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Matrix: Könnten wir uns in einer Simulation befinden?

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.471
So, wie wir diese Texte lesen, lief es gewiss nicht ab. Es besteht jedoch die Frage, ob wir Leute aus der breiten Masse diese Texte überhaupt lesen UND KAPIEREN können. Vielleicht ist überhaupt nicht das gemeint, was wir glauben, dort zu lesen.
Dafür nehmen aber verschiedene Leute die Texte ziemlich ernst. Meist nur die Stellen, die ihnen irgendwie passen. Aber dass das jetzt alles so verklausuliert ist, dass wir das nicht verstehen können, halte ich doch für etwas fragwürdig. Andererseit hat sich die katholische Kirche jahrhundertelang mit Händen und Füßen gewehrt, die Bibel in die jeweiligen Landessprachen zu übersetzen. Und als es doch passierte setzten die Zersetzungsvorgänge ein.
 

Holger1969

Geheimer Meister
29. Juli 2023
257
Dafür nehmen aber verschiedene Leute die Texte ziemlich ernst. Meist nur die Stellen, die ihnen irgendwie passen. Aber dass das jetzt alles so verklausuliert ist, dass wir das nicht verstehen können, halte ich doch für etwas fragwürdig. Andererseit hat sich die katholische Kirche jahrhundertelang mit Händen und Füßen gewehrt, die Bibel in die jeweiligen Landessprachen zu übersetzen. Und als es doch passierte setzten die Zersetzungsvorgänge ein.
Es ist aus meiner Sicht unklar, um was es da in den ganzen Texten wirklich geht. Geht es darum, dass die Venus unter dem Mond untergeht (Tod) und danach über dem Mond aufgeht (Wiederauferstehung). Abendstern und Morgenstern? Ich schätze, wir Leute aus der breiten Masse können nicht kapieren, um was es da WIRKLICH geht -> https://www.mythologie-antike.com/t23-gott-eosphoros-phosphoros-lichttrager-lichtbringer-morgenstern
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.159
So, wie wir diese Texte lesen, lief es gewiss nicht ab. Es besteht jedoch die Frage, ob wir Leute aus der breiten Masse diese Texte überhaupt lesen UND KAPIEREN können. Vielleicht ist überhaupt nicht das gemeint, was wir glauben, dort zu lesen.

Das ist ja das Schöne an einem so umfangreichem, religiösem Schinken wie der Bibel: Man kann alles Mögliche darin finden und zitieren. :rules::redner:

Interessant wird es, fragt man bibeltreue Christen mal nach den Texten, die auch in der Bibel stehen, aber einigermaßen aus dem Rahmen fallen, sodass man sich schon fragt: Hä? Warum steht das jetzt hier?
Zum Beispiel:
Buch Kohelet: Reiner Nihilismus, "alles ist vergebliche Mühe".
Hohelied Salomon: Erotischer Text, "deine Brüste sind wie süße Früchte ..."

Meistens kommt dann Antwort Nr. 1: Buch Kohelet, Hohelied Salomon, kenne ich nicht. (PS: Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf).
Oder Antwort Nr. 2: Es handele sich um allegorische Texte, die als Anpreisung des Glaubens zu interpretieren seien.

Handelt es sich um Zeitgenossen, die die Bibel wörtlich nehmen wollen, dann müssen sie sich bei Antwort Nr. 2 die Rückfrage gefallen lassen müssen: Und, wer entscheidet, welche Stelle der Bibel wörtlich zu nehmen ist, und welche in einem übertragenen Sinne?


Das AT ist ohnehin eine Sammlung garstiger Taten. Da werden Menschen geschunden, getötet, vergewaltigt, ja es kommt zu Genoziden ganzer Völker; Frauen, Kinder und sogar die Tiere inklusive, alles wird abgemurkst (und den männlichen Leichen sogar noch die Vorhäute abgeschnitten).
Aber nun gut, das AT wird ja zumindest darin (für den Christen) aufgehoben, wo Jesus im NT etwas dazu sagt oder handelt.

Es gibt aber auch Teile des NT, die man vllt. nicht mehr in den Vordergrund stellen sollte, oder zumindest nicht unkommentiert lassen sollte.
Da gibt es z.B. Die Heilung des Fallsüchtigen durch Jesus.
Ganz klar wird hier die Epilepsie beschrieben, und Jesus treibt die Dämonen des Epileptikers aus und versenkt sie in eine Schweineherde, die sich anschließend in den See Genezereth stürzt und sich selbst ersäuft.

