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Deutschland - Bleiben oder Gehen?

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.228
Abgesehen davon, dass du mir die DDR erklären willst, was ja angesichts der Historie schon lachhaft ist,

Ich habe mich auf historische Tatsachen beschränkt die wohl kaum anzuzweifeln sind. Aber es stimmt. Ich hatte das Glück „drüben“ aufzuwachsen, so dass ich das was ich in der DDR erlebt habe, nicht mit allen Konsequenzen am eigenen Leibe erfahren musste. Aber dafür habe vieles wahrgenommen, was den Angehörigen gar nicht mehr auffiel, weil sie daran gewöhnt waren. Anderes konntet Ihr auch gar nicht wahrnehmen. Etwa die ungeheuere Susdehnung der Grenzanlagen, die meine später angeheiratete Tante, als sie 1989 das erst Mal drüber gefahren ist, noch von den Socken gehauen hat und die Behandlung des Klassenfeindes beim Grenzübertritt.

Ich habe nach Abi einfach angefangen Maschinenbau zu studieren. Meinst Du, ich habe mir nicht meinen Teil gedacht, als ich gesehen habe, wie sich die Familie drüber erstmal Sorgen gemacht hat, ob ihr Sohn überhaupt Maschinenbau studieren dürfe, weil ja ein Republikflüchtling (meine spätere Schwiegermutter) in der Familie war, sich dann besagter Sohn für eine Ewigkeit in der NVA verpflichten musste, in der er dann monatelang das Stellrad für die Dampfversorgung der klapprigen Heizanlage eines Plattenbaues von Hand auf und zudrehen musste, weil die Automatik kaputt und nicht zu reparieren war. Und als er dann endlich studieren durfte, war keinerlei fachsimpeln mit ihm möglich, weil erstmal die Pflichtvorlesungen in dialektischem Materialismus besuchen musste. Und als das herum war, hatte er erstmal die Ingenieurfächer gehabt und in Werkstoffkunde gelernt, dass im Westen Werkstoffkunde nur zur Waffenforschung dient, im Sozialismus jedoch dem Fortschritt und Frieden. Dass Eisen durch Zugabe von Kohlenstoff zu Stahl wird, hat er wahrscheinlich bis heute nicht gelernt. Er hat nämlich, sobald das möglich war, das Studium hingeworfen und in den 2 Wochen vorher geöffneten Westen.

Eine kleine Episode von vielen. Ich weiß es, ich habe es miterlebt. Ich war nur nicht der Leidtragende. Ich würde sagen, für die dort lebende Verwandschaft war das nur der tägliche Wahnsinn, an dem man nichts ändern konnte. Ich konnte mein Studium unbehelligt von jeder Ideologie durchziehen und habe deswegen den Kontrast sehr, sehr deutlich, deutlicher als jemand, der nicht beide Seiten kennt, erlebt. Mir ist auch nicht entgangen, dass, als ich dies angesprochen hatte, erstmal schnell alle Fenster zu gemacht wurden.

Also höre bitte mal auf, Dich in der Rolle als der große Unverstandene aufzuführen. Jeder, der etwas vom Leben dort mitbekommen hat, kann sich schaudernd versuchen auszumalen, wie es wohl sein mag, wenn man gezwungen ist, sein ganzes Leben in einem solchen Panoptikum zu verbringen.

Ich muss aber auch nicht selbst unschuldig 10 Jahre im Knast eingesessen haben, oder ein Bein amputiert bekommen, um zu erkennen, was das für Katastrophen in einem Lebensweg sind. Ich muss auch nicht selbst ermordet worden sein, um zu erkennen, dass Mord das schlimmste Verbrechen ist, das man begehen kann. Dafür ist man als Mensch mit Empathie ausgestattet.

Also nochmal: Ja ich weiß, Dir ging es da schlecht. So schlecht, dass es nur jemand, der das auch durchgemacht hat, überhaupt erfassen kann.

Ändert aber nichts daran, dass die für Dein Elend verantwortliche SED eine linke Partei war, und es ändert auch nichts daran, mit welchen Herrschaftsmitteln sie gearbeitet hat.

kann man mir sicher einiges unterstellen, aber ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Und du wirst keinen einzigen Beitrag von mir finden, wo ich hier Sozialismus verteidige oder lobe.

Das ist doch ziemlich egal. Du wirst auch keinen einzigen Beitrag von irgendwem hier finden, der den Nationalsozialusmus verteidigt oder lobt. Du wirst auch keinen einzigen nationalsozialistischen Gedanken im AfD-Programm finden. Aber das schützt ja keineswegs davor, als Nazi beschimpft zu werden.

Warum sollte Dich dann die Tatsache, dass Du mit dem Sozialismus überhaupt nichts am Hut hast, vor diesbezüglichen Beschimpfungen schützen?

Wahrscheinlich willst du mich nur provozieren, indem du mich noch einen Befürworter der stalinistischen Säuberungen nennst. Aber ich bin nicht Sahra Wagenknecht.

Nein, das will ich nicht. Und wenn Du genau liest, wirst Du feststellen, dass Dich auch nicht so nenne. Interessant, dass Du bereits gekränkt bist, wenn man auch nur die Möglichkeit andeutest. Mir ging es, wie ich geschrieben habe, darum zu verdeutlichen, wie jeder Dialog dadurch unterbunden wird, wenn es nur noch zum Austausch gegenseitiger Kränkungen kommt, die kaum noch verzeihlich sind.

Und witzigerweise ist es die AfD, die sich nicht zu fein ist, eine Semidiktatur wie das aktuelle Russland als Vorbild zu nehmen. Was dich weniger zu stören scheint.

Noch mehr stört mich, dass die heutigen Kriegstreiber uns vorher in die völlige wirtschaftliche Abhängigkeit Russlands manövriert haben, und uns damit in ein nicht lösbares Dilemma gestürzt haben.

Wenn du [den Nationalsozialismus] hinter dem blauen Vorhang nicht erkennen kannst, liegt es vielleicht an dir.

„Hinter dem blauen Vorhang?“ - Du meinst damit jetzt Russland? Da sehe ich ein korruptes Shithole. Das habe ich übrigens auch schon geschehen, als unsere supertolle Politik noch vom lupenreinen Demokraten geschwärmt hat. Ist es der deutschen Politik und Diplomatie noch möglich irgendwelche Zwischenstufen zwischen lupenreinem Demokraten und Herrn der Unterwelt wahrzunehmen und eine den Tatsachen Rechnung tragende, vorausschauende Politik zu verfolgen?

Mittlerweile lebe ich übrigens länger in der Freiheit als unter dem sozialistischen Joch und habe da durchaus meine Sensoren für.

