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Frauen bekommen weniger ehrliches Feedback

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Na da waren uns die Burschen aber doch weitvoraus...die hatten mal die Bundeswehr und diverse Lernhäuser .
Unser einziger Zugang hieß BRAVO.
Sehe heute auch noch Aufklärungszeitschrift.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Das war doch dazumal wurscht, wir tauschten da unsere (nichtwissenden) Erfahrungen aus.

Heutzutage wird Aufklärung aus Zeitungen erfahren, nicht alle werden von Mam and Dad aufgeklärt.
Die Hilfen die es heute in den Medien gibt, waren dazumal rar. Oswald Kolle und vom angeblichen G-Point erfuhr Frau sehr spät.


Noch früher waren nicht mal Ehepaare aufgeklärt - da war der Akt nur für die Kindererzeugung da.
Sex war für Frau nur Pflichterfüllung , da hat ROM seine Schuldigkeit getan. Patriarch 1. rangig.


Bravobeifüfung:
Die Herstellung des sexuellen und erotischen Körpers in der westdeutschen Jugendzeitschrift "BRAVO" in den 1960er und 1970er Jahren / The making of the sexual and erotic body in the West German youth magazine "BRAVO", 1960s-70s

Da wurde über Sex nicht gesprochen...6. Gebot, da wurde noch gebeichtet wenn man solche Heftchen durchgeblättert hat (weiß ich von meiner kath. Freundin [dazumal 17]).
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Aus dem Link der Bravobeifüfung:

Durch die Vermittlung autoritativen Wissens über den Sex trug die Jugendzeitschrift BRAVO dazu bei, die heterosexuelle Matrix in der westdeutschen Jugendkultur zu stabilisieren.

Soso. Da wurde also der sexuelle/erotische jugendliche Körper durch die Vermittlung autoritativen Wissens über den Sex in der BRAVO hergestellt und so die heterosexuelle Matrix stabilisiert. Aha. Dann ist also der heutige Gegenentwurf dazu, das Gender Mainstreaming, die autoritative Vermittlung von Unwissen? Joa. Klingt pausibel.

Allerdings hatte ich - wie nahezu alle damaligen Jungs meiner Alterstufe - die BRAVO gar nicht gelesen. Die heterosexuelle Matrix, in die wir uns stabil eingefügt haben, muss also irgendwo anders hergekommen sein.

Irgendwie muss es diese heterosexuelle Matrix doch schon vorher gegeben haben. Und sie muss auch recht stabil gewesen sein, wenn sie die langen Jahrhunderte, in denen Sex generell ein Tabuthema war, über das nicht gesprochen wurde, überstanden hat. Könnte ein Hinweis darauf sein, dass hinter der Sexualität vielleicht doch etwas mehr steckt als ein soziales Konstrukt. Dann wurde die Bravo vielleicht auch und vor allem deswegen gekauft, weil sie damals recht gut in die heterosexuelle Matrix gepasst hat.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Doch in den vergangenen Tagen war weniger von Sozialer Marktwirtschaft, Freiheit und Verantwortung die Rede, sondern von Sexismus und Frauenverachtung - wegen eines Aufsatzes, den der Vorsitzende der Stiftung publizierte. Nach einem Sturm der Entrüstung zieht der Journalist Roland Tichy nun Konsequenzen und gibt den Vorsitz der Stiftung, den er seit 2014 inne hat, ab.

Dorothee Bär am Mittwoch die Ludwig-Erhard-Stiftung verlassen hat, um sich klar gegen Sexismus zu positionieren, gab nun Roland Tichy bekannt, sein Amt als Vorsitzender der Stiftung im Oktober abgeben zu wollen. Er wolle sich nicht wieder zur Wahl stellen. Die beiden CDU-Politiker Carsten Linnemann und Jens Spahn wollen ihre Mitgliedschaft vorerst ruhen lassen. Der Grund ist wohl eine Debatte, die Bär am Mittwoch anstieß.



