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Der Ukraine Konflikt und die Hintergründe

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
Das ist das, was mich an Merkels „Alternativlosigkeit“ schon immer gestört hat: Es ist Aufgabe der Politik, beizeiten Alternativen und Optionen zu schaffen und für alle Seiten vorteilhaft zu nutzen, anstatt es ungebremst und ungelenkt aufs Unvermeidliche zulaufen zu lassen.

Die konsequente nicht Belieferung mit Waffen weil man Angst hat in den Konflikt gezogen zu werden oder weil man am Pazifismus festhalten will, ist ja im Prinzip eine weitere Alternativlosigkeit, wenn auch verständlich.
Laut UN Charta Artikel 51 ist Selbstverteidigung völlig OK wenn man arglos angegriffen wird und die Unterstützung mit Waffen um dem angegriffenen Land die Selbstverteidigung zu ermöglichen ist auch rechtlich abgesichert.

Spielt aber verhandlungstechnisch keine Rolle wenn sich der Agressor an keinerlei Regeln hält, die Welt und sein eigenes Volk glatt belügt und durch unmögliche Forderungen nicht verhandlungsbereit zeigt, und zur Verhinderung von Unterstützung mit Nuklearwaffen die Welt bedroht.

Nachdem Putin mit seinen Schergen am Donbass ein jahrelanges Scharmützel angezettelt und sich die Krim einverleibt hat, ist es im Prinzip unzumutbar wenn er darauf besteht dass die Ukraine seine Waffen abschafft.
Dass diese Salamitaktik nur die Vorbereitung für den Überrfall auf die Ukraine war, ist nun gewiss.

Ich halte es für fast für unzumutbar wenn man die Opfer eines Überfalls sich selbst überlässt und garnicht unterstützt damit sie nicht so lange leiden müssen.
Wenn ich mitbekomme dass eine Rockerbade in einer Kneipe arglose Gäste verprügelt kann ich eher nicht doof rumstehen und mein Tränengas lieber in der Tasche lassen um zu verhindern dass die Lage weiter eskaliert... ein Dilemma ist es wenn ich nicht weiss ob die Rocker scharfe Handfeuerwaffen zücken...
Unterlassene Hilfeleistung würde mich persönlich, mental nachhaltig schwer belasten.

Ich kann natürlich nur spintisieren, keine Ahnung ob der Fall realistisch ist ... eher nicht, wahrscheinlich. Und nur als Beispiel aus dem Stegreif: Angenommen, Putin hat die Nase voll von seinem Angriff, weil sie sich ja ganz offensichtlich nicht so entwickelt wie gedacht. Dummerweise kommt er aber ohne Gesichtsverlust da nicht raus. Da könnte es hilfreich sein, wenn ein für ihn wichtiger Staat, etwa der größte Handelspartner innerhalb der EU lautstark zu Verhandlungen aufruft, um das Blutvergießen zu beenden, einem Ruf der Menschlichkeit, dem er es sich leisten kann zu folgen.

Aus strategischer Sicht würde ich meinen dass er erst dann von weiteren Angriffen absieht und zu möglichen Verhandlungen bereit ist wenn der Krieg für sein Überfallkommando richtig schmerzhaft wird und dem Staat die Pleite droht.
Dann könnte man tatsächlich übe die Ukraine als demilitarisierte Zone verhandeln, wenn er im Gegenzug sein Nukleararsenal lichtet.
Um guten Willen zu zeigen könnten NATO Staaten ebenfalls nuklear massiv abrüsten, dann wäre noch eine gewinnbringende Situation für alle Beteiligten drin.
Aus heiterem Himmel oder durch göttliche Eingebung wird Russland gerade nicht von seinem Vorhaben abrücken, möchte ich meinen...


Gruss Grubi
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Warum? Gewonnen haben die Chinesen viel viel mehr an Corona. In der Ukraine gewinnen die USA wenn mich nicht alles täuscht.
Na klar hat China mit am meisten gewonnen.

Deswegen saß der Chef vom Chinesischen CDC ja auch auf der Pandemie-Planungskonferenz
Event201-NickKleinPhotography-332.jpg



Daneben übrigens Halton, die Koordinatorin der australischen Covid Measures.

CIA war auch anwesend, in Form von Avril Haines, die jetzt Director National Intelligence USA ist.