Fein. Was sagst Du denn dann zu Netzwerksdurchsetzungsgesetz, bewusst nicht rechtsmäßigen Hausdurchsuchungen usw., siehe Aufzählung im vorigen Beitrag? Also, wenn da Deine Sensoren nicht ansprechen, nun gut.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.228
Charakterlos? Es war eine wohlkalkulierte politische Veranstaltung, mit der auch politische Ziele verfolgt werden. Diese beiden Gruppen sind aus politischen Gründen, weil sie die Ziele dieser Veranstaltung nicht gut heißen, fern geblieben. Es war nicht charakterlos, sondern ehrlich. Denn diese Ziele betreffen die Fortführung des Kriegs. Und mir würde himmelangst, wenn es in einer solchen Angelegenheit keine Gegenstimmen mehr gäbe, sondern alle um der Einigkeit willen im gleichen Trott laufen.

Ob dabei die Politik, die sie verfolgen, recht haben oder nicht, tut überhaupt nichts zur Sache.

Es geht um verstärkte Kriegsanstrengungen, und das heißt, verstärkte wirtschaftliche Belastungen, verstärktes Sterben an der Front und im Land, verstärktes Eskalationsrisiko. Das dürfte unstrittig sein.

Dies auszuloten und zu entscheiden gehört in einen nüchternen und sachlichen Diskurs, in dem sicher gestellt wird, das wir auch wirklich wissen, was wir tun, warum wir es tun und worauf wir uns wir uns damit einlassen oder eben auch nicht. Und das geht nur, wenn man für und wider gegeneinander abwägt. Immer wieder. Und wenn es noch so sehr nervt. Das wider gehört dazu und muss betrachtet werden, selbst wenn man es dann verwirft. Es steht eben zu viel auf dem Spiel, als dass man aus dem Bauch heraus irgedwas, Hauptsache wir demonstrieren Einigkeit, entscheiden könnte.

Wenn all dies mit einer emotionalen Veranstaltung mit viel Pathos vom Tisch gespült wird, geht meine Sensorik schon wieder an. Ich wünsche nämlich, dass Politik mit Verstand und nicht nach Bauchgefühl betrieben wird. Auch und insbesondere, wenn es um essentielle Dinge wie Krieg und Frieden geht. Kann man auch aus der Geschichte lernen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Und darüber freust Du Dich? Du wärst ernsthaft froh über eine Bundesregierung aus Grünen. Linken und Volt?
Ja, darüber freue ich mich, und ich kann dir auch erklären warum. Dafür müsste man sich beim lesen allerdings ein kleines bisschen locker machen. Fraglich, ob Du dir dafür die Mühe machen möchtest.

Ich freue mich darüber, dass es auch ganz andere Flecken gibt im Land, welche, mit Ergebnissen die sich sehr von denen auf den großen Leinwänden unterscheiden, welche, in denen es die AfD gerade einmal auf 3% bringt. Das allein wäre schon einmal ein Grund zur Freude, und ich hoffe doch, das siehst Du genauso.

Es ist schwer, Dir einen Wahlbezirk, einen Stadtteil, nahe zu bringen, in dem die Bewohner so wählen, und das, ohne ihn Dir zeigen zu können. Ohne da mit dir mal einen Tag lang, und unbedingt auch einen Abend, hindurch zu schlendern.

Es existieren so viele Ängste in diesem Land, die ihre Ursache zuerst einmal in Berührungsängsten haben, in Unsicherheit, in fehlenden Erfahrungen. Es ist ja tatsächlich so, dass die größten Ressentiments bspw. gegenüber Migranten dort herrschen, wo es die wenigsten Migranten gibt. Das kann man von meinem vorherigen Stadtteil wirklich nicht behaupten und vom jetzigen eher noch weniger. Und weißt Du was, es lebt sich dort sehr sehr gut.

Manchmal komme ich aus dem Haus und an einen Platz und denke "lustig, 20 Menschen aus 30 Nationen", was natürlich Blödsinn ist, aber es fühlt sich so an. Es ist unendlich friedlich, wahnsinnig entspannt, bunt, schräg, ja, ich muss oft grinsen. Irgendwie trifft sich die Welt und das ist schön. Bei uns im Stadtteil duzt sich jeder, egal ob man sich kennt. Du brauchst nur das "Sie" auszusprechen, dann ist schon klar dass du nicht von hier bist.
Du findest viel viel mehr als nur die Reeperbahn oder den Fischmarkt oder das Millerntor-Stadion, und ach ja, wir spielen ja wieder erstklassig. Das passt schon so, denn der Stadtteil funktioniert. Da wird nicht rumgehangen, da herrscht Leben und Vitalität. Da machen die Leute ihr Ding, aber eben unverkrampft. Da kommst du in eine dieser alten Kneipen zwischen Reeperbahn und Elbe, wo die Zeit seit Jahrzehnten stillzustehen scheint, und die alte Dame hinterm Tresen, die dich nicht kennt, sagt "ach Schätzchen, mach mir doch mal die Flasche auf". Völlig normal.
Es ist ein guter Ort, an dem die Menschen gut miteinander leben und insgesamt gut miteinander umgehen. So verkehrt kann das also nicht sein, finde ich.
Man begegnet dem Totenkopf echt häufig auf den Straßen, na ja, die ollen Rebellen eben, aber Hass begegne ich nicht. Man begegnet auch oft recht bunten Vögeln, aber du glaubst kaum wie nett die alle sind. Rede einfach mit denen, es lohnt sich. Es gibt wirklich keinen, überhaupt gar keinen Grund, sie nicht selbstverständlich zu tolerieren und zu respektieren. So wie wir alle uns das doch auch für uns selbst wünschen. Es herrscht ein Klima in dem man nichts beweisen muss, in dem man kein Geld benötigt um wer zu sein. Es ist ein guter Ort, einer, an dem man einfach als Individuum leben darf. Ich fände es toll, es wäre überall so.

Ja, die wählen grün und links und europäisch. Vermutlich weil sie andere Biografien haben als Du und weil sie eine andere Vorstellung davon haben wie eine lebenswerte Welt aussehen sollte. Und weil sie, genau wie ich, in Menschen einfach nur Menschen sehen, ganz gleich woher sie kommen. Leben und leben lassen. Das funktioniert ziemlich gut. Man kann es sich anschauen, wenn man mag, es einfach mal einatmen und sacken lassen. Vielleicht kommt man dafür aus Gegenden in denen es die Gelegenheit dazu überhaupt nicht gibt, und dann mag man überrascht sein. Ich bin es natürlich nicht, ich kenne es nicht anders.

