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Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Ich muss auch noch anmerken - bin Nähe 50zig und glaube mir - als ich im Landtag saß - in einer konservativen Partei -
vor 20 Jahren, war dieses Verständnis nicht so weit fortgeschritten...

Hi Kriegerin,

ich bin gerade dabei, mich von der 50 wieder zu entfernen. Ich kann von mir sagen, dass ich nie ein anderes Verständnis hatte.

Wir blicken also in etwa auf die gleiche Lebensspanne zurück. Ich frage mich ob die Emanzipation, die wir in dieser Zeitspanne wahrgenommen haben, wirklich ein Geschlechterkampf war? Zu einem besseren Miteinander kommt man/frau ja sicher nicht, indem man gegeneinander kämpft. War es nicht viel eher ein Generationenwechsel?

Man sollte nicht vergessen: Als wir so in etwa anfingen, uns Gedanken über die Gesellschaft zu machen, war sie noch geprägt von einer Generation, die - je nach Geschlecht - als deutsches Kanonenfutter oder deutsche Gebärmaschine groß gezogen wurde. Was für ein Rollenverhalten will man von derart geprägten Generation eigentlich erwarten? Die Gesellschaft ist im großen und ganzen ja eigentlich immer so, wie sie den in ihr lebenden Menschen am besten entspricht. Dann ist aber auch ein Wandel in der Gesellschaft ziemlich zwangsläufig, wenn sich Vorstellungen der aufeinander folgenden Generation stark unterscheiden.

Das große Verdienst dieser alten Generation sehe ich eigentlich dahin, dass sie ihre Kinder ganz anders groß gezogen haben als sie es selbst erlebt haben, und damit diesen Wandel überhaupt ermöglicht haben.

Ich habe die Emanzipation in der von mir miterlebten Zeitspanne eigentlich eher als ein gemeinsames Entrümpeln von Gesellschaft und Gesetzgebung empfunden und nicht als "Kampf".
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Ich kann mich nicht erinnern das ich auch nur von einen Mann, während ich den Kinderwagen schob gehänselt wurde.

Hallo Männer in diesem Sinn
:)
Da meinte ich auch nicht vor 20 Jahren, meine Söhne sind auch etwas älter - kriegerin wurde schon sehr bals Mutter und mein Mann war wirklich stolz
ich durfte nicht immer den Kinderwagen schieben..

da ward ihr auch nicht anders.

Aber Großvater, mit einigen Einschränkungen auch Vater - haben keinen Kinderwagen geschoben -
bei aller Lust Nein - (50 - 60 Jahre zurück)
doch sie nahmen uns Kinder auf den Schoß -
ihr sicher eure auch - aber unsere Kinder sind ja auch wesentlich jünger
doch - es war früher nicht allzu normal - dass Mann Gefühle offen zeigte.

Und es ist jetzt ein´fach viel freier geworden und hier nehme ich wohl an -
beiderlei wollten diesen Weg und nicht nur Frau oder nicht nur Mann.

Bleiben wir doch auf diesen Weg - es ist doch schöner 'MiteinandeR' - als ständig 'GegeneinadeR' zu kämpfen
- so profitieren wir - BEIDE GESCHLECHTER.
 

Aventor

Geheimer Meister
29. Dezember 2010
395
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Als wir so in etwa anfingen, uns Gedanken über die Gesellschaft zu machen, war sie noch geprägt von einer Generation, die - je nach Geschlecht - als deutsches Kanonenfutter oder deutsche Gebärmaschine groß gezogen wurde. Was für ein Rollenverhalten will man von derart geprägten Generation eigentlich erwarten? Die Gesellschaft ist im großen und ganzen ja eigentlich immer so, wie sie den in ihr lebenden Menschen am besten entspricht. Dann ist aber auch ein Wandel in der Gesellschaft ziemlich zwangsläufig, wenn sich Vorstellungen der aufeinander folgenden Generation stark unterscheiden.

Hallo Lupo!

Rollenverhalten ist ein schönes Wort. Die Frage ist nämlich auch möchte man lediglich Gleichberechtigung in allen Dingen oder eine Aufhebung des Rollenverhalten? Aus Sicht der Psychologie ist das wohl schwer möglich. Das Rollenverhältnis hat auch was mit dem Paarungsritual zu tun. Deswegen lenkte ich auch mal in Richtung Sexualität.

Eine weibliche Bodybuilderin mit 80 Kg Muskelmasse fällt z.B. nicht in mein Beuteschema.

Ich denke ich kann zurecht behaupten das die Emanzipation auch mehr Singlehaushalte hervorgebracht hat. Diese Singlefrauen werden aber auch (das weiß ich aus dem Bekanntenkreis) von Frauen die sich als typische Hausfrau und Mutter bezeichnet abgewertet.
Eine Singlefrau, die ihr Kind morgens in den Kindergarten bringt und Nachmittags abholt, wird immer noch von vielen anderen Frauen (die nämlich "nur Mutter" sind) einfach als Flittchen oder "die kriegt keinen ab" bezeichnet. Hallo, ich höre solche Sprüche fast jeden Tag - nicht bestreiten.
Gerade diese Singlefrauen haben es schwer in der Gesellschaft. Ich kenne solche Frauen und die werden oftmals erst gar nicht in den "Club der Mütter" aufgenommen. Diese Singlefrauen verkehren dann nämlich lieber mit Singlefrauen,weil sie bei denen Verständnis finden. Der Geschlechterkampf findet nämlich nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen Frau und Frau, ebenso zwischen Mann und Mann statt. Viele Frauen (Fernsehen bildet) bezeichnen im Berufsleben das eigene Geschlecht als den stärksten Konkurrent. Die Konkurrenz zwischen Mann und Frau findet am häufigsten in ehemals typischen "Männerberufe" statt. Den gehen aber nur die Minderheit der Frauen nach. (Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr,... also Gefahrenberufe.)
Soweit meine Gesellschaftsanalyse.