Man kann den Menschen des 1. Jh. sicher nicht vorwerfen, dass sie die Epilepsie für eine dämonische Bessenheit hielten (und auch noch lange, lange nachher). Wir wissen aber heute, dass es sich um ein medizinisches Problem handelt, und wir können es meistens sehr erfolgreich behandeln.
Leider gibt es aber selbst heute noch Menschen, die so einen Unfug glauben, oder Trottel, vor allem im Internet, die so einen Schmarren behaupten.
Da fällt in einer Live-Sendung eine Moderatorin vor laufender Kamera um, und irgendwie landet der Clip im Netz.
Und totsicher gibt es irgendeinen Deppen, der so etwas wie "mögliche Bessenheit" als Kommentar dazu abgibt.

Irgendwann bin ich einmal zufällig auf einer Seite einer katholischen Organisation gelandet (ich meine, es wäre Opus Dei gewesen), wo ausgerechnet die Heilung des Fallsüchtigen eingestellt war. Da muss man sich schon fragen, warum ausgerechnet dieser Text des NT da eingestellt ist. Was bezweckt man damit, und stellt - wider besseres Wissen - ausgerechnet so einen im Grunde antiken Aberglauben ins Netz?
Es geht dabei dann nicht mehr um so eine Aussage wie "nicht mehr zeitgemäß" (was es im Grunde aber trifft). Wohl aber um den Punkt, in wieweit Epileptiker (bin selbst einer) sich diffamiert fühlen dürfen, wenn Menschen der Moderne so etwas noch hochhalten. Denn ich sehe es als keineswegs angemessen an, mich als "Besessenen" ansehen zu lassen, nur weil ich epileptische Anfälle hatte (und in Zukunft haben werde).

Dem alten religiösen Schinken kann man solche Inhalte kaum vorwerfen. Wohl aber denjenigen, die sie zitieren und sie müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie es tun.
 

Holger1969

Geheimer Meister
29. Juli 2023
257
Das ist ja das Schöne an einem so umfangreichem, religiösem Schinken wie der Bibel: Man kann alles Mögliche darin finden und zitieren. :rules::redner:

Interessant wird es, fragt man bibeltreue Christen mal nach den Texten, die auch in der Bibel stehen, aber einigermaßen aus dem Rahmen fallen, sodass man sich schon fragt: Hä? Warum steht das jetzt hier?
Zum Beispiel:
Buch Kohelet: Reiner Nihilismus, "alles ist vergebliche Mühe".
Hohelied Salomon: Erotischer Text, "deine Brüste sind wie süße Früchte ..."

Meistens kommt dann Antwort Nr. 1: Buch Kohelet, Hohelied Salomon, kenne ich nicht. (PS: Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf).
Oder Antwort Nr. 2: Es handele sich um allegorische Texte, die als Anpreisung des Glaubens zu interpretieren seien.

Handelt es sich um Zeitgenossen, die die Bibel wörtlich nehmen wollen, dann müssen sie sich bei Antwort Nr. 2 die Rückfrage gefallen lassen müssen: Und, wer entscheidet, welche Stelle der Bibel wörtlich zu nehmen ist, und welche in einem übertragenen Sinne?


Das AT ist ohnehin eine Sammlung garstiger Taten. Da werden Menschen geschunden, getötet, vergewaltigt, ja es kommt zu Genoziden ganzer Völker; Frauen, Kinder und sogar die Tiere inklusive, alles wird abgemurkst (und den männlichen Leichen sogar noch die Vorhäute abgeschnitten).
Aber nun gut, das AT wird ja zumindest darin (für den Christen) aufgehoben, wo Jesus im NT etwas dazu sagt oder handelt.

Es gibt aber auch Teile des NT, die man vllt. nicht mehr in den Vordergrund stellen sollte, oder zumindest nicht unkommentiert lassen sollte.
Da gibt es z.B. Die Heilung des Fallsüchtigen durch Jesus.
Ganz klar wird hier die Epilepsie beschrieben, und Jesus treibt die Dämonen des Epileptikers aus und versenkt sie in eine Schweineherde, die sich anschließend in den See Genezereth stürzt und sich selbst ersäuft.

