der jungen Frau (1), denn sollten wir sie überhaupt wiedersehen (was alle bezeifeln), dann darf sie wieder ganz von vorn anfangen.
Meine Chefin, selbst Mutter von vier nunmehr erwachsenen Kindern, war anfangs so stolz auf unseren Betrieb, dass "wir erstmalig auch eine Köchin ausbilden". Auch für sie tut es mir leid, denn sie ist zwar einerseits eine toughe Unternehmerin, aber durchaus auch eine sozial engagierte, geradezu familiäre Arbeitgeberin (wenn man so will, der geradezu klassische Typus einer Patronin).

Aber auch ich selbst bin enttäuscht, denn um "Wallis" Ausbildung und Standing hatte ich mich anfangs sehr bemüht (2). Tatsächlich hatte ich mir vorgenommen, sie und eine andere Azubine besonders zu fördern, dabei bin ich (formal gesehen) für die Ausbildung eigentlich nicht zuständig. Ich setzte sogar aus eigenem Antrieb beim Küchenchef durch, an einem regelmäßig eher ruhigen Freitag einmal die Woche morgens mal etwa eine halbe Stunde ein theoretisches, allgemeines Thema mit beiden durchzugehen. Mal mit mehr, mal mit weniger Tiefgang, aber durchaus ambitioniert.
Dazu kam es dann leider aber nur ein einziges, erstes Mal, denn sie fiel regelmäßig an Freitagen "wegen Krankheit" aus ... und so brach mein ambitioniertes Ausbildungsprogramm gleich im Ansatz zusammen.
Warum sollte ich auch persönlichen Einsatz, in meiner Privatzeit die eine oder andere Skriptseite erstellen, ja sogar eigene Kosten (wenn auch Peanuts) bringen, sogar noch gegen einen "gewissen Widerstand" meiner Vorgesetzten arbeiten - wenn dann eine von zweien, denen es zu Gute kommen soll, praktisch ständig fehlt?

Was waren überhaupt meine Ziele mit diesem Programm gewesen?
Zum Einen durchaus egoistische Ziele: Umso besser ich Azubis ausbilde, um so eher und mehr können sie mich auch unterstützen. Zugegebenermaßen ist die Ausbildung zum Koch/Köchin für Azubis eine anstrengende Angelegenheit. Denn man wird von Anfang an in die Produktionsprozesse eingebunden, anders als in vielen anderen Berufen. Besonders das erste Ausbildungsjahr kann hart, öde und demotivierend sein, da man noch nicht viele Arbeiten beherrscht und folgerichtig nur diese Dödel-Arbeiten zugeteilt bekommt.
Andererseits: Ist ein Azubi motiviert, engagiert und gelehrig, so kann er auch schon bald anspruchsvollere Aufgaben zugeteilt bekommen, die er/sie allein zu bearbeiten hat, und bei denen man die Azubis auch machen und in Ruhe lässt ("Heute kochst Du mal die Cremesuppe, ganz allein. Wie wirst Du vorgehen?" .... "Okay, mach das." .... "Jetzt abschmecken" .... "Mensch, kann DIE kochen!").

Meine eigene Ausbildung war vergleisweise viel härter ... da wurde geflucht, geschimpft und gebrüllt, aber über diesen Punkt, da sind wir schon lange hinweg, Gottseidank. Ich versuche es besser zu machen als meine Vorhänger, und das müssen wir auch tun, denn sonst steigen die jungen Leute einfach aus.
Andererseits bleibt Kochen eben Kochen und die Tätigkeit wird immer eine gewisse Dynamik haben, es liegt in der Natur dieser Arbeit.
Und ja: Eine gewisse Leidensfähigkeit und Duldsamkeit, die muss man dafür auch aufbringen ... ein Leben lang, denn leider bleibt man in diesem Beruf irgendwie immer der Azubi.
Andererseits kann man in diesem Beruf auch gewisse, emotionale Höhen erreichen. Man kann ihm einen Sinn abgewinnen, den es in vielen anderen Berufen so nicht mehr gibt. Und wenn ein Rezipient einem aus ehrlicher Brust sagt: Sensationell, was du/ihr da geleistet habt!, so sind das Sätze, die man als Buchhalter so schnell nicht zu hören bekommt (und wenn, dann handelt es sich eher um eine dunkle, wenn nicht kriminelle Angelegenheit).