Den aktiven Teil den nämlich auch die Durchschnittsfrau zur Emanzipation leisten kann, ist nämlich Frauen die emanzipierter sind nicht abzuwerten - Thema Neidfaktor.

Damit ich nicht wieder gesteinigt werde, das gleiche gilt auch für Männer.

Liebe Grüße
Aventor
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Gerade diese Singlefrauen haben es schwer in der Gesellschaft.
Auch mal ein Anekdötchen beisteuernd:
Ich habe mich engagiert, um einer alleinerziehenden Mutter in kritischen situationen beizustehen.
Da muss man mal früher weg, um ein Gespräch in der Schule zu führen.
Man ist häufiger krank, weil ja eigentlich das Kind krank ist und Betreuung braucht.
Pünktlicher Arbeitsbeginn ist auch nicht immer gewährleistet.
Dem Zahler der Leistungen (einem internationalen Konzern) war das alles egal.
Die Frau hat gute Arbeit geleistet und ist auch befördert worden.
Ausschließlich beschwert haben sich andere Frauen, die sich durch meine Rücksichtnahme
selbst benachteiligt fühlten.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

@Lupo
ähm ... gleich mal :flora: als Entschuldigung - ist auch in emanzipierten Zeiten nie verkehrt.

Ich hab jetzt den ganzen Thread nochmal durchgeackert, zweimal, um genau zu sein, bis ich fündig wurde. Ich bezog mich auf diesen Satz:
:)
Danke das du meine Frage ernst genommen und dir die Mühe gemacht hast, nochmal nachzulesen.
Ich hatte selber auch noch mal den Thread gelesen und krampfhaft versucht das nachzuvollziehen.

(Dabei ist mir übrigens noch mal aufgefallen, dass nur prometheus am Anfang diese komische These vertreten hat, das die Emanzipation den Frauen nix gebracht hätte. Die "Hauptdisputanten" maske, kriegerin, Dirsta, Aventor und ich haben nach meiner Wahrnehmung alle ein differenziertes Meinungsbild abgegeben.

Der Satz ist bei mir irgendwie hängen geblieben, weil er so gar nicht zu Deinen Beiträgen passte. Was bei genauem Lesen allerdings auch nicht verwunderlich ist, weil der zugehörige Beitrag #137 gar nicht von Dir ist. Au weia, ich werd wohl alt .... ich hoffe, Du kannst mir nochmal verzeihen. :oops:
Kein Problem. Sowas kann ja leicht mal passieren. Schön finde ich es, dass wir das Missverständnis aufklären konnten. Zumal ich dem von dir geschriebenen zum Thema ansonsten völlig zustimme.


@Dirsta
An die Adresse von Aventor und Ekjs gerichtet, ärgert es mich aber auch, wenn Begriffe wie hardcore Emanzen in die Diskussion eingepflegt werden und pauschal die Absicht unterstellt wird, gegen Männer zu argumentieren.

Jo, das fand ich auch befremdlich.
Alle paar postings hat eine von uns geschrieben, dass es ja nicht um einen Kampf von Mann und Frau gegeneinander geht ......und das man sein Sträußchen von Pauschalurteilen immer mal neu sortieren muss....... und das Männer und Frauen nur gemeinsam .... und das es eine gesellschaftliche Sache ist, bei der man es nicht auf einzelne projezieren sollte .......und und und usw

@aventor
Lies Dir mal das gesamte Thema durch. Als ich mich Fakten kam, das die Durchschnittsfrau wohl lieber das Leben geniesst und von den Kampf der Frauenrechtlerinnen nur profitiert, galt ich hier direkt als frauenfeindlich.

Weil meine offenkundige Meinung ist: Wenn Frau mehr Rechte erreichen wollen, dann sollten sie auch ihre eigene Lobby stärken. Nicht nur darauf warten das Mann für sie stimmt. Damit bin ich sicherlich nicht frauenfeindlich.
Ich habe das nicht so gesehen, dass du als frauenfeindlich hingestellt wurdest. Du wurdest ein klein wenig als Macho hingestellt .... hast aber auch nach bewußten kleinen provokationsspielchen auf diese Rolle hingearbeitet ;) Gibs doch zu :mrgreen: Es war ja eher lustig gemeint, dich einen Macho zu nennen.

Fakten? Meintest du die Geschichte von einer Frau die nicht wußte wer der aktuelle Bundeskanzler sei? Wenn du das Fakten nennst..... :tele:
Allerdings hattest du damit einfach mal die These in den Raum gestellt, dass die Durchschnittsfrau keine Ahnung und kein Interesse an Politik hat. Außerdem gemeint, dass wir hier nicht reden sondern uns lieber engagieren sollten. Und dabei dann nebenbei noch in Frage gestellt, dass die Kriegerin sich (oder wir uns) politisch engagieren.
Meine Erwiderungen dazu hattest du entweder nicht mitbekommen oder ignoriert. In der hatte ich schon geschrieben, dass ich das nicht richtig finde.



