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Ohne Gewähr, offenbar wurden jetzt ALLE RKI Files ungeschwärzt von einem Whistleblower geleakt

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Die neue Schlechtschreibung ist häßlich, leserunfreundlich

In der Tat ist sie das. Mein Favorit ist dabei: „Er fuhr in seinen wohl verdienten Urlaub.“, bei dem die neuen Regeln auch noch den Sinn entstellen.

Auf der Metaebene hatte mich in dieser Zeit der damals neue, aber unverkennbare Hang der Politik zum introvertierten Mikromanagement verwundert. Neue Rechtschreibung und Dosenpfand. Gleichstellung - bei jedem zweiten auf den Asphalt gemalten Radwegezeichen muss die Querstange am Fahrradrahmen weg gelassen werden, damit Damen mit ihren Fahrrädern nicht diskriminiert werden.

Während der Staat sich gleichzeitig im Rahmen der Privatisierung aus all seinen tradierten Aufgabengebieten zurück gezogen hat, was wohl historisch der Startschuss für den heute zu sehenden Verfall der öffentlichen Infrastruktur war. Dieses volkswirtschaftlich wichtige Thema hätte seinerzeit viel mehr Aufmerksamkeit verdient, statt dessen wurde die Öffentlichkeit mit der alles entscheidenden Frage, mit wie vielen „e“ der Seeelefant geschrieben werden muss, beschäftigt.

Und noch etwas war in dieser Zeit bedeutsam: Die Rechtschreibung ist tatsächlich ein rein geistiges Konstrukt ohne jede Relevanz für die wirkliche Welt. Niemand würde davon sterben, wenn wir noch ein paar mehr „e“ im Wort Seeelefant unterbringen. Ebenso spielt sich die Betriebswirtschaft als geistiges Modell, das beschreibt und erfasst, wie Werte entstehen und vergehen, in einem rein ideellen Kontinuum ab, das jederzeit der Realität angepasst werden kann und auch muss, wenn sie nützlich sein muss.

Wenn nun die Betriebswirtschaft erzwingt, dass z.B. der Güterverkehr bei der Bahn weitgehend eingestellt werden und auf die Straße verlagert werden muss, so dass wir, was vorhersehbar war, zwei Jahrzehnte später sowhl eine entkernte, nicht mehr lebensfähige Bahn und ein kaputtgefahrenes Autobahnnetz mit permanentem Verkehrsinfarkt haben, dann kann man sich sehr wohl fragen, ob die betriebswirtschaftliche Bewertung des Warenumlaufs ein wünschenswertes Ergebnis hervorbringt. Dies hätte durch politische Rahmenbedingungen angepasst werden können und auch müssen. Die maximal mögliche Transportkapazität einer Straße oder die Standzeitreduktion einer gegenüber Auslegung mehrfach überlasteten Brücke lässt sich nämlich nicht politisch beeinflussen.

Die Kernaufgabe der Politik besteht aus meiner Sicht darin, die Hirngespinste an die Realität anzupassen. Sie macht aber das genaue Gegenteil davon und dies mit einer Verbissenheit, über die man nur den Kopf schütteln kann.

Also testen wir eben so lange und schrauben so lange an den Testkriterien herum, bis man endlich einen Kennwert ermittelt hat, der sich als „Pandemie“ verkaufen lässt. Oder importiert millionenfach irgendwelche Leute vom Arsch der Welt, die als Facharbeiter unsere Wirtschaft retten könnten, wenn sie denn irgend eine brauchbare Qualifikation hätten, lassen unseren eigenen hoffnungsvollen Nachwuchs beim Studium nutzloser Geschwätzwissenschaften verblöden. Und sind empört, wenn im Männerklo kein Tamponautomat hängt und der Frauenarzt bei sogenannten Transfrauen keine Vorsorgeuntersuchungen gegen Gebärmutterhalskrebs anbietet.