Ja, die wählen grün und links und europäisch. Aber das macht sie nicht zu Feinden. Sondern wer sie dazu macht, der macht dieses Land schlechter. Wir könnten nämlich in Deutschland lernen in Vielfalt zu leben, wir sollten es, und wir könnten erfahren wie gut sich das anfühlt. Wir könnten voneinander lernen, es gibt doch so Vieles zu erfahren. Das geht, das ist garnicht schwer. Aber dann kommt ein einzelner Irrer mit einem Messer, und Menschen, die all das nie erfahren haben, rennen los und wählen Rassisten.

Tja, alles nutzlos. Leider. Ich werde es nicht erklären können, das weiß ich. Weder mit diesem Text, noch mit einem der hundert Mal länger wäre.

Aber weil Du mich ja nunmal gefragt hast und weil ich bislang noch nie darüber nachgedacht habe: Ach ja, warum denn eigentlich nicht? Die Grünen waren von den knapp 60% mit Abstand die Stärksten und würden im Bund entsprechend den Kanzler oder die Kanzlerin stellen.
Doch, das kann ich mir gut vorstellen, das hätte ich gern, ich glaube, das wäre richtig. Es tut mir leid, damit musst Du leben. Aber Du hast ja gefragt.
 

Sonsee

Großmeister aller Symbolischen Logen
1. Juni 2016
3.116
[...]

Ja, die wählen grün und links und europäisch. Vermutlich weil sie andere Biografien haben als Du und weil sie eine andere Vorstellung davon haben wie eine lebenswerte Welt aussehen sollte. Und weil sie, genau wie ich, in Menschen einfach nur Menschen sehen, ganz gleich woher sie kommen. Leben und leben lassen. Das funktioniert ziemlich gut. Man kann es sich anschauen, wenn man mag, es einfach mal einatmen und sacken lassen. Vielleicht kommt man dafür aus Gegenden in denen es die Gelegenheit dazu überhaupt nicht gibt, und dann mag man überrascht sein. Ich bin es natürlich nicht, ich kenne es nicht anders.
Vielleicht haben die auch nur ihr Studium abgebrochen und außer sich auf Straßen zu kleben, nichts gelernt! Wobei es die Antifa ist, die dort sie Straßen unsicher macht und Autos anzündet. Wer gerne zusieht, wie heroinabhängige sich spritzen, kann das natürlich auch mitten im Getümmel in dieser Drecksgegend beobachten, einige finden das bunt, andere einfach nur ekelhaft.
Ja, die wählen grün und links und europäisch. Aber das macht sie nicht zu Feinden. Sondern wer sie dazu macht, der macht dieses Land schlechter. Wir könnten nämlich in Deutschland lernen in Vielfalt zu leben, wir sollten es, und wir könnten erfahren wie gut sich das anfühlt. Wir könnten voneinander lernen, es gibt doch so Vieles zu erfahren. Das geht, das ist garnicht schwer. Aber dann kommt ein einzelner Irrer mit einem Messer, und Menschen, die all das nie erfahren haben, rennen los und wählen Rassisten.
Ein Einzelner? Nein, es gibt inzwischen 60 Messerangriffe täglich von den neuen "Bürgern," die möchten hier so leben wie zu Hause und rufen deswegen ihr Kalifat aus. Ansonsten können Frauen sich in ganz Deutschland nicht mehr alleine auf die Straße wagen, sie werden begafft, begrabscht und es wird ihnen hinterhergepfiffen. Transfrauen müssen um ihr Leben bangen, denn so bunt ist die neue Gesellschaft nicht, das sie sowas akzeptieren würden.
Tja, alles nutzlos. Leider. Ich werde es nicht erklären können, das weiß ich. Weder mit diesem Text, noch mit einem der hundert Mal länger wäre.

Aber weil Du mich ja nunmal gefragt hast und weil ich bislang noch nie darüber nachgedacht habe: Ach ja, warum denn eigentlich nicht? Die Grünen waren von den knapp 60% mit Abstand die Stärksten und würden im Bund entsprechend den Kanzler oder die Kanzlerin stellen.
Doch, das kann ich mir gut vorstellen, das hätte ich gern, ich glaube, das wäre richtig. Es tut mir leid, damit musst Du leben. Aber Du hast ja gefragt.
Die Grünen dümpeln nun bei 11% herum und nächstes Jahr sind sie Geschichte. Dank der hevoragenden Leistung ihrer Spitze, aber das macht nichts, die sind dann eben einfach nicht mehr da und niemand wird sie vermissen. So wie auch dich niemand vermisst.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.445
Weißt Du, ich will Deinen Wahlbezirk gar nicht kennenlernen. Lebt da Euer Leben, es sei Euch gegönnt, aber es interessiert mich auch nicht. Ich komme aus einer sehr, sehr bunten Großstadt, nur nicht so reich und so hipp wie Dein Viertel. Wir sind immer noch industriell geprägt. Ich bin einfach nur erschüttert davon, was Du Dir als Bundesregierung vorstellen könntest.

Die Politik der Grünen betrifft uns hier sehr direkt und sehr hart, und zwar nicht nur was sie tun, sondern auch wie sie es tun, und die absolute Verachtung aller Betroffenen, mit der sie es tun, und meine anderen, ländlich und bäuerlich geprägten Verbindungen auch. Die Grünen zerstören gerade unglaublich viel, Besitz, Eigentum, Lebensleistungen, Landschaft, ohne dabei ihren propagierten Zielen näherzukommen. (Einer unser wichtigen Arbeitgeber hat gerade sehr, sehr große Probleme, nicht wg. der Ziele der Grünen, denn er stellt grüne Produkte her, sondern wg. der dummen und rücksichtslosen Art, wie sie Politik machen. Das wird hier ganz konkret Arbeitsplätze kosten, viele Arbeitsplätze.) Mir ist bewußt, daß ich Dir das nicht erklären kann. Ich habe es versucht. Ich habe versucht, Dir zu erklären, daß ich die Mittel, nicht die Ziele, der Klimapolitik kritisiere, weil sie objektiv falsch sind, egal ob man die Ziele mitträgt oder nicht, weil sie nämlich nicht geeignet sind, diese Ziele zu erreichen, und Du hast es nicht verstehen wollen. Egal also.

Ich kenne auch die Linkspartei und ich kenne ihr Land, die DDR. Längst nicht so gut wie William Morris, aber es reicht. Ich hege einen tiefen inneren Groll gg. Menschen, die diese Partei wählen.

Wen ich nicht kenne, ist Volt. Meiner bescheidenen Meinung nach ist diese Partei vor allem sehr, sehr langweilig. Der gescheitelte Musterschüler unter den Parteien, in jedem Thema stromlinienförmig und angepaßt unterwegs und letztlich ein reines Vehikel zur Pöstchenverteilung. Wie vom EU-Parlament erfunden, um den Mainstream an die Jugend zu verkaufen.