Ganz einfaches Beispiel der Demokratie. Wir nehmen zehn Menschen. Von den zehn Menschen sind 7 Männer und drei Frauen.
Es wird abgestimmt wo es hingeht: Fußball oder Friseur. 6 Männer wollen zum Fußball einer von denen zum Friseur. Von den Frauen wollen zwei zum Friseur und eine zum Fußball. Also 8 Stimmen für den Fußball. So sieht es aus nicht anders.
Aha?
Wer hat sich hier noch mal über subjekte Erfahrungshorizonte in objektiven Diskussionen beschwert? (oder warst du das gar nicht? ... jetzt komme ich auch schon durcheinander *g*)


@Al`Azrad
Tss.. es ist jetzt 20 Jahre her, daß ich mit dem Kinderwagen unterwegs war.
Ich bin überall bevorzugt behandelt worden, z. Bsp. an der Supermarkt-Kasse vorgelassen worden,
habe nette Gespräche mit wildfremden Frauen geführt...
Heutzutage wird Männern empfohlen, mit einem Hund Gassie zugehen, um Frauen kennenzulernen.
Sie sollten sich wohl eher einen Kinderwagen nebst Inhalt ausleihen. :mrgreen:

Die Bevorzugung zeigt ja schon, dass es zu der Zeit noch nicht ganz so selbstverständlich war.
Manch eine hat sich da gedacht "Guck mal, was für ein lieber Mann. Der schiebt sogar den Kinderwagen."

Meinst du Frauen wurde dieser besondere Blick und die Bevorzugung genauso zuteil?
Ich als Mutter habe ich diese Bevorzugung nicht so empfunden. Ich war ja auch als Frau nix besonderes vor fast 25 Jahren mit Kinderwagen.


@ Alle
Insgesamt finde ich es aber gut, dass das Gespräch noch mal etwas Fahrt aufgenommen hat und an Würze gewonnen hat. ;)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Ausschließlich beschwert haben sich andere Frauen, die sich durch meine Rücksichtnahme
selbst benachteiligt fühlten.

Hallo @alaz,

nur kurz nachgefragt..
glaubst du - dass das nur ein Frauenproblem ist.

:wink:Sie zeigen es halt und wie gesagt - die Hackordnung...die ist bei den Frauen schon ein bisserl ausgeprägter -
aber Männer kennen die durchaus auch.
Die kämpfen mit anderen Bandagen,
reden weniger hinterrücks - gehen sich oft schön gegenseitig mündlich ...und aber auch...
- und gehen hinterher auf ein Bier....
:drinking:
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Hallo @alaz,

nur kurz nachgefragt..
glaubst du - dass das nur ein Frauenproblem ist.

Vor ungefähr zwei Jahren kam eine Mail:
ein Kollege gab seine Vermählung bekannt.
Und wies darauf hin, daß er ab sofort unter dem Nachnamen seiner Gattin
zu erreichen sei.
Das ist man von weiblichen Kollegen gewohnt.
Wenn man jemanden nach dem Jahresurlaub nicht mehr im Adressbuch findet, ist die erste Frage:
"Hat sie inzwischen geheiratet?"
Nun, er war der erste Mann, bei dem ich das mitbekommen habe.
Ich war gespannt auf die Bemerkungen der Kolleginnen und Kollegen.
Ergebnis: null
Seit dem letzten Jahr sind drei Männer bei uns in Erziehungszeit gegangen.
Diskussionen, Bemerkungen: null
Ergebnis: die Kinderpausen sind anerkannter Bestandteil des Arbeitslebens geworden.

Die hiesigen Entscheidungsgremien sind durchweg von Männern dominiert.
Das führt dann auch zu absurden Maßnahmen.
Ein junger Kollege hatte an seinem Arbeitsplatz das Foto einer spärlich bekleideten Hollywoodschönheit hängen.
Nach Protesten einer Kollegin wurde er abgemahnt und musste das Bild entfernen.
Ich machte daraufhin eine Liste aller Brad Pitts & Co. und reichte sie ebenfalls zu Protest ein.
Ergebnis: vor lauter Ängstlichkeit etwas Falsches zu dulden, wird lieber alles verboten.
Vorauseilender Gehorsam ist inzwischen die Regel.

Fazit: Das Ergebnis von Emanzipation ist eine selbstsichere Haltung im Umgang miteinander.
Davon sind wir noch sehr weit entfernt.
Ich sehe allerdings keine Möglichkeit, diesen Prozess mit Hilfe von Regeln und Gesetzen zu befördern.
Ein denkbarer Weg ist es, nicht-emanzipiertes Verhalten bloßzustellen und zu kritisieren.
Un das tu ich gerne und ständig.
 

Aventor

Geheimer Meister
29. Dezember 2010
395
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Allerdings hattest du damit einfach mal die These in den Raum gestellt, dass die Durchschnittsfrau keine Ahnung und kein Interesse an Politik hat. Wer hat sich hier noch mal über subjekte Erfahrungshorizonte in objektiven Diskussionen beschwert? (oder warst du das gar nicht? ... jetzt komme ich auch schon durcheinander.

