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Impfen ..ja oder nein?

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
Doch, jeder der gesagt hat es kommt ein digitaler Impfpass war im Jahr 2020 als VTler tituliert seitens LüLülügenpresse
Erstens ging es um eine Lockerung der "Maßnahmen" für Geimpfte und zwotens kann ich mich nicht erinnern, daß es besonders hitzige Diskussionen um digitale Impfpässe gegeben hätte.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.859
Links, so wie Rechts sind prinzipiell sehr ähnlich, lediglich deren Feindbilder unterscheiden sich. Beide nutzen Gewalt und Unterdrückung, im Versuch ihre Gegenseite zu bändigen.

@Ein wilder Jäger
Ich habe das Bild selbst manipuliert. Das ist keine Relation zur Judenvernichtung, sondern eine Relation zur Volksunterdrückung/-bekämpfung.
Ich fühle mich nun als Opfer von der ausgehenden Unterdrückung des gegenwärtigen faschistischen Systems, ausgeführt von linientreuen Vasallen, zur Aufrechterhaltung derer politischen Korrektheit.

Inwiefern hat das Bild die Judenvernichtung "relativiert" ? Das ist Dein Gedankengang, aber nichts eindeutig vorliegendes.
 
Zuletzt bearbeitet:

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.139
Malakim: Das sind keine Faschisten sonst würde ja hin und wieder was positives für die eigene Nation getan werden.

Geilster Satz im Forum den ich bisher gelesen habe👌👌👌😂👍
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.139
Ein Bild gelöscht. Wir möchten hier keine Relativierung der Judenvernichtung.

Jäger, Mod
das relativiert nix, sondern mahnt nie mehr wieder ähnliche Strukturen zu errichten.

Und genau das passiert leider wieder.

Nix gelernt würd ich mal sagen.

Ich gehe davon aus, dass 98% der heutigen hörigen Maskenträger damals Hitlergruß gemacht hätten und Zyklon B Kartusche ins Rohr der Gaskammer geworfen hätten. War ja schließlich Vorschrift.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ende Dezember 2020: Spahn und Merkel schließen Vorteile für Geimpfte und Zweiklassengesellschaft aus.

Da habe ich eine andere Erinnerung. Von Anfang hieß es, privatrechtliche "Privilegien" blieben davon unberührt. Es kann ja auch sonst jeder Türsteher einer Bar/Disko entscheiden - völlig ohne Angabe von Gründen - ob ich da rein darf oder nicht.

Für mich ist es nur folgerichtig, dass es - wobei ich davon ausgehe, dass es bis dahin noch dauern wird - irgendwann Erleichterungen für Geimpfte geben wird.
Das wird dem Teil der Bevölkerung, die sich nur allzugern impfen lassen möchte, aber lange nicht zum Zuge kommen wird, furchtbar ungerecht erscheinen. Und für die Impfgegner natürlich noch viel mehr. Dennoch sollten wir das ab einem gewissen Level der Impfungen zulassen, denn es wird der pragmatische Weg sein: Zwischen der Skylla steigender Kranken- und Todeszahlen und der Charybdis einer leidenden Wirtschaft.

So oder so werden auch die Geimpften nicht auf den Tischen tanzen, während die Nicht-Geimpften mit dem Hintern zuhause bleiben müssen. Die gesetzlichen Vorgaben sind das Eine, das alltägliche gesellschaftliche Leben das Andere.
Ich wurde erstgeimpft, in sechs Wochen werde ich meine 2. Impfung erhalten (1). Natürlich nehme ich diese Bevorzugung mit, es erschüttert mich mehr diese oberflächliche Sichtweise. (2)

Durch die Erstimpfung habe ich nun, nach offiziellen Informationen, nach ein paar Tagen später, in etwa einen Impfschutz von 60% und mehr - was immer das bedeuten mag. Auf meine 2. Impfung, die mich in den Bereich 90% und mehr boosten wird, darf ich noch knapp sechs Wochen warten.
Ändert es mein Verhalten, mein Bewusstsein?
Einerseits nein, andererseits ja. Nein in dem Sinne, dass ich mein alltägliches Verhalten nicht geändert habe. Ich bin genauso brav in allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen, Abständen uvm. Natürlich wegen der gesetzlichen Vorgaben, aber auch, weil ich ja gerade keinen "Impfungs-Stern" trage. Und wenn es den gäbe, dann würde ich es nicht wollen. Ja, weil es einen ein wenig von der Angst befreit, nicht auf einer Intensivstation zu landen. Es führt nicht dazu, dass man sich jetzt über Gebühr nachlässig verhält, aber die Beklemmung entfällt ein wenig. (3)