Uffff, das Rabbit Hole ist aber ganz schön tief, nicht?
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Deutschland hätte viel mehr Handlungsspielraum wenn es kein russisches Gas beziehen würde.

Deswegen müsste man umgehend die AKW Abschaltungspläne zurücknehmen, und die Häfen auf Liquid Gas ausrichten. Das muss übrigens nicht unbedingt nur aus USA kommen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich halte die russischen Sicherheitsinteressen aufgrund einer Bedrohung durch die NATO für schlicht vorgeschoben. Dieses Bedrohungsszenario setzt die Möglichkeit eines Angriffkrieges der NATO voraus, der jedoch mit dem Nordatlantikvertrag unvereinbar ist:
Artikel 1
Die Parteien verpflichten sich, in Übereinstimmung mit der Satzung der Vereinten Nationen, jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so zu regeln, daß der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht vereinbar sind.
Ein gemeinschaftliches Handeln der NATO-Mitgliedsstaaten im Rahmen einer völkerrechtswidrigen Aggression ist de facto ausgeschlossen, das Mitwirken Deutschlands bspw. wäre verfassungswidrig.

Tatsächlich geht es ganz stumpf um Nationalismus, privaten Stolz und fehlgeleiteten Ehrgeiz, um verstaubte Vorstellungen von Größe, um einen Platz in der Geschichte auf Basis (eigentlich) längst überwundener Maßstäbe, also letztlich sehr banal um die Phantasien eines Herrschers, der es mental nicht bis ins 21. Jahrhundert geschafft hat.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Ich halte die russischen Sicherheitsinteressen aufgrund einer Bedrohung durch die NATO für schlicht vorgeschoben. Dieses Bedrohungsszenario setzt die Möglichkeit eines Angriffkrieges der NATO voraus, der jedoch mit dem Nordatlantikvertrag unvereinbar ist:
Abgesehen vom Vertrag konnten selbst Blinde sehen dass die Militärs der Nato-Staaten in den letzten 30 Jahren alles andere als für einen Angriffskrieg gegen Russland gerüstet waren und es gab auch keine ernsthaften Pläne diese Fähigkeit herzustellen. Das wusste auch die russische Führung und m.E. ist das übrigens auch mit ein Grund warum Putin der Meinung war die Ukraine angreifen zu können. Die Nato könnte sich vielleicht noch verteidigen, aber unterhalb eines Nuklearschlags keinen offensiven Krieg gegen Russland führen.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Tatsächlich geht es ganz stumpf um Nationalismus, privaten Stolz und fehlgeleiteten Ehrgeiz, um verstaubte Vorstellungen von Größe, ...
Das auch, v.a. aber wohl um Hauptkriegsmotiv seit Urzeiten: Geld - und zwar in Form von Gas. Das hat die Ukraine nämlich in noch unerschlossener Form in vermutlich so großer Menge, dass es bei Erschließung ein ernster Konkurrent von Russland bei der Belieferung der EU wäre.

NZZ: Die Ukraine sitzt auf riesigen Gasreserven, die bisher vergessen gingen – sie könnten Europas Energieversorgung umkrempeln vom 20.10.2020.
Eine Steigerung der ukrainischen Inlandsproduktion von Erdgas, Biogas und Biomethan würde die Abhängigkeit der Ukraine von Energieimporten nicht nur verringern, sondern aufheben. Sie kann einen neuen exportorientierten Zweig der ukrainischen Wirtschaft schaffen und Impulse für stärkeres Wachstum in anderen Industriesektoren geben. Die EU würde ebenfalls stark von einem neuen Energiepartner in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft profitieren.
Warum ging die Erschließung hier nicht voran? Weil die Ukraine durch die Krimannektion und den Konflikt in der Ostukraine zum Krisenherd wurde in dem sowas nicht mehr möglich ist.
Telepolis: Und auch bei der Krim geht es ums Öl 21. März 2014

 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Das auch, v.a. aber wohl um Hauptkriegsmotiv seit Urzeiten: Geld - und zwar in Form von Gas. Das hat die Ukraine nämlich in noch unerschlossener Form in vermutlich so großer Menge, dass es bei Erschließung ein ernster Konkurrent von Russland bei der Belieferung der EU wäre.

NZZ: Die Ukraine sitzt auf riesigen Gasreserven, die bisher vergessen gingen – sie könnten Europas Energieversorgung umkrempeln vom 20.10.2020.