Als Azubi braucht man eine gewisse Zeit, diese Aspekte so sehen zu können. Mir selbst ging das nicht anders. Vorher ist es öde und auch deprimierend, aber bei uns allen hat es dann auch mal "Klick!" gemacht, bei dem einen eher, bei dem anderen später. Man entwickelt zunächst ein gewisses Repertoire, später seine eigene Kreativität. Man beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen und Dinge nach seinem Gusto zu machen - und das wird auch von oben akzeptiert werden, wenn die Ergebnisse stimmig sind und passen. Bei einigen von uns sind solche Prozesse sogar schon während der Ausbildung passiert.

Bei dem aktuellen Nachwuchs sehe ich dies aber nicht (gut, unsere Azubis sind speziell), und zwar lange über den Abschluss der Ausbildung hinaus auch nicht. Sie entwickeln dieses Selbstbewusstsein einfach nicht, da sie die alltäglichen Erfolge nicht erzielen, die dafür notwendig wären.
Die Erfolgserlebnisse erzielen sie vor allem deshalb nicht, weil es ihnen an den Fähigkeiten mangelt, dass was sie da eigentlich tun, zu hinterfragen. Aufgabenstellungen selbstständig anzugehen, zu bewältigen und Probleme zu lösen.

In der Konsequenz bleiben sie die ewigen Befehlsempfänger, diejenigen, die "tun, was ich dir sage", ja: Hilfsarbeiter, denn sie entwickeln keine eigene Methodik, Kreativität, Stil und auch keinen Schneid. Letztlich will auch keiner mehr eigene Entscheidungen treffen, denn sie könnten ja falsch sein.

Was hat das alles mit dem Thread-Thema zu tun?
Einerseits wenig, andererseits sehr viel.
Wer in seinem Beruf nur ein wenig mehr bekommt, als dass er gar nicht arbeitet ... kann vielleicht seine Tätigkeit vllt. aber durchaus noch in einem anderen Licht sehen. Dann nämlich, wenn er jenseits des schnöden Mammons Aspekte erkennen kann, die darüber hinaus gehen: Den Stolz des Handwerkers, eine gute Arbeit gemacht zu haben. Eine Art spirituellen Sinn darin zu erkennen, was man da eigentlich tut. Spaß gehabt zu haben, an dem, was man da gemacht hat, weil es klasse Dinge waren.

Fehlt das alles, zumal dann auch noch mit einem völlig mangelhaftem Gehalt an bürgerlicher Bildung ... ja dann bleibt man eben der ewige Hiwi. Und der Schritt zum Bürgergeld ist nur ein kleiner, wobei, wie gesagt, es nicht nur um das Geld geht. Denn dann kann man ja auch gleich zuhaus bleiben, und sich den 758. Influencer auf YT geben, nichts anderes als das, was man vorher auch schon getan hat, nur eben weniger. Und genauso hirnlos.


Anmerkungen:

(1) Tatsächlich sind Auszubildende im Kochberuf so gut wie immer volljährig, bevor sie ihre Ausbildung beginnen. Die Betriebe bilden i.d.R. nur volljährige Auszubildende aus, weil im zwangsläufig passierenden Schichtbetrieb der Gastronomie ein ansonsten einzuhaltender Jugendschutz zu kompliziert wird.
Diesen Beruf ergreift man nicht so früh. Unsere Azubis sind i.d.R. deutlich über 20 Jahre alt, "Walli" (Name geändert) ist 24 Jahre alt. Auch ich selbst habe meine Ausbildung erst mit 24 Jahren begonnen.

(2) Um irgendwelchen negativen Phantasien hier gleich vorweg entgegenzutreten: Nein, es hatte nichts mit "Alter Sack baggert junge Frau an" zu tun, nicht einmal ansatzweise. Es wäre auch von vorneherein sinnlos gewesen, da sie nie einen Hehl daraus gemacht hat, lesbisch zu sein.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Das BGE sehe ich gerade bei jungen Leuten sehr kritisch. Eigentlich kenne ich niemanden, mich inbegriffen, der seine Schulzeit, Ausbildungszeit, Lehre, Studium, was auch immer, kontiniuierlich und mit höchstem Enthusiasmus vorangetrieben hat. Und da ist eben auch etwas Druck erforderlich. Ob der nun in Form eines Tritts in den Hintern von den Eltern kommt oder auch ganz einfach vom leeren Geldbeutel erzeugt wird.