Man kann den Menschen des 1. Jh. sicher nicht vorwerfen, dass sie die Epilepsie für eine dämonische Bessenheit hielten (und auch noch lange, lange nachher). Wir wissen aber heute, dass es sich um ein medizinisches Problem handelt, und wir können es meistens sehr erfolgreich behandeln.
Leider gibt es aber selbst heute noch Menschen, die so einen Unfug glauben, oder Trottel, vor allem im Internet, die so einen Schmarren behaupten.
Da fällt in einer Live-Sendung eine Moderatorin vor laufender Kamera um, und irgendwie landet der Clip im Netz.
Und totsicher gibt es irgendeinen Deppen, der so etwas wie "mögliche Bessenheit" als Kommentar dazu abgibt.

Irgendwann bin ich einmal zufällig auf einer Seite einer katholischen Organisation gelandet (ich meine, es wäre Opus Dei gewesen), wo ausgerechnet die Heilung des Fallsüchtigen eingestellt war. Da muss man sich schon fragen, warum ausgerechnet dieser Text des NT da eingestellt ist. Was bezweckt man damit, und stellt - wider besseres Wissen - ausgerechnet so einen im Grunde antiken Aberglauben ins Netz?
Es geht dabei dann nicht mehr um so eine Aussage wie "nicht mehr zeitgemäß" (was es im Grunde aber trifft). Wohl aber um den Punkt, in wieweit Epileptiker (bin selbst einer) sich diffamiert fühlen dürfen, wenn Menschen der Moderne so etwas noch hochhalten. Denn ich sehe es als keineswegs angemessen an, mich als "Besessenen" ansehen zu lassen, nur weil ich epileptische Anfälle hatte (und in Zukunft haben werde).

Dem alten religiösen Schinken kann man solche Inhalte kaum vorwerfen. Wohl aber denjenigen, die sie zitieren und sie müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie es tun.
Jeder legt sich die Sachen so aus, wie es ihm in den Kram passt. Schreibe ich so:

"Diese christliche Nächstenliebe wird oft betont, beispielsweise nach dem Motto: "Liebe deine Feinde" (....wie dich selber...) - aber ist es wirklich so einfach innerhalb dieser dualistischen Welt? Liebe deinen Nächsten, wie dich selber? Liebe deine Feinde, wie dich selber? Betrachten wir das Neue Testament, Lukas 14,26: "Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein" -> bedeutet ganz konkret: Jeder soll jeden hassen - und auch sich selber. Ansonsten nix Jünger des Jesus und somit nix Paradies. Wenn ich meinen Nächsten so liebe, wie mich selber und auch meine Feinde: Dann würde ich somit jeden hassen, weil ich mich schließlich ebenfalls selber hassen muss."

Heißt es plötzlich: Das Lukas-Evangelium zählt irgendwie nicht - oder anderer Bullshit kommt dann als Ausrede.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.159
Liebe deinen Nächsten, wie dich selber? Liebe deine Feinde, wie dich selber?

Nun, auch dies lässt sich auslegen. "Wie Dich selbst" - tun aber einige Zeitgenossen vllt. überhaupt nicht: Sich selbst lieben. Ein ggf. gehässiger Mensch ist oft auch ein Schwerenöter, einer, der in seinem ewigen Selbstmitleid absäuft, während ein anderer Zeitgenosse, der das Leben leicht nimmt, auch offen sein kann für andere Menschen. Und der auch seine Feinde "lieben" kann, denn er hat wenige oder keine.

Betrachten wir das Neue Testament, Lukas 14,26: "Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein"

So ist das eben, will man in einer Sekte leben: Da wird Abgrenzung und Gehorsam verlangt, das ist bei den heutigen Sekten ja auch nicht anders.
Nur leben wir - die meisten jedenfalls - nicht in einer Sekte, und wir ziehen nicht mit Jesus durch den Nahen Osten.

Würde Jesus heute auf die Erde und nach Deutschland kommen, dann fände er sicherlich Einiges ziemlich befremdlich. Unseren Umgang mit der Sexualität etwa, oder das, was aus seiner Kirche geworden ist. Anderes, was wir nicht als religiös betrachten, aber Teil unserer Gesellschaft und unseres Sozialstaates ist ... das würde er als vorbildlich ansehen und weit über das hinausgehend, was er sich jemals hätte vorstellen können:
Das jemand versorgt wird, obwohl er keine Arbeit hat, oder krank ist. Dass jemand eine Rente bekommt. Dass es eine Krankenversicherung, ja überhaupt nur Ärzte und Krankenhäuser gibt, für jedermann, ob mit Geld oder ohne. Das es eine Rechtssicherheit gibt, eine unabhängige Justiz, ja: Eine Polizei. Das wir
sogar Flüchtlinge aus anderen Ländern aufnehmen, sie versorgen und ihnen ein Leben in Würde garantieren.