Hallo sillyLilly!

Ich sage im Grunde nur, das der Feind auch in den eigenen Reihen sitzt.
Das sollte auch erwähnt werden.

Wenn ich von mir und meinen Freunden/Bekannten ausgehe:
Wir treffen uns hin und wieder mal zum Trinken. Wenn der Alkohol wirkt kommen die Männerparolen.
Dann legt man eine CD mit Liedern ein als wir noch "wilde Jungs" waren und es wird mitgesungen.
Männerabend: Bier, Pizza,...
Wenn das Bier ausgeht, gehts nach Hause und alle sind wieder die lieben Ehemänner.

Das ist dann ähnlich wie mit der Freimaurerei - eigentlich herrscht Schweigepflicht. ;-)

Das ist nur eine Möglichkeit sich auszugleichen. Daran scheitert es wohl oft in Beziehungen: am Ausgleich. Der mangelnde Ausgleich schafft den "Krieg". Hier ein weiterer Vorschlag: Humor. Humor ist das Spiel mit Vorurteilen.
Anhang anzeigen 1978
http://www.myvideo.de/watch/5470605/Ingo_Appelt_Maenner_muss_man_schlagen_1_7

Das Video bringt das wohl bisher beste zum Thema. Ein Fachmann halt. :p

Liebe Grüße
Aventor
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Ein junger Kollege hatte an seinem Arbeitsplatz das Foto einer spärlich bekleideten Hollywoodschönheit hängen.
Nach Protesten einer Kollegin wurde er abgemahnt und musste das Bild entfernen.

Mich stört so ein Foto nicht...ehrlich, wieso auch?
Ich schaue mir einen Tomba und Pitt lieber an - als eine Klosterfrau oder eine Kirche...
würden die Beiden - oder einer - auf meiner Bettkante sitzen,
schauen ob ich da Nein sagen könnte....hihihi:zwinker:

Hallo @alaz,

ja in verschiedenen Bereichen sind wir schon wo angekommen - da denke ich an die Prohibitionszeit (USA) -
Spaßfaktoren werden wegrationaliesiert - wenn du verstehst was ich meine.

Oft werden auch Sachen herbeigezogen, die mit dem Ausgangspunkt der Lage rein gar nichts zu tun haben und den persönlichen Bereich einkreisen...

und da denke ich oft an meinem Parteifreund...der mich/mir aber bei diesem Witz ständig im Augenvisier hatte..

>>Warum gibt es mehr Frauen als Männer - ich bewusst nix sagte, weil ich ja ahnte was dann kam...
>>Antwort seinerseits mit lautem Lachen, - "es gibt mehr zum Putzen als zu Denken " ....
wir lachten - auch ich, weil ich es einfach lustig fand...
und danach gingen wir aber wieder zur Tagesordnung über - und er war mir stets ein Schulterfreund
>>Frauenhausbefürworter und Ausbau dieses Werkes - kann man das so sagen?

Es werden halt oft Sandalen mit High-Heels verwechselt.....
leider....
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

@ Al
Gibs zu, du warst bisher nur neidisch, weil hier so nett geplauscht + Anekdötchen erzählt wurden und du dich ausgeschlossen gefühlt hast und keine Anekdoten erzählen durftest :mrgreen:
;)
Nun, er war der erste Mann, bei dem ich das mitbekommen habe.
Ich war gespannt auf die Bemerkungen der Kolleginnen und Kollegen.
Ergebnis: null
Seit dem letzten Jahr sind drei Männer bei uns in Erziehungszeit gegangen.
Diskussionen, Bemerkungen: null
Ergebnis: die Kinderpausen sind anerkannter Bestandteil des Arbeitslebens geworden.

Das im Büro darüber nicht gesprochen wird, heißt ja nicht unbedingt das es deswegen wirklich akzeptiert ist, oder?
Ich habe bei Gesprächen mit allerlei Leuten schon den Eindruck, dass solche Themen schon manchmal befremdlich behandelt werden. Es passiert nicht offen, weil das als politisch inkorrekt betrachtet wird....

Aber wenn dann mal ein Bier mehr getrunken wird oder die Runde richtig zusammengesetzt ist, dann kommen die Themen auch mal anders auf den Tisch. Dann kommt auch der ganze Unmut, dass Negerküsse heute Schaumküsse sind und Männer keine Männer mehr sein dürfen mal zur Sprache.

Auch in ganz banalen Situationen kommt es in Gestik und Mimik zutage, was in einer sachlichen Diskussion zum Thema viele nicht eingestehen würden.
Ich erinnere mich an eine Situation beim Einkaufen.
Ein Mann traf einen alten Schul- oder Studienkollegen. Einer mit seinen drei Kindern und der andere holte sich gerade einen Snack zum Mittag... so schien es mir.
"Hallo und Hey wie schön dich mal wieder zu sehen. Was machst denn so?"
Der eine erzählt von verschiednen Arbeitsstellen und wo er jetzt in gehobener Stellung tätig ist .... was er für Aufgaben hat .. usw ... Er hat ne Menge zu erzählen von den Entwicklungen seiner Karriere in den letzten Jahren.
Und fragt dann auch den anderen "Und du?"
Der andere erzählt, er wäre Hausmann .... Die Irene (oder wie auch immer die Frau hieß) hätte nach ihrem Studium einen tollen Job bekommen und sie hätten dann verabredet dass er sich um die Kinder und den Haushalt kümmern würde. " Dann erzählt er ein wenig von den Kindern, dass der eine mittlerweile in die Schule gekommen ist und der andere im Kindergarten.