Warum ging die Erschließung hier nicht voran? Weil die Ukraine durch die Krimannektion und den Konflikt in der Ostukraine zum Krisenherd wurde in dem sowas nicht mehr möglich ist.
Telepolis: Und auch bei der Krim geht es ums Öl 21. März 2014

aha, interessant. Ein Rohstoffkrieg. Ja das kann gut sein. Haken an der Sache: Selbst wenn Putin das ukrainische Gas hat hat kein Westeuropäer mehr Lust es ihm abzunehmen weil er sichs voll verscherzt hat
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
aha, interessant. Ein Rohstoffkrieg. Ja das kann gut sein. Haken an der Sache: Selbst wenn Putin das ukrainische Gas hat hat kein Westeuropäer mehr Lust es ihm abzunehmen weil er sichs voll verscherzt hat
Glaubst du das wirklich?
China oder Japan warten schon. Wie das Erdgas gewonnen wird in Zeiten danach keinen interessieren - Hauptsache die Industrie/Wirtschaft läuft.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Meine Gedanken gehen da gerade in eine andere Richtung.

Sagen wir einfach mal so: Putin ist ja nun wirklich kein unmöglich einzuschätzender Newcomer in der Weltpolitik. Vor allem war er aber schon immer ein knallharter Machtpolitiker. Der offenkundigste Fakt ist, dass er hinsichtlich der Ukraine bei der Beurteilung der Situation und der Wahl seiner Handlungsmöglichkeiten eben zu völlig anderen Ergebnissen kam und zu einem Werkzeugkasten griff, der aus unserer Sicht tabu sein sollte.

Was ist daran verwerflich, wenn man versucht, seine Beweggründe zu verstehen? Er schafft Fakten damit und die sollte man natürlich verstehen, besser noch vorhersagen können! Natürlich kann man es dabei bewenden lassen, sich über ihn zu empören, über Putins geistige Verfassung zu spekulieren usw, aber das hilft uns wenig und ändert keine Fakten. Die Lage ist so, wie sie ist und blöderweise dabei auch so, wie sie nie hätte sein dürfen. Wie kommt es, dass wir dann ziemlich sehenden Auges genau da hinein geschlittert sind?

Kleiner Exkurs: Wenn ich mir den Umgang der arrvierten poltischen Kaste in Deutschland mit der Opposition ansehe, dann sehe ich die fatale Neigung, jedem sachlichen Diskurs auszuweichen und statt dessen die Ad-Hominem-Karte zu ziehen. „Diese Frage beantworte ich nicht, weil ich als wehrhafter Demokrat nicht mit Ihnen spreche.“. Schade, aber klarer kann man gar nicht zum Ausdruck bringen, dass man weder sein Gegenüber, noch sein eigenes Fachgebiet ernst nimmt. Bei uns nennt man sowas „Haltung“.

Nicht ernst genommen worden zu sein ist allerdings auch der Kern der Vorwürfe, die Putin dem Westen macht. Nehmen wir die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Es spielt doch keine sonderliche Rolle, ob diese wirklich eine faktische Bedrohung für Putin darstellt, sondern nur, dass er es als Bedrohung sieht. Und von allen Optionen, damit umzugehen, ist die Diskursverweigerung „Du spinnst ja. Und mit Spinnern reden wir nicht!“ mit weitem Abstand die blödeste. Insbesondere einem Machtpolitker wie Putin gegenüber, der gleichzeitig sowohl über große Machtmittel als auch kleine Skrupel verfügt.

Natürlich ist der Mann weder lupenreiner Demokrat noch sonstwie von Humanismus getrieben. Aber das berechtigt eben nicht, ihn als Arsch abzutun, sondern verpflichtet im Gegenteil zu besonderer Sorgfalt. Jedem Kaufmann wäre das klar gewesen, unseren woken, volkserziehenden und haltungsbeflissenen Politikern offenbar nicht.

Von der wirtschftlichen Abhängigkeit, in die wir uns mit dieser idiotischen Energiewende selbst begeben haben bis zum unmöglichen politischen Umgang mit Putin - ich sehe nichts, wirklich gar nichts, was wir gut gemacht hätten. Wir haben nichts mehr in der Hand, was wir zielführend zur Entschärfung der Situation beitragen könnten. Es hängt alles davon ab, was sich in der Ukraine ergibt, und das ist nicht unserer Hand.
 

dodo

Meister vom Königlichen Gewölbe
22. Oktober 2021
1.437
Die Medien werden nicht müde über den Einmarsch russicher Truppen in die Ukraine zu berichten.