Sollte es eines Tages an meiner Tür klingeln, und Jesus steht auf dem Hausflur ... dann werde ich ihn empfangen, ihm mein bestes Bier anbieten (sorry, Jesus, aber guten Rotwein habe ich im Standard nicht im Haus. Nimm dieses bayerische "Edelstoff", ist eh besser) und bewirten (Lamm? Fisch? Nicht so ganz einfach im bayerischen Binnenland, aber ich kann Dir ein ordentliches Stück Rind anbieten. Mit Kartoffelsalat. Wie, Du kennst keinen Kartoffelsalat? Musst du probieren, kommt aus den Barbarenländern, macht süchtig).
Und dann gehen wir ins Late-Night-Kino und schauen uns gemeinsam "Das Leben des Brian" an.
Und mein Jesus wird der Zuschauer sein, der am lautesten lacht, sich einen feixt, mir mit dem Ellbogen in die Rippen knippst und murmelt: Du glaubst es vllt. nicht, aber ja: So dämlich waren wir damals und so scheisse war es.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.260

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
432
Du glaubst jetzt also wirklich ein superallmächtiges Wesen hat aus einem Klumpen Lehm einen Mann geformt und damit er nicht den Haushalt machen muss, ihm eine Rippe entnommen und ihm daraus eine Frau gebastelt?
Wenn ich alte Überlieferungen in die Hand nehme, weiß ich damit bereits, dass darin eine Schrift mit einer Ausdrucksform vorzufinden sein wird, die nicht eine heutige ist. Entsprechend kann ich nicht so lesen, wie mir der Schnabel gewachsen ist, ansonsten folgt Widerspruch auf Widerspruch. Die Überlieferungen sind für eine einstige Menschheit geschrieben worden, die sie selbstverständlich auch verstand.

Der biblische Lehm (auch "Ton", "Ackerboden" oder "Staub der Erde") meint nicht den Lehm, wie wir ihn heute sehen, stattdessen geht es biblisch um das Formbildende, wofür der Lehm Vorbild steht. Wollten wir dem biblischen Lehm nachgehen, würden wir darin Werdeprozesse zwischen Erde und Mensch sehen. Lehm und Staub stehen für die sich verfestigende Erdenmaterie als solche und der menschliche Körper besteht ja auch heute aus Erdenstoff bzw. aus Materie. Die Bildung von Erde und Mensch ist in gemeinsamen Werdeprozessen vorgegangen, dabei sind von den Göttern, den Elohim, auch seelisch-geistige Kräfte mit eingeflossen, als Gott den Lebensatem in des Menschen Nase blies, was übrigens die Erde mit einschließt, denn auch sie ist auf ihre Art lebendig.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.159
Der biblische Lehm (auch "Ton", "Ackerboden" oder "Staub der Erde") meint nicht den Lehm, wie wir ihn heute sehen, stattdessen geht es biblisch um das Formbildende, wofür der Lehm Vorbild steht.

Der "Lehm" kann auch noch einen anderen Hintergrund haben.
Nach der antiken Elementenlehre existieren vier Elemente: Luft, Wasser, Erde und Feuer: Der Lehm steht für das Element Erde. Dem Islam zufolge gab es einst eine Auseinandersetzung zwischen dem Satan und Adam, wobei Satan geltend machte, er sei aus Feuer geschaffen worden, der Mensch jedoch "nur" aus Erde.
Denkt man dieserart System zuende, dann müsste es eigentlich auch noch Luftwesen (Engel?) und Wasserwesen (Wassermänner und -frauen?) geben.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.260
Oder wir beobachten einfach, was aus dem Menschen nach seinem Tode wird und deduzieren, daß er vorübergehend beseelte Erde ist.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.098
Oder wir nehmen den Begriff “Erde“ einfach nur zu wörtlich. Für uns ist Erde die Bezeichnung für ein bestimmtes Material.

Die antiken vier Elemente enthalten ja die drei Aggregatzustände fest, flüssig, gasförmig und die in jeder Hinsicht rätselhafte Erscheinung Feuer. Natürlich konnten die Menschen auch damals schon die verschiedenen Feststoffe voneinander unterscheiden, und wussten, dass Lehm etwas anderes ist als Sand oder Eisen. Da liegt es doch nahe, das „Erde“ eher eine Art Gattungsbehriff darstellen könnte. Für etwas, das auf dem Boden oder im Boden liegt.