Ja auch in den Medien wird darüber diskutiert - hier ziehen sich einige sogar selbst von Stiftungen ab.
Die Einstellungen und Aussagen verändern sich -doch es wird einem auch später noch immer übel genommen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
So redet man ja auch nicht als Konservativer, und solches Gerede duldet man nicht als Konservativer. Mit "Sexismus", dieser Unsinnsvokabel, die alles und nichts bedeutet und als polemischer Kampfbegriff analog zum Rassismus erfunden wurde und in die Gesellschaft gedrückt werden soll, hat das nichts zu tun.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Man kann sich ja drüber streiten, ob S. Paetows Beitrag mit dem G-Punkt besonders geschmackvoll war oder nicht. Aber witzig, wen dies so alles auf den Plan ruft. Selbst im WDR, wo man sich nichts dabei denkt, Omas - natürlich satirisch - als alte Umweltsäue zu bezeichnen, wird darüber lang und breit diskutiert. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/tagesgespraech/tg-fuenfundzwanzigster-september-106.html

Bezeichnend ist allerdings Cheblis in gewohnter Dämlichkeit getwitterte Meinung, dass Tichys Rücktritt schon lange überfällig gewesen sei. Aha. Nach spontaner und ehrlicher Empörung hört sich das nun gerade nicht an, sondern eher danach, dass man nur auf einen längst überfälligen Anlass gewartet hat.

Interessant auch, dass die eigentlich hinter Paetows G-Punkt-Zitat stehende Aussage inhaltlich sorgfältig ausgeblendet wird. Ein großes Plädoyer, dass er Chebli mit seinem derben Witz wirklich Unrecht getan hat, ist ja auch tatsächlich nicht möglich. Aber die Frage ist wirklich, wozu eigentlich eine Politikerin im Bundestag gut sein soll, deren einzige Kompetenz drin besteht, unter Verkennung der Tatsachen über angebliche Benachteiligung wegen Glauben und Geschlecht zu jammern? Sie will eben mit dieser Masche leistungslos Karriere machen, aber warum sollte man das unterstützen?

Immerhin konnte sich Dorothee Bär mal in der Öffentlichkeit bemerkbar machen. Wenn sie schon in der Ausübung ihres eigentlichen Amts praktisch nicht wahrnehmbar ist ...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Allerdings hatte ich - wie nahezu alle damaligen Jungs meiner Alterstufe - die BRAVO gar nicht gelesen. Die heterosexuelle Matrix, in die wir uns stabil eingefügt haben, muss also irgendwo anders hergekommen sein.

Du vielleicht nicht und ich auch nicht. Andere aber schon, denn sonst wäre die Bravo (wobei ich nicht weiß, wo sie heute eigentlich steht) zeitweise nicht eine der (wenn nicht die) auflagenstärksten Zeitschriften Deutschlands überhaupt gewesen.
Für Inhalte und insbesondere freizügige Fotos, die die Bravo als "Aufklärung" verkauft hat, ist sie von Deutschen Presserat mehr als einmal abgemahnt worden und stand auch oft in dem Ruf, mit ihren Beiträgen mehr "Softporno für Teenager" zu betreiben, die sie dann als "Aufklärung" kaschiert haben.

Das es Homosexualität überhaupt gibt, auch unter Jugendlichen, das haben sie wiederum gern unter den Teppich gekehrt, wo war sie denn da, die "Aufklärung" der Bravo? Und das selbst dann, wenn es angesichts homosexueller Popstars kaum zu verbergen war. So gesehen finde ich das o.g. Zitat gar nicht einmal so daneben, wenn auch übertrieben.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Nun, die Bravo war und ist wohl auch heute noch ein kommerzielles Unterhaltungsprodukt, das Wolfgang Niedecken mal sehr treffend als Jugendverblödungszeitschrift beschrieben hat. Als solche haben sie natürlich das gebracht, was sich am besten verkaufen ließ und waren zumindest damals recht erfolgreich damit.

Und ich gehe mal davon aus, dass die homosexuellen Jugendlichen, genau wie ich, ihr Sexleben auch ohne von Dr. Sommer unter die Fittiche genommen worden zu sein, auf die Reihe gekriegt haben.

Damals wäre aber auch niemand auf die absurde Idee gekommen, dass selbst ein solches Schundheftchen irgend einen gesellschaftlich erwünschten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu erfüllen hätte. Damals gab es eben noch seichte Unterhaltung ohne erhobenen, sozialpädagogisch wertvollen Zeigefinger. Eine übergriffig-invasive political correctness oder gar wokeness, der sich jede noch so private Lebensäußerung unterzuordnen hatte, gab es eben noch nicht.

Seufz. Waren eben noch glückliche Zeiten ...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Damals wäre aber auch niemand auf die absurde Idee gekommen, dass selbst ein solches Schundheftchen irgend einen gesellschaftlich erwünschten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu erfüllen hätte. Damals gab es eben noch seichte Unterhaltung ohne erhobenen, sozialpädagogisch wertvollen Zeigefinger. Eine übergriffig-invasive political correctness oder gar wokeness, der sich jede noch so private Lebensäußerung unterzuordnen hatte, gab es eben noch nicht.