Natürlich mit den üblichen Mitteln:

Ukrainische Soldaten, die sich von ihren Familien verabschieden,
( angeblich) von Russland zerstörte Gebäude, Flüchtlinge.
Sie werden nicht müde, Putin als Bösewicht hinzustellen.

Was Interessanter währe, etwas über die Ukraine zu berichten.
Wer kann denn do aus dem Stegreif etwas zu dem Land und ihre
Bewohner sagen.

Wie war und ist das Verhältnis vor dem Krigsausbruch mit Russland?
Wenn Nikita Chruschtschow 1954 die Krim an die Ukraine "verschenkte"
war dies ein Freundschaftsbeweis obwohl Ukrainer sich Hitler angebiedert
haben, gegen Russland zu kämpfen.

Russland hat der Ukraine in den letzten Jahren enorme Rabatte auf Erdgas
gewährt.

Unter der Zarin Katharina der Großen wurden verurteilte Straftäter in aie Ukraine
verbracht. Die westukrainische Stadt Czernowitz steht heute an der Kriminalstatistik
an erster Stelle.

Was mich am meißten stört, das unsere Politiker mal wieder versagt haben.
Vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind seit etwa 4 Jahren Verhandlungen
unter Einbeziehung von Russland, USA, Ukraine und der EU ( NATO ) geführt worden.
Man hat auf allen Seiten auf Forderungen bestanden obwohl Russland mit
Einarsch gedroht hat.
Jetzt Putin die alleinige Schuld anzulasten, ist verwerflich.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Tatsächlich geht es ganz stumpf um Nationalismus, privaten Stolz und fehlgeleiteten Ehrgeiz, um verstaubte Vorstellungen von Größe, um einen Platz in der Geschichte auf Basis (eigentlich) längst überwundener Maßstäbe, also letztlich sehr banal um die Phantasien eines Herrschers, der es mental nicht bis ins 21. Jahrhundert geschafft hat.

Das mag alles zutreffen. Die Frage ist allerdings, wie man damit umgeht.

War eine der ersten Lektionen, die ich im Beruf gelernt hatte, als ich beim Kunden einen Ansprechpartner hatte, der vom Verhalten her besser in einen Zoo gepasst hätte. Als ich mich darüber bei meinem Scheffe beschwerte, gab er mir recht und dann rechnete er mir vor, wie viele Arbeitsplätze bei uns in etwa am Umsatz mit diesem Kunden hängen. Und ob diese Menschen es wohl toll fänden, wenn sie auf der Straße landen, weil ich diesen Menschen für einen Arsch halte.

Ein netter kleiner Exkurs über Verantwortung und wofür man eigentlich sein Geld bekommt.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Meine Gedanken gehen da gerade in eine andere Richtung.

Sagen wir einfach mal so: Putin ist ja nun wirklich kein unmöglich einzuschätzender Newcomer in der Weltpolitik. Vor allem war er aber schon immer ein knallharter Machtpolitiker. Der offenkundigste Fakt ist, dass er hinsichtlich der Ukraine bei der Beurteilung der Situation und der Wahl seiner Handlungsmöglichkeiten eben zu völlig anderen Ergebnissen kam und zu einem Werkzeugkasten griff, der aus unserer Sicht tabu sein sollte.

Was ist daran verwerflich, wenn man versucht, seine Beweggründe zu verstehen? Er schafft Fakten damit und die sollte man natürlich verstehen, besser noch vorhersagen können! Natürlich kann man es dabei bewenden lassen, sich über ihn zu empören, über Putins geistige Verfassung zu spekulieren usw, aber das hilft uns wenig und ändert keine Fakten. Die Lage ist so, wie sie ist und blöderweise dabei auch so, wie sie nie hätte sein dürfen. Wie kommt es, dass wir dann ziemlich sehenden Auges genau da hinein geschlittert sind?

Kleiner Exkurs: Wenn ich mir den Umgang der arrvierten poltischen Kaste in Deutschland mit der Opposition ansehe, dann sehe ich die fatale Neigung, jedem sachlichen Diskurs auszuweichen und statt dessen die Ad-Hominem-Karte zu ziehen. „Diese Frage beantworte ich nicht, weil ich als wehrhafter Demokrat nicht mit Ihnen spreche.“. Schade, aber klarer kann man gar nicht zum Ausdruck bringen, dass man weder sein Gegenüber, noch sein eigenes Fachgebiet ernst nimmt. Bei uns nennt man sowas „Haltung“.