Und was ist der Mensch, wenn er nicht lebt? Flüssig oder gasförmig ist er nicht, also ist er wohl dem Gattungsbegriff „Erde“ zuzuordnen. Ein Stück Erde, das für eine gewisse Lebensspanne beseelt wurde. Er war einfach nur Erde, bevor die Seele dazu kam und er ist auch einfach wieder nur noch Erde, wenn sie wieder weg ist.
 

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
432
Dem Islam zufolge gab es einst eine Auseinandersetzung zwischen dem Satan und Adam, wobei Satan geltend machte, er sei aus Feuer geschaffen worden, der Mensch jedoch "nur" aus Erde.

Durch Luzifers Eindringen in das Innerste des Menschen hat der Mensch das Feuer erhalten, um Individuum werden zu können, was als Ich bezeichnet wird.
 

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
432
Die antiken vier Elemente ...
... waren einst geistig gedacht und dazu ist der Blick ins kosmisch Übergeordnete notwendig.



... die drei Aggregatzustände fest, flüssig, gasförmig ...
4 x 3=12

Es sind 12 geistige Wirkkräfte, die als Tierkreiszeichen am Himmel stehen.



... die in jeder Hinsicht rätselhafte Erscheinung Feuer.
Auch wenn wir jetzt vom physischen Feuer sprechen, so ist es dennoch rätselhaft. Der genauere Blick (auf Fotos oder in Zeitlupe) verrät, dass seine züngelnden Flammen immer wieder Teufelsgesichter bilden.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.159
... waren einst geistig gedacht und dazu ist der Blick ins kosmisch Übergeordnete notwendig.

Nun, da gab es schon immer die einen und die anderen, auch in der Alchemie. Die einen betrachteten die Alchemie als übergeordnetes, allegorisch zu verstehendes System, die anderen waren die Praktiker. Letztere entwickelten die Laborchemie immer weiter und wurden schließlich zu den Begründern der wissenschaftlichen Chemie. Deren Theorien bilden die Realität aber schließlich genauer ab und deshalb warfen sie die Vier-Elemente-Lehre auch über den Haufen.
Länger hatte die Vier-Elemente-Lehre (als eine Grundlage der Humoralpathologie) bestand, bis ins 19. Jh. Obsolet wurde die Humoralpathologie dann ab Rudolf Virchow und Louis Pasteur. In der Kochkunst brach bereits Francois-Pierre de La Varenne (1618-1678) mit ihr.

Auch wenn wir jetzt vom physischen Feuer sprechen, so ist es dennoch rätselhaft. Der genauere Blick (auf Fotos oder in Zeitlupe) verrät, dass seine züngelnden Flammen immer wieder Teufelsgesichter bilden.

Wir sehen sie, weil wir sie sehen wollen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.098
Auch wenn wir jetzt vom physischen Feuer sprechen, so ist es dennoch rätselhaft. Der genauere Blick (auf Fotos oder in Zeitlupe) verrät, dass seine züngelnden Flammen immer wieder Teufelsgesichter bilden.

Ich befürchte, dass ich da nicht so ganz der richtige Ansprechpartner für Dich bin, weil ich voll und ganz dem Realismus anhänge und wenig davon halte, einfache Dinge mit willkürlichen geistigen Schnörkeln zu verkomplizieren.

Ich gehe von der Prämisse aus, dass die Menschen der Frühzeit nach logischen, einleuchtenden Erklärungen gesucht haben und Geistiges nur dann zur Hilfe genommen haben, wenn sie mit Realismus nicht weiter gekommen sind, weil sie eben an Wissensgrenzen gestoßen sind.

Nehmen wir die Teufelsgesichter in den Flammen. Einerseits assoziiert der Mensch sehr leicht Gesichter in allem Möglichen, was er sieht. Wobei der Mensch in der Antike sicherlich noch keine Fotos von Feuer gesehen hat.

War es nicht eher so, dass man die Gestalt des alles verzehrenden Bösen mit den alles verzehrenden Flammen assoziiert hat? Sich ein flammendes Antlitz vorzustellen ist nicht schwer - insbesondere in einem Medium wie Feuer. Das erscheint mir einleuchtender als der umgekehrte Weg, aus den mit den Mitteln der damaligen nicht einfach erkennbaren, als Gesichter assozierbaren Schemen auf die Vorstellung eines Teufels zu entwickeln.