Das stimmt nicht. Den erwünschten Bildungs- und Erziehungsauftrag gab es auch schon damals.
Nur kam der erhobene, sozialpädagogisch erhobene Zeigefinger eher von jenen, die am liebsten überhaupt jede Aufklärung verboten hätten, oder nur in Form von Eheberatungen zu erlauben. Denen kam dann eine Bravo ganz zupass, die dann seichte Unterhaltung als Aufklärung verkaufte. Um diejenigen zu kriminalisieren zu versuchen, die echte Aufklärung betrieben - wie z.B. Günter Amendt u.a.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Wie gesagt: Die Bravo war und ist mir auch im Rückblick noch zu seicht und zu „backfischig“. Allerdings repräsentierte ich wohl auch nicht die Zielgruppe, die doch eher halbwüchsig, weiblich war und unbedingt einen lebensgroßen Starschnitt von Chris Norman (Bäh!) haben musste und empfänglich für Herz/Schmerz war. Alles nicht mein Ding.

Ich sehe dieses Blatt als eine nicht ganz so geriatrische Variante der damaligen Klatsch- und Tratschblätter wie z.B. die „Bunte“ oder das „Goldene Blatt“. Wenn ich von meiner Tastatur aufblicke, sehe ich im Bücherregal meine damaligen Buchkäufe stehen,unter anderem: Günter Amendt „Sexfront“. Also, im Prinzip sind wir uns also ziemlich einig.

Ich widerspreche jedoch, dass die Bravo irgend einem Bidungs- und Erziehungsauftrag gehabt hätte. Wer hätte diesen erteilen und überwachen sollen? Allenfalls hat die Bravo selbst einen entsprechenden Anspruch verkaufsfördernd für sich geltend gemacht, und da kann man trefflich streiten, ob sie dem gerecht geworden ist.

Was das Thema Sex angeht, war es auch gar nicht sooo dominant, wenn man mal vom impliziten sexuellen Bezug des Starschnitts von Chris Norman für die Zielgruppe absieht. In der „Neuen Revue“, „Quick“ und selbst in „Spiegel“ und „Stern“ gab‘s da eindeutig mehr. Die Zeitschriftenlandschaft damals war generell nicht prüde.

Bleibt als Bravos Spezifikum noch Dr. Sommer, der einen ziemlichen Unterhaltungswert hatte. Und hier eher die Zuschriften als die Antworten. Ich denke da an Fragen wie „Was soll ich tun? Patentex Oval schmeckt scheußlich und mir wird immer schlecht davon!“, die wohl purer Jux waren und unerschütterlich ernsthaft und auch fachlich korrekt beantwortet wurden. Natürlich hatte das eine ziemliche Komik, aber wenn man fair bleibt, muss man es der Bravo zugestehen, dass es an ihren Dr.- Sommer-Antworten fachlich nicht viel zu kritisieren gab.

Der Unterschied zu Günter Amendt war in Sachen Sex lediglich, dass sich Amendt drastischer und weniger „backfischig“ ausgedrückt hat. Einen Satz wie: „...dies würde Jäger zensieren...“ wäre in der Bravo wohl nicht zu finden gewesen. Sie haben eben genau das Gleiche sehr viel blumiger ausgedrückt, was Amendt auch ausgiebig kritisiert hat. So waren sich z.B. Bravo und Amendt zwar einig, dass man sich täglich waschen sollte, Amendt hat sich allerdings darüber mokiert, dass die Bravo im Gegensatz zu ihm nicht genauer geschrieben hat, welcher Art der Dreck war, der da weg gewaschen werden sollte. Erschien mir etwas kleinlich - ganz einfach, weil man das beim Waschen auch selbst merkt, ohne dass es näher erklärt werden muss. Ein kleines Beispiel für Aufklärung, die ich als überflüssig und damit übergriffig empfinde.

Man sollte es dem Aufzuklärenden durchaus zugestehen, dass er ein eigene kognitive Fähigkeiten hat und damit einiges auch selbst herausfinden kann und dies zuweilen aus eigenem Antrieb auch will. Sonst klappt die eigentlich wünschenswerte Aufklärung recht schnell in einen tendenziell allumfassenden Totalitarismus um. Aber die Unfähigkeit, dies zu erkennen, ist wahrscheinlich in der linken DNA fest verankert. Auch damals schon.

Allerdings war der Sex bei Amendt und Bravo in ein Gesamtkonzept eingebettet, das unterschiedlicher nicht sein konnte. Die Bravo war seicht und unkritisch, Amendt war links, gesellschaftskritisch und subversiv, und hier lag das Konfliktpotential, weniger bei der reinen sexuellen Aufklärung.