Für meine Begriffe ist es einer der ganz großen Schritte im Leben, wenn man es schafft, die eigene Trägheit zu überwinden und dies mit der Möglichkeit, ein Leben auf den eigenen Beinen zu führen, belohnt wird.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen, das obendrein für jemanden, der noch nie eigenes Geld in der Hand gehabt hat, doch recht üppig aussieht, nimmt den ganzen Druck aus dem Kessel. Einem jungen Menschen tut man damit sicherlich keinen Gefallen - man zieht nur einen ewigen Taschengeldempfänger heran.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Für meine Begriffe ist es einer der ganz großen Schritte im Leben, wenn man es schafft, die eigene Trägheit zu überwinden und dies mit der Möglichkeit, ein Leben auf den eigenen Beinen zu führen, belohnt wird.

Und genau da liegt der Haken:
Es ist nicht so, das die Sozialgelder zu hoch wären, vielmehr sind die Löhne zu niedrig.
Derzeit denke ich über den Wechsel meiner Anstellung nach, dabei möchte, ja will ich in meinem Betrieb bleiben und bin in diesem auch ein geschätzter, motivierter und vor allem zuverlässiger Mitarbeiter.
Nur: Meine Nachfrage nach einer Lohnerhöhung - nach einem bescheidenen Anfangsgehalt und nunmehr fast zwei Jahren durchaus angemessen - da hat man mich zunächst vertröstet, ja nicht einmal ein Gespräch darüber zugelassen, und danach ist alles im Sande zerlaufen, nach mittlerweile wieder mehr als einem halben Jahr nach Anfrage.

Nun, es gibt auch andere Arbeitgeber ... und da ist, wie ich nur nach einem kleinen Test erfuhr, an mir durchaus solides Interesse vorhanden.
M.E. tun auch die Unternehmen zuwenig daran, gute Mitarbeiter auch zu halten. Dies war zu Beginn meines Berufslebens (für mich im positiven Sinne) durchaus anders. Alle meinen immer, alles ginge immer so weiter wie bisher, und wenn der Arbeitnehmer genug hat und die Kündigung einreicht, dann fällt allen vor Überraschung die Kinnlade herunter. Denn beim letzten Golftunier, da ist man auf diesen Gedankengang leider nicht gekommen.

Klar: Wenn mir auf der Straße ein Meteorit auf den Kopf fällt, und ich leider deswegen aus dem Leben scheide, dann wird sich die Welt auch weiter drehen.
Nur ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man einem Mitarbeiter, der nach schriftlichem Zwischenzeugnis als "äußerst zuverlässig" und "bestens organisiert", usw.usf., gilt, nicht auch einmal eine winzige Lohnerhöhungen zukommen lassen mag - während andere Loser ständig ausfallen, und wenn sie kommen, dann deutlich zu spät, kein Verlass auf sie ist ... es aber dennoch für sie ohne spürbare Konsequenzen bleibt.

Also, was schliesse ich daraus: Der alte Sack, so glaubt man, der mag zwar granteln, aber er wird schon weiter seinen Job machen, was soll er denn sonst schon auch groß tun (können)? Bitte schön, aber das Arbeitsleben hat sich in den letzten Jahren verändert. Kein Grund, sich zum alten Eisen zugehörig fühlen zu müssen, wenn man seinen Job beherrscht und diesen durchzuziehen in der Lage ist. Ich habe durchaus Chancen, auch und gerade woanders.

Die Unternehmen, insbesondere in Branchen, die eh Besetzungsprobleme haben, müssen endlich einsehen: Es ist schwieriger und vor allem teurer, einen neuen, guten Mitarbeiter zu finden und einzuarbeiten, als einen soliden und guten Mitarbeiter zu halten. Vor allem aber fängt man mit jedem neuen Mitarbeiter, so qualifiziert er auch immer sein mag, in einem komplexen Arbeitsumfeld in der Kommunikation erst einmal bei Adam & Eva wieder an.

Persönlich geht es mir nicht darum, "aufzusteigen", für mich gibt es ohnehin keine Karriereleiter mehr. Es geht mir vielmehr darum, dass es nach nunmehr fast zwei Jahren engagierter und über das angeordnete Maß hinaus geleisteter Arbeit mal eine Art "Treuebonus", ja auch nur eine Art "Inflationsausgleich" geben kann - wenn man mit mir aber nicht einmal ein Gespräch darüber zu führen bereit ist ... nun, dann bin ich eben bald woanders.
Zumal dann, wenn man mit den "Losern" Gespräche führt, damit diese wenigstens ansatzweise erscheinen ...