Anmerkungen:

(1) Es mag die - berechtigte - Frage auftauchen, warum ich bereits jetzt eine Impfung erhalten konnte. Man hat mich in Kategorie 2 eingestuft, weil ich in einer Gemeinschaftseinrichtung für Wohnungslose lebe. Real habe ich dadurch kein höheres Infektionsrisiko als der Durchschnittsbürger, eher sogar ein geringeres. Real wohne ich mit 2 weiteren Mitbewohnern in einer echten 3-Zimmer-Küche-Bad-Wohnung und habe kaum andere Kontakte.
Was unterscheidet mich in meinem Infektionsrisiko von einer Durchschnittsfamilie, einer Studenten-WG? Mehr die Tatsache, dass ich ein deutlich geringeres Infektionsrisiko habe, weil ich ordentlich lebe und viel weniger - vor allem auch keine indirekte - Kontakte habe. Da hat eine Familie mit Kindern mehr Durchsatz, keine Frage.
Formal bin ich aber "obdachlos" und daher in Kategorie 2 eingestuft. Da ich die Impfung haben will, nutze ich diesen Vorteil auch. Warum auch nicht?
Wenn es auch einmal von Vorteil ist, mittel- und wohnungslos zu sein, dann nehme ich das auch mit!

(2) Hier in München leben offiziell min. rund 9.000 Menschen in einer "Obdachlosenunterkunft". Persönlich kenne ich eine Reihe von Menschen, darunter auch langjährige Freunde, die so leben (müssen). Es gibt unterschiedliche Einrichtungen, mal unter einfacheren, mal unter besseren Bedingungen.
Dem in das Gehirn eingebranntem Bild - 100 hustende Penner in einem Schlafsaal - entsprechen sie aber nicht (mehr), und das ist ja auch gut und richtig so.
Das Minimum besteht i.d.R. daraus, zu zweit in einem Zimmer zu logieren, aber wenn man ordentlich ist und sich engagiert, dann ist man bald unter anderen, besseren Bedingungen: Kleine WG, und/oder Einzelzimmer. Unter stabilen Bedingungen und bereit für den nächsten Schritt - Sozialwohnung, Arbeit, was sich aber hinziehen kann.
Es gibt sicher die eine oder andere Erstaufnahme-Einrichtung, die dem historischen Bild der "Tuberkulose-Zuchtstation" (auf Tuberkulose wird man übrigens regelmäßig untersucht) entspricht. Real hat sich aber, zumindest am Anfang von Covid-19, gezeigt, dass diese Menschen sogar ein deutlich geringeres Infektionsrisiko haben: Sie gehen nicht aus, sie verreisen nicht, sie treffen sich nicht mit Familienangehörigen, sie bleiben unter sich.

(3) Es ist nicht so, für mich wenigstens nicht, das man jetzt der Meinung wäre: Machen wir jetzt die Parties. Es ist mehr so, dass man den Typen in der Schlange hinter sich im Supermarkt nicht mehr gleich anmault, weil der mal 20cm zu dicht aufläuft.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Da habe ich eine andere Erinnerung. Von Anfang hieß es, privatrechtliche "Privilegien" blieben davon unberührt. Es kann ja auch sonst jeder Türsteher einer Bar/Disko entscheiden - völlig ohne Angabe von Gründen - ob ich da rein darf oder nicht.

Ja etwa so ist die moderne Zensur.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
Staatliche Privilegien wurden jedenfalls damals ausgeschlossen und werden jetzt erteilt. Oder?
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.139
Da habe ich eine andere Erinnerung. Von Anfang hieß es, privatrechtliche "Privilegien" blieben davon unberührt. Es kann ja auch sonst jeder Türsteher einer Bar/Disko entscheiden - völlig ohne Angabe von Gründen - ob ich da rein darf oder nicht.

Für mich ist es nur folgerichtig, dass es - wobei ich davon ausgehe, dass es bis dahin noch dauern wird - irgendwann Erleichterungen für Geimpfte geben wird.
Das wird dem Teil der Bevölkerung, die sich nur allzugern impfen lassen möchte, aber lange nicht zum Zuge kommen wird, furchtbar ungerecht erscheinen. Und für die Impfgegner natürlich noch viel mehr. Dennoch sollten wir das ab einem gewissen Level der Impfungen zulassen, denn es wird der pragmatische Weg sein: Zwischen der Skylla steigender Kranken- und Todeszahlen und der Charybdis einer leidenden Wirtschaft.