Ein Moment der Irritation beim Gegenüber.

"Ach ja ... klar.... ja mensch, .... das ist doch auch was.... Ja, mensch, schön wenn ihr da so miteinander klarkommt. Und wie gehts dir so damit?"

.....
Ich hatte den Eindruck, er hätte - so ganz aus dem Bauch heraus- lieber andere Dinge gesagt. Und irgendwie war das Muster, dass er sich eigentlich über seine Karriere definiert und das auch jetzt gerne mit dem Schulkollegen ausgetauscht hätte, durchbrochen.


Fand ich gut :) Da ich denke, dass solche Situationen dazu dienen, dass Gleichberechtigung gelebt wird. Durchs Erleben ändert es sich halt Stück für Stück.
Und ich habe den Mann dafür bewundert, weil mir da erst aufgefallen ist, was er sich für ein dickes Fell zulegen muss, um diese alten Rollenbilder aufzubrechen. Weil es doch eigentlich heutzutage gesellschaftlich so akzeptiert scheint.



Fazit: Das Ergebnis von Emanzipation ist eine selbstsichere Haltung im Umgang miteinander.
Davon sind wir noch sehr weit entfernt.
Ich sehe allerdings keine Möglichkeit, diesen Prozess mit Hilfe von Regeln und Gesetzen zu befördern.
Ein denkbarer Weg ist es, nicht-emanzipiertes Verhalten bloßzustellen und zu kritisieren.
Un das tu ich gerne und ständig.

Schönes Fazit.

:gruebel: wobei ich das mit den Gesetzen und Regeln nicht ganz ausschließen würde.
Ich glaube, manchmal braucht es auch ein Gesetz oder eine Regel.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Schönes Fazit.

:gruebel: wobei ich das mit den Gesetzen und Regeln nicht ganz ausschließen würde.
Ich glaube, manchmal braucht es auch ein Gesetz oder eine Regel.


Ja - bin ich voll deiner Meinung.
Ist noch nicht allzulange geregelt
Männer und Kindererziehung
Anrechnungszeiten für die Pension
da gibt es in den EU Ländern durchaus Unterschiede.

Ich habe mal eine rausgesucht - und die ist irgendwie schon auch Richtungsweisend...
da wir ja darüber reden, mich nicht mehr betreffend.


Erziehung und Elternzeit: Österreich Deutschland Schritt voraus | bafoeg-aktuell.de News
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

ich gebe das mal rein, vielleicht für die nachkommende Generation wichtig.
Ohne niedergeschrieben Gesetze gehts leider nicht.

Aber was mir wirklich gut gefiel, es kamen wirklich gute Beiträge - danke auch an die Männer -
sie haben uns mit ihrer Ansicht - wieder neue Seiten geöffnet.:-D
So stelle ich mir Diskussionen vor.
Danke auch an dich @lilly - du hast da auch ein politische Ansicht reingebracht...
und danke an all die Anderen, die sich darüber sehr wohl Gedanken gemacht haben..

@maske: bewunderte deine Offenheit - darüber zu schreiben....
und du hast da was reingebracht - ja und mich bestärkt -
punkto Frauenhaus (es war die Mühe wert).

Obwohl ich nicht mehr aktiv in der Politik beschäftigt bin,
aus dem Grund...es ist nicht immer einfach - darüber zu stehen.

@Aventor - ich sage dir nur, leicht ist es nicht, doch du wirst es schon schaffen, bist ja noch wesentlich jünger als ich !!!!
 

Aventor

Geheimer Meister
29. Dezember 2010
395
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Aber wenn dann mal ein Bier mehr getrunken wird oder die Runde richtig zusammengesetzt ist, dann kommen die Themen auch mal anders auf den Tisch. Dann kommt auch der ganze Unmut, dass Negerküsse heute Schaumküsse sind und Männer keine Männer mehr sein dürfen mal zur Sprache.

Hallo sillyLilly!

Ich habe in der Grundschule auch noch "Zehn Kleine Negerlein" gesungen. Das macht aber keinen Mann aus rassistische Lieder zu singen. Zu offiziellen Anlässen kann ich auch eine Krawatte binden und mich normgemäß verhalten. Soziale Norm muss sein, aber ich verstehe mich als Individualist. Von daher verkehre ich auch mit solchen. Wir stellen uns die Frage nicht, das Männer keine Männer mehr sind. Wir versuchen auch nicht, uns zu verbiegen um den Frauen zu gefallen. Als ich ein Jugendlicher war hatte ich die Haare lang. Ich zählte mich damals zu der "Heavy Metal Szene" und der Rockmusik (und dem was dahinter steht) bin ich auch heute noch treu. Nun ich hatte also die Haare lang und saß im Bus. Ein älterer Herr zupfte an meinen Haaren und meinte. "So etwas hätte es früher nicht gegeben." Ich zu ihm: "Scheiss Nazi". Ich habe als "Mann" nichts zu verlieren. Ich kann als Mann (Mensch) nur etwas gewinnen. Soll ich dem Nazisack hinterher weinen?

