- Moderation
- #541
- 18. November 2007
- 21.824
Ein Bild gelöscht. Wir möchten hier keine Relativierung der Judenvernichtung.
Jäger, Mod
Jäger, Mod
Erstens ging es um eine Lockerung der "Maßnahmen" für Geimpfte und zwotens kann ich mich nicht erinnern, daß es besonders hitzige Diskussionen um digitale Impfpässe gegeben hätte.Doch, jeder der gesagt hat es kommt ein digitaler Impfpass war im Jahr 2020 als VTler tituliert seitens LüLülügenpresse
Ende Dezember 2020: Spahn und Merkel schließen Vorteile für Geimpfte und Zweiklassengesellschaft aus.Erstens ging es um eine Lockerung der "Maßnahmen" für Geimpfte und zwotens kann ich mich nicht erinnern, daß es besonders hitzige Diskussionen um digitale Impfpässe gegeben hätte.
das relativiert nix, sondern mahnt nie mehr wieder ähnliche Strukturen zu errichten.Ein Bild gelöscht. Wir möchten hier keine Relativierung der Judenvernichtung.
Jäger, Mod
Ende Dezember 2020: Spahn und Merkel schließen Vorteile für Geimpfte und Zweiklassengesellschaft aus.
Da habe ich eine andere Erinnerung. Von Anfang hieß es, privatrechtliche "Privilegien" blieben davon unberührt. Es kann ja auch sonst jeder Türsteher einer Bar/Disko entscheiden - völlig ohne Angabe von Gründen - ob ich da rein darf oder nicht.
Da habe ich eine andere Erinnerung. Von Anfang hieß es, privatrechtliche "Privilegien" blieben davon unberührt. Es kann ja auch sonst jeder Türsteher einer Bar/Disko entscheiden - völlig ohne Angabe von Gründen - ob ich da rein darf oder nicht.
Für mich ist es nur folgerichtig, dass es - wobei ich davon ausgehe, dass es bis dahin noch dauern wird - irgendwann Erleichterungen für Geimpfte geben wird.
Das wird dem Teil der Bevölkerung, die sich nur allzugern impfen lassen möchte, aber lange nicht zum Zuge kommen wird, furchtbar ungerecht erscheinen. Und für die Impfgegner natürlich noch viel mehr. Dennoch sollten wir das ab einem gewissen Level der Impfungen zulassen, denn es wird der pragmatische Weg sein: Zwischen der Skylla steigender Kranken- und Todeszahlen und der Charybdis einer leidenden Wirtschaft.
So oder so werden auch die Geimpften nicht auf den Tischen tanzen, während die Nicht-Geimpften mit dem Hintern zuhause bleiben müssen. Die gesetzlichen Vorgaben sind das Eine, das alltägliche gesellschaftliche Leben das Andere.
Ich wurde erstgeimpft, in sechs Wochen werde ich meine 2. Impfung erhalten (1). Natürlich nehme ich diese Bevorzugung mit, es erschüttert mich mehr diese oberflächliche Sichtweise. (2)
Durch die Erstimpfung habe ich nun, nach offiziellen Informationen, nach ein paar Tagen später, in etwa einen Impfschutz von 60% und mehr - was immer das bedeuten mag. Auf meine 2. Impfung, die mich in den Bereich 90% und mehr boosten wird, darf ich noch knapp sechs Wochen warten.
Ändert es mein Verhalten, mein Bewusstsein?
Einerseits nein, andererseits ja. Nein in dem Sinne, dass ich mein alltägliches Verhalten nicht geändert habe. Ich bin genauso brav in allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen, Abständen uvm. Natürlich wegen der gesetzlichen Vorgaben, aber auch, weil ich ja gerade keinen "Impfungs-Stern" trage. Und wenn es den gäbe, dann würde ich es nicht wollen. Ja, weil es einen ein wenig von der Angst befreit, nicht auf einer Intensivstation zu landen. Es führt nicht dazu, dass man sich jetzt über Gebühr nachlässig verhält, aber die Beklemmung entfällt ein wenig. (3)
Anmerkungen:
(1) Es mag die - berechtigte - Frage auftauchen, warum ich bereits jetzt eine Impfung erhalten konnte. Man hat mich in Kategorie 2 eingestuft, weil ich in einer Gemeinschaftseinrichtung für Wohnungslose lebe. Real habe ich dadurch kein höheres Infektionsrisiko als der Durchschnittsbürger, eher sogar ein geringeres. Real wohne ich mit 2 weiteren Mitbewohnern in einer echten 3-Zimmer-Küche-Bad-Wohnung und habe kaum andere Kontakte.