Und dann gab es da noch eine dritte, eher kirchlich-traditionell angehauchte gesellschaftliche Fraktion, zwar auch damals schon im Rückzug begriffen, aber noch zweifelsohne vorhanden. Diese war der Ansicht, dass alleine kalt duschen die einzig zulässige Art ist, wie junge Menschen mit Sex und den damit verbundenen Bedürfnissen umzugehen haben. Diese Fraktion hatte allerdings erhebliche Probleme sowohl mit der Bravo als auch mit Amendt. Mit Amendt eher noch mehr, weil über den Sex hinaus auch noch links-gesellschaftskritisch war. Deinen Punkt, dass die Bravo eine Art von dieser Ecke installiertem Kampfmittel gegen Leute wie Amendt war, halte ich für ziemlich abwegig.

Und generell muss man auch sagen, dass das alles doch wesentlich unaufgeregter und wesentlich weniger verbiestert zuging als heute. Es waren eben verschiedene Anschauungen, die aufeinander geprallt sind. Na und? Damals gab es eben keine verbissene political correctness und keine cancel culture, bei der in unerträglicher Rechthaberei jeden Scheiß bis aufs Messer ausgefochten werden muss und selbst ein daneben gegangener Witz gleich zur unmittelbaren öffentlichen Ächtung führt, weil nur noch eine Einheitsmeinung zulässig ist. Tja, da könnte ich glatt zum Nostalgiker werden ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324

Sehr ich im Prinzip alles genauso. In den 70ern war Sex eben noch politisch, das ist er heute nicht mehr. War wohl aber auch notwendig, nach 200 Jahren Prüderie.
Klar, ist alles irgendwie Yellow Press - bei der alle immer so tun, als ob sie sie nicht lesen, aber irgendwoher müssen die teils beträchtlichen Auflagen ja kommen ("Dein Bruder hat sich nackt in der Neuen Revue abbilden lassen!" - "Seit wann liest Du denn die Neue Revue?" - "Ich ... äh ... beim Arzt lag sie im Wartezimmer, lese ich sonst natürlich nicht ...").

Vor rund 10 Jahren habe ich für eine Werbeagentur wöchentlich Anzeigen in der deutschen Yellow Press geschaltet, allein in rund 100 mehr oder weniger solchen Heften. Jedes einzelne dieser Formate hat eine Auflage von min. 300.000 - wir reden da also von 30-40 Mio. Heften, die da wöchentlich in Deutschland unterwegs sind. Und die "Bunte" ist, vor allen anderen Heften, dabei noch das anspruchsvollste von allen.
Und von wenigen Verlagen: Bauer, Burda, Springer.
Im Vergleich dazu nimmt sich die oft postulierte "linke Kampfpresse" geradezu bescheiden aus.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Ich glaube, die Zahlen haben sich in den vergangenen 10 Jahren drastisch nach unten korrigiert.

Bei der „Bunten“ ist es vielleicht ähnlich wie mit der „Bild“: Dadurch, dass sie sich offensichtlich kaum verändert hat *), gehört sie mittlerweile zu den anspruchsvolleren Printmedien.

*) Ich hatte neulich - vor Corona - im Wartezimmer eines Arztes (doch, wirklich! Ich würde sowas doch nicht kaufen, lach!) mal wieder die Bunte in der Hand und fand sie genauso doof wie seinerzeit als Teenie.
 

Markus von Stoiker

Geheimer Meister
20. Mai 2010
407
Soso. Da wurde also der sexuelle/erotische jugendliche Körper durch die Vermittlung autoritativen Wissens über den Sex in der BRAVO hergestellt und so die heterosexuelle Matrix stabilisiert.

Selbstverständlich, sonst hätten die damaligen Sittenwächter versucht die Publikation zu verhindern – weil sittenwidrig.
Dato hielten es die Pädagogen für ihr Vorrecht (mit roten Kopf) sexuelle Aufklärung nach Lehrplan zu machen.
Homosexualität und »Zwitter« (drittes Geschlecht) standen bei meiner Schule nicht auf dem Lehrplan.

Mit "Liebe, Sex und Zärtlichkeit" rüttelte die Bravo bereits an Tabus.

Für mich war die Bravo eine Mädchenzeitschrift. Boygroups. David Hasselhoff als sexy Rettungsschwimmer. Da ist die Zielgruppe offensichtlich.