Ich kümmere mich nicht darum wie Frau oder Mann früher war - das würde ich jeden raten.
Wenn ich von früher spreche gehe ich 20-30 Jahre zurück (in meinen Leben) und nicht 500-2000 Jahre in der Menschheitsgeschichte. Mit denen habe ich nichts zu tun. Ausser in Büchern.

Ich habe weder eine Frau an den Haaren in die Höhle gezogen, noch eine Hexe verbrannt.

Es geht hier nicht um Gewinn oder Verlust, sondern um Anpassung und Wandel.

Liebe Grüße
Aventor
 
Zuletzt bearbeitet:

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Hallo Aventor ,

seit ihr denn nun auf die Frauen neidisch die Lange Haare haben :gruebel:

Weil die nicht als Nazi durchkommen oder gehen ?

Machen Lange Haare emanzipierter ?

LG
Sis
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Aber wenn dann mal ein Bier mehr getrunken wird oder die Runde richtig zusammengesetzt ist, dann kommen die Themen auch mal anders auf den Tisch. Dann kommt auch der ganze Unmut, dass Negerküsse heute Schaumküsse sind und Männer keine Männer mehr sein dürfen mal zur Sprache.
Na und?
Dann werden halt ein paar Sprüche geklopft und Dampf abgelassen. Wichtig ist dann doch mehr das tatsächliche Verhalten im Alltag.
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Hey Dirtsa,

meinst Du das sich dann etwas ändert ?
Wenn es auf den Tisch kommt ?

Aber was ist denn ein richtiges Zusammensetzen einer Runde ?

LG
Sis
 

Aventor

Geheimer Meister
29. Dezember 2010
395
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

Hallo Aventor ,

seit ihr denn nun auf die Frauen neidisch die Lange Haare haben :gruebel:

Weil die nicht als Nazi durchkommen oder gehen ?

Machen Lange Haare emanzipierter ?

LG
Sis

Hallo Sis!

Ich zeige Dir mal den Bahnsteig:
Wie beinahe alle neuen Musikrichtungen war auch die Rockmusik in ihrer Anfangszeit stark umstritten. Das Auftreten der Protagonisten mit langen Haaren und obszöner, lauter Musik galt als skandalös. Doch gerade diese Ablehnung trug wahrscheinlich wesentlich dazu bei, der Rockszene den Status des Rebellischen und Revolutionären zu geben, den sie bis in die 1970er Jahre behalten sollte und der seinen Höhepunkt in der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg fand. Rockmusik und Hippie-Szene sind hier fest miteinander verbunden.
Rockmusik

Liebe Grüße
Aventor

Das gute alte deutsche Männerbild. Da haben die Frauen noch geklatscht:
http://youtu.be/ZAdrKrOFmB0

Was der Peter wohl zur Emanzipation sagen würde? ;-)

Immer wenn es mit den Männern abwärts geht, kommt ein Retter::-D
http://youtu.be/aqiiqreOV6o
 
Zuletzt bearbeitet:

maske

Geheimer Meister
25. September 2011
157
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

….an lupo….deinen letzten längeren Post (165)kann ich nur voll und ganz unterschreiben….mit dem statischen Zustand bin ich der Meinung, dass ein solcher nie eintreten wird, und dass dies auch gesamtgesellschaftlich überhaupt nicht wünschenswert wäre. Ein statischer Zustand kann nämlich auch Rückschritt bedeuten….
Dass man sich auch mal für etwas einsetzt, was dem anderen wichtig ist, selbst wenn es eigene Opfer kostet

….bei diesem Satz bin ich allerdings stutzig geworden….denn genau dazu waren meine diversen Männer nicht bereit( und das ist mittlerweile wohl weniger ein gesellschaftliches aber immer noch ein beziehungsinternes Problem)….wobei gerade der letzte sich als sehr emanzipiert gesehen hat, und durchaus nicht dumm war….

Letzteres ist noch nicht einmal geschlechtsspezifisch, wie Maskes' Schwester ja eindeutig zeigt. Es dürfte auch genügend Männer geben, die bei ihren Partnerinnen in ähnlicher Weise ins Klo gegriffen haben. Ich weiß also nicht, ob Maske's Schicksal eine gesellschaftliche Dimension hat, die ausreicht, die Idee der Emanzipation in Frage zu stellen


….auch dieser Satz ist äußerst interessant….denn ich glaube schon, dass genau dieses Phänomen sehr wohl gesellschaftliche Dimension hat. Da bleibt die Frage nach den Ursachen….die Idee der Emanzipation ist mitnichten jemals in Frage zu stellen, sondern die Frage ist, wie solche Zusammenhänge im Verhalten von A…l…, sowohl männlich als auch weiblich, die Emanzipation sowohl von Mann als auch von Frau behindert und sabotiert….