Daß Dir sechs Prozent für die Sonnebornpartei gefallen, nun, warum wundere ich mich? Die Partei ist thematisch wenig mehr als ein Wurmfortsatz der Linkspartei, nur halt pseudosatirisch statt bierernst, und mit ihrem Führer fest im russischen Lager. Wie wenig wichtig Dir das ist, auch bei der Linkspartei, ist mir allerdings ein Rätsel.

Du hast hier im Forum vor ein paar Jahren mal Kuba und das Leben auf Kuba gelobt. Dieses Leben ist in unglaublichem Maße anders als das Leben in Deinem Viertel. Dein Viertel, das ist entspannter Wohlfühlsozialismus, der als weiße Schaumkrone auf dem großen dunklen Cappuccino all der Dinge schwimmt, die ihm fremd sind - Industrie, Landwirtschaft, Wertschöpfung, Vaterland. Kuba ist echter Sozialismus, Sozialismus des ganzen Volkes, nicht einer privilegierten Klasse. Kuba ist die Hölle. Du kriegst das aber überein. Für Dich ist anscheinend beides irgendwie eine je eigene Konkretisierung des selben Ideals, und die lästigen Details des Konkreten muß man nicht betrachten. Ich würde ja schreiben, wenn sie einem selbst nicht weh tun, aber ich will nicht ungerecht sein und spare mir die Spitze. Ich will nur zum Ausdruck bringen, daß ich mich über Deine mangelnde Distanz zur Linkspartei eigtl. gar nicht wundern sollte.

Kurz, es tut mir leid. Ich hätte das gar nicht kommentieren sollen. Natürlich wäre das, wenn nicht Deine Wunschkoalition, so auf jeden Fall eine, mit der Du gut leben könntest. Irgendwann würde sie Deinem schönen und idyllischen Leben die Beine unterm Leib weghauen, weil sie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Grundlagen zerstört, und irgendwann würde Dein schönes und idyllisches Leben auch unfrei und gewaltbedroht werden, aber Deines natürlich viel, viel später als das der meisten anderen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.712
Unterm Strich wie die schönen alternativen Bauwagenplätze in denen sich die Bewohner als systemfeindlichen alternativen Lebensentwurf fühlen
aber in Wirklichkeit bei der nächst gelegenen Tankstelle zum duschen gehen und gerne im Bioladen nebenan einkaufen möchten.

Was mich aber vor allen Dingen stört und wütend macht ist dieser Habitus der Täter das Ihr Lebensentwurf der "Gute und Richtige" ist. Meine Güte niemand hat was gegen das Idyll im Prenzlauerberg, der Schanze oder wie die linken, hippen Lügenblasen heißen.
Ich habe da auch mal gewohnt und konnte aber die Schattenseiten des überfüllten urbanen Lebens nicht für mich weglügen. Ich kann den Mann aus dem Nachbarhaus Morgens auf der Straße liegen sehen, ich sehe den Fixstern und die Menschen die sich am Morgen eine Spritze in die Venen hauen, ich kann die kaputten in der Bahn nicht übersehen. Es fällt mir auf wenn der einzige andere der Morgens arbeiten muß der Heroindealer ist und ich kann auch nicht ignorieren das es "Quartire" wie Steilshoop gibt wo die vielen Nationalitäten in der weniger reichen Realität irgendwie anders interagieren.

Was mich stört ist die Zerstörung der anderen Lebensentwürfe, das ignorante vernichten der unerwünschten ländlichen Lebensweise zum Beispiel. Die Haltung das alles was ausserhalb der Stadt liegt nur eine art Zoo für urbane Dekadenzgrüne zum erfreuen an der Natur ist. Das alle anderen moralisch unterlegen sind. Netto also das totalitäre und übergriffige, der Glaube das Leute wie Du Nachbar besser und moralisch höher sind, übrigens sifft diese haltung in jedem Deiner Beiträge deutlich hervor.

Ich möchte nicht in einer zugepflasterten Umgebung wohnen die nur hin und wieder von Bäumen unterbrochen wird, ich möchte keinen Supermarkt in Gehreichweite haben. Betonbunker, Pflastersteine, Teer und Glasbauten sind nicht meins und ich mag auch nicht so viele Menschen um mich haben. Das anonyme und ignorante der Großstadt stößt mich ab. Vor allem aber stören mich die sichtbaren Abgründe der Stadt, die urbanen Leichen mit psychosen, junge Menschen die auf der Straße sterben, Prostitution, Dreck und Leid. Man kann sich das mit so einer schönen Fakeblase sicher weglügen, ich kann das aber nicht.

Dein "Gutes und Richtiges" Leben ist nicht für jeden "gut und richtig" und es wäre ja ein Anfang wenn man sich heute noch darauf einigen könnte das es ein Ideal ist das jeder seine Art des Lebens finden darf, kann und soll.

Was die Klimapolitik betrifft muß ich sagen das ich auch da anfange wütend zu werden. Deutschland wäre ein Land das die Möglichkeiten hat Lösungen für die Klimakrise zu finden. Diese Möglichkeit entsteht garantiert nicht aus einer Position der Armut und auch nicht aus einem deindustrialisierten Land.
Defakto halte ich die Maßnahmen der Regierung für geradezu kriminell und einer globalen Lösung gegenläufig. Dumm, technologiefeindlich und ideologisch fragwürdig wie die Triebfedern dieser Politik eben auch, klar ersichtlich, sind.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.228
Tja, es ist eine merkwürdige Sache, dass Leute, die ihr eigenes Ding machen und deren Motto leben und leben lassen ist, ausgerechnet die Verbotspartei wählen, die Partei der Denk-, und Sprechverbote, der Wohlstandsbeseitigung und der Kollektivierung, deren liebste Beschäftigung es ist, in das Leben anderer Leute sogenannte Leitplanken einzuziehen.

Die Partei der Ausgrenzung und aggressiven Spaltung. Die Partei, die den Leuten, die anderswo draußen im Land ihre Form von Lebensglück gefunden haben, die Landschaft mit Windrädern zupflastert, die Fahrten zur Arbeit mit dem Auto zunehmend unmöglich macht und per Heizgesetz das Haus unbewohnbar macht. Und noch ein paar Wohncontainer neben ihrem 500-Seelen-Dorf für weitere 150 Asylanten aufstellt, nachdem die Turnhalle schon weg ist. Und jeden, der das nicht toll findet, als Nazi verunglimpft.