Nicht ernst genommen worden zu sein ist allerdings auch der Kern der Vorwürfe, die Putin dem Westen macht. Nehmen wir die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Es spielt doch keine sonderliche Rolle, ob diese wirklich eine faktische Bedrohung für Putin darstellt, sondern nur, dass er es als Bedrohung sieht. Und von allen Optionen, damit umzugehen, ist die Diskursverweigerung „Du spinnst ja. Und mit Spinnern reden wir nicht!“ mit weitem Abstand die blödeste. Insbesondere einem Machtpolitker wie Putin gegenüber, der gleichzeitig sowohl über große Machtmittel als auch kleine Skrupel verfügt.

Natürlich ist der Mann weder lupenreiner Demokrat noch sonstwie von Humanismus getrieben. Aber das berechtigt eben nicht, ihn als Arsch abzutun, sondern verpflichtet im Gegenteil zu besonderer Sorgfalt. Jedem Kaufmann wäre das klar gewesen, unseren woken, volkserziehenden und haltungsbeflissenen Politikern offenbar nicht.

Von der wirtschftlichen Abhängigkeit, in die wir uns mit dieser idiotischen Energiewende selbst begeben haben bis zum unmöglichen politischen Umgang mit Putin - ich sehe nichts, wirklich gar nichts, was wir gut gemacht hätten. Wir haben nichts mehr in der Hand, was wir zielführend zur Entschärfung der Situation beitragen könnten. Es hängt alles davon ab, was sich in der Ukraine ergibt, und das ist nicht unserer Hand.
„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“

Napoleon zugeschrieben, selbst wenns nicht von ihm kam, stimmts trotzdem.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.121
Die Deutschen sind ein Parolenvolk...

Größtenteils zu keinen eigenen Logikschlüssen fähig.

Deswegen kann man sie auch so wunderbar gut ausnutzen, ihnen einreden "fleißig zu sein", "viel zu arbeiten", und sie gleichzeitig die meisten Steuern der Welt zahlen lassen.

Die perfekte debile Sklavenrasse.

Das ist einfach so und zeigt sich immer wieder. Siehe die letzten 2 Jahre.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Ich finde es interessant wie sich manche nicht zu schade sind ihre eigene moralische Überlegenheit dadurch abzufeiern dass sie Opfern von Aggressionen vorwerfen sich zur Wehr zu setzen - weil es ja die Gegenwehr ist die das Leid erzeugt, nicht der Angriff. Verlogener geht es wirklich nicht mehr.
Aber klar, als Pazifist bist Du natürlich für das Prinzip Zebraherde - der Löwe darf sich jeden Tag ohne Gegenwehr ein Zebra holen, wir rennen nur alle wild durcheinander damit er nach dem Zufallsprinzip trifft und in der Masse genug Zebras übrig bleiben.

Ich muß mich ja ganz schön komisch ausgedrückt haben. Wo genau habe ich denn geschrieben das ich der Meinung bin die Ukrainer sollten sich nicht wehren?
Es wäre toll wenn Du mir die Stelle zeigst da ich das nicht gemeint habe.

Ich bemängele imhO explizit das die Strategie der NATO, einen möglichst teurern Krieg für Putin zu erzeugen und das dies am Ende bedeutet man möchte möglichst viele tote Russen (was übrigens mit ähnlich vielen toten Ukrainern einhergeht).

Ich bemängelte diese Strategie der Verteidigung, nicht die Verteidigung an sich.

Jetzt klar?
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Die Deutschen sind ein Parolenvolk...
Größtenteils zu keinen eigenen Logikschlüssen fähig.
Deswegen kann man sie auch so wunderbar gut ausnutzen, ihnen einreden "fleißig zu sein", "viel zu arbeiten", und sie gleichzeitig die meisten Steuern der Welt zahlen lassen.
Die perfekte debile Sklavenrasse.