….an sillylilly….deine Verwunderung in Bezug auf Männerbashing als Antwort auf aventor kann ich nur folgendermaßen kommentieren….hier wirkt anscheinend ein unbewusster Beschützerinstinkt bei Männern ob der Gemeinheiten, die deren Geschlechtsgenossen begehen(können), weil sich vernünftige Männer in dieser Hinsicht dann sehr ohnmächtig fühlen, und deshalb angegriffen falsch reagieren….nämlich das Problem, was dahinter steckt zu individualisieren auf der weiblichen Ebene(sie ist doch selber schuld) und die gesellschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr hinterfragt….und somit die betroffene Frau weder ernst nimmt, noch an der Lösung für dieses Problem mitarbeitet. Dadurch wird die Betroffene auch noch in die Verteidigungshaltung gedrängt….sie muss sich für nicht wahrgenommene blinde Flecken in der Gesellschaft auch noch rechtfertigen…. (früher: Vergewaltigungsopfer z.B. ….“warum trägt sie auch einen solch kurzen Rock“)


….an grubi….so, du kannst aber damit leben, dass es diese veralteten Rollenbilder gibt und sie von Paaren gelebt werden….wie ist das aber bei Paaren, wo sich im Laufe der Zeit herausstellt, dass „Mann“ dieses Rollenverhalten gegen den Willen der Frau leben möchte….was am Anfang gar nicht sichtbar war, für die Frau, so wie bei mir….und dann Frau ausgebeutet wird….?....und ich bin sehr wohl der Meinung, dass bei Gleichgültigkeit der Gesellschaft solchen Zusammenhängen gegenüber, sich diese überholte Gesellschaftsordnung wieder durchsetzt….die immer mehr werdenden Kopftücher, und die konvertierenden deutschen Frauen in unseren Straßen beweisen es doch(falsch verstandene oder auch missbrauchte Emanzipation auf Kosten anderer Frauen(Freiheit durch Unterwerfung, (immerhin ein Fortschritt zu der vorhergehenden völligen Versklavung von Frauen)(paradox, früher aber auch bei uns als frauenschützende Errungenschaft (auch durch Frauen ) angesehen)))….ich habe z.B. mal im Streit zu meinem letzten Lebenspartner gesagt: soll ich etwa Kopftuch tragen und ein paar Meter hinter dir hergehen?, weil ich mich genau in diese Rolle gedrängt fühlte, weil er meine Bedürfnisse auf meine eigenen Vorteile in der Beziehung einfach überging, und nur seine Vorteile sehen und umsetzen wollte(was er dann auch getan hat, und ich mit meinem Vertrauenskredit im gegenüber schön im Regen stand)….das hat er aber gar nicht verstanden, er war doch so emanzipiert….ich hatte eine Entwicklung zum „wir“ im Blick, aus einem „ich und du“, was am Anfang einer jeden Beziehung steht, er aber war nicht Willens und in der Lage, eine solche Entwicklung zum „wir“ überhaupt zu verstehen….und ich meine keine Symbiose….denn er war immer der Meinung, dass seine Ziele, Wünsche, Bedürfnisse auch meine Ziele, Wünsche und Bedürfnisse, also gemeinsame, waren(was sie natürlich auch tatsächlich waren, solange sie meinen nicht widersprachen, ich möchte ja meinem Partner nicht schaden), darüber hinaus hatte es aber keine eigenen Ziele, etc. meinerseits zu geben(selbst solche nicht, die ihm nicht geschadet hätten)….wer wollte hier also Symbiose leben? (wenn mir hier vielleicht durch meine Ausführungen solches unterstellt werden sollte….)denn ER konnte es nicht akzeptieren, dass wir zwei verschiedene Individuen sind….(er wird aber keineswegs als krank, was dieses Verhalten nämlich ist, wahrgenommen) ….wie kann sich Frau da wehren….kann sie ihn zwingen, das wahrzunehmen….im umgekehrten Fall ist es dann wohl eher so, dass Frau Gewalt erfährt…. (und manchmal weiß sie nicht einmal, warum….)(Gewalt habe ich immer erst am Ende einer Beziehung erfahren (logisch: wer schlachtet schon die Kuh, die er melken will, aber wenn die Kuh diesen Zustand beenden will, muss man sie daran natürlich versuchen zu hindern)) ….hat lange gedauert bis ich diese Strukturen erkannt habe. ….Halt, Stopp, bevor du jetzt wieder in die Verteidigungshaltung fällst, lies dir bitte noch mal das zum Männerbashing oben Gesagte von mir durch….


….an es könnte ja sein….was ist mit den „Opfern“, die selber zwar die Metaposition einnehmen können, wo aber der „Täter“ das nicht kann, wie in meinem Fall….und das „Opfer“ sich dann für sein „Opfersein“ auch noch rechtfertigen muss….?