Ach so - habt Ihr eigentlich ein Ankerzentrum? Eine tolle Einrichtung! Die hat es geschafft, in meiner ehemaligen Wahlheimatstadt Bamberg, in deren schöner Altstadt ein, wenn auch provinzielleres, aber ähnliches Leben wie Du es schilderst, herrschte, in einen bunt-vielfältigen Ort mit Messerkriminalität zu verwandeln, und Bamberg insgesamt einen respektablen ersten Platz in der Kriminalstatistik Bayerns zu verschaffen. Eine Stadt übrigens, deren Infrastruktur und Bausubstanz überall außerhalb des Weltkulturerbes deutlich verfällt und in der gerade massenhaft die Arbeitsplätze gefährdet sind, weil es sich bei den großen Arbeitgebern um Automobilzulieferer handelt. Da ist es vielleicht nachvollziehbar, dass die allgemeine Stimmung nicht ganz so fröhlich wie bei Euch ist. Aber Bamberg hat ja auch eine Hochschule der Geschwätzwissenschaften, deren Studentenschaft für gleichbleibend hohe Anteile der Grünen sorgt. Und einen SPD-Bürgermeister, gegen den zur Zeit, als wir weg gezogen sind, etliche Verfahren wegen nachgewiesener Korruption liefen. Keine Ahnung, wie die ausgegangen sind, aber jedenfalls nichts, was das Pattex, mit dem er seit Jahren auf dem Stuhl klebt, anlösen könnte.. Ja, das sind so die Büllerbüs, die unter links-rot-grün blühen.


Ich habe überhaupt nichts gegen das, was Du als Dein Idyll empfindest. Du könntest mal versuchen, Dir bewusst zu machen, dass es ein Elfenbeinturm ist, und wie die Politik, die Du so toll findest, mit anderen Idyllen umspringt. Und vielleicht schaffst Du es jetzt noch, Dich selbst mal locker zu machen und einfach mal zu akzeptieren, dass es auch ganz andere Lebensentwürfe gibt, in denen Menschen glücklich sind. Die es entsprechend gar nicht schätzen, wenn da mit der politischen Abrissbirne herumgefahren wird. Dann wärest Du schon mal einen Schritt weiter.
 

MatScientist

Prinz des Tabernakels
21. März 2014
3.846
Tja, es ist eine merkwürdige Sache, dass Leute, die ihr eigenes Ding machen und deren Motto leben und leben lassen ist, ausgerechnet die Verbotspartei wählen, die Partei der Denk-, und Sprechverbote, der Wohlstandsbeseitigung und der Kollektivierung, deren liebste Beschäftigung es ist, in das Leben anderer Leute sogenannte Leitplanken einzuziehen.

Die Partei der Ausgrenzung und aggressiven Spaltung. Die Partei, die den Leuten, die anderswo draußen im Land ihre Form von Lebensglück gefunden haben, die Landschaft mit Windrädern zupflastert, die Fahrten zur Arbeit mit dem Auto zunehmend unmöglich macht und per Heizgesetz das Haus unbewohnbar macht. Und noch ein paar Wohncontainer neben ihrem 500-Seelen-Dorf für weitere 150 Asylanten aufstellt, nachdem die Turnhalle schon weg ist. Und jeden, der das nicht toll findet, als Nazi verunglimpft.

Ach so - habt Ihr eigentlich ein Ankerzentrum? Eine tolle Einrichtung! Die hat es geschafft, in meiner ehemaligen Wahlheimatstadt Bamberg, in deren schöner Altstadt ein, wenn auch provinzielleres, aber ähnliches Leben wie Du es schilderst, herrschte, in einen bunt-vielfältigen Ort mit Messerkriminalität zu verwandeln, und Bamberg insgesamt einen respektablen ersten Platz in der Kriminalstatistik Bayerns zu verschaffen. Eine Stadt übrigens, deren Infrastruktur und Bausubstanz überall außerhalb des Weltkulturerbes deutlich verfällt und in der gerade massenhaft die Arbeitsplätze gefährdet sind, weil es sich bei den großen Arbeitgebern um Automobilzulieferer handelt. Da ist es vielleicht nachvollziehbar, dass die allgemeine Stimmung nicht ganz so fröhlich wie bei Euch ist. Aber Bamberg hat ja auch eine Hochschule der Geschwätzwissenschaften, deren Studentenschaft für gleichbleibend hohe Anteile der Grünen sorgt. Und einen SPD-Bürgermeister, gegen den zur Zeit, als wir weg gezogen sind, etliche Verfahren wegen nachgewiesener Korruption liefen. Keine Ahnung, wie die ausgegangen sind, aber jedenfalls nichts, was das Pattex, mit dem er seit Jahren auf dem Stuhl klebt, anlösen könnte.. Ja, das sind so die Büllerbüs, die unter links-rot-grün blühen.


Ich habe überhaupt nichts gegen das, was Du als Dein Idyll empfindest. Du könntest mal versuchen, Dir bewusst zu machen, dass es ein Elfenbeinturm ist, und wie die Politik, die Du so toll findest, mit anderen Idyllen umspringt. Und vielleicht schaffst Du es jetzt noch, Dich selbst mal locker zu machen und einfach mal zu akzeptieren, dass es auch ganz andere Lebensentwürfe gibt, in denen Menschen glücklich sind. Die es entsprechend gar nicht schätzen, wenn da mit der politischen Abrissbirne herumgefahren wird. Dann wärest Du schon mal einen Schritt weiter.
Ach, ist nicht so schlimm wenn Automobilzulieferer pleite gehen, die haben sowieso die Umwelt verpestet.

Oder hier, in Bamberg macht der letzte Schlachthof zu, ist doch super, weil wir in Zukunft eh vegan leben wollen:



Ich sehe den Verfall der Innenstädte ja nicht ohne eine gewisse Ironie, da oft in den "coolen" und "hippen" Innenstadtläden die Grünenwähler hinter der Theke stehen, die Vergebens auf Kundschaft warten, weil wegen der Ausländerklientel kein Deutscher mehr in die Innenstadt fahren will.
Bevor ich noch ein einziges Mal wegen irgendwas nach Augsburg oder München reinfahre um mir was zu kaufen wird alles online bestellt, und zwar so lange bis ordentlich remigriert wird und ich den Charakter einer deutschen Stadt wieder im Ansatz erkennen kann.

Irgendwann frisst sich das linksgrüne System selber, und dass es den Leuten bis obenrauf langt, das hat diese EU Wahl ja gezeigt.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich bin einfach nur erschüttert davon, was Du Dir als Bundesregierung vorstellen könntest.
Guten Morgen. Noch einmal kurz und ernsthaft zur Politik, danach muss ich mich um Anderes kümmern.