So oder so werden auch die Geimpften nicht auf den Tischen tanzen, während die Nicht-Geimpften mit dem Hintern zuhause bleiben müssen. Die gesetzlichen Vorgaben sind das Eine, das alltägliche gesellschaftliche Leben das Andere.
Ich wurde erstgeimpft, in sechs Wochen werde ich meine 2. Impfung erhalten (1). Natürlich nehme ich diese Bevorzugung mit, es erschüttert mich mehr diese oberflächliche Sichtweise. (2)

Durch die Erstimpfung habe ich nun, nach offiziellen Informationen, nach ein paar Tagen später, in etwa einen Impfschutz von 60% und mehr - was immer das bedeuten mag. Auf meine 2. Impfung, die mich in den Bereich 90% und mehr boosten wird, darf ich noch knapp sechs Wochen warten.
Ändert es mein Verhalten, mein Bewusstsein?
Einerseits nein, andererseits ja. Nein in dem Sinne, dass ich mein alltägliches Verhalten nicht geändert habe. Ich bin genauso brav in allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen, Abständen uvm. Natürlich wegen der gesetzlichen Vorgaben, aber auch, weil ich ja gerade keinen "Impfungs-Stern" trage. Und wenn es den gäbe, dann würde ich es nicht wollen. Ja, weil es einen ein wenig von der Angst befreit, nicht auf einer Intensivstation zu landen. Es führt nicht dazu, dass man sich jetzt über Gebühr nachlässig verhält, aber die Beklemmung entfällt ein wenig. (3)



Anmerkungen:

(1) Es mag die - berechtigte - Frage auftauchen, warum ich bereits jetzt eine Impfung erhalten konnte. Man hat mich in Kategorie 2 eingestuft, weil ich in einer Gemeinschaftseinrichtung für Wohnungslose lebe. Real habe ich dadurch kein höheres Infektionsrisiko als der Durchschnittsbürger, eher sogar ein geringeres. Real wohne ich mit 2 weiteren Mitbewohnern in einer echten 3-Zimmer-Küche-Bad-Wohnung und habe kaum andere Kontakte.
Was unterscheidet mich in meinem Infektionsrisiko von einer Durchschnittsfamilie, einer Studenten-WG? Mehr die Tatsache, dass ich ein deutlich geringeres Infektionsrisiko habe, weil ich ordentlich lebe und viel weniger - vor allem auch keine indirekte - Kontakte habe. Da hat eine Familie mit Kindern mehr Durchsatz, keine Frage.
Formal bin ich aber "obdachlos" und daher in Kategorie 2 eingestuft. Da ich die Impfung haben will, nutze ich diesen Vorteil auch. Warum auch nicht?
Wenn es auch einmal von Vorteil ist, mittel- und wohnungslos zu sein, dann nehme ich das auch mit!

(2) Hier in München leben offiziell min. rund 9.000 Menschen in einer "Obdachlosenunterkunft". Persönlich kenne ich eine Reihe von Menschen, darunter auch langjährige Freunde, die so leben (müssen). Es gibt unterschiedliche Einrichtungen, mal unter einfacheren, mal unter besseren Bedingungen.
Dem in das Gehirn eingebranntem Bild - 100 hustende Penner in einem Schlafsaal - entsprechen sie aber nicht (mehr), und das ist ja auch gut und richtig so.
Das Minimum besteht i.d.R. daraus, zu zweit in einem Zimmer zu logieren, aber wenn man ordentlich ist und sich engagiert, dann ist man bald unter anderen, besseren Bedingungen: Kleine WG, und/oder Einzelzimmer. Unter stabilen Bedingungen und bereit für den nächsten Schritt - Sozialwohnung, Arbeit, was sich aber hinziehen kann.
Es gibt sicher die eine oder andere Erstaufnahme-Einrichtung, die dem historischen Bild der "Tuberkulose-Zuchtstation" (auf Tuberkulose wird man übrigens regelmäßig untersucht) entspricht. Real hat sich aber, zumindest am Anfang von Covid-19, gezeigt, dass diese Menschen sogar ein deutlich geringeres Infektionsrisiko haben: Sie gehen nicht aus, sie verreisen nicht, sie treffen sich nicht mit Familienangehörigen, sie bleiben unter sich.