Was unterscheidet mich in meinem Infektionsrisiko von einer Durchschnittsfamilie, einer Studenten-WG? Mehr die Tatsache, dass ich ein deutlich geringeres Infektionsrisiko habe, weil ich ordentlich lebe und viel weniger - vor allem auch keine indirekte - Kontakte habe. Da hat eine Familie mit Kindern mehr Durchsatz, keine Frage.
Formal bin ich aber "obdachlos" und daher in Kategorie 2 eingestuft. Da ich die Impfung haben will, nutze ich diesen Vorteil auch. Warum auch nicht?
Wenn es auch einmal von Vorteil ist, mittel- und wohnungslos zu sein, dann nehme ich das auch mit!
(2) Hier in München leben offiziell min. rund 9.000 Menschen in einer "Obdachlosenunterkunft". Persönlich kenne ich eine Reihe von Menschen, darunter auch langjährige Freunde, die so leben (müssen). Es gibt unterschiedliche Einrichtungen, mal unter einfacheren, mal unter besseren Bedingungen.
Dem in das Gehirn eingebranntem Bild - 100 hustende Penner in einem Schlafsaal - entsprechen sie aber nicht (mehr), und das ist ja auch gut und richtig so.
Das Minimum besteht i.d.R. daraus, zu zweit in einem Zimmer zu logieren, aber wenn man ordentlich ist und sich engagiert, dann ist man bald unter anderen, besseren Bedingungen: Kleine WG, und/oder Einzelzimmer. Unter stabilen Bedingungen und bereit für den nächsten Schritt - Sozialwohnung, Arbeit, was sich aber hinziehen kann.
Es gibt sicher die eine oder andere Erstaufnahme-Einrichtung, die dem historischen Bild der "Tuberkulose-Zuchtstation" (auf Tuberkulose wird man übrigens regelmäßig untersucht) entspricht. Real hat sich aber, zumindest am Anfang von Covid-19, gezeigt, dass diese Menschen sogar ein deutlich geringeres Infektionsrisiko haben: Sie gehen nicht aus, sie verreisen nicht, sie treffen sich nicht mit Familienangehörigen, sie bleiben unter sich.
(3) Es ist nicht so, für mich wenigstens nicht, das man jetzt der Meinung wäre: Machen wir jetzt die Parties. Es ist mehr so, dass man den Typen in der Schlange hinter sich im Supermarkt nicht mehr gleich anmault, weil der mal 20cm zu dicht aufläuft.
Ja etwa so ist die moderne Zensur.
Es wird dann komisch wenn Amazon Dein Buch nicht veröffentlicht weil Du was ungenehmes geschrieben hast, was ja vorkommt.
Ich weiß nicht, ob das eine ernstgemeinte Frage ist.Was unterscheidet da bittesehr YT, FB, Instagramm und wie sie alle heissen, von einer Zeitung, einem Buchverlag?
Ich weiß nicht, ob das eine ernstgemeinte Frage ist.
Facebook und Youtube sind Angebote, die sich an die Allgemeinheit richten und die ein Quasimonopol errungen haben, übrigens ein natürliches, quasi unvermeidbares Monopol im Sinne der Wirtschaftswissenschaften. Wir gehen in D davon aus, daß solche Anbieter nicht einzelne Kunden willkürlich ausschließen können, ebensowenig wie Banken, Elektrizitätswerke usw. Zeitungen beschäftigen eine Redaktion, die Inhalte auswählt bzw. erstellt. Facebook und Youtube haben ein völlig anderes geschäftsmodell, sie sind Publikationsangebote an die Allgemeinheit. Wenn man ihnen erlaubt, Nutzer aus politischen Gründen auszuschließen, ist das etwa so, als erlaubte man der Post, einzelne Parteien von der Zustellung von Wahlwerbung auszuschließen oder die Beförderung von Briefen "umstrittener" Privatpersonen zu verweigern.