….kriegerin….mein Vater hat auch keinen Kinderwagen geschoben….aber er hat mir sehr wohl ein Gefühl für Gleichberechtigung vermittelt, war sehr stolz auf mich, und hat mir das auch signalisiert….ich habe ständig im Clinch gelegen mit meiner Mutter, weil sie mit Gleichberechtigung nun gar nichts anzufangen wusste….ich musste z.B. das Zimmer meines 5 Jahre älteren Bruders(und damals war er noch nicht krank, ist es vielleicht erst durch dieses Verhalten meiner Mutter geworden) putzen, weil er gar nichts im Haushalt zu tun brauchte, er war ja ein Junge, da war ich ca. 10 Jahre alt, mein Bruder also 15. Mein Vater hat mich in solchen Dingen bestärkt, wenn ich mich gewehrt habe….ich glaube auch, dass es durchaus mein Problem war, dass mein Vater stolz auf mich(ein Mädchen) war, zu einer Zeit, in der das noch nicht üblich war….mein Selbstbewusstsein in dieser Zeit war eben anders, als das der anderen, die ihr Selbstbewusstsein aus den damals ihrer Geschlechterrolle entsprechenden unterschiedlichen Rechten zogen….die ich dauernd hinterfragte, was als unbequem und störend empfunden wurde….es erregte Aufsehen, wenn ich als Frau einem Mann in den Mantel half, oder ihm die Türe aufhielt, z.B. aber natürlich auch, wenn ich mich in Diskussionen auf gleicher Augenhöhe mit Männern einmischte. Es war damals noch für alle sehr befremdlich, dass ich arbeiten ging, um die Familie zu versorgen, es gab nicht einmal neutrale Formulare für so etwas….ein solches Selbstbewusstsein erregte Angst, Neid, Wut und Gewalt….mir wurden so viele Beine gestellt, wie möglich….weil, ich verkörperte das Gegenteil, nämlich Mut, kein Neid, keine Wut und keine Gewalt….sondern forderte nur gleiche Rechte für alle und gleiche Pflichten für alle, soweit dies von den körperlichen unterschiedlichen Voraussetzungen nicht unmöglich war….ich habe z.B. mal scherzhaft zu meine KollegInnen gesagt(da ich ja Ernährerin der Familie(Sohn aus seiner ersten Ehe) war): mein Mann und ich sind uns einig: er kriegt die Kinder….trotzdem hatte ich natürlich erwartet, dass er arbeiten ging, ….(was er aber nicht tat), weil meine Einkünfte mehr schlecht als recht für eine Familie reichten(was damals ja auch ganz selbstverständlich war, dass Frauen weniger verdienten, und nicht unbedingt einen Job hatten, der eine Familie ernähren sollte)….all diese Feindseligkeiten meiner Umgebung, sind mir noch gut in Erinnerung, und haben mich natürlich verunsichert….aber dies habe ich nie so wahrgenommen, erst im Rückblick und mit fortschreitender Emanzipation, die ich gar nicht leugne, wurde mir das bewusst….und dennoch kann ich heute immer noch sagen, sie(fast alle) wissen manches heute auch noch nicht besser(siehe Kopftuch, weiter oben)….


richtig lupo….es war nie ein Geschlechterkampf, sondern eine Entwicklung hin zu einem Bewusstsein, was Gleichberechtigung tatsächlich bedeutet….und diese ist eben noch nicht abgeschlossen….(wird sie es jemals sein? Ich hoffe doch.)
….an kriegerin….soso, wir haben mehr zu putzen, als zu denken….gut, dass du es als Witz bezeichnet hast, denn tatsächlich ist ja wohl noch genauso viel zu „putzen“(für Ausgleich zu sorgen) wie zu „denken“(wie man das macht) aber hier gibt es ja noch eine zweite Komponente: mehr Frauen als Männer, mehr zu putzen als zu denken….also die Frauen putzen(niedere Arbeiten) mal wieder( Sprache kann ja so verräterisch sein)….aber das nur am Rande, und es sollte ja auch ein Witz sein….;-)


….an dirtsa…. (194)…. achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte….achte auf deine Worte, sie werden Handlungen….achte auf deine Handlungen, sie werden Gewohnheiten….achte auf deine Gewohnheiten, sie werden dein Charakter….achte auf deinen Charakter, denn sie werden dein Schicksal….aus dem Talmud….Dampf ablassen schön und gut, aber wie sieht es dann mit der Authentizität aus….sich nicht in zwei Persönlichkeiten spalten lassen, bitte schön….besser Widersprüche aufdecken, ausdiskutieren, ansprechen, dadurch kann man Missverständnisse ausräumen und kommt weiter….auf beiden Seiten….
Und deshalb hier mit silliylilly….(tut mir leid, aber ich komme mit eurer Zitatfunktion nicht zurecht)


Fazit: Das Ergebnis von Emanzipation ist eine selbstsichere Haltung im Umgang miteinander.
Davon sind wir noch sehr weit entfernt.
Ich sehe allerdings keine Möglichkeit, diesen Prozess mit Hilfe von Regeln und Gesetzen zu befördern.
Ein denkbarer Weg ist es, nicht-emanzipiertes Verhalten bloßzustellen und zu kritisieren.
Und das tu ich gerne und ständig.
eure Kommentare zeigen mir, dass es doch schon eine ganze Menge Leute gibt, die viele Zusammenhänge verstanden haben, und ganz wichtig, auch danach handeln….ja, die Emanzipation ist schon sehr weit fortgeschritten….
Deshalb seid ihr mir aber sicher nicht böse, wenn ich für mich sage, dass ich ein Verlierer der emanzipatorischen Entwicklung bin, nicht von Emanzipation, ….da ich einer Generation angehöre, in der die positiven Errungenschaften der Emanzipation noch nicht erreicht, und die positiven Eigenschaften der alten Geschlechterrollen, die es ja auch gab(siehe Videos von aventor) , nicht mehr für alle Frauen greifbar waren….und hier bitte noch mal einen Blick auf den Anfang dieses Kommentars….danke

Zitatkästen ergänzt, Absätze nach Gefühl eingebaut. Bei Reklamationen bitte PN. Jg, Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Frauen - Verlierer der Emanzipation?

:O_O:
sorry ich fühle mich gerade überfordert.
o_O
maske ich weiß nicht was bei dir manchmal schief geht mit dem formatieren. :gruebel:
 

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