Wenn dann wurde unter uns Jungen der Metal Hammer ausgetauscht. Ein Junge der Bravo las, machte sich verdächtig schwul zu sein – wegen den Boygroups und sexy Hasselhoff. Als heterosexueller Junge gab's nur einen pragmatischen Grund in die Bravo zu gucken. Die Möglichkeit ein besserer Frauenversteher zu werden und sein Style dahingehend zu verändern, was den Mädels in der Klasse gefiel.

Und bevor irgendwelche Empörungen ausbrechen: Ich gebe den damaligen Zeitgeist wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:

Markus von Stoiker

Geheimer Meister
20. Mai 2010
407
Wenn ich der Bravo einen Vorwurf machen würde ...

Thomas Gottschalk gebrauchte vor einiger Zeit den Begriff Weiberzeitschriften und bekam dafür postwendend Shitstorm.

Die gleiche Verblödung des weiblichen Geschlechts betreibt auch die Bravo.

Selbstverständlich haben die Bandmitglieder einer Boygroup alle keine Freundin. Sonst würde es weniger weibliche Liebesbekundungen in der Fanpost geben. Und die Bravo beteiligt sich an diesen Täuschungen – für die eigenen Verkaufszahlen. Sänger X wartet immer noch auf seine Traumfrau. Welche junge naive Leserin fühlt sich hier nicht potentiell angesprochen?

Wenn ich an die Vita der Stars denke: Lieblingsfarbe, Lieblingsessen, Augenfarbe. Das waren die relevanten Informationen über einen Popstar mit dem der Leser versorgt wurde. Und Britney Spears war die ewige Jungfrau.

Für Männer üblich in Pornos. Da spielt die gleiche Darstellerin in "Mein erstes Mal" von Folge 1 bis 9 mit.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Wenn dann wurde unter uns Jungen der Metal Hammer ausgetauscht. Ein Junge der Bravo las, machte sich verdächtig schwul zu sein – wegen den Boygroups und sexy Hasselhoff. Als heterosexueller Junge gab's nur einen pragmatischen Grund in die Bravo zu gucken. Die Möglichkeit ein besserer Frauenversteher zu werden und sein Style dahingehend zu verändern, was den Mädels in der Klasse gefiel.

Und bevor irgendwelche Empörungen ausbrechen: Ich gebe den damaligen Zeitgeist wieder.

Kann ich voll bestätigen!
In meinem Internat (vorwiegend kath. geführt) war die Bravo verboten.
Praline und Wochenende hatten die Jungen bei sich (auch verboten). Doch wir lasen sie doch:mrgreen:, heimlich halt.
Es war sogar 1x der Playboy in derRunde und wir wurden NICHT erwischt! Arkandiziplin

Die Yellow Press muß von den Männern auch:read:gelesen werden...denk ich immer bei der Puplikationsabstimmung - bei "Wer wird gewinnen"....

Wer halt mitreden konnte (Jungs waren uns da weit voraus) - war halt schon interessanter - da wurde viel geblufft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
Ihr hattet wenigstens noch Zeitungen, die ihr nicht lesen durftet. In der DDR gab es mit "neues leben" eine Jugendzeitschrift, wo auch mal interessante Sachen drin standen, aber oft einfach nur ideologischer Blödsinn. Sie zu käuflich zu erwerben war eigentlich immer ein Glücksfall.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ihr hattet wenigstens noch Zeitungen, die ihr nicht lesen durftet. In der DDR gab es mit "neues leben" eine Jugendzeitschrift, wo auch mal interessante Sachen drin standen, aber oft einfach nur ideologischer Blödsinn. Sie zu käuflich zu erwerben war eigentlich immer ein Glücksfall.

Ich hätte alles außer dem Playboy lesen dürfen, aber es gab wenig, das mich tatsächlich interessiert hätte. Die Bravo fand ich schon immer doof, ich kann mich nicht erinnern, die auch nur ein einziges Mal gekauft zu haben. Theoretisch hätte es auch anspruchsvollere Musikzeitschriften gegeben, die deutsche Ausgabe des Rolling Stone oder das Spex - hat mich aber nicht interessiert.
Meine Freunde und ich haben andere Sachen gemacht. Wir sind in die Stadtbücherei gegangen und haben uns Romane und Sachbücher ausgeliehen, haben fotografiert, selbst entwickelt (s/w) und chemische Experimente durchgeführt. Mein Freund und ich hatten ein Aquarium, wir haben eine Aquarianer-Zeitschrift gelesen. Einfach nur intellektuell zu konsumieren, das war uns zu wenig.
Und wenn, dann haben wir andere Titel gelesen, die Spektrum der Wissenschaft kursierte, auch wenn wir die nicht immer verstanden. Oder auch die Geo.
 

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