(3) Es ist nicht so, für mich wenigstens nicht, das man jetzt der Meinung wäre: Machen wir jetzt die Parties. Es ist mehr so, dass man den Typen in der Schlange hinter sich im Supermarkt nicht mehr gleich anmault, weil der mal 20cm zu dicht aufläuft.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ja etwa so ist die moderne Zensur.

Ach, was denn "Zensur" - in unseren Internetzeiten ist das ein völlig übergriffiger Ausdruck.
Zensur bedeutet, das man Dich - von Regierungen und Behörden - daran hindert, Deine Meinung zu sagen: Wie in den Diktaturen oder auch in der DDR.
Die Verpflichtung aber, von Zeitungen, von Verlagen, Deine Ergüsse zu veröffentlichen: Die hat es noch nie gegeben.
Was unterscheidet da bittesehr YT, FB, Instagramm und wie sie alle heissen, von einer Zeitung, einem Buchverlag?

Du kannst Dich in London auf Speakers Corner auf eine Kiste stellen und eine Rede halten - das Recht auf einen Druck oder Veröffentlichung durch andere gibt es aber nicht. Nicht einmal auf einen Leserbrief in einer Zeitung ... also, so what? Wo ist da die Zensur? Indem sich jemand auf das "Recht" beruft, seine persönliche Meinung in der Veröffentlichung nicht selbst finanzieren zu müssen?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Es wird dann komisch wenn Amazon Dein Buch nicht veröffentlicht weil Du was ungenehmes geschrieben hast, was ja vorkommt.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Es wird dann komisch wenn Amazon Dein Buch nicht veröffentlicht weil Du was ungenehmes geschrieben hast, was ja vorkommt.

Ja, war das denn nie anders?
Der Punkt liegt mehr darin, dass wir Amazon diese Macht zugestehen. Verlage entscheiden, was sie veröffentlichen, das war nie anders.

Warum sollte ich ein Buch bei Amazon kaufen?
Ich kaufe meine Bücher bei meiner Buchhändlerin und die besorgt mir ggf. alles, was ich haben will. Die Arschlöcher von Amazon bekommen von mir sowieso keinen Cent. Es liegt an uns selbst, das zu unterbinden.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ich weiß nicht, ob das eine ernstgemeinte Frage ist.

Doch, im Zusammenhang von "Zensur" war das ganz ernst gemeint.
Ich habe kein Recht darauf - auch und gerade in diesem Forum - etwas zu posten. Wenn Du oder der Betreiber entscheiden, ich fliege hier raus - und dafür muss es formal nicht einmal einen Grund geben - dann ist das so. Es ist Euer Forum, wie eine Zeitung, wie ein Buchverlag, und das Thema "Zensur" geht an allem dem völlig vorbei.
Wenn ich einer Zeitung einen Leserbrief schicke, und die wollen den nicht veröffentlichen - dann ist das auch keine Zensur.

Zensur ist, wenn ich z.B. ein Portal bereitstelle, wo Menschen ganz presserechtlich korrekt Dinge veröffentlichen - und irgendeine Behörde dreht mir den Saft ab.

In den vordigitalen Zeiten gab es auch eine bodenständige Informationsvermittlung. Das waren dann eben Flugblätter, kopiert mit dem Matrizenkopierer, Spirit-Karbon-Verfahren, später Kopierverfahren. Wir haben Schülerzeitungen und auch linke Agitation gemacht. Damals war es allerdings üblich: Es gab ein V.i.S.d.P. = Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes - und das stand auf jedem Flugblatt. Name, Adresse. Jemand musste, öffentlich, seinen Kopf dafür hinhalten, was da geschrieben wurde.