Ich komme recht häufig dazu, mir einen kompletten Sitzungstag des Bundestages anzuschauen, beginnend um 9 Uhr, und abgesehen von AfD und BSW finde ich in jeder Partei Politiker, die ich für kompetent, vernünftig und anständig halte und denke, mit denen geht was. Das bedeutet, denen traue ich zu, auf der Basis von Fakten nach Lösungen zu suchen. Sachlich und ohne Dogmen. Fanatismus und Extremismus sind dabei so wenig hilfreich wie Besserwisserei oder Selbstverliebtheit.
Ich glaube, dass eine breite Mischung unterschiedlicher Biografien, Prägungen und Denkweisen dabei hilfreich sind, am Ende zu einem guten Ergebnis zu finden.
Ganz ehrlich, ich respektiere unterschiedlichste Vorstellungen davon wie man leben will und ich weiß, dass das zu unterschiedlichen Prioritäten führt. Für mich steht der Mensch mit seinem natürlichen Wunsch nach Glück, Sicherheit und Entfaltungsmöglichkeiten im Vordergrund und eine intakte Umwelt, weil wir die nun mal brauchen.
Ich respektiere Dich und möchte dich gern so leben lassen wie Du es dir wünscht, und umgekehrt gilt das wohl auch. Das ist eine gute Basis.

Gestern Abend war's zugegeben ein bisschen provokant. Über meine Wunschregierung müsste ich tatsächlich lange nachdenken, aber im Ergebnis wäre sie wohl parteipolitisch recht breit gefächert*, siehe oben. Ich glaube an die Werte des Grundgesetzes, an die goldene Regel und daran, dass grundsätzlich wohl gesonnene Menschen immer Wege finden, um gut miteinander zu arbeiten. Und ich glaube, man muss sich zuhören und versuchen zu verstehen. Ich selbst bin nicht perfekt und mache Fehler, also billige ich das auch den Anderen zu. Auch Politikern, natürlich.

In den Ländern zeigt sich, dass unterschiedlichste Koalitionen harmonisch und effizient funktionieren können. Vielleicht sollte man häufiger mal vom Bund auf einzelne Länder schauen und beobachten wie die das machen. Stichwort voneinander lernen. Gern auch über die Grenzen von Deutschland und Europa hinaus.

Aber nun mal wieder zu meinem kleinen eigenen Leben..... Tschüß. Und nichts für ungut.



*) Idealisiert natürlich, nicht in der Praxis. Das gehörte noch ergänzt, sonst werde ich sofort für naiv gehalten oder für schlicht blöd.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.228
Kleiner persönlicher Einschub
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Ich bin ja nun mal Ingenieur. Das macht mich nicht zu einem besseren oder klügeren Menschen, aber zu einem Menschen mit einen speziellen Hintergrund an Erfahrungen. Die würde ich gerade mal schildern.

Von irgend etwas muss der Mensch ja leben, also habe ich neben dem Studium schon als Konstrukteur und technischer Zeichner an einem Lehrstuhl meiner Uni gearbeitet. Prüfstände, Messgeräte, Dinge eben die für den Lehrbetrieb und die Promovierungen der Assistenten gebraucht und tatsächlich auch gebaut wurden.

Eines Tages war also ein großer Tag: Die Endmontage einer damals ganz neuen Elektromotorenbauart, die ich zwar nicht entwickelt habe, das war Teil einer Doktorarbeit, aber ausdetailliert und konstruiert habe. Die Montage war ungewöhnlich heikel - wenn irgend etwas nicht geklappt hätte, hätte man es kein zweites Mal versuchen können. Das Ding wäre kaputt gewesen und alle Augen hätten sich auf mich gerichtet. Drei Monate Arbeit der Werkstatt für die Katz, die Doktorarbeit auf Eis oder geplatzt, mein guter Ruf flöten usw. Weil ich irgend eine Passung falsch ausgelegt habe, mich bei irgend einer Bemaßung vermessen oder verschrieben habe oder irgend so einem Scheiß.

Es hat alles geklappt. Es war einer jener Freudenmomente, die einem nur ein solcher Beruf bescheren kann. Aber ich werde das Gefühlsgebräu auch nicht vergessen, dass mich in den Momenten vorher bewegte. Wie dankbar wäre ich in diesem Moment gewesen, wenn irgend jemandem zuvor der Fehler, den ich vielleicht die ganze Zeit nur übersehen hatte, gefunden und mich darauf aufmerksam gemacht hätte, als man ihn noch korrigieren konnte.

Nein, wenn es wirklich um etwas geht, ist derjenige, der nach Fehlern sucht, der hinterfragt, es sich nochmal erklären lässt, nicht Dein Gegner, sondern Dein Freund. Und ich bin wirklich entsetzt, mit welcher großkotzigen Überheblichkeit die Politik vollendete Tatsachen schafft, und jeden Zweifel und jeden Zweifler verunglimpft. Mir ist diese Denke total fremd. Sie kann nur von Leuten kommen, die noch niemals etwas geschaffen haben, für das gebenenfalls auch zur Rechenschaft gezogen werden können. Leute, für die es nur wichtig ist, sich selbst durchzusetzen und nicht, was sie damit anrichten. Jeder Handwerker würde einen besseren Job machen. Nicht, weil er es besser kann, sondern weil er die bessere Arbeitsweise hat und es gewohnt ist, an den Ergebnissen seiner Arbeit gemessen zu werden.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich kenne auch die Linkspartei und ich kenne ihr Land, die DDR.
Nein, Jäger, es geht schon gleich falsch los.
(Es regnet... Ich muß warten. Deshalb noch kurz dazu.)

Wenn man die Abgeordneten der Linkspartei als Kommunisten bezeichnet und dann vermutlich ein bisschen ratlos dasteht wie man Kommunisten nennen soll, dann führt das irgendwie zu nichts.

Ich wünsche dieser Partei, die ich übrigens nie gewählt habe, von Herzen den Weg zurück. Dass sie jetzt, wo sie Wagenknecht & Co los sind, wieder das Politikfeld besetzt, das im politischen Spektrum dieses Landes wichtig ist, nämlich das entschiedene Eintreten für mehr soziale Gerechtigkeit.

Extremismus ist extrem schädlich, in all seinen Erscheinungsformen, egal ob sich Idioten ein Kalifat wünschen oder ein 4. Reich oder den Anarchismus. Sich extremen Ideen zuzuwenden hat mehrere Ursachen, aber bekanntermaßen ist große soziale Ungleichheit eine davon. Es kommen in diesem Land definitiv zu viele Menschen nicht mehr über die Runden, ich erlebe es hautnah, und ich erlebe auch, dass in meiner Stadt inzwischen an jeder Ecke eine Mercedes G-Klasse steht. Es ist ungeheuer wichtig sich dieses Problems anzunehmen, wenn wir als vernünftige Menschen das Abwandern zu extremen politischen Parteien eindämmen möchten. Es wurde viel zu lange versäumt.

Linke kurzerhand als Kommunisten abzutun und weg damit, das ist falsch. Auch deren Positionen sind aus Nachdenken entstanden und es wäre gut fürs Land, auch denen zuzuhören und bei der ein oder anderen Meinung mal wohlwollend zu überlegen, ob da nicht was dran sein könnte.