Das ist einfach so und zeigt sich immer wieder. Siehe die letzten 2 Jahre.
Blablabla, aber woanders ist es natürlich besser. :roll:

@Lupo: Was das verstehen von Putin angeht stimme ich völlig zu. Dieses "Spinner"-Argument ist auch nichts für mich, weil es grundsätzlich zu kurz greift und wie Du schon sagst niemanden weiterbringt.
Nicht ernst genommen worden zu sein ist allerdings auch der Kern der Vorwürfe, die Putin dem Westen macht. Nehmen wir die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Es spielt doch keine sonderliche Rolle, ob diese wirklich eine faktische Bedrohung für Putin darstellt, sondern nur, dass er es als Bedrohung sieht.
Natürlich spielt es eine Rolle dass es faktisch keine Bedrohung für Putin ist, weil er das genauso gut weiß wie der Westen. Die Schwächen der westliche Militärs gehen bereits aus öffentlich zugänglichen Informationen hervor und Putin hat darüber hinaus noch Zugang zu nachrichtendienstlichen Informationen. Er weiß mit Sicherheit dass die Nato weder ernsthaft einen Plan verfolgt Russland militärisch anzugreifen, noch dass sie dazu die sinnvoll notwendig militärische Stärke hat. Er lügt also bewusst wenn er die Nato als militärische Bedrohung darstellt. Außerdem hat Russland noch Nuklearwaffen.

Es ist allerdings sicherlich so, dass der Westen eine wirtschaftliche, kulturelle und sicher auch eine politische Bedrohung für seine Vorstellung von Russland darstellt. Aber es macht sich halt besser ggü. dem eigenen Volk und auch einigen Leichtgläubigen im Ausland, wenn er die angebliche militärische Bedrohung in den Vordergrund rückt, weil der seinen Angriffskrieg dann als Verteidigungskrieg tarnen kann.
Tatsächlich ist aus meiner Sicht die geringe militärische Bedrohung auf konventioneller Ebene durch die NATO sogar eine Ermutigung für Putin gewesen seine Ziele auch mit Krieg durchzusetzen.

Du hast völlig Recht dass mit Putin durch den Westen falsch umgegangen wurde. Gerade auf jede Forderung nach einem Rückzug der NATO hätte mit einem Schritt nach vorn reagiert werden müssen. Putin ist ein Machtmensch, so jemand legt jedes Zurückweichen als Bestätigung seines Vorgehens aus und er legt noch eine Schippe drauf - es hat ja schonmal funktioniert!

Der jetzige Einmarsch in die Ukraine kam ja auch nicht völlig überraschend. Im Westen der Ukraine an der Grenze zu Moldau liegt Transnistrien welches prorussisch ist und sich von Moldau losgesagt hat, es ist nur Unklar ob sie ein eigener Staat oder Teil der russischen Förderation werden wollen. Die Krim wurde 2014 von Russland annektiert, dann folgten die Aufstände im Osten der Ukraine. Transnistrien hat eine längere Vorgeschichte, die Krim und die Ostukraine sind Krisenherde seit fast acht Jahren. Der Westen hat die Ukraine in der Zeit vielleicht unterstützt, aber keine ernsthaften Bemühungen unternommen die geschaffen Fakten rückgängig zu machen. Auch die Energiegeschäfte gingen ja weiter.
Jetzt die Schwächung des Westens durch Corona - es ist durchaus verständlich dass Putin meinte eine Eroberung der Ukraine würde vom Westen auch wieder nur mit viel Lärm aber ohne ernsthafte Konsequenzen hingenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Die Medien werden nicht müde über den Einmarsch russicher Truppen in die Ukraine zu berichten.

Natürlich mit den üblichen Mitteln:

Ukrainische Soldaten, die sich von ihren Familien verabschieden,
( angeblich) von Russland zerstörte Gebäude, Flüchtlinge.
Sie werden nicht müde, Putin als Bösewicht hinzustellen.
Auch russische Mütter weinen, wenn Söhne in den Krieg ziehen müssen.
Blöd für die Ukraine ist der Besitz von ERDÖL:

Und so werden sie geheim telefonieren. Den AMIS wird die Ukraine wie die EU sowas von egal sein....es geht nur auf den Zugriff auf die Vorherrschaft aufs ERDGAS. Erinnere an das heimlich abgehörte Telefonat von NULAND.

„Ich denke das wäre sehr gut, um zu helfen, die Sache festzumachen und auch, dass die UN dabei helfen, sie festzumachen, und Du weißt schon... Scheiß auf die EU.“ („Fuck the EU“), woraufhin Pyatt erwiderte: „Oh, genau, und ich denke wir müssen etwas machen …“ („Oh, exactly, and I think we've got to do something …“). Das US-Außenministerium erklärte später, Nuland habe sich bei ihren EU-Kollegen entschuldigt.

