Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.320
Sorry, wenn ich da noch einmal nachkarte, Jäger. Aber genau das:
halte ich für etwas unausgegoren, mit Entlaub und Vertschuldigung, erst recht für Unfug.
Das Grundgesetz versteht sich ja selbst als „vorpolitisch“. Es ist also allenfalls metapolitisch, indem es die Grenzen absteckt, innerhalb derer sich Politik abzuspielen hat. Die mythischen Verfassungsväter haben zur Politik selbst überhaupt keine Vorgaben gemacht, die heutige Politiker zu vollstrecken hätten.
Wie Du schon richtig schreibst, sind die Politiker frei in ihrem Handeln innerhalb der Grenzen, die ihnen gesteckt sind. Und wo, wer und was genau steckt denn die Grenzen, wenn nicht das Grundgesetz?
Für mich als Nicht-Politiker besteht politische Kunst in einem Rechtsstaat darin, unter Einhaltung der Regeln und Grenzen zu einem Ziel zu kommen. Keine Kunst, sondern blanke Despotie ist es, wenn ich die Regeln und Gesetze, die in gerader Linie zwischen mir und meinem Ziel stehen, einfach schnell außer Kraft setze und ohne nach rechts und links zu schauen drauf los stapfe.
Von daher sehe ich es auch mit absolutem Argwohn, wenn die Politik ständig am Grundgesetz herumfummelt - natürlich mit dem Ziel, die Balance zwischen der Freiheit des Einzelnen und ihren Befugnissen weiter zu ihren Gunsten zu verschieben.
Es ist doch ganz trivial:
Als Skatspieler käme ich ja auch nicht auf die Idee, dass mich die Schreiber des Regelwerkes bevormunden und zu Vollstreckern ihrer Art, zu spielen machen. Innerhalb der Regeln bin ich frei, zu spielen, wie ich will. Und innerhalb der Regeln sind nun einmal die Buben Trumpf und nicht die Könige. Auch wenn ich‘s gerne mal anders hätte. Und da ich das weiß, richte ich eben mein Spiel entsprechend ein und akzeptiere, dass ich auch mal Sch…karten auf der Hand habe und dann besser mal nicht auftrumpfe. Weil es eben nicht geht.
Und, um im Bild zu bleiben und weil es so schön passt: Und noch weniger bin ich bereit, Leute an meinem Tisch zu akzeptieren, die sich als Skatspieler bewerben und ausgeben um dann Skat nach spontan und situativ selbst verfassten Regeln zu spielen.
Das dagegen halte ich, Entschuldigung, für groben Unfug. Die Politik ist nicht auf das zurückgeworfen, wofür sie einen ausdrücklichen Verfassungsauftrag hat. Sie ist keine bloße Vollstreckerin einer Politik, die irgendwelche mythischen Verfassungsväter vor Generationen festgelegt haben, sondern frei innerhalb der Grenzen, die ihr gesteckt sind.
halte ich für etwas unausgegoren, mit Entlaub und Vertschuldigung, erst recht für Unfug.
Das Grundgesetz versteht sich ja selbst als „vorpolitisch“. Es ist also allenfalls metapolitisch, indem es die Grenzen absteckt, innerhalb derer sich Politik abzuspielen hat. Die mythischen Verfassungsväter haben zur Politik selbst überhaupt keine Vorgaben gemacht, die heutige Politiker zu vollstrecken hätten.
Wie Du schon richtig schreibst, sind die Politiker frei in ihrem Handeln innerhalb der Grenzen, die ihnen gesteckt sind. Und wo, wer und was genau steckt denn die Grenzen, wenn nicht das Grundgesetz?
Für mich als Nicht-Politiker besteht politische Kunst in einem Rechtsstaat darin, unter Einhaltung der Regeln und Grenzen zu einem Ziel zu kommen. Keine Kunst, sondern blanke Despotie ist es, wenn ich die Regeln und Gesetze, die in gerader Linie zwischen mir und meinem Ziel stehen, einfach schnell außer Kraft setze und ohne nach rechts und links zu schauen drauf los stapfe.
Von daher sehe ich es auch mit absolutem Argwohn, wenn die Politik ständig am Grundgesetz herumfummelt - natürlich mit dem Ziel, die Balance zwischen der Freiheit des Einzelnen und ihren Befugnissen weiter zu ihren Gunsten zu verschieben.
Es ist doch ganz trivial:
Als Skatspieler käme ich ja auch nicht auf die Idee, dass mich die Schreiber des Regelwerkes bevormunden und zu Vollstreckern ihrer Art, zu spielen machen. Innerhalb der Regeln bin ich frei, zu spielen, wie ich will. Und innerhalb der Regeln sind nun einmal die Buben Trumpf und nicht die Könige. Auch wenn ich‘s gerne mal anders hätte. Und da ich das weiß, richte ich eben mein Spiel entsprechend ein und akzeptiere, dass ich auch mal Sch…karten auf der Hand habe und dann besser mal nicht auftrumpfe. Weil es eben nicht geht.
Und, um im Bild zu bleiben und weil es so schön passt: Und noch weniger bin ich bereit, Leute an meinem Tisch zu akzeptieren, die sich als Skatspieler bewerben und ausgeben um dann Skat nach spontan und situativ selbst verfassten Regeln zu spielen.