Und jeder, der die Frechheit hat, den völlig fehlenden Realitätsbezug dieses Irrsinns nicht nur zu sehen, sondern auch nicht einfach wegzulächeln, wird in bekannter Weise zum Delegitimierer unseres Staates. Bei aller Achtung unserem Staat und seiner Institutionen gegenüber: Diese zu kapern, um Dummheit und Realitätsverweigerung zu betreiben, kann einfach nicht legitim sein. Der Staat hat auch keinerlei legitimen Anspruch darauf, dass die Bürger jeden absurden Blödsinn befolgen. Und wenn er dies dennoch kraft seines Gewaltmonopols durchsetzt, dann müssen auch die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Egal, ob es sich um neue Rechtschreibung, wokes Gedöns oder irrsinnige Coronamaßnahmen handelt. Meine fünf Cent dazu.

Und das ist was ich schreibe. Konspirative Kreise bedienen sich des Antiwokismus, der Impfskepsis und der Ausländerfeindlichkeit, um Zwist zu schüren und die Regierung zu delegitimieren, aber die Deindustrialisierung ist ihnen recht. Die drücken auf die Tränendrüse, wenn im Lockdown eine 500 Jahre alte Brauerei schließen muß, aber welcher Automobilzulieferer gerade seine Werke in die USA verlagert, erfahre ich immer aus anderer Quelle.

Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Allerdings sehe ich seit nunmehr 13 Jahren kein Fernsehen mehr und hatte schon vorher nach einigen Schlüsselerlebnissen auch die sonstigen sich selbst so nennenden „Qualitätsmedien“ für mich abgeschafft.

Und ich halte beides für absolut alarmierend. Erfolgreiches Wirtschaften ist in Deutschland nicht mehr möglich, egal was für ein Betrieb in welcher Größe und in welcher Branche. Es werden überall Existenzen vernichtet, und das sehr bewusst. Wie war das mit dem Amtseid? „Nutzen mehren, Schaden verhindern“ und so? Allein schon durch diese Eidbrüchigkeit haben die amtierenden Politiker sich selbst delegitimiert und jeden Anspruch auf Loyalität verwirkt.

Ich habe zwar schon wieder viel zu viel geschrieben, aber hänge doch noch etwas dran, womit ich mich wahrscheinlich wieder in die Nesseln setze: Seit dem zweiten Weltkrieg ist der Befehlsnotstand („Ja, ich war mir bewusst, dass es nicht in Ordnung war, aber Befehl ist Befehl“) eine sehr wackelige Angelegenheit, mit der man sich nicht mehr aus allen herausreden kann. Der Trend geht eindeutig dahin, diesen Punkt überhaupt nicht mehr gelten zu lassen.

Wenn wir uns schon erdreisten, uns gegenüber kleinen, jugendlichen Soldaten in der Wehrmacht, die unter Lebensgefahr, Stress und lebenslanger einseitiger Indoktrinierung zu befohlenem unethischem Handeln sich haben zwingen oder auch verführen lassen, aufs moralisch ganz hohe Ross zu setzen, dann sollten wir auch selbst mal versuchen, diesen hohen moralischen Ansprüchen gerecht zu werden. Daraus leitet sich unmittelbar die Verpflichtung ab, mal die eigene Birne und das eigene Gewissen zu bemühen und eben nicht jeden von oben verordneten Blödsinn mitzumachen. Zumal wir dabei den unbestreitbaren Vorzug haben, dass wir dies (noch?) in Ruhe tun können und uns weder Granaten um die Ohren fliegen, noch ein Standgericht droht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.745
Nur kurz: Betriebswirtschaftlich wäre es natürlich, die Abnutzung der Brücke, den Instandhaltungsaufwand und den vorübergehenden Ausfall bei Ersatzneubau auch einzukalkulieren, aber das funktioniert nicht, wenn man nicht betriebswirtschaftlich, sondern kameralistisch rechnet.

Und: Es ist mir völlig egal, ob ich die Geschwindigkeitsbeschränkung oder die rote Ampel im Einzelfall für sinnvoll halte, ich halte mich dran. Ich habe keinen vollen Überblick über die Lage, und meist ist es sinnvoll.

Und wenn ich dank Herrn Söder im ICE eine FFP2-Maske tragen soll, dann ärgere ich mich zwar, aber was soll ich bitte machen? Kein Mensch macht meine Linie* mit, also werde ich keinen kollektiven passiven Widerstand organisieren können.