Im Laufe der Verhandlungen um eine Waffenruhe während des Kriegs in der Ukraine wurde Nuland mit den Worten über die europäischen Partner zitiert „Sie fürchten sich vor Schäden für ihre Wirtschaft, Gegensanktionen der Russen.“ und „Wir können gegen die Europäer kämpfen, rhetorisch gegen sie kämpfen...“. Die Reise der deutschen Kanzlerin Angela Merkel zu Verhandlungen mit Wladimir Putin soll sie als „Merkels Moskau-Zeug“ bezeichnet haben.[17][18] Der Spiegel beschrieb sie daraufhin als „Amerikas Krawall-Diplomatin“.[19]
https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_Nuland#cite_note-19
Gemäß Garri Kasparow verwendet die russische Propaganda Nulands verbale Unterstützung der Revolution der Würde als „Beweis“ dafür, dass der Euromaidan von der CIA geplant worden sei ("...whose support for the protests is still used by Russian propaganda to "proove" the entire Euromaidan was a coup plot run by the CIA")

Der CIA traue ich sehr viel zu - wie den KGB/FSB -
auf der Strecke bleibt der unschuldige, oft nichts ahnende Bürger.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Ich halte die russischen Sicherheitsinteressen aufgrund einer Bedrohung durch die NATO für schlicht vorgeschoben. Dieses Bedrohungsszenario setzt die Möglichkeit eines Angriffkrieges der NATO voraus, der jedoch mit dem Nordatlantikvertrag unvereinbar ist:
Rußland ist paranoid. Immer schon. Nicht zu Unrecht. Das ist eine ganz gesunde Einstellung in der Weltpolitik.
Tatsächlich geht es ganz stumpf um Nationalismus, privaten Stolz und fehlgeleiteten Ehrgeiz, um verstaubte Vorstellungen von Größe, um einen Platz in der Geschichte
Das auch, v.a. aber wohl um Hauptkriegsmotiv seit Urzeiten: Geld - und zwar in Form von Gas. Das hat die Ukraine nämlich in noch unerschlossener Form in vermutlich so großer Menge, dass es bei Erschließung ein ernster Konkurrent von Russland bei der Belieferung der EU wäre.
Und wie ist das mit der Theorie, daß Rußland auch eine Seemachtstrategie verfolgt und die großen Werften mit der Abspaltung der Ukraine verloren hat?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Ich muß mich ja ganz schön komisch ausgedrückt haben. Wo genau habe ich denn geschrieben das ich der Meinung bin die Ukrainer sollten sich nicht wehren?
Es wäre toll wenn Du mir die Stelle zeigst da ich das nicht gemeint habe.

Ich bemängele imhO explizit das die Strategie der NATO, einen möglichst teurern Krieg für Putin zu erzeugen und das dies am Ende bedeutet man möchte möglichst viele tote Russen (was übrigens mit ähnlich vielen toten Ukrainern einhergeht).
Die konventionelle Kriegführung kennt doch eigtl. zwo Strategien, die Niederwerfungsstrategie und die Ermattungs- oder Abnutzungsstrategie. Eine Niederwerfungsstrategie würde, da sich ein Angriff auf Rußland ja wohl ausschließt, so aussehen, daß man die Nachschublinien des Invasionsheeres durchbricht, große Truppenverbände einschließt und sie entweder vernichtet oder zur Kapitulation zwingt. Ich wüßte nicht, wie und mit welchen Truppen das möglich sein soll. Eine Ermattungsstrategie läuft immer darauf hinaus, dem Gegner kontinuierlich und auf Dauer so spürbare Verluste beizubringen, daß er sein Vorhaben aufgibt, und zwar Verluste an Menschenleben, an Material und an Wirtschaftskraft. Die Sanktionsstrategie des Westens ist sozusagen der unblutige Teil einer Ermattungsstrategie, und auf ihnen liegt bisher eindeutig der Schwerpunkt. Nur muß ein Sanktionsregime unwirksam bleiben, wenn die Ukraine im Felde geschlagen und unterworfen wird. Ich wüßte gerne, wie die Ukraine verteidigt werden soll, ohne Soldaten des Invasionsheeres zu töten.
 

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