Christian Lindner hat vor einiger Zeit bei einer Rede in Ostdeutschland inhaltlich gesagt, dass niemand der mit der Politik unzufrieden ist die AfD wählen muß, sondern dass man im Notfall ja noch die Linkspartei wählen kann. Das war gut. Damit hat er nämlich die Linie gezogen zwischen einer demokratischen Partei (mit anderen Lösungsansätzen als die FDP) und einer, die das eben nicht mehr ist. Davon kann man lernen, werter Jäger.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.712
Ja zuhören sollte man den anderen.
Machst Du das? Nein weil Du ja schon die richtige Meinung hast, nä?

Die Linke ist aus der Mauerschützenpartei hervorgegangen und hat dies nie aufgearbeitet. Erst kürzlich haben sie auf Ihrem Parteitag darüber schwadroniert die Reichen zu erschießen oder sie doch lieber Zwangsarbeiten zu lassen. Das war ganz offen auf dem Podium und von Funktionären.
Anders als die meisten Anwürfe an die AFD, haben wir es hier also mit Fakten und nicht mit wilden Unterstellungen zu tun.

Der Umgang mit der AFD und einer Großzahl an Wählern ist das Gegenteil von dem was Du hier vorgibst zu denken. Das ist so weil Du so wie üblich das innerlich einfach abkanzelst als verirrte "Nazis". Es wäre aber wirklich mal an der Zeit sich zu fragen: "Was wollen die alle?", "Was machen Wir falsch?", "Gibt es einen anderen Weg als den den wir erzwingen?" und so weiter und so fort.
Evtl. sollte man sich da doch mal endlich ehrlich machen und auch den eigenen Umgang mit der Demokratie hinterfragen.

Stattdessen bekommen wir Propaganda und Lügen, Aufgebauschte Berichte die das gewünschte Narrativ stützen und so weiter und so fort.
Das ist inzwischen so offensichtlich geworden das es das Gegenteil tut von dem was es soll, es festigt diejenigen die in Ihrer Verzweiflung die AFD wählen wollen, es treibt Zweifler weiter dazu die eigene Stimme doch noch der AFD zu geben und so weiter.
 
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Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.445
Wenn man die Abgeordneten der Linkspartei als Kommunisten bezeichnet und dann vermutlich ein bisschen ratlos dasteht wie man Kommunisten nennen soll, dann führt das irgendwie zu nichts.
Ich verstehe den Satz nicht. Kommunisten nenne ich Kommunisten. Du meinst vermutlich, daß der Unterschied zwischen Linkspartei und echten Kommunisten so groß ist, daß man den Begriff nicht gut auf beide anwenden kann. Ich glaube, ich habe den begriff auch gar nicht gebraucht. Die Partei selbst nannte sich ursprünglich sozialistisch. Ich habe lediglich daran erinnert, wo und wann diese Partei schon einmal die Chance hatte, ein neues und besseres Deutschland ganz ohne Einmischung lästiger anderer Parteien zu schaffen.

Herr Lindner hat Unrecht. Die Linkspartei ist keine demokratische Partei. Auch keine Rechtsstaatspartei, nicht friedlich und nicht sozial.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich habe lediglich daran erinnert, wo und wann diese Partei schon einmal die Chance hatte, ein neues und besseres Deutschland ganz ohne Einmischung lästiger anderer Parteien zu schaffen.
Ja na klar. Und die Grünen fördern Pädophilie und die CDU hat für Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt. Und die FDP ist von Flick gekauft und hat Helmut Schmidt gestürzt. Na super, mehr davon!

So kommen wir doch miteinander alle nicht weiter. Nicht im Privaten und nicht politisch. Das ist einfach bloß feindselig, das ist aus Bunkern heraus auf alle feuern, die einfach nur eine andere Vorstellung unseres Zusammenlebens haben oder andere Lösungsansätze für Probleme. Hauptsache, den politischen Gegner irgendwie beschädigen und beschmutzen. Das ist billig, das ist unanständig und das hilft niemandem.

Ich glaube, ich habe den begriff auch gar nicht gebraucht.
Selbstverständlich. Du nennst die Linken ständig Kommunisten, bleib doch bitte bei der Wahrheit.
DKP und KPD/ML (bzw. Nachfolger), das sind Kommunisten. Die wollen ein komplett anderes Land.


Die Linkspartei ist keine demokratische Partei. Auch keine Rechtsstaatspartei,
DIE LINKEN sind eine demokratische Partei am linken Rand des politischen Spektrums. Du musst sie ja weder gut finden noch wählen, aber solange Du dich selbst auf dem Boden des GG wähnst, musst Du sie nun mal akzeptieren. Und warum nicht auch ein bisschen gutes Benehmen an den Tag legen? Kostet doch nichts. Sie sind doch wahrlich weit davon entfernt, dich in deinem Dasein zu bedrohen.



Ich wünsche mir einfach nur mehr Sachlichkeit. Mir gelingt das auch nicht immer, da sind ja auch Emotionen im Spiel. Aber ich denke schon, dass ich es probiere. Es ist doch etwas Nützliches wenn man es denn hinbekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sonsee

Großmeister aller Symbolischen Logen
1. Juni 2016
3.116
Nein, Jäger, es geht schon gleich falsch los.
(Es regnet... Ich muß warten. Deshalb noch kurz dazu.)
Es hat heute wohl häufig geregnet.
Wenn man die Abgeordneten der Linkspartei als Kommunisten bezeichnet und dann vermutlich ein bisschen ratlos dasteht wie man Kommunisten nennen soll, dann führt das irgendwie zu nichts.