*Wie bekannt: Spuckschutz ist sinnvoll und geboten, FFP2 nicht. Kein Mensch hat aber Stoffmaske getragen, alle haben entweder mitgemacht oder die Maske ganz abgenommen oder so verschoben, daß sie sinnlos wurde.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Wir haben damals in einem Jahr schreiben gelernt, irgendwann im letzten Vierteljahr oder so kamen Druckbuchstaben dazu und die Fibel endete mit einer seitenlangen Geschichte in Druckbuchstaben, die wir natürlich alle lesen konnten. Es gab Bücher in Schreibschrift für Leseanfänger, aber nur ein paar, und die hatte man nicht lange.

Wir haben, genau umgekehrt, erst mit ganzen Wörtern in Druckbuchstaben angefangen und als das Lesen und Schreiben so einigermaßen saß, ab der zweiten Klasse auf Schreibschrift umgestellt. Hat auch funktioniert, Analphabet ist in unserer Klaase auch niemand geblieben.

Das war allerdings auch bei meinen Eltern der Fall, die das Lesen und Schreiben Buchstabe für Buchstabe in der entsetzlich unkomfortabel zu schreibenden Sütterlin-Schrift lernen mussten.

Zum Ziel führt also weitgehend alles. Und das Ziel ist auch seit Jahrhunderten das immer gleiche. Mich wundert es, mit welcher Inbrunst da noch über Grundsatzfragen gestritten werden kann.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.004
1280px-S%C3%BCtterlin%2C_Schriftprobe_%28deutsche_Kurrent%29.png


Diese Sütterlin Schrift ist wirklich furchtbar unleserlich.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Das zu lesen geht ja noch, aber zu schreiben ist die Hölle!

Ich hatte mal, um den Lehrer zu ärgern, ein komplettes Stundenprotokoll *) von zwri DIN-A4 Seiten, das er vorlesen wollte, in Sütterlin geschrieben. Hat seinen Zweck erfüllt, aber das gab den Schreibkrampf meines Lebens. Mir hat das Handgelenk noch drei Tage später weh getan. Gut, war ich ja selbst dran schuld, also kein Grund zu jammern, aber die armen Kinder, die damit mal richtig getriezt wurden, tun mir uneingeschränkt leid.

Ich hatte im Nachlass meiner Mutter noch ihr Poesiealbum gefunden, in dem sich in den frühen 30er Jahren ihre Klassenkameradinnen verewigt haben. Und fand es richtig anrührend, mit wie viel Akribie und Akkuratesse die Mädchen da ihre Sprüchlein da eingetragen haben.


*) Diese blöden Protokolle waren damals groß in Mode. Die sind zwar ausnahmlos und grundsätzlich immer nach etwa drei Unterrichtsstunden eingeschlafen, aber dank meines Nachnamens hatte es mich jedes Mal erwischt.
 
Zuletzt bearbeitet:

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Das zu lesen geht ja noch, aber zu schreiben ist die Hölle!

Ich hatte mal, um den Lehrer zu ärgern, ein komplettes Stundenprotokoll *) von zwri DIN-A4 Seiten, das er vorlesen wollte, in Sütterlin geschrieben. Hat seinen Zweck erfüllt, aber das gab den Schreibkrampf meines Lebens. Mir hat das Handgelenk noch drei Tage später weh getan. Gut, war ich ja selbst dran schuld, also kein Grund zu jammern, aber die armen Kinder, die damit mal richtig getriezt wurden, tun mir uneingeschränkt leid.