Das ist heute nicht unbedingt mehr so, oder läuft indirekt. Die Multipliktoren der Verbreitung sind auch andere. Ein Flugblatt damals mochte eine Auflage von ein paar Tausend haben, und landete oft im Papierkorb, eine Veröffentlichung im Internet kann Niemand mehr kontrollieren: Wie sie weiter verbreitet wird, wie sie verändert und manipuliert wird.
Nur Wenige halten für ihre Veröffentlichungen ihren Kopf hin, und die, die es tun, müssen befürchten, dass irgendwelche Schwachmaten ihnen die Scheiben einwerfen. Das ist eine ganz andere Diskussionskultur als früher. Früher, da wurden die Meinungsäußerungen akzeptiert, während heute die Menschen digital aufgehetzt werden. Es führt dazu, dass anonym alles gesagt werden kann, aber niemand mehr den Mumm hat, zu seinen Aussagen zu stehen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
Facebook und Youtube sind Angebote, die sich an die Allgemeinheit richten und die ein Quasimonopol errungen haben, übrigens ein natürliches, quasi unvermeidbares Monopol im Sinne der Wirtschaftswissenschaften. Wir gehen in D davon aus, daß solche Anbieter nicht einzelne Kunden willkürlich ausschließen können, ebensowenig wie Banken, Elektrizitätswerke usw. Zeitungen beschäftigen eine Redaktion, die Inhalte auswählt bzw. erstellt. Facebook und Youtube haben ein völlig anderes geschäftsmodell, sie sind Publikationsangebote an die Allgemeinheit. Wenn man ihnen erlaubt, Nutzer aus politischen Gründen auszuschließen, ist das etwa so, als erlaubte man der Post, einzelne Parteien von der Zustellung von Wahlwerbung auszuschließen oder die Beförderung von Briefen "umstrittener" Privatpersonen zu verweigern. Du würdest nun sinngemäß argumentieren können, daß man ja auch ohne den Service der Post ganz gut leben kann, es eine Zeit vor der Post gab und man seine Briefe ja auch bekannten mitgeben kann. Man würde eben nur um ein kommunikatives Zeitalter zurückgeworfen.

WV.de ist ein kleines privates Forum und von irgendeiner Monopolstellung weit entfernt. Ich würde auch sagen, daß der zweck des Forums der Gedankenaustausch mit anderen Usern ist und nicht das Hinausposaunen an alle und jeden wie bei Facebook und Co... Ich vergleiche das Forum da eher mit einem Club oder einer Kneipe, wo man ein gewisses Mindestniveau durchaus willkürlich zu wahren hat.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Facebook und Youtube sind Angebote, die sich an die Allgemeinheit richten und die ein Quasimonopol errungen haben, übrigens ein natürliches, quasi unvermeidbares Monopol im Sinne der Wirtschaftswissenschaften. Wir gehen in D davon aus, daß solche Anbieter nicht einzelne Kunden willkürlich ausschließen können, ebensowenig wie Banken, Elektrizitätswerke usw. Zeitungen beschäftigen eine Redaktion, die Inhalte auswählt bzw. erstellt. Facebook und Youtube haben ein völlig anderes geschäftsmodell, sie sind Publikationsangebote an die Allgemeinheit. Wenn man ihnen erlaubt, Nutzer aus politischen Gründen auszuschließen, ist das etwa so, als erlaubte man der Post, einzelne Parteien von der Zustellung von Wahlwerbung auszuschließen oder die Beförderung von Briefen "umstrittener" Privatpersonen zu verweigern.

Sie sind es aber nur dadurch, indem wir diesen Unternehmen dieses Alleinstellungsmerkmal zugestehen. Letztlich nichts anderes, als die Kritik an der Springerpresse, Bild-Zeitung, der 70er oder 80er Jahre. Auf den Strom und die Post bin ich angewiesen, auf FB und YT nicht. Gute Gründe im Übrigen, Strom, Wasser und Post eben nicht auf dem Altar des Kapitalismus zu opfern.

Banken können mich - jenseits der gesetzlichen Vorgaben - sehr wohl aussortieren, sie machen es einfach. Was soll ich schon tun? Einen Grundsatzprozess anstreben, der sich über Jahre hinzieht? Tatsächlich gibt es aber andere Möglichkeiten, diesen Schwachsinn zu umgehen. Bin ich jetzt in meinen Grundrechten beschränkt, weil ich FB und YT nicht nutze? Nein, das bin ich nicht.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Man könnte es auch einmal so sagen: Wenn es mir nicht mehr gelingt, mein normales soziales Leben ohne die digitalen Netzwerke zu organisieren, dann bin ich eine Art digitaler Penner. Denn es bedeutet, dass ich nur noch auf den Monitor schaue, als eine Art Fenster in die Welt.
Ich kann keinen mehr anrufen, denn er geht nicht mehr ans Telefon, und wenn er einen Besuch ausmacht, dann kommt er nicht - weil er gerade was Besseres findet.
Solche Menschen brauche ich dann auch nicht.

Was nützen mir Kontakte, die keine sind? Die man digital organisiert, und die nicht nur nicht zustande kommen, sondern auch noch unabgesagt nicht wahrgenommen werden?

Dann ist YT und FB nur eine Schimäre, eine Scheinwelt. Also, ich mache Treffpunkte, Termine, die dann nicht passieren? Was soll das sein?
 

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