Und wenn es denn schief läuft - habe ich mir etwas vorzuwerfen, mich, wenn es denn sein muss, in das soziale Netz fallen zu lassen? Ganz bestimmt nicht, denn ich habe mich ganz angestrengt darum bemüht und daran und dafür gearbeitet, und zwar viel und lange, "auf eigenen Beinen zu stehen", nur kommt angesichts eines zu schmalen Salärs und exorbitanter Kosten (München) für mich dabei am Ende nichts heraus.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.395
mal so eine allgemeine gegenfrage:

was hat uns der technische fortschritt der letzten, hmm, sagen wir mal 40 jahre, eigentlich an lebensqualität gebracht ?*

meine nicht effizienz, da gab es reichlich, ich meine lebensqualität. ist das leben für otto normal dadurch besser, einfacher oder nicht doch eher stressiger und "schneller" geworden ?


in dem punkt zumindest muss ich schwab in seiner "entschleunigung der wirtschaft" sache recht geben, es ist mittlerweile einfach unfassbar was mittlerweile überhaupt von menschen gefordert wird !



wir sind keine maschinen ! im gegenteil, wir sollten langsam mal anfangen auszuruhen, den nutzen der bereits erfunden maschinen überhaupt mal wert zu schätzen und vor allem, das leben zu genießen ! und das bitte nicht erst mit 60, wenn otto normals knochen leider schon zu kaputt sind, um den lebensabend überhaut noch genießen zu können...


*
eigentlich nix, außer das von zwei leuten einer arbeitslos ist während der andere immer noch 8h arbeitet...
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
mal so eine allgemeine gegenfrage:

was hat uns der technische fortschritt der letzten, hmm, sagen wir mal 40 jahre, eigentlich an lebensqualität gebracht ?

Eine Frage, die ich mir auch schon häufiger gestellt habe.

Also, wenn ich an Zahnarztbehandlungen von vor 40 Jahren denke, fällt die Antwort leicht, aber das tut sie auch, wenn ich an Zweifaktorauthentifizierungen, Warteschleifen in Hotlines oder die Unmöglichkeit, jederzeit bedenkenlos und zuverlässig mit dem Zug von A nach B zu fahren, denke.

Meine Erklärung dafür ist, dass die Leute, die den technischen Fortschritt tatsächlich vorantreiben, andere sind als diejenigen, die die Richtung und den Gebrauch vorgeben. Letztere sind dann eben zum Beispiel irgendwelche Juristen, die es eben als notwendig empfinden, dass man z.B. bei jeder besuchten Website erstmal die diversen Cookie-Hinweise wegklicken muss.

Mir hat mal ein Verfechter derartigen Blödsinns vorgeworfen, dass ich eben vom richtigen Leben ja gar keine Ahnung habe, weil ich nicht Verwaltungsrecht studiert habe. Für diesen Menschen ist das ganze richtige Leben eben ein einziger steuerrechtlicher Sachverhalt, der korrekt abzurechnen ist. Seine lebenswichtige Funktion besteht darin, dies zu überwachen und sicher zu stellen. Darauf kommt es an, aber das kann eben nur ein ernsthafter Mensch, der Verwaltungsrecht studiert hat, nachvollziehen. Das dieser Mensch kein Problem damit hat, den widersprüchlichen Schwachsinn von Leuten, die als Qualifikation ein abgebrochenes Studium der Theaterwissenschaft aufweisen können, paragraphengetreu umzusetzen, ist für mich ein ungelöstes Rätsel.

Ich kann mich z.B. noch gut daran erinnern, als bei uns in der Firma jeder Rechner einen Internet-Zugang erhielt. Es dauerte keine drei Wochen, bis seitens der Firmenleitung das Verbot kam, das Internet privat zu nutzen, auch und insbesondere während der Pausenzeiten. Das hatte nichts mit Missbrauch des Internets, Viren und irgendwelchen besuchten Schmuddelseiten zu tun: Dieses Verbot war notwendig, um das Finanzamt daran zu hindern, den Mitarbeitern die private Internetnutzung in Pausenzeiten als geldwerten Vorteil in Rechnung zu stellen. Und um auf so eine Schwachsinnsidee zu kommen, braucht man eben Staatsdiener, die Verwaltungsrecht studiert haben und ihrem Staat, der zeitgleich sehr auf die Verbreitung und Nutzung des Internets hingewirkt hat, in den Rücken fallen. Das Beispiel ist nur eine Lappalie, klar, aber es illustriert es recht gut.