Ich hatte im Nachlass meiner Mutter noch ihr Poesiealbum gefunden, in dem sich in den frühen 30er Jahren ihre Klassenkameradinnen verewigt haben. Und fand es richtig anrührend, mit wie viel Akribie und Akkuratesse die Mädchen da ihre Sprüchlein da eingetragen haben.
Man sollte dabei aber nicht vergessen, du bist eben auf unser Normalschrift geeicht. Wenn du jetzt malaiisch schreiben solltest, würden deine Hände auch verkrampfen, während es für die Malaien vollkommen normal ist.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.745
Kurrent läßt sich sehr gut und flüssig schreiben, aber unsere Federn sind wahrscheinlich nicht darauf optimiert. So wie sich Fraktur am besten mit einer breiten Feder schreiben läßt und gleichzeitig die optimale Schriftart für ebendiese Feder darstellt. Man versuch damit mal eine runde Schrift zu schreiben...
Wir haben, genau umgekehrt, erst mit ganzen Wörtern in Druckbuchstaben angefangen und als das Lesen und Schreiben so einigermaßen saß, ab der zweiten Klasse auf Schreibschrift umgestellt. Hat auch funktioniert, Analphabet ist in unserer Klaase auch niemand geblieben.
Sicher nicht, aber ich weiß nicht, wieso man mit einer Schrift schreiben lernt, die nicht für das Schreiben entwickelt worden ist, und dann umlernt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.745
Wie kann man eine sinnlose Maske so verschieben, dass sie sinnlos wird? Lol ;-)
Wenn Sie meine Beiträge lesen und verstehen würden, dann wüßten Sie, daß ich die Maske für einen sinnvollen Spuckschutz halte, der die Tröpfcheninfektion minimiert. Ich hielte das eigtl. für das Minimum an Höflichkeit, das man in einer Diskussion erwarten kann, aber natürlich werde ich öfter eines besseren belehrt.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Kurrent läßt sich sehr gut und flüssig schreiben, aber unsere Federn sind wahrscheinlich nicht darauf optimiert. So wie sich Fraktur am besten mit einer breiten Feder schreiben läßt und gleichzeitig die optimale Schriftart für ebendiese Feder darstellt. Man versuch damit mal eine runde Schrift zu schreiben...
Das mit der Fraktur ist richtig, aber natürlich kann man auch runde Schriften mit einer Breitfeder schreiben. Da wechseln sich dann nur dünne und breite Striche ab, optimale Federhaltung 45°. Ich schreibe ja nur mit der Breitfeder/ Atofeder.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Das geht flüssig und kratzfrei? Bemerkenswert, hätte ich nicht gedacht.
Man muss ja schon unterscheiden zwischen Handschrift und Kalligrafie. Wobei ich jetzt diese Kalligrafiefüller generell für Abzocke halte. Wirklich gut sind Parallelpens von der japanischen Firma Pilot. Auch mit Patrone und bis 6 mm Strichstärke im Angebot.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Kurrent läßt sich sehr gut und flüssig schreiben, aber unsere Federn sind wahrscheinlich nicht darauf optimiert. So wie sich Fraktur am besten mit einer breiten Feder schreiben läßt und gleichzeitig die optimale Schriftart für ebendiese Feder darstellt. Man versuch damit mal eine runde Schrift zu schreiben...

Sicher nicht, aber ich weiß nicht, wieso man mit einer Schrift schreiben lernt, die nicht für das Schreiben entwickelt worden ist, und dann umlernt.

Ich hatte damals - wenn ich mich recht entsinne - mit einer Redisfeder Durchmesser 0,5 mm geschrieben. Das müsste eigentlich auch passen, da die Sütterlin-Schreibschrift keinerlei, einer Breitfeder entsprechende Variation in der Strichstärke aufweist. Ich wollte da ja auf keinen Fall ein hingeschlampertes Geschmiere abgeben. Der Lehrer sollte schon sehen, dass ich mir durchaus viel Mühe gemacht habe.

Das Problem waren für mich tatsächlich die vielen Ecken mit ihren abrupten Stops und Richtungswechseln. Das wurde nach den ersten 5 Absätzen unangenehm. Ich denke, das muss man trainieren, bis den entsprechenden Bewegungsablauf drauf hat. So, wie jemand, der an diese Schrift gewöhnt ist, sicher bei der lateinischen Schreibschrift eine Weile braucht, bis er diese vielen Bögen sauber abgestimmt hinbekommt. Und zu dieser Zeit war ich bereits recht eitel mit meiner Handschrift.

Heute kommt es ja kaum noch zum tragen, aber die Handschrift ist die Visitenkarte oder war es zumindest, als im Geschäftsleben noch sehr vieles handschriftlich abgewicket wurde. Und was ist wohl der erste Eindruck von einer fremden Person, die Dich gleich als erstes mit einem kaum zu entziffernden Gekrakel traktiert? Und der Witz ist, meistens stimmt dieser Eindruck dann auch noch …
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
Sicher nicht, aber ich weiß nicht, wieso man mit einer Schrift schreiben lernt, die nicht für das Schreiben entwickelt worden ist, und dann umlernt.