Ich wünsche dieser Partei, die ich übrigens nie gewählt habe, von Herzen den Weg zurück. Dass sie jetzt, wo sie Wagenknecht & Co los sind, wieder das Politikfeld besetzt, das im politischen Spektrum dieses Landes wichtig ist, nämlich das entschiedene Eintreten für mehr soziale Gerechtigkeit.
Wer sich selbst als Nachfolger der SED aufgestellt hat und auch aus deren Vermögen entstanden ist, wer noch dazu ganz öffentlich, seinen Mordfantasien frönt, der ist nicht zurechnungsfähig. Aber interessant, dass du darin, einstehen für soziale Gerechtigkeit siehst. :abgelehnt:Solange sich die Linke nicht von Gewalt und ihrem Schlägertrupp distanziert, ist sie keine demokratische Partei und sie kommt zum Glück, nicht mal mehr über die 5% Hürde.
Extremismus ist extrem schädlich, in all seinen Erscheinungsformen, egal ob sich Idioten ein Kalifat wünschen oder ein 4. Reich oder den Anarchismus. Sich extremen Ideen zuzuwenden hat mehrere Ursachen, aber bekanntermaßen ist große soziale Ungleichheit eine davon.
Deswegen fordert die Spitze der Linken den Ausgleich, also die paar Reichen töten. Dann noch die Nazis etc...
Es kommen in diesem Land definitiv zu viele Menschen nicht mehr über die Runden, ich erlebe es hautnah, und ich erlebe auch, dass in meiner Stadt inzwischen an jeder Ecke eine Mercedes G-Klasse steht. Es ist ungeheuer wichtig sich dieses Problems anzunehmen, wenn wir als vernünftige Menschen das Abwandern zu extremen politischen Parteien eindämmen möchten. Es wurde viel zu lange versäumt.
Unbedingt, ich schlage für deine Großstadt, ein Autoverbot vor, dann braucht auch keiner mehr neidisch auf das Auto des Anderen sein. Zudem könnten Linke, keine Autos mehr anzünden.
Linke kurzerhand als Kommunisten abzutun und weg damit, das ist falsch. Auch deren Positionen sind aus Nachdenken entstanden und es wäre gut fürs Land, auch denen zuzuhören und bei der ein oder anderen Meinung mal wohlwollend zu überlegen, ob da nicht was dran sein könnte.
Nein, man soll Extremisten keine Stimme geben. Außer wenn es um Russland geht, da könnten wir noch mal drüber reden.
Christian Lindner hat vor einiger Zeit bei einer Rede in Ostdeutschland inhaltlich gesagt, dass niemand der mit der Politik unzufrieden ist die AfD wählen muß, sondern dass man im Notfall ja noch die Linkspartei wählen kann. Das war gut. Damit hat er nämlich die Linie gezogen zwischen einer demokratischen Partei (mit anderen Lösungsansätzen als die FDP) und einer, die das eben nicht mehr ist. Davon kann man lernen, werter Jäger.
Nun das sagt einer, dessen Partei noch nie selbst regierungsfähig war, der sollte lieber überlegen, warum die FDP, mit ihrer charmanten Strack-Zimmermann fast keiner wählt. Möglicherweise wären Ideen für eine bessere Politik, anstatt sich am "Feind" abzuarbeiten eine Strategie gewesen.

Lindner ruft in die Halle, es gehe bei der Europawahl nicht darum, wie die FDP abschneide. „Es geht um Freiheit und Demokratie in Europa.“ Die hohen Umfragewerte der in Teilen als rechtsextrem eingestuften AfD und ein Treffen, bei dem über Deportationen von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert wurde, treiben seit Tagen in ganz Deutschland Demonstranten auf die Straße. Lindner greift das auf. Die AfD sei „eine Gefahr für die Demokratie“ und keine gute Adresse für eine Protest- oder Denkzettel-Wahlentscheidung. [...]
Strack-Zimmermann stimmt ein: Die Abgrenzung zur AfD müsse klar sein. „Wer diese Brandmauer auch nur eine Rille öffnet, wird sie kaputt machen“, ruft sie. „Die Mauer muss stehen.“ Demonstrationen seien dafür nicht ausreichend. Jeder und jede müsse auch im Alltag widersprechen, wenn Freunde, Kollegen oder Verwandte sich menschenfeindlich äußerten. „Es wird Zeit, dass die bürgerliche Mitte aufsteht“, findet Strack-Zimmermann.
Tja, insofern solltest du dir deine Tipps, nicht von Losern holen.
 

MatScientist

Prinz des Tabernakels
21. März 2014
3.846
Es hat heute wohl häufig geregnet.

Wer sich selbst als Nachfolger der SED aufgestellt hat und auch aus deren Vermögen entstanden ist, wer noch dazu ganz öffentlich, seinen Mordfantasien frönt, der ist nicht zurechnungsfähig. Aber interessant, dass du darin, einstehen für soziale Gerechtigkeit siehst. :abgelehnt:Solange sich die Linke nicht von Gewalt und ihrem Schlägertrupp distanziert, ist sie keine demokratische Partei und sie kommt zum Glück, nicht mal mehr über die 5% Hürde.

Deswegen fordert die Spitze der Linken den Ausgleich, also die paar Reichen töten. Dann noch die Nazis etc...

Unbedingt, ich schlage für deine Großstadt, ein Autoverbot vor, dann braucht auch keiner mehr neidisch auf das Auto des Anderen sein. Zudem könnten Linke, keine Autos mehr anzünden.

Nein, man soll Extremisten keine Stimme geben. Außer wenn es um Russland geht, da könnten wir noch mal drüber reden.

Nun das sagt einer, dessen Partei noch nie selbst regierungsfähig war, der sollte lieber überlegen, warum die FDP, mit ihrer charmanten Strack-Zimmermann fast keiner wählt. Möglicherweise wären Ideen für eine bessere Politik, anstatt sich am "Feind" abzuarbeiten eine Strategie gewesen.


Tja, insofern solltest du dir deine Tipps, nicht von Losern holen.
In Fachkreisen heißt sie jetzt übrigens Agnes Flak-Rheinmetall.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.445
Nein, das hat die CDU nicht getan. Und ja, die Grünen hatten eine pädophile Agenda, ich weiß es noch sehr gut. Bekannte Pädophile bzw. Pädophilie-Apologeten sind da immer noch große Nummern, da herrscht aber auch kein Anflug von Distanzeritis. Und nein, ich muß das nicht akzeptieren, auch nicht aus Höflichkeit.

Und ja, die Linkspartei bedroht mich in meiner wirtschaftlichen Existenz und in meiner Freiheit, denn sie hat sich kein Stück geändert. Ihr fehlen nur die Machtmittel - aber sie ist längst nicht so weit von der Macht entfernt wie, angenommen, Prinz Reuß. Natürlich sind das Kommunisten und natürlich wollen sie ein anderes Land. Ich habe sie bestimmt auch schon so genannt, allerdings nicht in diesem Thread.

Mein Benehmen ist mit Sicherheit immer anständig und höflich, danke der Sorge. Ich werfe niemandem einen Blumenstrauß vor die Füße. Aber ich werde ganz sicher nicht aus Höflichkeit Bestrebungen gg. die freiheitlich-demokratische Grundordnung gutheißen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.445
Wer sich selbst als Nachfolger der SED aufgestellt hat und auch aus deren Vermögen entstanden ist
Das ist nicht korrekt. Die SED ist mehrfach umbenannt worden und hat auch mit Teilen der SPD fusioniert (da ist [zum zwotenmal] zusammengewachsen, was zusammengehörte), aber sie ist ebensogut die weiterbestehende alte SED wie die Bundesrepublik das umbenannte Reich ist. Die SED wurde nie aufgelöst.
 
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