Wir kommen also auf keinen gemeinsamen Zweig. Viel Sinn hat das nicht.
 

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
432
Letztere entwickelten die Laborchemie ...
Wie entwickelt sich denn die Laborchemie aus der Kenntnis des Tierkreises?



Wir sehen sie, weil wir sie sehen wollen
Komisch, ich sehe sie, weil ich sie sehe. Allerdings geht das mit Sorgfältigkeit vor.



Einerseits assoziiert der Mensch sehr leicht Gesichter in allem Möglichen, was er sieht.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, jedenfalls höre ich solches immer wieder im TV, aber meine persönliche Erfahrung ist das nicht, dafür ist meine Erfahrung, Naturwissenschaftlichkeit will das so haben. Die Medien bedeuten für viele eine große Macht ähnlich wie die Kirche. Ich ziehe dann vor, den Dingen, wie das mit den Gesichtern, losgelöst vom Autoritativen selbstständig denkend und beobachtend auf die Spur zu kommen.



Das erscheint mir einleuchtender als der umgekehrte Weg, aus den mit den Mitteln der damaligen nicht einfach erkennbaren, als Gesichter assozierbaren Schemen auf die Vorstellung eines Teufels zu entwickeln.
Ich frage nicht danach, was zuerst war und würde so zu einer Ansicht kommen: Weil ihr in den Flammen Teufelsgesichter seht, gibt es den Teufel, sonst hätt's ihn nicht gegeben. Schaut also weg, dann ist auch der Teufel weg. - Solches wäre mir absurd, dafür stelle ich einfach nur fest.




... dass man die Gestalt des alles verzehrenden Bösen mit den alles verzehrenden Flammen assoziiert hat?
Ich beobachte einfach nur das Leben und stelle fest, unsere Verfehlungen, wie beispielsweise moralische Gewissensbisse, können wie brennende Flammen schmerzen.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.159
Wie entwickelt sich denn die Laborchemie aus der Kenntnis des Tierkreises

In gewisser Weise überhaupt nicht, in gewisser Weise aber schon.
Die Menschen des MA, oder vielmehr: Der Renaissance, hatten ein "ganzheitliches" Verständnis der Natur, also sind selbst astrologische Erkenntnisse Teil einer wie auch immer gerarteten Laborchemie.
 

Bella Varia

Geheimer Meister
30. Juli 2023
432
Wie entwickelt sich denn die Laborchemie aus der Kenntnis des Tierkreises?
In gewisser Weise überhaupt nicht, in gewisser Weise aber schon.
Die Menschen des MA, oder vielmehr: Der Renaissance, hatten ein "ganzheitliches" Verständnis der Natur, also sind selbst astrologische Erkenntnisse Teil einer wie auch immer gerarteten Laborchemie.
Darin kann ich keinen Beleg sehen, dass aus der Kenntnis des Tierkreises die Laborchemie entstanden sein soll. Mir scheint das mehr eine Vorstellung oder gar ein Wunschdenken mancher heutigen naturwissenschaftlich geprägten Menschen zu sein. Es klingt geradewegs so, als ob die materialistische Chemie und damit der Materialismus überhaupt die Krönung und das Geistige nur untergeordnet darstellen oder gar keine Bedeutung haben würde.

Meine eigenen Recherchen ergeben beispielsweise, dass die Tierkreiszeichen für uns kosmisch übergeordnete Kräfte sind, die dem Leben eine Ordnung geben. Es lässt der Durchlauf des Frühlingspunktes der Sonne durch die verschiedenen Zeichen auf der Erde geordnet eine andere Zeitqualität entstehen. Diese geistigen Wirkkräfte spiegeln sich seelisch-geistig auch im einzelnen Menschen als Eigenschaften, seinen Körperteilen und Organen, in der Pflanzen- und Tierwelt und in der Materie wider ...
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.471
Da würde ich gern einen Beweis sehen, dass Sterne die Lichtjahre von der Erde und auch untereinander entfernt sind, irgendwelchen Einfluss auf Menschen haben sollen. Also die Konstellation am Tag der Geburt soll naßgebend für den Charakter sein. Nach eigenen Recherchen halte ich das für die absolut dümmste Idee, die Menschen je gehabt haben. Und die hatten nicht wirklich wenige dumme Ideen.

Was mir auch vollkommen suspekt ist, ist deine Vorstellung von irgendwie kalten Naturwissenschaften und im Gegensatz dazu vermeintlich geistige Kräfte, denen du eine bedeutende Rolle andichtest.
 

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