Darauf hab ich gar nicht geantwortet, sorry.

Das Argument war, dass die Druckbuchstaben leichter lesbar sind und sich die Kinder erstmal auf das Konzept der Wortbildung mit Hilfe phonetischer Zeichen konzentrieren sollen. Es wurde damit recht klar zwischen Lesen und Schreiben lernen unterschieden. Wir haben also erst mit Druckbuchstaben lesen gelernt und dabei natürlich auch viele Buchstaben gemalt.

Und danach erst wirklich richtiges Schreiben gelernt, in der für‘s Schreiben vorgesehenen Schrift. Insofern waren eine Zeit lang Lesen und Schreiben zwei durchaus getrennte Fächer. Lesen habe ich geliebt, Schreiben fand ich schrecklich … soooo mühsam und langweilig!
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.284
Die Rechtschreibung ist tatsächlich ein rein geistiges Konstrukt ohne jede Relevanz für die wirkliche Welt. Niemand würde davon sterben, wenn wir noch ein paar mehr „e“ im Wort Seeelefant unterbringen. Ebenso spielt sich die Betriebswirtschaft als geistiges Modell, das beschreibt und erfasst, wie Werte entstehen und vergehen, in einem rein ideellen Kontinuum ab, das jederzeit der Realität angepasst werden kann und auch muss, wenn sie nützlich sein muss.

Über jede Rechtschreibreform hat sich ein Teil der Intellektuellen künstlich aufgeregt, und wenn es schon kein Weltuntergang war, so doch mindestens der Untergang des Abendlandes. Gesprochene Sprache verändert sich mit der Zeit, deren Schreibung muss daher hin und wieder angepasst werden.
Meine ausländischen Kollegen betonen gelegentlich: Die deutsche Sprache wird, im Großen und Ganzen, auch so geprochen wie geschrieben.
In anderen Sprachen ist das nicht der Fall, im Englischen nicht und im Französischen auch nicht.
Die geschriebenen Silben "o", "au" und "aux" haben allesamt dieselbe Aussprache, nämlich "o".

Wenn ich allerdings lesen muss, was meine Köche so alles auf die Behälter schreiben, dann ist die Rechtschreibung eher als solche ein reines Intellektuellenproblem. Vielmehr ist meine Phantasie gefragt, was denn da überhaupt gemeint sein soll.
Ist da eine Bezeichnung wie "Oberschinen" (Auberginen) noch einigermaßen verständlich, so wird bei "Valafil" (Falafel) und "Sampionsupe" (Champignonsuppe) die kreative Phantasie des Lesers etwas mehr beansprucht.
Mittlerweile lässt man oft mich bevorzugt die Behälter beschriften, denn meine Druckbuchstaben sind leserlich und die Rechtschreibung stimmt.

Die Regeln für das oft genannte "ß" sind das Eine, meine ästhetischen Gefühle werden allerdings deutlich mehr durch typographische Unzulänglichkeiten der Grafiker verletzt, die diesen (ursprünglich) einzigen reinen Kleinbuchstaben des deutschen Alphabets in Versalien setzen.
Insbesondere im TV kann man das häufig sehen, bei Einblendungen in den Nachrichten etwa:

"POLITIKER XY: STEUERERHÖHUNGEN SIND MAßLOS!"

Aber auch bei manchen Produktverpackungen und -werbungen hat sich das durchgesetzt, die "SCHÜßLER-SALZE" etwa. Dabei gibt es klare Regeln, wie mit dem "ß" typografisch umzugehen ist, und ggf. kann man als Grafiker einen Text eben nicht in Versalien setzen, sondern muss sich etwas anderes ausdenken, um ihn optisch hervorzuheben.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.705
Über jede Rechtschreibreform hat sich ein Teil der Intellektuellen künstlich aufgeregt, und wenn es schon kein Weltuntergang war, so doch mindestens der Untergang des Abendlandes. Gesprochene Sprache verändert sich mit der Zeit, deren Schreibung muss daher hin und wieder angepasst werden.
Meine ausländischen Kollegen betonen gelegentlich: Die deutsche Sprache wird, im Großen und Ganzen, auch so geprochen wie geschrieben.
In anderen Sprachen ist das nicht der Fall, im Englischen nicht und im Französischen auch nicht.
Die geschriebenen Silben "o", "au" und "aux" haben allesamt dieselbe Aussprache, nämlich "o".