Soll nur sagen: Meiner Ansicht nach verpuffen 95% des technischen Fortschritts in Bezug auf Lebensqualität wirkungslos, oder gar kontraproduktiv, weil die Regeln, wie damit umzugehen ist und was damit gemacht werden soll, von Idioten aufgestellt werden.

Die Tragik heute ist allerdings, dass es die Idioten geschafft haben, in Vorlage zu kommen und der Weiterentwicklung der Technik gleich von vorn herein sinnlose Vorgaben machen, die allerdings von denen, die es besser wissen müssten, servil umgesetzt werden. Wir haben dafür ja jede Menge Berufsverbände, deren Präsidenten, wenn sie Ruhestand sind, heftig Kritik üben an all dem, bei sie in ihrer aktiven Zeit, als sie hätten einschreiten können, schön mitgemacht haben. Das ist zwar ärgerlich, aber jemand, der sich auf die Hinterbeine stellt, wenn etwas, was an ihn heran getragen wird, schlicht nicht funktionieren kann, wird in der Welt der Idioten natürlich auch kein Verbandspräsident.

Das heißt, früher kam wenigstens noch prinzipiell Gutes, was nur blöde genutzt genutzt wurde; in Gegenwart und Zukunft kommt nur noch unausgegorener Mist wie die Elektromobilität. Wir haben unseren Zenit wohl vor etwa 20 Jahren überschritten. Es kann nur noch blöder werden. Schade.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.760
Mein Heimkino ist jetzt schon eine feine Sache, das wäre vor 40 Jahren in der Qualität und dem Preis ganz sicher nicht möglich gewesen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Nicht die Löhne sind zu niedrig, die Preise sind zu hoch...

Löhne müssen irgendwie den Zusammenhang mit der Produktivität wahren, es geht halt nicht anders. Aber das tägliche Leben ist eben so teuer geworden, Steuern, Krankheitskosten, Mieten, you name it, daß viele Menschen von ihrer Hände Arbeit nur noch schlecht und recht leben können. Hier müßte der Staat einfach mal das Ggteil von dem tun, was er seit zwanzig Jahren macht.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.408
was hat uns der technische fortschritt der letzten, hmm, sagen wir mal 40 jahre, eigentlich an lebensqualität gebracht ?*
Ein kleines Beispiel aus meinem Alltag.
Mein Arbeitsweg beträgt ca. 11Km. Das machte ich üblicherweise mit der Strassenbahn. Zeitaufwand Tür zu Tür ca. 32min.
Auto kommt nicht in Frage, da wir nur eines Besitzen und meine Frau das mit den Kids braucht. Zumal ich in die Stadt muss und sich noch die Frage nach einem Parkplatz stellen würde.

Das klassische Fahrrad kommt auch kaum in Frage da ich dann wohl etwa gleich lang wie mit dem öffentlichen hätte. Zudem wäre ich massiv verschwitzt im Büro, keine Möglichkeit zu duschen.
Nun gibt es seit einigen Jahren diese tollen E-Bikes. Eine wirklich grossartige Sache. Ich radle in ca. 22 Minuten ins Büro und habe selbst im Hochsommer, trotz Anzug, kaum geschwitzt. Ich bin mit angenehmen 25 - 28 Km/h unterwegs und das mit wenig Anstrengung.
Klar Elektro-Fahrräder sind jetzt kaum Hightech, aber doch eine schöne Sache.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
Klar Elektro-Fahrräder sind jetzt kaum Hightech, aber doch eine schöne Sache.

... und was passiert wenn eine Technologie gut ist?
Richtig, sie setzt sich ganz von alleine, ohne Zwang, ohne staatliche Zuschüsse und so weiter durch.

Wenn Windkraftanlagen eine gute Idee wären, sie würden von ganz alleine wie Pilze aus dem Boden sprießen. E-Autos fänden reißenden Absatz ohne das Grüne uns zwingen müssen und so weiter.
 

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