Wenn ich allerdings lesen muss, was meine Köche so alles auf die Behälter schreiben, dann ist die Rechtschreibung eher als solche ein reines Intellektuellenproblem. Vielmehr ist meine Phantasie gefragt, was denn da überhaupt gemeint sein soll.
Ist da eine Bezeichnung wie "Oberschinen" (Auberginen) noch einigermaßen verständlich, so wird bei "Valafil" (Falafel) und "Sampionsupe" (Champignonsuppe) die kreative Phantasie des Lesers etwas mehr beansprucht.
Mittlerweile lässt man oft mich bevorzugt die Behälter beschriften, denn meine Druckbuchstaben sind leserlich und die Rechtschreibung stimmt.

Die Regeln für das oft genannte "ß" sind das Eine, meine ästhetischen Gefühle werden allerdings deutlich mehr durch typographische Unzulänglichkeiten der Grafiker verletzt, die diesen (ursprünglich) einzigen reinen Kleinbuchstaben des deutschen Alphabets in Versalien setzen.
Insbesondere im TV kann man das häufig sehen, bei Einblendungen in den Nachrichten etwa:

"POLITIKER XY: STEUERERHÖHUNGEN SIND MAßLOS!"

Aber auch bei manchen Produktverpackungen und -werbungen hat sich das durchgesetzt, die "SCHÜßLER-SALZE" etwa. Dabei gibt es klare Regeln, wie mit dem "ß" typografisch umzugehen ist, und ggf. kann man als Grafiker einen Text eben nicht in Versalien setzen, sondern muss sich etwas anderes ausdenken, um ihn optisch hervorzuheben.
Das große ß finde ich auch eher fürchterlich, aber wurde nicht vor ein paar Jahren das ß zum Klein- und Großbuchstaben erklärt und man darf/ soll es auch als Majuskel verwenden. Muss man natürlich nicht, eigentlich ein schöner Buchstabe, der bei der letzten Rechtschreibreform leider an Bedeutung verlor.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.252
mag ja eure durchaus intressante diskussion nicht stören, doch irgendwie ist hier nicht der rechte faden dazu... :)
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.284
Das große ß finde ich auch eher fürchterlich, aber wurde nicht vor ein paar Jahren das ß zum Klein- und Großbuchstaben erklärt und man darf/ soll es auch als Majuskel verwenden. Muss man natürlich nicht, eigentlich ein schöner Buchstabe, der bei der letzten Rechtschreibreform leider an Bedeutung verlor.

Das ist richtig, ich finde diese Entscheidung aber eher unglücklich.
Das ß ist eine Ligatur, eine Verschmelzung der Frakturbuchstaben "s" und "z". In der Fraktur gibt es zwei s, eines sieht aus wie unser s und kann nur am Anfang eines Wortes stehen. Das andere sieht aus wie ein "f" ohne horizontalen Querstrich und kann nur innnerhalb eines Wortes stehen. Das ß ist somit eine Verschmelzung dieses s mit einem z.
Folgerichtig kann es kein ß als Großbuchstaben geben, per Definition eigentlich nicht.

Das ß auch als Großbuchstaben zu etablieren, dies ist übrigens keineswegs neu. Man hat dies auch schon vor ca. 100 Jahren angestrebt, mitunter mit eigenen typografischen Entwürfen für das ß als Großbuchstabe. Für mich sieht es aber dennoch immer unbeholfen aus, fast so, als habe sich da ein griechisches Beta in den Text gemogelt.
Zumal es so aussieht, als ob man die ursprünglichen Versuche, nunmehr eben auch eine Version des Großbuchstabens ß zu entwerfen, offenbar nicht mehr verfolgt hat. Auf der Tastatur kann man das ß als Großbuchstaben auch nicht bedienen ...
 

Zerch

Meister des Tabernakels
10. April 2002
3.673
Vielleicht setzte hier ein Automatismus ein, mit dem sich betroffene Geimpfte schützen?
 

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